Zz-Jones schrieb:Was den Donbass betrifft, wird die Ukraine vmtl eine rote Linie haben. Bis dahin kann "der Russe" sich dort aufbrauchen, sofern er denn so weit kommt.
Nun, wenn sie eine rote Linie haben, dann ist sie ja schon erreicht. Die Antwort darauf ist die Kursk-Offensive.
Wie ist denn die Situation: die Russen ballern mit Artillerie und Gleitbomben auf die ukrainsichen Stellungen, und werfen eine menschliche Welle nach der anderen an die Gefechtslinie. Das kostet die Russen zwar enorm viele Soldaten, aber aufhalten können die Ukrainer das nur, indem sie ähnlich große Verluste in Kauf nehmen. Dafür hat die Ukraine nicht genug Leute. Also zieht sie sich nach und nach zurück, wenn der Druck zu groß wird, gibt also Territorium preis, schont aber ihre Leute.
Das geht dann solange, bis entweder den Russen das Kanonenfutter ausgeht, oder den Ukrainern das Land, oder dem Westen die Geduld. Und je nachdem, was zuerst eintritt, entscheidet das auch über Ausgang dieser Auseinandersetzung.
Und da ist nun der Punkt erreicht, wo die Kursk-Offensive Sinn ergibt. Sie hat nur einen einzigen Nachteil davon, nämlich dass die beteiligten Brigaden an der Donbass-Front fehlen. Aber machen die da wirklich so einen großen Unterschied? Kommen die Russen seit der Kursk-Offensive wirklich wesentlich schneller voran?
Die Kursk-Offensive bringt aber viele Vorteile: die Moral, die Kriegsgefangenen, die russischen Logistikprobleme, das eroberte Territorium, die zertrümmerten roten Linien des Westens.
Die Ukrainer haben in zwei Wochen mehr Land erobert als die Russen im ganzen Jahr 2024 im Donbass. Aber mit deutlich geringeren Verlsuten. Auch wenn Putin derzeit versucht, das Problem herunterzuspielen oder zu ignorieren, irgendwann muss er dieses Land wieder zurückerobern. Dazu wird er keine bessere Taktik haben, als die, die er im Donbass einsetzt. Das Territorium geht den Ukrainern also nicht so schnell aus.
Der Angriff auf Kursk hat gezeigt, dass westliche Waffen auch in Russland eingesetzt werden können, ohne dass Putin daraufhin eskalieren kann. Was soll er auch tun? Die Nuklear-Option ist ohnehin nie eine gewesen. Die Generalmobilmachung ein unkalkulierbares Risiko. Es ist Aber Zeit, dass der Westen die Beschränkungen für die Ukraine aufhebt. Es heißt, bei dem Angriff dieser Tage auf das russiche Flugfeld mit langsamen Drohnen, waren die Russen rechtzeitig vorgewarnt, um die flugfähigen Maschinen in Sicherheit zu bringen (abwehren konnten sie ihn schon nicht mehr, was ja auch einiges aussagt!). Man stelle sich vor, der Angriff wäre mit schnellen Raketen erfolgt, die Russen hätten einen großen Teil ihrer Luftwaffe verloren, und das hätte am Ende wohl auch die Front im Donbass entlastet.