frauZimt schrieb:War das in der ukrainischen Armee bis zu einem bestimmten Zeitpunkt auch so und wurde dann
radikal geändert,- dem Westen angepasst?
Die ukrainische Armee scheint sich ja komplett von der russischen zu unterscheiden.
Wie
@Fichtenmoped bereits schrieb, kam der radikale Umbruch 2014. Zuvor waren die Strukturen im Grunde so, wie sie jetzt immer noch bei den Russen sind.
Es wurde halt erkannt, dass die schnelle Niederlage 2014 mit eben genau dieser sowjetischen Struktur zu tun hatte. Die Ukrainer waren damals höchst unmotiviert und uneffektiv so, dass die "grünen Männchen" dann leichtes Spiel hatten.
Es kamen dann auch anschließend recht schnell westliche Ausbilder ins Land und das Resultat sehen wir ja jetzt.
Ein großer Vorteil den die Ukrainer dann noch haben ist der, dass man diese alte Denkweise natürlich immer noch kennt, was zur Folge hat, dass die Russen für sie berechenbar sind.
Ich hatte das hier mal mit einem Krokodil verglichen, da weiß der Dompteur auch ganz genau, wann er seinen Kopf oder seine Hand in dessen Maul stecken und wann es eben zuschnappt.
Es gibt ja auch jede Menge Aussagen ukrainischer Soldaten, die da lauten, wir können froh sein dass die so unsagbar dämlich kämpfen.
Groteskerweise hatten ja auch die Russen eine Militär-Reform, welche die Effektivität steigern sollte. Das ging aber ordentlich nach hinten los, zum einen aufgrund der Korruption und daraus folgend die falsche Annahme der eigenen Stärke (Papiertiger), zum anderen hat man eben nicht, wie geplant, genügend Unteroffiziere ausgebildet und vor allem hat man die zuvor in sich greifenden großen Verbände in unzählige kleine aufgeteilt. Der Plan dabei waren wirkungsvolle Spezialeinheiten, rausgekommen sind dabei aber letztendlich zerstreute, nicht untereinander kommunizierende Hühnerhaufen ohne einheitliche Führung, deren Lücken nun durch die noch unmotivierteren Mobilisierten gestopft werden sollen.