Der hybride Krieg Russlands gegen die Ukraine

Füchschen schrieb:Zz-Jones schrieb:
Ach was, in Deutschland würde man derartige Kritik wohl

Dein Vergleich hinkt: Russland lässt sich mit keinem Land vergleichen.

Ich habe auch keine Länder verglichen, sondern eine Art der Argumentation.
Wenn man eine Klage oder einen Widerspruch einreicht, nimmt man den Prozess-Gegnern Möglichkeiten, indem man deren möglichen Argumenten bereits vorweggreift.
Auf russische Propaganda bezogen bedeutet das, dass ein möglicher Unmut der Bevölkerung nun bereits schon durch systemtreue Lakaien thematisiert wurde, so, dass tatsächlicher Unmut dann weitestgehend verpufft.

Füchschen schrieb:Vielleicht hast Du Recht in Bezug auf Deinen Pessimismus,

Was für'n Pessimismus?

Zz-Jones schrieb:Auf russische Propaganda bezogen bedeutet das, dass ein möglicher Unmut der Bevölkerung nun bereits schon durch systemtreue Lakaien thematisiert wurde, so, dass tatsächlicher Unmut dann weitestgehend verpufft.

Der Schmerz der russischen Mütter, die ihre Kinder verloren haben im Krieg, verpufft nicht, nur weil ein Fedorov mal Klartext geredet hat.

Die russischen Arbeiter oder Feuerwehrleute, die aufgrund des Kriegs bei Bränden ums Leben gekommen sind, werden schmerzlich in ihren Familien vermisst. Denen spricht Fedorov aus der Seele, aber der Unmut und die Trauer verpuffen nicht.

Ob Fedorov zur Zeit immer noch ein Lakai ist, wird sich herausstellen. Oder vielleicht war er nie ein Lakai?

Ich halte ihn für viel, viel schlauer als Putin, wenn ich mir seinen Werdegang anschaue. Putin ist verschlagen, skrupellos, kennt den Geheimdienst in und auswendig, mehr kann er nicht. Doch, lügen kann Putin wie gedruckt!

Fedorov ist sprachgewandt, das sieht man in der Talkshow. Ob Fedorov früher als Lügner aufgefallen ist, weiß ich nicht. Als stellvertretender Außenminister hielt er sich ja im Hintergrund. Ich kannte ihn vorher nicht.

Ich kann mir vorstellen, dass Fedorov vielen Leuten zum ersten Mal gesamthaft die Augen geöffnet hat, was in ihrem Land passiert: Krieg, der nicht glimpflich für Russland ausgeht, sondern Russland bis zum Ural trifft. Und dieser Krieg ist eine Schande, sagte er. Der Stolz der Russen wird angekratzt.

Füchschen schrieb:Der Schmerz der russischen Mütter, die ihre Kinder verloren haben im Krieg, verpufft nicht, nur weil ein Fedorov mal Klartext geredet hat.

Füchschen schrieb:Die russischen Arbeiter oder Feuerwehrleute, die aufgrund des Kriegs bei Bränden ums Leben gekommen sind, werden schmerzlich in ihren Familien vermisst.

Ja, und?
Ich sag nicht, dass der Schmerz verpufft, ich sag nur, dass er staatlich gesteuert bereits schon thematisiert (und beantwortet) wurde.
Ich will auch nicht behaupten, dass dadurch ein mögliches Aufbegehren der Angehörigen im Keim erstickt wurde. Nur, damit dieses nun überhaupt noch Gehör finden kann, müßte man gleichzeitig ja eben jetzt auch noch die dazu dann gelieferte Kreml-Erklärung attackieren.

Füchschen schrieb:Ich kann mir vorstellen, dass Fedorov vielen Leuten zum ersten Mal gesamthaft die Augen geöffnet hat,

Diejenigen, die dazu bereit waren, die Augen zu öffnen, hatten das wohl bereits dann auch schon zuvor getan.
Alle anderen schlucken das hingegen wohl eher als Teil der tagtäglichen Berieselung.

Ich halte ein Umdenken innerhalb der russischen Gesellschaft, je nach weiterem Verlauf, ja nicht für unmöglich.
Dass dieses dann jedoch innerhalb der eigenen Propaganda auf den Weg gebracht werden könnte, halte ich hingegen für nahezu ausgeschlossen.
Statt hier einen "Helden" zu sehen, welcher die Probleme tatsächlich todesmutig endlich mal anspricht, sehe ich hier lediglich einen weiteren nützlichen Idioten, welcher eben seine Aufgabe innerhalb der Propaganda-Maschinerie erfüllt.

Zu glauben, dass es im russischen TV freie Meinungsäußerung geben könnte, ist bestenfalls naiv.

Storm Shadows dürfen, wie ATACMS, auch nicht gegen Ziele in Russland eingesetzt werden.

Westliche Waffen im Ukraine-Krieg – USA blockiert Freigabe von Storm-Shadow-Angriffen
Außerdem berichtete der britische Telegraph am Dienstag, dass die britische Regierung der Ukraine bereits die Erlaubnis geben wollte, die von ihnen gelieferten Storm-Shadow-Marschflugkörper mit einer Reichweite von ca. 550 Kilometern auch gegen Russland direkt einzusetzen. Da bei der Benutzung der britisch-französischen Marschflugkörpers jedoch auch US-Systeme zum Einsatz kommen, legten die USA ein Veto ein – keine Storm-Shadow-Raketen gegen Ziele in Russland.

Q:https://www.kreiszeitung.de/politik/ukraine-krieg-usa-atacms-erlaubnis-storm-shadow-russland-wolodymyr-selenskyj-news-zr-93269370.html

JosephConrad schrieb:Rund 6.600 Soldaten seien getötet oder verletzt worden. Zudem seien mehr als 70 Panzer sowie Dutzende gepanzerte Fahrzeuge zerstört worden. Auch diese Zahlen lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

Da ist man mit den verlustmeldungen auf des Gegners Seite schon arg nach unten . Unabhängig prüfen brauch man nix , die russische Seite hatte schon die siegesmeldungen draußen https://www.tagesspiegel.de/politik/panne-bei-russischen-staatsmedien-offenbart-kalkulationen-des-kremls-5136217.html , von daher keine verlässliche Quelle.

@JosephConrad
Gibt auch gute news

President of Ukraine Volodymyr Zelensky announced at a press conference that Ukraine has successfully tested its first ballistic missile manufactured by the country’s defence industry.

“Perhaps it’s too early to talk about this, but I want to share this news with you. Ukraine has successfully tested its first ballistic missile,” Zelensky said during the „Ukraine 2024” forum. The president congratulated the Ukrainian defence industry on the success of the project but did not disclose any additional details about the new weapon, including what type of ballistic missile it is.

Quelle: https://defence24.com/industry/ukraine-tests-hrim-2-its-first-indigenous-ballistic-missile


Macht sie autarker

Auf Kreiszeitungen gebe ich nichts.

@Jedimindtricks

Hier mal, wens interessiert, 2 ausführlichere Berichte dazu.

Brüssel. Gabrielius Landsbergis ist verärgert. „Seit Juni wurde der Ukraine keine neue Munition geliefert“, sagte der litauische Außenminister beim EU-Außenministertreffen am Donnerstag in Brüssel ...

Quelle: https://www.rnd.de/politik/ukraine-eu-staaten-sollen-schnell-waffen-liefern-steht-das-kriegsende-bald-bevor-OQ3FW54VS5DYFAYH6Z3YVYKBBQ.html

Und

https://www.politico.eu/article/let-us-hit-russia-where-it-hurts-ukraine-pleads-eu/

Nach einem anderen Bericht (in der FT, Why The Allies are divided over ...) ist es gar nicht mal so, dass die USA blockieren, der Begriff Veto sei zu stark, bemerkte der Sprecher diplomatisch, sie wollen aber, dass die Entscheidung einstimmig getroffen wird (Polen und UK sind klar dafür, von F aus wurde auf frühere Bemerkungen Macrons verwiesen, dem sei nichts hinzuzufügen) und der Witz an der Sache? Berlin ist dagegen, obwohl D selbst noch gar keine Marschflugkörper geliefert hat.

Fellatix schrieb:Nach einem anderen Bericht (in der FT, Why The Allies are divided over ...) ist es gar nicht mal so, dass die USA blockieren, der Begriff Veto sei zu stark, bemerkte der Sprecher diplomatisch, sie wollen aber, dass die Entscheidung einstimmig getroffen wird (Polen und UK sind klar dafür, von F aus wurde auf frühere Bemerkungen Macrons verwiesen, dem sei nichts hinzuzufügen) und der Witz an der Sache? Berlin ist dagegen, obwohl D selbst noch gar keine Marschflugkörper geliefert hat.

Das ist bestimmt Strategie, weil Scholz ist ein brillianter Stratege der Putin locker in die Tasche steckt.

Vielleicht sollte sich Deutschland mal entscheiden, wo es steht (bzw die deutsche Politik).

@Fellatix
Jopp , habs gesehen.

Once again, we have to ask ourselves whether we ourselves are not a part of this problem.

https://www.lrt.lt/en/news-in-english/19/2349038/lithuanian-fm-lambast-europeans-for-slow-delivery-of-ukraine-aid
Once again ...... weil im Grunde Deutschland der politische Geisterfahrer in Europa ist und wir die gleichen predigten zu Nord stream bekommen haben. Ist nett das er trotzdem von wir spricht.

@Jedimindtricks
Völlig daneben in Europa sind die Deutschen die, die am meisten lieferten und liefern. Alle großen Nationen verstecken sich doch hinter uns.

Zz-Jones schrieb:Zu glauben, dass es im russischen TV freie Meinungsäußerung geben könnte, ist bestenfalls naiv

Es gibt keine freie Meinungsäußerung in Russland, das ist doch eine Binsenweisheit.

Dieses Interview wirkte wie abgesprochen:

Der Moderator des russischen Staats-TV konnte offenkundig nicht glauben, was er da hörte. Er fragte Fedorov: „Ist das Ihre persönliche Meinung? Oder haben Genossen aus Kiew Sie gebeten, das zu sagen?“ „Das ist meine persönliche Sichtweise. Ich erinnere mich an die Art und Weise, wie der große, vaterländische Krieg geführt wurde“, sagte Fedorov mit Rückblick auf den Zweiten Weltkrieg. Der Moderator versuchte, ihn zu unterbrechen: „Hören Sie auf, ein solches Narrativ zu erzählen.“

Quelle: https://www.fr.de/politik/eine-schande-kritik-im-staats-tv-fuer-putin-wegen-kursk-desaster-zr-93267365.html

Diese Frage „Oder haben Genossen aus Kiew Sie gebeten, das zu sagen?“ ist eine Beleidigung, die sich ein Moderator auch nicht so einfach erlauben kann. Das war vorher abgesprochen. Weder kann man Putin so eine blödsinnig-freche Frage stellen, ob er ein Sprachrohr Kiews sei, noch einem ehemaligen stellvertretenden Außenminister Russlands 🙄 😆 .

Offenbar erwartet das Publikum etwas Würze in der Talkshow 😉, denn die langweiligen Statements des Autokraten kennt es ja bereits.

Überraschend positiv spricht der Moderator dann über diese Ansicht von Fedorov und wertet sie als Narrativ auf statt zu sagen, dass es eine Lüge sei, Geschwätz oder oder. Er hätte auch sagen können: „Das ist doch die Meinung der Nazis in Kiew! Schluss jetzt!“ Als Moderator hätte er hinzufügen können: „Wir unterbrechen diese Talkshow und warten bis der Sicherheitsdienst unseren werten Gast nach draußen geführt hat.“

Alles das ist nicht geschehen. Fedorov durfte noch weiterreden am 27.08.24 und wiederholen, dass die Ukraine stark ist, was er schon am 17.08.24 in der gleichen Talkshow gesagt hatte.

Beitrag von Füchschen (Seite 947)

In verschiedener Form haben die Russen jetzt bereits zweimal gehört, dass die Ukraine stark ist.

Mal schauen, ob Fedorov noch einen dritten Auftritt in der Talkshow haben darf.

Füchschen schrieb:Mal schauen, ob Fedorov noch einen dritten Auftritt in der Talkshow haben darf.

Mit ziemlicher Sicherheit. Es gibt auch immer scheinbar pro-ukrainische Stimmen im russ. TV. Aber nicht, weil die toleriert werden, sondern weil man sich daran abarbeiten kann. Man widerspricht diesen Meinungen und "widerlegt" sie. Damit ist das Ziel erreicht. Das gehört zur Propaganda dazu.

Ahmose schrieb:Es gibt auch immer scheinbar pro-ukrainische Stimmen im russ. TV. Aber nicht, weil die toleriert werden, sondern weil man sich daran abarbeiten kann. Man widerspricht diesen Meinungen und "widerlegt" sie. Damit ist das Ziel erreicht. Das gehört zur Propaganda dazu.

Ja, klar. Deshalb bin ich gespannt, ob und wann Fedorov „widerlegt“ werden wird.

Solange der „Saboteur“ Fedorov noch weiter in Talkshows spricht und nicht vom Publikum oder Putins Lakaien ausgebuht wird, darf er ja weiter „sabotieren“. Vielleicht fehlt Putins Lakaien nur noch die richtige Idee, wie sie Fedorov loswerden können oder sie wollen ihn gar nicht loswerden.

Mal schauen, was wir noch sehen werden.

Ich dachte, dass Fedorov nach seinem ersten Auftritt eventuell aus dem Fenster fallen oder einen anderen Unfall erleiden würde.

Es kann auch so sein, dass Fedorov die Aufgabe wahrnimmt, den Russen zu sagen, dass die Operation ein Krieg ist, dass der Krieg aufhören muss. Wenn die Russen das oft genug gehört haben, dann sind sie nicht mehr überrascht, wenn Putin sagt: „Wir wollen den Krieg stoppen.“ Putin braucht dann nicht mehr sagen: „Ich habe mich geirrt.“

Fakt wird aber bleiben, dass Putin sich geirrt hat und es auch jeder weiß. Die Russen leiden ja nicht an kollektivem Gedächtnisverlust, denn die Kriegstoten bleiben tot und lassen das Gedächtnis nicht zur Ruhe kommen.

Füchschen schrieb:Ja, klar. Deshalb bin ich gespannt, ob und wann Fedorov „widerlegt“ werden wird.

Das wird er. Jedens Mal. Im Kern geht es bei solchen Shows darum die eigene Meinung zu festigen indem man sich über eine Gegenmeinung, die immer eine Einzelmeinung ist, aufregen kann. Zudem ist es zur Selbstbestätigung wichtig, da die Mehrheit ja scheinbar immer recht hat und man selbst zur Mehrheit gehört, wenn man die Einzelmeinung ablehnt. Zudem gaukelt es Meinungsfreiheit vor. Adressiert sind solche Shows an die Putin-Fans und an alle die den Ukrainekrieg für gerechtfertigt halten. Solche Shows sind nicht für echte Skeptiker und Kritiker gedacht und schon gar nicht für uns hier im Westen.

Füchschen schrieb:Solange der „Saboteur“ Fedorov noch weiter in Talkshows spricht und nicht vom Publikum oder Putins Lakaien ausgebuht wird, darf er ja weiter „sabotieren“. Vielleicht fehlt Putins Lakaien nur noch die richtige Idee, wie sie Fedorov loswerden können oder sie wollen ihn gar nicht loswerden.

Leute wie Fedorov sind ein elementarer Bestandteil der Show bzw. der Propaganda. Sie bieten, immer als Einzelne, eine "falsche" Meinung an. Das gehört dazu. Daher dürfen und sollen die auch weiter reden.

Füchschen schrieb:Es kann auch so sein, dass Fedorov die Aufgabe wahrnimmt, den Russen zu sagen, dass die Operation ein Krieg ist, dass der Krieg aufhören muss.

Glaube ich nicht. Soweit ist das noch nicht. Vor den US-Wahlen bzw. vor dem Jan. 25 wird dahingehend nichts kommen.

Ahmose schrieb:Glaube ich nicht. Soweit ist das noch nicht. Vor den US-Wahlen bzw. vor dem Jan. 25 wird dahingehend nichts kommen.

Definitiv

Das ganze dient dazu Zweifel zu zerstreuen

Man nimmt die Kritik und zerlege sie, oder dergleichen.

Von einem inneren umschwenken ist nichts zu erwarten.

Es hilft letztendlich nur das Russland nicht mehr Weiterkommen kann mit seinen militärischen Aktionen

Jedimindtricks schrieb:Deutschland der politische Geisterfahrer in Europa ist und wir die gleichen predigten zu Nord stream bekommen haben. Ist nett das er trotzdem von wir spricht.

Ich würde nicht Geisterfahrer sagen, denke aber auch, dass die deutsche Zeitenwende gescheitert ist. Das Wort kann eigentlich weg, weil es Kontinuität als Wandel verkauft.

Zu dem Schluss kommt jetzt auch ein längerer Aufsatz in der DGAP (Deutsche Gesellschaft für auswärtige Politik), heute veröffentlicht.

Deutschlands Zeitenwende ist gescheitert. Das ist das pauschale, aber unausweichliche Fazit einer zweijährigen Evaluierung durch die Aktionsgemeinschaft Zeitenwende (AGZ) der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik (DGAP). Das Projekt brachte deutsche und internationale Politiker, Amtsträger, Experten und Wirtschaftsvertreter in unterschiedlichen Formaten zusammen und baute ein Netzwerk sowie Wissen auf. In mehr als vierzig Veranstaltungen und über dreißig Veröffentlichungen analysierten und untersuchten wir Deutschlands geostrategische Positionierung und Optionen und präsentierten Optionen, die dem Land helfen könnten, seine geopolitischen und geoökonomischen Herausforderungen nach der groß angelegten Invasion Russlands in der Ukraine am 24. Februar 2022 zu meistern.

Ich zitiere nur mal zwei Stellen (mit google übersetzt), die sich auf Russlands Krieg gegen die Ukraine beziehen.

Doch die Gesamtzahlen erzählen nicht die ganze Geschichte, und frustrierte Verbündete haben gute Gründe, Berlin zu kritisieren. Deutschland ist die mit Abstand größte Volkswirtschaft Europas, und wenn es sich wirklich für den Kampf gegen die Ukraine einsetzen würde, würde es auch den mit Abstand größten Beitrag leisten. Gemessen am BIP liegt Deutschland jedoch unter dem Anteil zwölf anderer europäischer Staaten. Viele dieser Länder teilen die Position des deutschen Außenministeriums, dass „die Sicherheit der Ukraine unsere Sicherheit ist“, handeln aber überzeugender danach ...

Und die zweite.

Im Krieg kommt es auf die Geschwindigkeit an. Zur Verzweiflung der Ukrainer und zum Ärger der Verbündeten hat Deutschland die Lieferung von Haubitzen, Schützenpanzern, Raketenartillerie und Kampfpanzern verschleppt – und andere Länder daran gehindert, Panzer zu liefern, die es ihnen verkauft hatte. Die Kosten dieser Verzögerung wurden in ukrainischen Leben und vertanen strategischen Vorteilen gemessen, wodurch Russland sich verschanzen und neu formieren konnte, was sowohl den Krieg als auch Kiews Weg zum Sieg verlängerte.

Was Deutschland geliefert hat (und was nicht), ist ebenfalls wichtig. Scholz‘ Weigerung, 2023 und 2024 Taurus-Marschflugkörper zu liefern, hat die strategische Position der Ukraine geschwächt. Scholz lehnte die Forderungen seiner Koalitionspartner, der Oppositionsparteien CDU und CSU sowie internationaler Verbündeter ab und brachte stattdessen wenig überzeugende Entschuldigungen vor. Trotz der Verzögerungen hat Deutschland die Führung bei der Lieferung von Luftabwehrmitteln übernommen, die der Ukraine helfen zu überleben. Doch darin waren sich die AGZ-Mitglieder einig, dass das Zielen auf den Pfeil und nicht auf den Bogenschützen Russland nicht davon abhält, überhaupt Raketen abzufeuern – und auch nicht dabei hilft, den Krieg zu gewinnen.

Und das ist das Hauptproblem. Bundeskanzler Scholz hat nie gesagt, dass die Ukraine gewinnen sollte – und die Politik seiner Regierung spiegelt das wider. Für die AGZ-Mitglieder war dies der Inbegriff des Scheiterns der Zeitenwende und der umfassenderen und tieferen strategischen Mängel, die trotz des Versprechens einer Veränderung fortbestehen. Berlin kürzt nun die künftigen Finanzhilfen für die Ukraine, angeblich aus Haushaltsgründen, aber selbst die hohen absoluten Summen, die es bisher zugesagt hat, waren nicht darauf ausgerichtet, den Sieg zu sichern. Für Verbündete, die einen Sieg der Ukraine unterstützen, weil sie ihn für die europäische Sicherheit und die Schaffung einer tragfähigen und robusten zukünftigen europäischen Sicherheitsordnung als wesentlich erachten, hat dies das untergraben, was ein gemeinsames Ziel hätte sein sollen. Wie viele AGZ-Mitglieder sehen sie Berlins Ansatz daher als einen kostspieligen Weg, Europa weniger sicher zu machen.

Quelle: https://dgap.org/en/research/publications/end-zeitenwende

Wer sich den ganzen, langen Aufsatz (wo es auch über Strategie-Fragen, nicht nur im Verhältnis zu Russland, und das Verhältnis zu Verbündeten geht) durchlesen will, kann das im Link auf Englisch tun.

Fellatix schrieb:Ich würde nicht Geisterfahrer sagen, denke aber auch, dass die deutsche Zeitenwende gescheitert ist. Das Wort kann eigentlich weg, weil es Kontinuität als Wandel verkauft.

Zu dem Schluss kommt jetzt auch ein längerer Aufsatz in der DGAP (Deutsche Gesellschaft für auswärtige Politik), heute veröffentlicht

Doch, Geisterfahrer trifft es ziemlich genau. Die heutigen Probleme sind ja nicht einfach so von heute auf morgen entstanden und wenn man sich mit der Geschichte der SPD in den letzten 20/30 Jahren beschäftigt wird das auch klarer, dann werden heutige Standpunkte verschiedener Genossen nur konsequenter.

Danke für den guten und Lesenswerten Artikel :)

Fedaykin schrieb:Es hilft letztendlich nur das Russland nicht mehr Weiterkommen kann mit seinen militärischen Aktionen

Ja, das ist die einzige Möglichkeit. Oder eben die Kapitulation der Ukraine mit unabsehbaren Folgen für uns alle. Aber selbst wenn Putin eines Tages nicht mehr weiterkommt, wird er den Krieg sicherlich noch eine Weile weiterlaufen lassen und dann irgendwann erklären das alle Ziele erreicht wurden.

Ahmose schrieb: Oder eben die Kapitulation der Ukraine mit unabsehbaren Folgen für uns alle.

Hoffentlich nicht!

Man braucht kein russischer Militärblogger zu sein, um folgende Gedanken zu entwickeln:

Russischer Vormarsch im Donbass - Militärblogger haben böse Vorahnung

Seine Analyse: Wenn die Ukraine diese Reserven nicht in die Schlacht um Pokrowsk schickt, könne das nur einen Grund haben: „Sie sparen die Truppen für etwas anderes auf“. Der Feind „agiere nicht wie ein Idiot“. Wofür die Ukraine die Truppen stattdessen einsetzen wolle, dazu hat Norin keine konkrete Vermutung.
In die gleiche Kerbe schlägt Ilya Yansen via Telegram. „Es ist beunruhigend, wie einfach die Ukrainer sich im Donbass zurückziehen und sogar offen ihre Rückschläge eingestehen.

Und weiter: „In den Regionen, wo wir (die russischen Truppen) derzeit vorrücken, legen die Ukrainer praktisch die Schlüssel zu den Städten in unsere Hände.“ Das führt ihn zu einer bösen Vorahnung: „Der ukrainische Fokus liegt nunmehr darauf, uns extrem schmerzvolle Schläge zu verpassen.“ Yansen fürchtet, die Ukraine könnte sich darauf fokussieren, die russische Gesellschaft zu destabilisieren, Infrastruktur anzugreifen oder Gebiete anzugreifen, in denen die Russen derzeit die Kontrolle haben.

Quelle: https://amp.focus.de/politik/ausland/ukraine-krise/ukrainische-falle-befuerchtet-russland-rueckt-im-donbass-vor-doch-militaerblogger-haben-boese-vorahnung_id_260267318.html

Was wirklich kommen wird, wer kann das schon wissen?

Füchschen schrieb:Man braucht kein russischer Militärblogger zu sein, um folgende Gedanken zu entwickeln:

Man muss aber ein sehr großer Optimist und wahrscheinlich auch ein Phantast sein. Bitte nicht falsch verstehen: Optimismus ist schon wichtig. Aber bitte in realistischen Maßen. Träumerei bringt einen nicht weiter und hilft der Ukraine null. Das die Russen im Donbass vorrücken hat schon seine Gründe. Das liegt nicht daran, das die Ukrainer irgendeine Falle oder einen Trick vorbereiten. Die Russen sind hier personell und materiell überlegen und schrecken auch nicht vor schweren eigenen Verlusten zurück. Das ergibt dann unter dem Strich einen Vormarsch, der aber immer noch ziemlich langsam ist.

Mittlerweile ist der hardcore Kreml trash echt im mainstream angekommen

„Die Multikulturalisierung führt zu einem Staatszerfall und am Ende steht vielleicht sogar der Bürgerkrieg.“

Quelle: https://www.derwesten.de/politik/hoecke-afd-buergerkrieg-deutschland-thueringen-id301121950.html

Ich nehme an wir kämpfen dann gegen Muslime was auch wieder schwierig wird , Putin hat ja Grad erst den koran geküsst und sich mit der fortschreitenden Islamisierung Russlands arrangiert & akzeptiert. Er holt sie grade alle auf seine Seite, von a bis z