Ich bin eben auf einen beunruhigenden Artikel gestoßen.
Der Titel des Threads müsste eigentlich geändert werden.
Die Bundeswehr ist schon längst nicht mehr am "Boden", sondern in der Realität schon weit unter "Kellerniveau", eigentlich schon in einer Tiefe angelangt, in welcher in deutschen Großstädten, die U-Bahnen verkehren.
Zitate:
Zu wenig Geld, desolates Beschaffungswesen: Der Abstand der militärischen Fähigkeiten von Deutschland zu Russland vergrößert sich einer Studie zufolge trotz der von Bundeskanzler Olaf Scholz ausgerufenen Zeitenwende. Um das Rüstungsniveau von 2004 wiederzuerlangen, bräuchte Deutschland beim aktuellen Beschaffungstempo bis zu knapp 100 Jahre, wie aus dem veröffentlichten Bericht des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW) und der neuen Datenbank Kiel Military Procurement Tracker hervorgeht. Demnach wären die Bestände bei Kampfjets von 2004 in rund 15 Jahren, bei Kampfpanzern in etwa 40 Jahren und bei Artillerie-Haubitzen erst in fast 100 Jahren erreicht.
Dem stünden massiv wachsende russische Rüstungskapazitäten gegenüber. Dadurch könne Russland die gesamte Menge der deutschen Waffenbestände in nur gut einem halben Jahr produzieren.
Wegen der Unterstützung aus Nordkorea könne Russland derzeit dauerhaft rund 10.000 Schuss Munition (Granaten und Raketen) pro Tag verfeuern. "Deutschlands gesamte Jahresproduktion wäre bei dieser Rate nach 70 Tagen aufgebraucht", so das IfW.
Der Studie zufolge schafft es die Bundesregierung derzeit gerade so, die an die Ukraine gelieferten Waffen zu ersetzen.
In der Studie wird hervorgehoben, dass die Budgetplanung nicht genügend Anreize für die Militärindustrie biete, ihre Produktionskapazitäten auszuweiten. Grund: Es sei unklar, wie viel Geld Deutschland nach Auslaufen des Sondervermögens für Verteidigung ausgeben wolle. Die Folge seien lange Lieferzeiten und hohe Kosten.
Quelle:
https://www.n-tv.de/politik/Studie-Deutschlands-Ruestungsluecke-zu-Russland-waechst-weiter-article25215502.htmlObwohl ich kein Anhänger einer massiven Aufrüstung bin....wird meiner Meinung nach in dem Artikel schlüssig dargelegt, dass Deutschland und wohl auch Gesamteuropa, bei Beibehaltung dieser Gangart, kein glaubwürdiges Abschreckungspotential, gegen einen zur Aggression entschlossenen Gegner aufbieten kann.
Nun zeichnet sich, mit schon fast an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit, im nächsten Jahr ein Regierungswechsel auf Bundesebene ab. Die neue Regierung, könnte also eine Kehrtwende vollziehen und eine massive und zeitlich beschleunigte Aufrüstung der Bundeswehr, in die Wege leiten.
Da diese Gangart nur des politischen Willens bedarf, ist das kein Problem.
Das Problem taucht dann aber an anderer Stelle, mit unbarmherziger Härte auf.
Man muss das alles bezahlen.......
Dort reden wir dann, über eine Erhöhung des Verteidigungsetats in die Nähe von 100 Milliarden Euro, oder sogar noch darüber hinaus.
Dafür bräuchten Deutschland und Europa glaubhafte militärische Fähigkeiten. Deutschland müsse dafür ein angemessenes Verteidigungsbudget von mindestens 100 Milliarden Euro pro Jahr zur Verfügung haben.
Quelle:
https://www.n-tv.de/politik/Studie-Deutschlands-Ruestungsluecke-zu-Russland-waechst-weiter-article25215502.htmlEntweder muss man dann an die im Grundgesetz, im Jahre 2009 verankerte Schuldenbremse heran.
Was aber eigentlich niemand will. Zudem diese auch nur mit 2/3 Mehrheit im Bundestag durchgeboxt werden könnte.
Oder man muss sich das Geld bei anderen Etatposten "zusammenstreichen". Da böte sich der Etatposten "Soziales", in Höhe von fast 175 Milliarden € geradezu an. Der zudem auch noch der größte, im gesamten Bundeshaushalt ist.
Entnimmt man diesem Haushaltsposten aber zu viel Geld, betrifft das sehr viele Menschen, in Form spürbarer finanzieller Einschränkungen.
Eine Regierung muss da also sehr...sehr vorsichtig heran gehen. Sonst ist die Quittung der betroffenen Bevölkerungsanteile, in Form des "Stimmenentzuges" bei der nächsten Wahl vorprogrammiert.
Man kann also auch von einer neuen Bundesregierung, eigentlich nichts weltbewegendes erwarten. Ein abruptes herumreißen des Steuers, eine Wende um 180 Grad, kann es nicht geben. Das würde zu viele soziale Verlierer erzeugen, welche dann die Regierung bei der nächsten Wahl wieder "aus dem Sattel stoßen würde".
Wir befinden uns also in einer klassischen Zwickmühle, die wir alle aus dem Mühlespiel kennen.
Entweder die Bundeswehr im Keller...
Oder eine vor Stärke strotzende Bundeswehr, auf dem aktuellen Stand der Technologie. Die Regierung die das Auf die Beine stellen sollte, wird dann aber vom finanziell darbenden Volk, wahlweise in die Wüste oder in das legendäre Land in dem der Pfeffer wächst "gejagt".........
So das man unter dem Strich das Fazit ziehen muss, dass wir irgendwo in der Mitte, der beiden oben genannten Extrempositionen, herauskommen werden.