Russland das Buhland... aber warum?

Zz-Jones schrieb:.
Dass dieser Mann überhaupt noch in einigen Medien weiterhin als "Experte" geführt wird, ist absolut nicht nachvollziehbar

In anderen Ländern hätte sich wegen so ner Gestalt schon ein Untersuchungsausschuss gebildet. Wenn man mal die fehlgeleitete Russlandpolitik und den Abbau der BW der letzten Jahre, in denen Er der Militärberater der Kanzlerin war, Revue passieren lässt, hat seine beratende Tätigkeit schon ein kleines Geschmäckle. Man könnte ihm eigentlich auch den Spitznamen "Vlad" verpassen. Wie'n russischer Spion bei dem die Namensgebung wegen zu viel Vodka schief gelaufen ist.

Zz-Jones schrieb:Dass dieser Mann überhaupt noch in einigen Medien weiterhin als "Experte" geführt wird, ist absolut nicht nachvollziehbar.

US-General Mark Alexander Milley, Chairmen des Joint Chiefs of Staff hat einst Kiew in 72 Stunden fallen sehen.

Scheinbar vergessen manche "Experten", dass Prognosen über einen Kriegsverlauf idR keine Kristallkugel sind, sondern Einschätzungen, wie ehemalige Einsatzkräfte die Situation auf dem Papier und aus der Ferne beurteilen.

Sie könnten auch schlicht nichts sagen und sich auf nebulöser Phrasendrescherei ausruhen, dass es die Zeit und der Biss der Soldaten zeigen wird, welcher Plan den Feindkontakt überleben wird - Antwort: keiner - oder ein Krieg immer oder idR am Verhandlungstisch endet, um sich über die Details auszusparen oder permanent das Gleiche wiederholen, denn wer immerwieder dassselbe sagt hat Recht.

Das ist natürlich eine objektive, sachdienliche Einschätzung sondergleichen. General zu werden um aus Lawrence von Arabien, Clausewitz und Sun Tzu zu zitieren.

Zz-Jones schrieb:dieser Mann überhaupt noch in einigen Medien weiterhin als "Experte" geführt wird, ist absolut nicht nachvollziehbar.

Ja , nennt sich meinungsvielfalt. Also quasi das geschäftsmodell von Sputnik und Co um den deutschen eins einzuschwurbeln. Wir Haben so Typen wie vad durchaus verdient & hart erarbeitet.

Jedimindtricks schrieb:Ja , nennt sich meinungsvielfalt. Also quasi das geschäftsmodell von Sputnik und Co um den deutschen eins einzuschwurbeln. Wir Haben so Typen wie vad durchaus verdient & hart erarbeitet.

Nee, das nennt sich Falsche Ausgewogenheit.
Die Medien wollen dem Vorwurf begegnen, dass sie nicht ausgewogen berichten, also werden auch andere Meinungen zugelassen. Dadurch entsteht ein falsches Bild, weil die Zuschauer den Eindruck bekommen, dass die Gegenseite ja eigentlich viel größer ist. Werden jetzt auch noch immer wieder die gleichen Gesichter (Vad, Varwick,…) eingeladen, weil es in Wirklichkeit kaum andere Meinungen gibt, dann kann bei den Zuschauern das Bild entstehen, dass diese Leute ja wirklich Ahnung haben - weil sie ja ständig eingeladen werden!

Aber wer wie Vad inzwischen bei der Weltwoche veröffentlichen muss, der ist schon ganz weit gefallen…
https://weltwoche.ch/daily/putin-kann-nicht-verlieren-selenskyj-nicht-gewinnen-der-krieg-ist-festgefahren-warum-und-was-nun/

Ehrlich gesagt habe ich Anfangs auch gedacht die Russen überrollen die Ukrainer, aber spätestens nach dem Konvoidesaster habe ich meine Meinung geändert.

Ich habe mich von dem russischen Protzgehabe, was das Militär betrifft, täuschen lassen und sie total überschätzt.

Allerdings habe ich mich ehrlich gesagt auch nicht tiefer mit der militärischen Ausrüstung der Russen vor Februar 2022 beschäftigt.

Fichtenmoped schrieb:Aber wer wie Vad inzwischen bei der Weltwoche veröffentlichen muss, der ist schon ganz weit gefallen…

Den kann man seit je her ultrarechts einordnen. Unverständlich, dass Merkel den als Sicherheitsberater hatte und an ihm festhielt. Kritik gab es damals ja schon reichlich.

Hier ein guter Artikel zu Vad:

https://www.volksverpetzer.de/hintergrund/vad-general/

Auweia schrieb:Ehrlich gesagt habe ich Anfangs auch gedacht die Russen überrollen die Ukrainer

Das haben die meisten gedacht auch Leute mit Ahnung. Einfach weil die Russen auf dem Papier stärker einzuschätzen waren aber was da so auf dem Papier stand wahr alles nur Lug und Trug. Der Vad allerdings hat auch nachdem fest stand, dass die Russen ganz schön auf die Fresse kriegen weil sie sich selbst gewaltig überschätzt haben, immer noch daran fest gehalten, dass Russland viel stärker ist und ihr Potenzial lange noch nicht ausgeschöpft haben. Das was der gemacht hat und immer noch macht ist mehr russische Propaganda als "Experteneinschätzung".

KingKarma schrieb:Das haben die meisten gedacht auch Leute mit Ahnung. Einfach weil die Russen auf dem Papier stärker einzuschätzen waren aber was da so auf dem Papier stand wahr alles nur Lug und Trug.

Die russische Armee wurde immer etwas überschätzt, obwohl viele ihrer inhärente Probleme eigentlich lange bekannt waren. Vor allem was Logistik, Korruption u. Mangel an Personal angeht. Haben halt noch den Mythos der Sowjetischen Armee vor sich her getragen.
Aber es hat wohl echt fasst niemand damit gerechnet, wie unglaublich tief die Fäulnis schon ging.

Zz-Jones schrieb:Den kann man seit je her ultrarechts einordnen. Unverständlich, dass Merkel den als Sicherheitsberater hatte und an ihm festhielt. Kritik gab es damals ja schon reichlich.

Weil sie leider genauso lernresistent ist und im Grunde immer noch an den alten Prinzipien festhält. Man habe eben alles getan um Putin zu stoppen, um der Ukraine Zeit zu erkaufen, usw. Mehr war eben nicht drin, usw. Das sind die alten, sinnlosen Phrasen die einmal mehr bemüht werden um das eigene Versagen zu kaschieren.

Merkel ist sicherlich nicht ultrarechts, aber in der Einschätzung Russlands und Putins ist sie nicht weit weg von Vad und Konsorten.

https://www.welt.de/politik/ausland/article242303693/Angela-Merkel-Machtpolitisch-bist-du-durch-Fuer-Putin-zaehlt-nur-Power.html

KingKarma schrieb:Das haben die meisten gedacht auch Leute mit Ahnung. Einfach weil die Russen auf dem Papier stärker einzuschätzen waren aber was da so auf dem Papier stand wahr alles nur Lug und Trug. Der Vad allerdings hat auch nachdem fest stand, dass die Russen ganz schön auf die Fresse kriegen weil sie sich selbst gewaltig überschätzt haben, immer noch daran fest gehalten, dass Russland viel stärker ist und ihr Potenzial lange noch nicht ausgeschöpft haben. Das was der gemacht hat und immer noch macht ist mehr russische Propaganda als "Experteneinschätzung".

Ja. Das die russische Armee so schlecht ist, habe ich auch nicht erwartet. Aber nach ein bis zwei Wochen Krieg wusste man ja, wie der Hase läuft. Wer danach oder gar jetzt noch die Russen für überlegen hält, dem ist nicht mehr zu helfen.

Ahmose schrieb:Wer danach oder gar jetzt noch die Russen für überlegen hält, dem ist nicht mehr zu helfen.

Von gestandenen Männern meines Alters, die stramme DDRler jetzt noch sind, habe ich mich schon lange distanziert.
Das gilt auch für CDU Blockflöten, zu denen ich auch die Ex-Bundeskanzlerin zähle.

Dass die auch keine Berührungsängste zu Kubitscheks Neuer Rechten haben, erscheint mir fast logisch.

Die Überschrift hier könnte glatt aus dem Postillion stammen, ist aber trotzdem keine Satire:

Kreml wirft Kiew vor, die Krim zurückerobern zu wollen

Selenskyj wolle die Krim nur mit militärischer Gewalt wieder zur Ukraine zurückholen, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow. Das aber käme einer "Enteignung russischen Territoriums" gleich,

Quelle: https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-freitag-203.html

eckhart schrieb:Von gestandenen Männern meines Alters, die stramme DDRler jetzt noch sind, habe ich mich schon lange distanziert.
Das gilt auch für CDU Blockflöten, zu denen ich auch die Ex-Bundeskanzlerin zähle.

Dass die auch keine Berührungsängste zu Kubitscheks Neuer Rechten haben, erscheint mir fast logisch.

Ja, da gibt es seltsame und irritierende Überschneidungen. Aber letztlich denke ich, das Schröder und Merkel, samt ihren Ministern und Beratern, eher aus Bequemlichkeit gehandelt haben. Gas aus Russland war billig, Putin im Normalfall höflich und die russ. Armee bombte in Tschetschenien und Syrien, also weit weg von uns. Also redete man sich ein, das man mit Putin auskommen könnte und er zumindest in Europa keine Kriege vom Zaun brechen würde. Nun haben wir den Salat und keiner will schuld gewesen sein.

Zz-Jones schrieb:Die Überschrift hier könnte glatt aus dem Postillion stammen, ist aber trotzdem keine Satire:

Ehrlicherweise war die Krim ja wirklich ein Sonderfall. Ohne die Kriege, Annexionen und Verbrechen die Russland seit 2014 der Ukraine antut, könnte man ja über den Status der Krim reden. Aber jetzt ist das natürlich vorbei. Das ist einzig Russlands Schuld. Sie haben mit ihrem verbrecherischen Angriffskrieg jede Möglichkeit zerstört den Status der Krim auf friedlichem Weg neu zu verhandeln. Ab jetzt gehört die Krim unwiderruflich zur Ukraine. Ohne die Krim wäre die Südflanke der Ukraine immer stark gefährdet. Das kann man dem Land nach all dem nicht mehr zumuten. Die Krim muss zurück zur Ukraine. Da kann Peskow jammern wie er will. Hier hat sich Russland selbst ins Knie geschossen.

Ahmose schrieb:Ab jetzt gehört die Krim unwiderruflich zur Ukraine.

Hat die doch schon immer, zumindest seit Beginn der Sowjetunion, nur weil da massiv Russen angesiedelt wurden, um die Krimtataren zu vertreiben, ist das lange noch kein Grund, die Krim aus der Ukraine herauszubrechen.

Nicht, dass die Russen noch Anspruch auf Berlin erheben, weil da so viele Landsleute leben :D

Ahmose schrieb:Ehrlicherweise war die Krim ja wirklich ein Sonderfall. Ohne die Kriege, Annexionen und Verbrechen die Russland seit 2014 der Ukraine antut, könnte man ja über den Status der Krim reden. Aber jetzt ist das natürlich vorbei.

Es gab einen Pachtvertrag, welcher Russland die Nutzung der Krim für ihre Schwarzmeerflotte bis 2044 zusicherte.
Darüberhinaus sehe ich jetzt aber nicht, dass Russland irgendein Anrecht auf die Krim hätte.
Chruschtschow schenkte der Ukraine die Krim 1954.
Es ist mMn dabei auch vollkommen egal dass Chruschtschow selbst Ukrainer war. Sämtliche nachfolgenden Sowjet-Führer, sowie aber dann auch Jelzin bei der Auflösung der UDSSR, hätten dieses ja korrigieren können, ist nicht geschehen.
Stattdessen gab es Sicherheitsgarantien für die Ukraine und halt auch diesen Pachtvertrag.
Auch das 1991 abgehaltene Referendum fiel dazu noch pro-ukrainisch aus.
Demzufolge war eigentlich alles geregelt.
Klar, hätte die Ukraine verhandeln wollen... aber eine wirkliche Notwendigkeit gab es dazu im Grunde nicht.

Wurstsaten schrieb:Ahmose schrieb:
Ab jetzt gehört die Krim unwiderruflich zur Ukraine.

Hat die doch schon immer, zumindest seit Beginn der Sowjetunion, nur weil da massiv Russen angesiedelt wurden, um die Krimtataren zu vertreiben, ist das lange noch kein Grund, die Krim aus der Ukraine herauszubrechen.

Mich wundert, warum sie die Krim denn nicht schon vor 30 Jahren zum Ende der Sowjetunion verhandelt haben, wenn das ein Zankapfel zwischen Russland und Ukraine wäre. Nach Ende des Ukraine-Kriegs und falls die Krim zurückerobert wird, dann könnten die Leute dort ja neu abstimmen nach internationalen Standards, zu welchem Land sie final gehören wollen. Am Ende wird das ein neutraler Inselstaat?

Wurstsaten schrieb:Hat die doch schon immer, zumindest seit Beginn der Sowjetunion, nur weil da massiv Russen angesiedelt wurden, um die Krimtataren zu vertreiben, ist das lange noch kein Grund, die Krim aus der Ukraine herauszubrechen.

Zz-Jones schrieb:Es gab einen Pachtvertrag, welcher Russland die Nutzung der Krim für ihre Schwarzmeerflotte bis 2044 zusicherte.
Darüberhinaus sehe ich jetzt aber nicht, dass Russland irgendein Anrecht auf die Krim hätte.
Chruschtschow schenkte der Ukraine die Krim 1954.

Es gibt schon gewisse historische Ansprüche. Zudem hat es evtl. 2014 auf der Krim wirklich eine Mehrheit gegeben, die sich für einen Anschluss an Russland ausgesprochen hätte. Aber wie gesagt: Das alles ist jetzt vorbei. Die Krim muss schon aus strategischen Gründen komplett an die Ukraine zurückgegeben werden. Da führt kein Weg dran vorbei. Zudem war die Annexion der Krim 2014 völkerrechtswidrig und müsste schon allein deshalb rückgängig gemacht werden.

frivol schrieb:Mich wundert, warum sie die Krim denn nicht schon vor 30 Jahren zum Ende der Sowjetunion verhandelt haben, wenn das ein Zankapfel zwischen Russland und Ukraine wäre. Nach Ende des Ukraine-Kriegs und falls die Krim zurückerobert wird, dann könnten die Leute dort ja neu abstimmen nach internationalen Standards, zu welchem Land sie final gehören wollen. Am Ende wird das ein neutraler Inselstaat?

Der Zug ist abgefahren. Die Krim muss v.a. militärisch integraler Bestandteil der Ukraine sein. Alles andere wäre Wahnsinn. Das man Russland nicht trauen kann ist ja offensichtlich. Politisch könnte ich mir einen autonomen Status vorstellen. Aber auch das wäre schwer durchzusetzen. Man darf nicht vergessen das viele Kollaborateure in schwere und schwerste Verbrechen gegen die Ukraine verwickelt sind. Diese dann quasi mit einem autonomen Status zu belohnen kommt für die Ukraine sicher nicht infrage. Und die Kollaborateure haben es auch nicht verdient. Nicht nach all dem, was Russland der Ukraine angetan hat.

frivol schrieb:wenn das ein Zankapfel zwischen Russland und Ukraine wäre.

Das wäre in etwa so, als hätte man 1939 nach Ausbruch des 2. WK diskutiert, wieso sich Hitler und Stalin nicht am Tisch geeinigt hätten, wie man sich Polen friedlich aufteilt. Da hätte man ja den Krieg verhindern können.

SomertonMan schrieb:frivol schrieb:
wenn das ein Zankapfel zwischen Russland und Ukraine wäre.

Das wäre in etwa so, als hätte man 1939 nach Ausbruch des 2. WK diskutiert, wieso sich Hitler und Stalin nicht am Tisch geeinigt hätten, wie man sich Polen friedlich aufteilt. Da hätte man ja den Krieg verhindern können.

Also dieser Vergleich erscheint mit sinnfrei? Kannst du zuordnen in Bezug auf die Krim, wer da was sein soll?

@frivol

Und ich verstehe nicht, wieso es bei der Unabhängigkeit der Ukraine vor 30 Jahren eine Diskussion um die Krim hätte geben soll!

Vielleicht sollte Schweden mit Deutschland nochmal wegen der Insel Rügen verhandeln...