taren schrieb:In erster Linie braucht aber dafür nicht die Bundeswehr Rüstungsgüter sondern die Ukraine.
Abgesehen von der Frage, was Wüstner unter einer "Art" Kriegswirtschaft, ohne den V-Fall versteht - also ohne legitmierende Notstandsgesetze durch einen erfolgten & unmittelbar bevorstehenen russischen Angriff auf D oder das Nato-Bündnis - hat es für mich auch eher den Eindruck gemacht, dass es ihm primär um die Einsatzbereitschaft der Bundeswehr selbst geht und nicht um die Ukraine als solche.
Er zeichnet damit schon doch irgendwie ein Angriffsszenario von Russland auf die Nato bzw. auch Deutschland.
Als Militär, der sich mit der NATO-Doktrin auskennt, müsste er aber eigentlich wissen, dass es in so einem Fall - wenns um konventionelle Maßnahmen geht, die zur Disposition stehen - sowieso nuklear endet, wenn die Automatismen der Nato greifen, um zB das A-Waffen-Arsenal vor einer feindlichen Inbesitznahme zu sichern.
Da gibts insofern wie damals bei der NVA/BRD kein richtiges "Einsatzbereit", als würden dort monatelange Gefechte in der Lüngeburger Heide mit endlosen Materialschlachten mit 100%-iger Verfügbarkeit ausgetragen, sondern ein rasches, hartes Geplänkel mit noch härteren Konsequenzen. Wenn der Russe drüberrennt, dann wars das für ihn. Konventionell wird das nix. Auch nicht mit 10 mio. Mann.
Wenn das die russische bzw. Putins Absicht wäre oder ist die Nato unvermittelt anzugreifen, bringt die achso tolle Mobilisierung der Russen gar nix. Da können sie sich einsargen lassen. Und wir hier in D gleich mit.
Von daher kann ich die Argumentation, wir müssen uns aufstellen, auch nicht wirklich nachvollziehen, außer aus der Sicht von Militärs, die gerne eine starke Armee besäßen, um theoretisch vorbereitet zu sein.
Wenn der Russe zB über die Suwalki-Lücke bräche - wo er btw vieles abgezogen hat, um die Löcher in der Front zu stopfen - dann muss er doch wissen, wie die NATO-Doktrin aussieht. Dazu gibts schon seit dem KK Strategie-Papiere, in denen auch ausdrücklich darauf hingewiesen wird, dass es dann nichtmehr um Befehle oder so geht, sondern um Automatismen die greifen. Kein Nachdenken, sondern Ultima Ratio.