Russland das Buhland... aber warum?

Nemon schrieb:Zz-Jones schrieb:
die russischen Angreifer:innen

Ich denke nicht, dass diese Wert auf derartige Diversitäten legen ;)

Du behauptest doch nicht etwas, das nur Männer kämpfen würden, während sich die Frauen nur verstecken?
Solche Geschlechterklischees sind so letztes Jahrhundert.

frivol schrieb:Solche Geschlechterklischees sind so letztes Jahrhundert.

Nicht vergessen. Es geht hier um russische Soldatinnen. Und die gibt es tatsächlich nur in den unterstützenden Einheiten. Sanitär zum Beispiel.

Die „russischen Flintenweiber“ aus dem WK II sind tatsächlich Geschichte.
Das mag sich im Verlauf des Krieges, sollten die Männer mal knapp werden, ändern, nach russischer Doktrin sind Frauen allerdings an der Front „verboten“

Ich muss mich wohl korrigieren. Scheint dass Frauen doch aktiv an Kämpfen teilnehmen können.

cachalot schrieb:Ich muss mich wohl korrigieren. Scheint dass Frauen doch aktiv an Kämpfen teilnehmen können.

Also mein letzter Stand war, dass die nicht in den kämpfenden Truppen erlaubt sind und selbst wenn, der Frauenanteil innerhalb der russischen Armee ist, selbst mit ihren 40000, doch ziemlich gering. Würd mich aber nicht wundern, wenn die irgendwann anfangen Frauen einzuziehen und dabei ihr eigentlich propagiertes Weltbild komplett ignorieren.
Wie die Nazis.

cyberbeep schrieb:Also mein letzter Stand war, dass die nicht in den kämpfenden Truppen erlaubt sind und selbst wenn, der Frauenanteil innerhalb der russischen Armee ist, selbst mit ihren 40000, doch ziemlich gering.

So war auch mein Stand. Und dann fand ich das

Die Mehrzahl der Frauen ist bei den Bodentruppen tätig, ca. 1.000 Frauen bei den Eliteluftlandetruppen. In kampforientierten Einheiten sind Frauen ebenfalls zu finden. Hauptmann Svetlana Protasova ist die einzige Frau Russlands, die einen Jagdflieger vom Typ Mig-29 fliegt. Die zweite Frau, die den Umgang mit Kampfflugzeugen beherrscht, Oberstleuntnant Galina Koshkina fliegt einen Kampfhubschrauber. In der Tulaer Landungstruppendivision führt Obersergeant Marina Kovaleva das Kommando über eine Mannschaft. Frauen sind hier als Fahrzeugführer, Richtschützen und MG-Schützen tätig.

Quelle: https://journals.openedition.org/pipss/498

https://www.spiegel.de/ausland/ukrainekrieg-kriegskosten-belasten-london-zufolge-russlands-staatshaushalt-a-c5a78dba-f507-4a02-aee4-445ad59c3c96?sara_ecid=soci_upd_wbMbjhOSvViISjc8RPU89NcCvtlFcJ
Die Kalkulation war wohl, dass die Russen nach 3 Wochen in Kiev sind...

SKlikerklaker schrieb:Die Kalkulation war wohl, dass die Russen nach 3 Wochen in Kiev sind...

Die Kalkulation war dass sie nach drei Tagen in Kiev sind. Der Flughafen sollte besetzt werden, am nächsten Tag viel Truppen und Material gelandet werden und dann gegen Kiev marschiert werden. Dummerweise bekamen die auf dem Flughafen gelandeten Truppen soviel Kontra von schnell zusammengezogenen ukrainischen Truppen dass die Verstärkung nicht landen konnte und die Blitz-Eroberung nicht stattfand.
Ich gebe zu dass ich am zweiten und dritten Tag mehrere Male die Internet-Webcams in Kiev gescheckt habe ob die Russen schon zu sehen sind.

Lupo54 schrieb:Die Kalkulation war dass sie nach drei Tagen in Kiev sind.

Und die ukrainische Bevölkerung sie blumenwerfend als Befreier und Retter feinern wird.
Ob das passiert ist, weil alle Entscheidungsträger inkl FSB Putin das so eingeredet haben, sich nicht getraut haben, seiner Fehleinschätzung diesbezüglich zu widersprechen oder ob Putin sie damit in die Ukraine gejagt hat, damit sein Militär Zivilisten tötet, die es sonst nie hätte töten wollen, das werden wir wahrscheinlich nie erfahren.

Sollte es irgendwann irgendjemand schaffen Putin nach Den Haag zu bringen (was ich leider bezweifle). Dann wird er die Schuld allen geben. Nur nicht sich.

Karakachanka schrieb:Sollte es irgendwann irgendjemand schaffen Putin nach Den Haag zu bringen (was ich leider bezweifle). Dann wird er die Schuld allen geben. Nur nicht sich.

Für so ganz unrealistisch halte ich das gar nicht, dass wir Putin noch werden in Den Haag begrüßen können.

Bestes Beispiel dafür, wie das dann ablaufen könnte, ist Slobodan Milošević:

Da eine Milliarden-Aufbauhilfe für Serbien und Montenegro durch eine internationale Geberkonferenz von der Auslieferung des ehemaligen Machthabers abhing, ließ der nunmehrige serbische Ministerpräsident Zoran Đinđić Milošević am 1. April 2001 festnehmen und nach Den Haag an den Internationalen Strafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien ausliefern.

Quelle: Wikipedia: Slobodan Milošević#Kosovo-Krieg und Sturz

Zz-Jones schrieb:Für so ganz unrealistisch halte ich das gar nicht, dass wir Putin noch werden in Den Haag begrüßen können.

Bestes Beispiel dafür, wie das dann ablaufen könnte, ist Slobodan Milošević: ...

Gerade wegen Milošević und auch wegen Đinđić ist es doch extrem unwahrscheinlich das nochmal irgendein Kriegsverbrecher nach Den Haag ausgeliefert wird. Außer natürlich dem Land, in dem Putin und Co Asyl bekommen, geht es wirtschaftlich, politisch und/oder militärisch so schlecht, das eine Auslieferung die einzige Rettung ist.

Putin wird das europäische Ausland nicht mehr betreten. Es gibt drei Möglichkeiten.
1. Er verpisst sich nach Venezuela und bringt vorher soviel Bargeld wie möglich rüber.
2. Er fällt von nem Balkon. Die scheinen in Russland ja ziemlich unsicher zu sein.
3. Er stirbt, bevor man ihm ans Leder kommt. Entweder durch Krankheit oder Selbstmord.
In DenHaag allerdings wird man ihn nicht sehen können. Da müsste er schon gefangen genommen und bewacht werden.

Zz-Jones schrieb:Bestes Beispiel dafür, wie das dann ablaufen könnte, ist Slobodan Milošević:

Dort hatte man ein "armes" Land das ohne Finanzhilfe von aussen keine CHance gehabt hätte. Russland hat diese Probleme in dem Maße nicht und vorallem ist es (kein vom Krieg) zerstörtes Land.

Aber ich verstehe die Intention, man bräuchte als Druckmittel genau die eine Sanktion mit der man Russland vor die Wahl stellen könnte. Auf der anderen Seite ist ein "innerlich" zerissenes Russland gefährlich. Kadyrow, Wagner, wenn man Gefahr läuft das die sich durchsetzen - das ist ein Prozeß gegen Putin nicht wert.

Er kann nicht vor den IStGH gestellt werden, da Russland nicht Vertragspartner des Römischen Statut ist.

https://www.n-tv.de/politik/Den-Haag-kann-Putin-nicht-fuer-Angriffskrieg-anklagen-article23623098.html

Es müsste ein Sondertribunal eingerichtet werden.

Die Quelle nennt eine weitere Möglichkeit:

Putin kann vor dem IStGH zwar nicht für den Angriffskrieg angeklagt werden, aber durchaus für Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Auch dafür gibt es lebenslängliche Freiheitsstrafen.

Quelle: https://www.n-tv.de/politik/Den-Haag-kann-Putin-nicht-fuer-Angriffskrieg-anklagen-article23623098.html
Eine würde reichen.

Desperadoo schrieb:Aber ich verstehe die Intention, man bräuchte als Druckmittel genau die eine Sanktion mit der man Russland vor die Wahl stellen könnte. Auf der anderen Seite ist ein "innerlich" zerissenes Russland gefährlich. Kadyrow, Wagner, wenn man Gefahr läuft das die sich durchsetzen - das ist ein Prozeß gegen Putin nicht wert.

Ja, ich war bei meinem "Beispiel" jetzt nicht davon ausgegangen, dass Putin sich irgendwo ins Exil absetzen kann. Also ging es mir schon um die Nachfolge-Regierung die, um Sanktionslockerung zu erreichen, Putin (und zusätzlich gerne noch andere) opfern würde.

Kadyrow halte ich für höchst unwahrscheinlich, Prigoschin eigtl auch, aber da muss man abwarten, wie sich das noch entwickelt.
Jetzt mal von einem Putsch/Meuterei/Exil-Regierung abgesehen, ist in Russland 2024 aber auch wieder Präsidentschaftswahl... da heißt es dann wohl Farbe bekennen und ob man tatsächlich bereit ist diesen Kurs (den Untergang) mit Putin weiterzugehen.

Zz-Jones schrieb:in Russland 2024 aber auch wieder Präsidentschaftswahl

Glaubst Du wirklich, dass die Russen da was zu wählen haben? Wenn Putin dann immer noch an der Macht ist und den Rückhalt seiner Hardliner genießt, werden die Wahlen eh an ihn gehen und wenn er von der Macht gedrängt wird dann von nem anderen Rechten der die Wahlen zu seinen Gunsten entscheiden lässt. Ne Opposition gibt es nur noch im Untergrung. Putin wird wenn dann von einem seiner "Freunde" verdrängt. Ne wirkliche Wahl gibt es da doch gar nicht. Da muss schon viel passieren, damit sich jemand zur Wahl stellt der in Russland auch was verändern will. Mit viel Glück wird es jemanden geben, der einen "weicheren" Kurs gegen den Westen fahren wird. Das wird aber kein Heilsbringer sein sondern jemand der jetzt schon die Macht hat und sich dagegen wehren kann von Putin weggesperrt zu werden. Der wird aber mind. genau so korrupt sein und mit Glück nur halb so versessen drauf ein neues russisches Großreich aufzubauen.

KingKarma schrieb:Glaubst Du wirklich, dass die Russen da was zu wählen haben?

Nein, ich glaube natürlich nicht an eine freie Wahl.
Was ich mir vorstellen könnte, sind parteiinterne Machtkämpfe.

@KingKarma
@Zz-Jones

Die Frage wird auch sein, wie sich die Nachfolge gestaltet? Will sagen wird es eine Nachfolge iniziiert und besetzt durch

- Oligarchen
- Geheimdienstkreise
- Militär
- Opposition (unwahrscheinlich, ich nenne sie mal trotzdem)

Je nach Gruppe gestaltet sich das Risiko von Gewalt, Bürgerkrieg und Eskalation. Ich denke allerdings das bei allen Gruppen die Wahrscheinlichkeit einer Auslieferung Putins gleich null ist. Denn trotz Allem ist Putin ja nicht unbeliebt beim Volk und eine Auslieferung wäre ein Risiko für die Stimmung und Akzeptanz einer neuen Regierung. Im Gegenteil befürchte ich, das man sich, bis auf die letztgenannte Gruppe ein Bild von Putin zur Legetimierung seiner Machtansprüche aufbauen könnte.

Aber das ist alles jetzt mall aus dem Bauch heraus geschrieben und erhebt keinen Anspruch auf Richtigkeit!