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Russland das Buhland... aber warum?

84.296 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: USA, Russland, EU ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Russland das Buhland... aber warum?

16.11.2022 um 13:22
Keine Ahnung was das Problem mit dem Urheberrecht jetzt ist, aber von mir aus..

https://www.ikiosk.de/shop/epaper/bild.html
https://www.united-kiosk.de/zeitschriften/zeitung/bild/

Hier finden sich andere Titelseiten als im Twitter Beitrag von https://twitter.com/peterschink (Archiv-Version vom 22.10.2022) . Frage mich, was in den Handel ging und ob eine Variante nur ein Entwurf war oder sonstiges..


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Russland das Buhland... aber warum?

16.11.2022 um 13:25
Zitat von vincentvincent schrieb:Frage mich, was in den Handel ging und ob eine Variante nur ein Entwurf war oder sonstiges..
Kann sein dass das E-Paper nachträglich geändert werden kann, die technische Möglichkeit dazu muss es ja vermutlich wegen der Möglichkeit von gesetzlichen Sperren oder Richtigstellungspflichten geben, ich hab auch schon E-Ausgaben gesehen die im Zuge einer einstweiligen Verfügung z.B. geschwärzte Textteile beinhalteten. Keine Ahnung ob das die Verlage auch für redaktionelle Änderungen nutzen.


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16.11.2022 um 13:26
Allen, die meinen, Russland würde hier in den Medien ungerecht behandelt, möchte ich vorschlagen, einmal die Gegenprobe in Russland vorzunehmen.

Man findet auf Youtube genügend Ausschnitte aus russischen Medien oder auch Umfragen / Interviews, in denen ganz normale Bürger das wiedergeben, was bei ihnen aus den Medien "hängengeblieben" ist. Ganz zu schweigen von dem, was Putin, Lawrow & Co selbst offiziell von sich geben.

Da werden - ohne irgendwelche Belege - Behauptungen wie:

- Die USA stellen in der Ukraine Bio-Waffen her
- In Wahrheit kämpfen in der Ukraine nur Ausländer gegen die russische Armee
- Der Westen versucht seit Jahren Russland zu vernichten
- Im Westen herrschen Satanisten, die mit den LGBTQs gemeinsame Sache machen

Teils völlig abstruse Aussagen, die OHNE jeden Beleg und OHNE jede Selbstkritik oder Selbstzweifel tausendfach vorgebracht und immer wiederholt werden.

Wenn hier im Falle eines einzigen Vorfalls unter tausenden direkten Raketenangriffen der Russen, in einzelnen voreiligen Medien von einer direkten Verantwortung der Russen gesprochen wird, obwohl sie ihn vernutlich nur indirekt zu verantworten haben...

...dann bricht hier und anderswo im Westen eine Diskussion über Recht und Wahrheit aus und eine Selbstkasteiung der "Voreiligen" wird eingefordert.

What the heck...

Ganz im Gegenteil, ich finde, dass der ganze Vorfall nur zeigt, dass unser "moralischer Kompass'" vielleicht etwas hyprsensibel, aber voll intakt ist!


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16.11.2022 um 13:28
@bgeoweh
Das kann ich mir auch vorstellen. Nur was ist jetzt die tatsächliche Print-Ausgabe? Kann mir halt auch vorstellen, dass Schink nicht die endgültige Version gepostet hat und seine Version gar nicht in den Druck ging..


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16.11.2022 um 13:54
Zitat von AhmoseAhmose schrieb:Aber sie lügen natürlich nicht immer. Beispiele: Soweit wir wissen haben die Russen Mayorsk eingenommen (leider). Das ist also korrekt bzw. wahr. Auch das die Russen in Pavlivka sind, ist soweit wir wissen korrekt. Größeres Beispiel: Die Russen verkündeten den Rückzug aus Kherson. Der hat auch stattgefunden.
Ok, dass sie tatsächliche Erfolgsmeldungen herausposaunen ist klar, inwieweit das dann noch mit Lügen garniert wurde, könnte man ggfs. nachprüfen.
Bei dem Rückzug aus Kherson muss man aber ganz klar festhalten, dass die dafür geäußerten Begründungen ja gänzlich auf Lügen basieren.
Dieser Rückzug ließ sich natürlich nicht geheim halten, drum musste man sich auch dazu äußern. Dass die Ukrainer dort den Hals aber immer enger schnürte und die russische Armee zunehmend verkackte, wurde ebenso wenig wie die systematischen Plünderungen und die Zerstörung der zivilen Infrastruktur öffentlich bekannt gegeben.
Also, Rückzugs-Ankündigung stimmte zwar, aber..

Vielleicht sollte ich meine Frage dahingehend konkretisieren, wann Russland letztmalig nicht in Bezug auf Kriegsgrund und Schuldzuweisung gelogen hat?

Beinahe lustig war ja Lawrow's Presseerklärung beim G20 Gipfel.
Er sagte dort (sinngemäß), dass die NATO Russland bereits schon 2019 den Krieg erklärte, als sie Nazis in der Ukraine durch einen Putsch an die Macht brachte.

Was die Raketen auf Polen betrifft, behauptet der Kreml ja nun, dass die Ukraine diese absichtlich (als false flag) abfeuerte, um die NATO somit in einen Krieg mit Russland zu ziehen.
So eine Aussage hat für mich das selbe Geschmäckle wie, der britische Geheimdienst hat die Pipelines gesprengt, in Butscha waren Schauspieler am Werk, die Ukraine bombardiert ihre eigenen Städte, usw.


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16.11.2022 um 13:54
@vincent
@bgeoweh
Der Münchner Ableger, Foto von mir:
Spoiler
bildbildOriginal anzeigen (1,5 MB)


Muss aber nichts heißen, Titelseiten können noch während des Drucks abgeändert werden.

Zum Thema epaper: Kenne zwar nicht die internen Abläufe bei Springer, aber da wirds ähnlich sein wie bei uns - epaper und Onlineartikel werden bei Bedarf nachträglich geändert. Muss allein schon gewährleistet sein, um bei Unterlassungserklärungen kritische Inhalte oder Bilder zu entfernen. Das nur am Rande.


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16.11.2022 um 14:33
Zitat von TrailblazerTrailblazer schrieb:Da werden - ohne irgendwelche Belege - Behauptungen wie:

- Die USA stellen in der Ukraine Bio-Waffen her
- In Wahrheit kämpfen in der Ukraine nur Ausländer gegen die russische Armee
- Der Westen versucht seit Jahren Russland zu vernichten
- Im Westen herrschen Satanisten, die mit den LGBTQs gemeinsame Sache machen

Teils völlig abstruse Aussagen, die OHNE jeden Beleg und OHNE jede Selbstkritik oder Selbstzweifel tausendfach vorgebracht und immer wiederholt werden.
Und warum sollte man es dann ihnen gleichtun? Warum sollte man nicht selbst so lange Neutralität wahren, bis die Ermittlungen zu diesem Vorfall abgeschlossen sind?
Warum einfach damit abtun zu sagen: Die haben aber damit angefangen.

Insbesondere Besonnenheit sollte das vorherrschende Gefühl sein.
Ich denke, es steht viel zu viel auf dem Spiel, als dass man ohne Kenntnis der Fakten direkt Schulige ausmacht.
Zitat von Zz-JonesZz-Jones schrieb:Vielleicht sollte ich meine Frage dahingehend konkretisieren, wann Russland letztmalig nicht in Bezug auf Kriegsgrund und Schuldzuweisung gelogen hat?
Das ist immer noch irrelvant in Bezug darauf, was das vorgefallen ist und woher die Raketen stammten. Ich verstehe einfach deine Herleitung nicht.


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16.11.2022 um 14:44
Zitat von InterestedInterested schrieb:Insbesondere Besonnenheit sollte das vorherrschende Gefühl sein.
Ich denke, es steht viel zu viel auf dem Spiel, als dass man ohne Kenntnis der Fakten direkt Schuldige ausmacht.
Wenn die Raketen wirklich aus der Ukraine kamen, war das ein bedauernswerter Unfall, Russland hat gestern über 100 Raketen abgeschossen, die müssen alles, was die in ihren Depots noch hatten zusammengekratzt haben.
Die Ukrainer haben viele davon abgefangen, trotzdem hat es Russland geschafft, einen landesweiten Blackout zu verursachen.

Wir müssen der Ukraine helfen, dass ihre kritische Infrastruktur auch in solchen Überlastfällen schützen können, ohne dass es zu solchen Unfällen kommt.


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16.11.2022 um 14:54
Zitat von NarrenschifferNarrenschiffer schrieb:Dennoch bleibt bei mir die Schlussfolgerung hängen: Ohne russische Raketenangriffe auf zivile Ziele der Ukraine würden keine ukrainischen Abwehrraketen starten.
Daran besteht auch meiner Meinung nach kein Zweifel.

Ich habe auch keinerlei Zweifel daran, dass Russland am 16.11. 2011 stolz verkündet hat, alle anvisierten Ziele zerstört zu haben
und dass diese Angriffe der Zivilbevölkerung und deren Strom und Wasserversorgung galten.
Russland meldet erfolgreiche Luftangriffe
Russland hat bei den massiven Luftangriffen in der Ukraine nach eigener Darstellung alle anvisierten Ziele zerstört.

16.11.2022
Quelle: https://www.deutschlandfunk.de/russland-meldet-erfolgreiche-luftangriffe-100.html
Offensichtlich beschwert sich Russland darüber, dass sich die Ukraine verteidigt hat.

Russland ist und bleibt der Aggressor, meiner Meinung nach!


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16.11.2022 um 15:00
@alle
Bei all der Diskussion um Wahrheit und Lüge sollte man nicht vergessen, dass hier verschiedene Interpretationen von Wahrheit vorliegen. Wahrheit im einen Fall bedeutet, dass etwas wahr ist, also den Tatsachen entspricht. Für Russland hingegen ist Wahrheit das, was ihm nützt und die meisten Vorteile bringt. Es ist unerheblich, ob das nach unserer Definiton nun wahr ist oder nicht.

Das ist das, was sich immer wieder gezeigt hat, darum werden auch von Russland Verträge schamlos gebrochen, sobald sie sich als unvorteilhaft erweisen. Da steckt System dahinter und genau deshalb ist dieser vielverwendete plakative Vorwurf "Stammtischniveau" eine Unverschämtheit all jenen gegenüber, die sich auf besseres Wissen und Erfahrungen berufen. Hier geht es nämlich nicht um "wer einmal lügt, ..." sondern darum "wer in den allermeisten Fällen bisher gelogen hat, ..."

Dass jeder Vorfall dennoch für sich getrennt untersucht werden muss, umso mehr je schwerwiegender er und die resultierenden Konsequenzen sind, ist doch selbstverständlich, und ich habe hier auch keine Aussage von jemandem gefunden, die dies in Abrede stellt.


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16.11.2022 um 15:13
Zitat von PolyphonoPolyphono schrieb:Hier geht es nämlich nicht um "wer einmal lügt, ..." sondern darum "wer in den allermeisten Fällen bisher gelogen hat, ..."
Nein, genau darum geht es nicht. Es geht um die Wahrheit und da gibt es nur eine!

Dass Russland zu unrecht die Ukraine angegriffen hat und Aggressor ist, wissen wir. Braucht ihr nicht ständig wiederholen. Dem hat hier auch niemand widersprochen!

Es wurde sofort berichtet, russische Raketen hätten Polen angegriffen, 2 Tote wären zu vermelden, die Russland auf dem Gewissen hat und der Nato Bündnisfall eintreten könnte. Allen voran Selenskyj
Das alles, ohne auch nur im Ansatz irgendwelche Fakten zum Vorfall zu kennen. Alle haben es sofort wiederholt und hier nicht anders

Nun sind es ukrainische Raketen, Irrläufer, Unfall, bedauerlicherweise 2 Tote.

Es gibt keinen absichtlichen Beschuss Russlands auf ein Natoland. Das sind die bisherigen Fakten. Immer wieder zu relativieren mit der Aussage, Russland hätte aber ständig davor gelogen, hat mit den Fakten jetzt zu diesem Vorfall gar nichts zu tun.
Ich weiß gar nicht, was hier los ist, dass hier keine Erleichterung ob der news zu merken ist, stattdessen eine Kriegsgeilheit unterschwellig mitwabert, so auch das Gelaber in den Medien. So zumindest mein Empfinden.
Selbst die Nato erklärt es so und hier wird weiterhin so getan, als gäbe es diese Fakten zum Vorfall nicht.


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16.11.2022 um 15:18
Zitat von Zz-JonesZz-Jones schrieb:Ok, dass sie tatsächliche Erfolgsmeldungen herausposaunen ist klar, inwieweit das dann noch mit Lügen garniert wurde, könnte man ggfs. nachprüfen.
Das gilt grundsätzlich für alle Staaten/Akteure die direkt an Kriegshandlungen beteiligt sind. Deren Meldungen sollte man meiner Meinung nach mit Misstrauen begegnen und skeptisch bleiben. Wenn man gewichten will, dann ist die russ. Seite wesentlich unglaubwürdiger als die ukrainische Seite. Aber beide Seiten sind aktive Kriegsteilnehmer und es geht im Krieg auch immer um die Informations- und Deutungshoheit.
Zitat von Zz-JonesZz-Jones schrieb:Vielleicht sollte ich meine Frage dahingehend konkretisieren, wann Russland letztmalig nicht in Bezug auf Kriegsgrund und Schuldzuweisung gelogen hat?
Das wiederum ist ja eine Frage des eigenen Standpunkts. Wahrscheinlich glauben Putin, Lawrow und Co viel von dem, was sie selber erzählen. Das ist eine Frage der eigenen Sichtweise und muss nicht immer eine bewusste Lüge sein. Das sind eher schwere Fehleinschätzungen aufgrund von Nationalismus, Fanatismus, Idealismus, usw.

Na ja, und vieles ist natürlich auch Propaganda. Die Russen treiben alle paar Tage eine neue Sau durchs Dorf: Biowaffenlabore, schmutzige A-Bombe, Damm sprengen, usw. Das ist einfach Absicht um den Westen bestenfalls zu beeinflussen oder, wenn das nicht klappt, ihn wenigstens permanent zu nerven.


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16.11.2022 um 15:19
Zitat von InterestedInterested schrieb:Nein, genau darum geht es nicht. Es geht um die Wahrheit und da gibt es nur eine!
Mir ging es nicht um diesen speziellen Vorfall, den habe ich mit keiner Silbe erwähnt. Vielmehr schreibe ich ja:
Zitat von PolyphonoPolyphono schrieb:Dass jeder Vorfall dennoch für sich getrennt untersucht werden muss, umso mehr je schwerwiegender er und die resultierenden Konsequenzen sind, ist doch selbstverständlich
Mir geht es um Reliabilität und um Signifikanzen von Aussagen allgemein - angesichts auch dessen, was @Zz-Jones geschrieben hat und die Reaktionen darauf.


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16.11.2022 um 15:27
Zitat von InterestedInterested schrieb:Es wurde sofort berichtet, russische Raketen hätten Polen angegriffen, 2 Tote wären zu vermelden, die Russland auf dem Gewissen hat und der Nato Bündnisfall eintreten könnte.
Die meisten westlichen Massenmedien haben eher zuruckhaltend reagiert, die NATo hat erst recht zurückhaltend reagiert,
Biden wurde wegen seiner "besonnenen" Reaktion sogar von der Linken gelobt, was ungewöhnlich ist
13.42 Uhr: Nach dem Raketeneinschlag auf polnischem Gebiet hat Linksfraktionschef Dietmar Bartsch scharfe Kritik an Russland geübt und US-Präsident Joe Biden für seine besonnene Reaktion gelobt. Der Vorfall zeige, »welche immense Eskalationsgefahr der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine beinhaltet«, sagte Bartsch in Berlin. Der Tod unschuldiger polnischer Bürger sei inakzeptabel.
https://www.spiegel.de/ausland/news-zu-polen-und-russland-ukraine-krieg-am-mittwoch-eu-ratspraesident-wir-stehen-an-polens-seite-a-12f43713-e401-482b-9698-51c15cceda05
Zitat von InterestedInterested schrieb:Nun sind es ukrainische Raketen, Irrläufer, Unfall, bedauerlicherweise 2 Tote.
Sogar wenn se sich um ukrainische Raketen handeln sollte (was ich nicht glaube), trägt Russland die Schuld für den Vorfall


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16.11.2022 um 15:33
Es bleibt letztlich immer die Frage, wer entscheidet letztlich, was wirklich die "echte" Wahrheit war.

Auch ich glaube tendenziell der russischen Regierung kein Wort. Das heißt aber lediglich, dass
man Äußerungen aus dieser Richtung besonders kritisch zu betrachten hat.
Es entbindet nicht von einem Hinterfragen, ob in jedem Einzelfall, vielleicht doch die Wahrheit gesagt wurde..

Und ja: Russland trägt die Hauptverantwortung auch für Unfälle, die im Rahmen der Landesverteidigung entstehen.
Das ist das gleiche, wie wenn sich ein Polizist auf der Verfolgungsjagt eines Verbrechers verletzt..
Aber: Es macht einen gravierenden Unterschied für die Rechtslage, ob der Beschuss durch Russland erfolgt ist oder nicht:
Selbst wenn er nicht beabsichtigt war, könnte das den Bündnisfall auslösen. Immerhin handelt es sich dann um einen beabsichtigten
Raketenbeschuss, der vielleicht nur sein Ziel verfehlt hat, aber dennoch in zerstörerischer Angriffsabsicht gestartet wurde. I.Ü.
würde man die Frage, ob nicht doch Absicht dahinter steckt, nie zuverlässig klären können, schon gar nicht zeitnah.

Das führt zurück zu meinem Anfangssatz:
Auch wir (d.h. der Westen) haben ein Interesse daran, dass ein Beschuss nicht von russischer Seite erfolgt ist.
Niemand möchte eine Ausweitung des Krieges.
Deshalb halte ich es für nicht unmöglich (allerdings behaupte ich auch nicht, dass dies so sei), dass der Westen
hier vielleicht nicht die "wirkliche" Wahrheit an die Öffentlichkeit bringen möchte und die Angelegenheit lieber "hinter den Kulissen"
regelt.
Das ist - wie gesagt - aber nur ein - vielleicht wenig wahrscheinliches - Szenario.
In Kriegszeiten muss man mit Äußerungen beider - vor allem auch der eigenen Seite - besonders vorsichtig sein...


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16.11.2022 um 15:34
Zitat von parabolparabol schrieb:Sogar wenn se sich um ukrainische Raketen handeln sollte (was ich nicht glaube), trägt Russland die Schuld für den Vorfall
Wieso sollte? Es ist doch angeblich sicher, dass die Raketen von den Ukrainern abgefeuert wurden. Wenn es die Russen nicht waren bleibt ja nur die Ukraine über. Nun gut einige russische Medien werdem bestimmt schreiben, dass es deutsche oder polnische Raketen waren um Russland zu provozieren oder anderen geistigen Durchfall dazu drucken aber soweit ich das jetzt mitverfolgt habe, sind es ukrainische Raketen gewesen.


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16.11.2022 um 15:46
Zitat von InterestedInterested schrieb:Ich denke, es steht viel zu viel auf dem Spiel, als dass man ohne Kenntnis der Fakten direkt Schulige ausmacht.
Sorry, aber der "Schuldige" steht fest, das sagen auch alle Beteiligten außerhalb Russlands genau so...

Es ist und bleibt Russland. Ganz gleich, ob die Rakete von Russland oder der Ukraine angefeuert wurde.
Zitat von InterestedInterested schrieb:Und warum sollte man es dann ihnen gleichtun?
??? Die Tatsache, dass wir hier diese Diskussion führen, ist doch der Beweis dafür, dass wir es ihnen eben nicht gleich tun. Das was wir hier machen, nämlich die verschiedenen Aussagen diskutieren, sie hinterfragen und einordnen, bzw. auch verwerfen, ist doch genau das, was in Russland fehlt, teils weil es sich niemand traut, teils weil man zu "verstrahlt" ist.
Zitat von andy2andy2 schrieb:Aber: Es macht einen gravierenden Unterschied für die Rechtslage, ob der Beschuss durch Russland erfolgt ist oder nicht:
Selbst wenn er nicht beabsichtigt war, könnte das den Bündnisfall auslösen. Immerhin handelt es sich dann um einen beabsichtigten
Raketenbeschuss, der vielleicht nur sein Ziel verfehlt hat, aber dennoch in zerstörerischer Angriffsabsicht gestartet wurde. I.Ü.
Nein, du liegst hier daneben, denke ich.

Alle Raketenangriffe der Russen in den letzten Monaten, die sicher in Tausenden zu zählen sind, wurden in zerstörerischer Angriffsabsicht gestartet. Nur zielten sie eben auf die Ukraine und nicht auf Polen.

Und selbst wenn diese Raketen heute Nacht von Russen gestartet worden wären, wäre der Einschlag in Polen ein Unfall gewesen. Niemand hat bislang den Russen eine solche Absicht, gezielt Polen anzugreifen, unterstellt und niemand hätte es ggfs. unterstellt, weil das einfach nur idiotisch wäre...

...allerdings gehen sie gefährlich nahe an die Grenze zu den Nato-Nachbarn heran und deshalb wäre ein Machtwort der Nato durchaus angebracht.

Eine einzelne Rakete - auch mit zwei damit verbundenen Todesfällen - hätte im Übrigen auch keinen Bündnisfall nach Artikel 5 mit anschließenden Kriegshandlungen ausgelöst.


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16.11.2022 um 15:56
Zitat von TrailblazerTrailblazer schrieb:Nein, du liegst hier daneben, denke ich.

Alle Raketenangriffe der Russen in den letzten Monaten, die sicher in Tausenden zu zählen sind, wurden in zerstörerischer Angriffsabsicht gestartet. Nur zielten sie eben auf die Ukraine und nicht auf Polen.

Und selbst wenn diese Raketen heute Nacht von Russen gestartet worden wären, wäre der Einschlag in Polen ein Unfall gewesen. Niemand hat bislang den Russen eine solche Absicht, gezielt Polen anzugreifen, unterstellt und niemand hätte es ggfs. unterstellt, weil das einfach nur idiotisch wäre...

...allerdings gehen sie gefährlich nahe an die Grenze zu den Nato-Nachbarn heran und deshalb wäre ein Machtwort der Nato durchaus angebracht.

Eine einzelne Rakete - auch mit zwei damit verbundenen Todesfällen - hätte im Übrigen auch keinen Bündnisfall nach Artikel 5 mit anschließenden Kriegshandlungen ausgelöst.
Wo liege ich daneben? Gerade dass jetzt ein NATO-Staat betroffen ist, macht die Sache ja so heikel.

Ich wiederhole mich zwar, aber du hast mich da offensichtlich nicht ganz verstanden:

Niemand will, dass Russland - absichtlich oder versehentlich - ein Nato-Land beschossen hat, weil dies den Bündnisfall auslösen könnte.
Selbst wenn es keine Absicht von russischer war, wäre die Nato gezwungen, zumindest irgendwie zu reagieren, was unweigerlich eine höhere Eskalationsstufe mit sich brächte...

Und: Eine einzige Rakete reicht durchaus. Da bist du ganz gehörig auf dem Holzweg.,.


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16.11.2022 um 16:07
@andy2

Nein, es gibt Aussagen hochrangiger Militärs, dass das bereits eingepreist und besprochen ist.

Eine einzelne, verirrte Rakete könnte schon gar nicht den Bündnisfall auslösen.

Dieser tritt ein, wenn eine Bedrohung eines Nato-Mitgliedslandes besteht und militärische Maßnahmen notwendig werden sollten, um die Sicherheit des Nato-Mitgliedlandes wieder herzustellen.

Eine einzelne, verirrte Rakete stellt keine dauerhafte Beeinträchtigung der Sicherheit Polens dar. Schon gar nicht, wenn sich dafür möglicherweise im Anschluss entschuldiǵt hätte.

Die Nato ist kein Rächer-Verein mit "Auge um Auge und Zahn um Zahn"-Statuten.


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16.11.2022 um 16:15
Zitat von TrailblazerTrailblazer schrieb:Nein, es gibt Aussagen hochrangiger Militärs, dass das bereits eingepreist und besprochen ist.

Eine einzelne, verirrte Rakete könnte schon gar nicht den Bündnisfall auslösen.

Dieser tritt ein, wenn eine Bedrohung eines Nato-Mitgliedslandes besteht und militärische Maßnahmen notwendig werden sollten, um die Sicherheit des Nato-Mitgliedlandes wieder herzustellen.

Eine einzelne, verirrte Rakete stellt keine dauerhafte Beeinträchtigung der Sicherheit Polens dar. Schon gar nicht, wenn sich dafür möglicherweise im Anschluss entschuldiǵt hätte.

Die Nato ist kein Rächer-Verein mit "Auge um Auge und Zahn um Zahn"-Statuten.
Das habe ich auch nicht behauptet. Es gibt keinen Automatismus.
Aber ein Raketeneinschlag "kann" einen Bündnisfall auslösen.
Selbstverständlich wird alles unternommen werden, um die Reaktion angemessen ausfallen zu lassen.
Wenn es glaubhaft ist, dass es sich um einen Unfall handelt wird man ganz sicher
nicht die große Bombe auspacken..
Aber: wenn in einem Krieg ein Nachbarland von einer Rakete getroffen wird, ist die Sicherheit eben durchaus bedroht. Da würde auch keine bloße Entschuldigung etwas ändern können.


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