Russland das Buhland... aber warum?

JosephConrad schrieb:Es fehlen nur noch die Leo2, sonst wurde alles geliefert und zwar im Vergleich mit den Anderen recht schnell

Ah ja jetzt Mal so..wir immer unter Druck

Die Marderdebatte ist ja nun älter.

Und wurde ja als Eskalation verkauft, bis hin zur atomaren Bedrohung.

Ist ja gut das Deutschland was macht, man muss es nur Tragen. Aber bitte nicht mehr Moralapostel spielen.

Fedaykin schrieb:Und Geld ist eine Sache. Tatsache ist liefern 50 ifv moderner Bauart.

Inwiefern ist Geld denn wirklich eine Frage?

Je mehr die Russen zerbomben, umso mehr muss wieder aufgebaut werden. Alle töten ukrainischen Soldaten und Zivilisten sind Arbeitskräfte, die der Ukraine fehlen.

Wäre es also nicht nach allen fehlgeschlagenen Versuchen diplomatischer Gespräche (unter Berücksichtigung vom anfänglichen Angebot der Ukraine, das Russland ignoriert hat, sich im Donbass zu einigen), quick and dirty?

JosephConrad schrieb:So gesehen: warum hat Schweden das alles nicht schon vor 6 Monaten geliefert?

Warum hat Deutschland fast 10 Monate gewartet bis es endlich beschlossen hat ein paar Marder zu schicken? Obwohl es, anders als Schweden, den nominellen und tatsächlichen Schutz einer internationalen Allianz hat und die größte Volkswirtschaft Europas ist?

cyberbeep schrieb:Scholz versucht ein auf Teflon-Merkel zu machen und schadet dabei nicht nur dem Ansehen, sondern auch den wirtschaftlichen u. politischen Interessen Deutschlands nachhaltig.

Sehe ich nicht ganz so. Heute in den Abendnachrichten wurde überdeutlich, auf wen Scholz die ganze Zeit Rücksicht genommen hat, während er gleichzeitig weiß, wie bald er den Spagat vollziehen werden muss.
Ich denke:
Noch vor dem Wochenende muss Scholz Stegner gegen sich aufbringen.

@eckhart

Ja, der Russenflügel der SPD ist auch so ein Problem.

Fedaykin schrieb:Und Geld ist eine Sache. Tatsache ist liefern 50 ifv moderner Bauart.

Inwiefern ist Geld denn wirklich eine Frage?

Je mehr die Russen zerbomben, umso mehr muss wieder aufgebaut werden. Alle töten ukrainischen Soldaten und Zivilisten sind Arbeitskräfte, die der Ukraine fehlen.

Wäre es also nicht nach allen fehlgeschlagenen Versuchen diplomatischer Gespräche (unter Berücksichtigung vom anfänglichen Angebot der Ukraine, das Russland ignoriert hat, sich im Donbass zu einigen), quick and dirty?

cyberbeep schrieb:Warum hat Deutschland fast 10 Monate gewartet bis es endlich beschlossen hat ein paar Marder zu schicken? Obwohl es, anders als Schweden, den nominellen und tatsächlichen Schutz einer internationalen Allianz hat und die größte Volkswirtschaft Europas ist?

Weil er sich sonst seine Windeln so vollkackt, dass es auch jeder beim Interview sehen kann

Karakachanka schrieb:Inwiefern ist Geld denn wirklich eine Frage?

Wenn man für die Waffenlieferungen den Marktwert ansetzt.

Witzig das man jetzt Schweden ein neutrales Land mit der größten Volkswirtschaft Europas Vergleicht.

Und blanke Ironie, seit 2003 waren die USA immer so böse..so aggressiv und was alles..und jetzt muss man sich in Europa wieder auf die verlassen..:palm:

Karakachanka schrieb:Ist das genial, ich hätte nie gedacht, dass mein Mafialändchen sogar in offiziellen Stastikien über Deutschland steht. Wir sind so winzig, um die 7,5 Einwohner

Das ist auch im Grunde nicht richtig. Die Grafik besteht genaugenommen aus 4 Tabellen (Militärisch, Finanziell, Humanitär, Flüchtlinge) und kann dann jeweils noch unterteilt werden in entweder "Mrd Euro" oder "Prozent vom BIP" , also insgesamt 8 Einzelergebnisse.

Das einzige bessere Ergebnis gegenüber Deutschland hat Bulgaren ja aber nur bei den Ausgaben für Flüchtlinge im Verhältnis zum BIP.
Das ist auch nicht verwunderlich, da armes Land und viele Flüche.
Legt man bei der Flüchtlingsunterstützung "Mrd Euro" als Ergebnis fest, sieht die Sache aber schon ganz anders aus (Deutschland 4,1Mrd - Bulgarien 600Mio), in den 3 anderen Rubriken ist Bulgarien gar nicht erst vertreten.
Wieso Bulgarien da im Gesamtergebnis nun vor Deutschland liegen soll, erschließt sich mir nicht

Zz-Jones schrieb:Legt man bei der Flüchtlingsunterstützung "Mrd Euro" als Ergebnis fest, sieht die Sache aber schon ganz anders aus (Deutschland 4,1Mrd - Bulgarien 600Mio), in den

Toller Vergleich.

Wichtiger ist, Bulgarien hat das gelifert über Umwege was nötig war.

Und ja sie G 5 Nation Bulgarien liegt echt hinter Deutschland...

Fedaykin schrieb:Naja nicht in 2 Jahren, aber die Quote ist monatlich eher dort anzusiedeln. Also sind 80 näher als 800.

~ 200 liegen näher an 80 denn bei 800, ja.

Fedaykin schrieb:In erster Linie geht es darum das Russland viel erzählt oder will

Ja.
8000.
Am Tag.

Fedaykin schrieb:Tatsächlich haben sie aber auch keine Kapazitäten.
Allein schon das sie auf den t 62 zurückgreifen ist ne Wucht.

Ja.
Kann mich noch dunkel an nen Artikel von der Stiftung Wissenschaft und Politik aus 2004 erinnern, die wenn ich den Link denn endlich mal fÖnde, das Problem recht gut belegt, warum dort seit den 90ern nix nachgekommen ist und warum sich dabei, bei aller Geheimhaltung zumindest die Strukturprobleme kaum bis gar nicht geändert haben, die sich daraus ergeben.

Ah. Da.

https://www.swp-berlin.org/publikation/russlands-ruestungsindustrie

Jedenfalls - selbst wenn massiv "eingestellt" wird, um die kurzfristigen Bereitstellungen der Mechanisierten hochzufahren...Ja...bleibt am Ende das Motto "Siehste was uns hier fehlt? Nee ich seh nix. Eeeeben." Der T-14 war ja im Grunde, wenn dann sowas wie ein Neustart der Ural-Werke aber der Impakt ist ja, ja, 8000, am Tag...

Fedaykin schrieb:Toller Vergleich.

@Karakachanka wollte sich als Deutsche schämen und dazu besteht im Gesamtkontext betrachtet nunmal kein Grund.

https://www.welt.de/politik/ausland/plus243262783/Bulgarien-Recherchen-enthuellen-massive-Unterstuetzung-der-Ukraine-mit-Munition-und-Diesel.html

Bulgarien hat die Ukraine zu Beginn des Krieges „heimlich“ gerettet

Quelle:
https://bnr.bg/de/post/101765825/bulgarien-hat-die-ukraine-zu-beginn-des-krieges-heimlich-gerettet

Reichen die beiden Quellen? BNR muss man nicht gut finden, aber Welt.de sollte passen

Zz-Jones schrieb:wollte sich als Deutsche schämen und dazu besteht im Gesamtkontext betrachtet nunmal kein Grund

Das sehe ich anders. Ich war mal unheimlich stolz darauf, eine Deutsche zu sein. Ich habe viel im Ausland gearbeitet und habe da immer die Westdeutsche Flagge (verbal) gehisst. Jetzt ist es mir peinlich.
Aber das gehört hier nicht zum Thema und ich muss in Bulgarien nicht Deutsch reden

Bulgarien hat in Relation zur eigenen Wirtschaftsleistung mehr bezahlt als Deutschland, das ist Fakt.
Leider auch, dass die halbe Bevölkerung hinter Russlsnd steht.

cyberbeep schrieb:Warum hat Deutschland fast 10 Monate gewartet bis es endlich beschlossen hat ein paar Marder zu schicken? Obwohl es, anders als Schweden, den nominellen und tatsächlichen Schutz einer internationalen Allianz hat und die größte Volkswirtschaft Europas ist?

Also das ist klar: kein Land hat sich getraut wesliche Kampfpanzer in die Ukraine zu liefern. Daher hat die Ukraine bis heute ja auch keine. Im Moment will Biden auch keine Kampfpanzer schicken, daher passt es ihm ja auch nicht, dass Scholz versucht sich hinter ihm zu verstecken. Warum das so ist, sagt Biden nicht öffentlich, er versucht sich mit Ausreden, wie: die Panzer sind zu schwer und brauchen Kerosin und die Wartung ist nicht einfach. Dabei betreibt Australien ihn mit Diesel, er wiegt nicht mehr als ein Leopard2 und Polen bekommt 250 Stück davon. Polen baut gerade die Logistik und Wartung auf und könnte das gleich für die Ukraine mit machen. Wenn er wirklich so ungeeignet für die Ukraine wäre, dann doch auch für Polen. Da haben die fiesen Amerikaner die armen Polen ganz schön über'n Tisch gezogen.

Warten wir mal ab, vielleicht liefert die USA ja ein paar hundert davon an die Ukraine und dann wird Deutschland auch sicher sein o.k. zur Lieferung von Leopard2 geben.

JosephConrad schrieb:Warten wir mal ab, vielleicht liefert die USA ja ein paar hundert davon an die Ukraine

Oder wenigstens 12 wie die Briten. Selbst das sollte ja reichen damit Scholz seine Vorgabe hat.

Zz-Jones schrieb:Oder wenigstens 12 wie die Briten. Selbst das sollte ja reichen damit Scholz seine Vorgabe hat.

Selbst wenn 300 Leo2 für die Ukraine zusammen kämen. Würde das auf Dauer reichen, oder braucht es parallel noch ein paar hundert Abrams um die Russen zu vertreiben?

JosephConrad schrieb:Selbst wenn 300 Leo2 für die Ukraine zusammen kämen. Würde das auf Dauer reichen....?

Es könnte reichen. Das wäre in etwa ein aktiver Bestand von 200, den es aufrechtzuerhalten gilt.

JosephConrad schrieb:oder braucht es parallel noch ein paar hundert Abrams um die Russen zu vertreiben?

Wenn die Leos verheizt werden und keine weiteren in Sicht sind, muss es auf den M1 hinauslaufen. Nur der ist in rauen Mengen vorhanden.

JosephConrad schrieb:Leider auch, dass die halbe Bevölkerung hinter Russlsnd steht

Das ist leider richtig. Aber mehr auf die "reichen" Gebiete wie Villengebiete in Varna, Burgas, Sofia und so bezogen. Wo es viele Russen gibt die Hotels, Restaurants und Firmen haben. Die für sie arbeitenden Bulgaren aber fair, gut und zuverlässig bezahlen.

Bei mir im "Hinterland" ist das anders. Es gab in der Obshtina Shabla und Kavarna schon Aufrufe russische Häuser zu "räumen" und Ukrainern zur Verfügung zu stellen. In mehreren Facebookgruppen. Ist hier aber nicht als Quelle erlaubt.

Karakachanka schrieb:Das ist leider richtig. Aber mehr auf die "reichen" Gebiete wie Villengebiete in Varna, Burgas, Sofia und so bezogen. Wo es viele Russen gibt die Hotels, Restaurants und Firmen haben. Die für sie arbeitenden Bulgaren aber fair, gut und zuverlässig bezahlen.

Bei mir im "Hinterland" ist das anders. Es gab in der Obshtina Shabla und Kavarna schon Aufrufe russische Häuser zu "räumen" und Ukrainern zur Verfügung zu stellen. In mehreren Facebookgruppen. Ist hier aber nicht als Quelle erlaubt.

Das habe ich als Hintergrundinfo gefunden. Stammt aber vom letzten April. Ich weiss nicht was der Ukraine Krieg verändert hat ...

...
Als Bulgarien 2007 der Europäischen Union beitrat, bezeichnete der damalige russische Botschafter bei der EU, Wladimir Tschischow, das Land als eines der "trojanischen Pferde" des Kremls. Damals regierte in Sofia die Bulgarische Sozialistische Partei (BSP), die aus der Kommunistischen Partei hervorgegangen war.

An der derzeitigen Koalition unter dem politisch unerfahrenen Ministerpräsidenten Kiril Petkow von der gerade erst gegründeten Reformpartei PP "Wir setzen den Wandel fort" sind die Sozialisten ebenfalls beteiligt. Allerdings ist die Nachfolgepartei der Bulgarischen Kommunistischen Partei nur Juniorpartner in der komplizierten Viererkoalition, die sich zum Ziel gesetzt hat, die Korruption in Bulgarien zu bekämpfen. Recht schnell musste Regierungschef Petkow jedoch erkennen, dass die Korruption in Bulgarien eng mit den Netzwerken der russischen Geheimdienste und dem ehemaligen bulgarischen Staatssicherheitsdienst verknüpft ist. Und auch mit dem eigenen Koalitionspartner, den Sozialisten.
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Spagat zwischen pro-russischen Sozialisten und pro-westlichen Reformern

Schon während des Kosovo-Konflikts 1999 und der russischen Besetzung der Krim zeichnete sich ab, dass die Sozialisten die Kremlpolitik unterstützen würden. Sowohl im bulgarischen als auch im Europaparlament stimmten sie nach der Krim-Annexion gegen Russland-Sanktionen und gegen ein EU-weites Verbot der russischen Staatsmedien Russia Today und Sputnik. Heute stellt die Sozialistische Partei mit ihrer Weigerung, Waffen an die Ukraine zu liefern, die Regierung vor eine regelrechte Zerreißprobe. Die BSP widersetzt sich unter dem Vorwand, eine "Einmischung in den Krieg" vermeiden zu wollen, entschieden einer klaren bulgarischen Positionierung gegenüber Russland. Die übrigen drei Parteien der Koalitionsregierung haben Putins Krieg scharf verurteilt.

Die Entlassung des Verteidigungsministers zeigt darüber hinaus, dass Kremlfreunde in der Regierung nicht länger geduldet werden. Aber dieser Schritt war auch ein Signal des Regierungschefs Petkow an den moskautreuen Staatspräsidenten Rumen Radew, sich von ihm emanzipieren zu wollen. Denn der Präsident und Oberbefehlshaber der Armee vertritt die Position der Sozialistischen Partei und befürchtet, dass Waffenlieferungen an die Ukraine Bulgarien als Konfliktpartei in den Krieg hineinziehen würden. Somit hat auch die Frage nach Militärhilfe für Kiew das Potential, die Koalition in Sofia zu gefährden. Und nicht zuletzt gegen die extrem populistische, nationalistische und offen Kreml-freundliche Partei "Wazraschdane" (Wiedergeburt) muss sich die Regierungskoalition in puncto Waffenlieferungen an die Ukraine im Parlament behaupten.
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Quelle: https://www.mdr.de/nachrichten/welt/osteuropa/politik/bulgarien-russland-ukraine-krieg-100.html