Röhrich schrieb:Die Dinge müssen komplett auseinander genommen, zerlegt werden, alle wichtigen Teile vermutlich erneuert.
Da stellt sich die Frage, ob man die nicht schneller neubauen kann.
Das ist gar nicht so einfach. Denn die Produkte mögen keine Hightech erfordern, die Produktionsanlagen schon, denn auch die russische Rüstungsindustrie hat auf moderne Fertigungstechnologien umgerüstet und auch die sind von westlichen Sanktionen betroffen. Da steht ja nirgendwo eine Fabrikhalle mit funktionsbereiten alten Drehbänken und Fräsmaschinen rum. Um wirklich auf Kriegswirtschaft umzustellen, müssten sie erstmal wieder eine nachhaltige und unabhängige industrielle Basis schaffen, also sprich in großen Mengen chinesische Nachbauten beschaffen, einrichten, Personal ausbilden etc. Das dürfte ein paar Jahre dauern.
Ninbushi schrieb:Dann wird man trotzdem zum Reservisten erklärt. Wie viele von diesen Reservisten tatsächlich gedient haben, kann ich nicht sagen, aber da das sich drücken vor dem Wehrdienst durchaus weit verbreitet ist, kann man sich das denken.
Ja, von der Möglichkeit, dürften vor allem Angehörige der Mittelschicht aus den großen Städten Gebrauch gemacht haben. Die verarmte Landbevölkerung hat da wieder das Nachsehen, allerdings birgt das auch Gefahren, denn wenn auf einmal große Gruppen wütender Veteranen zurück in die abgehängten Gebiete strömen, könnte das eine gefährliche Mischung sein. Das ist meine Hoffnung aber auch Befürchtung zugleich. Ich gönne Russland die totale Niederlage, aber wenn irgendwelche Warlords Depots mit Atomwaffen stürmen, wäre das nicht sehr cool.
scorpius schrieb:Zitat
"Dann greifen die USA voll in den Krieg ein.
https://www.n-tv.de/23604889 "
Zitat Ende
Das wird in dem Artikel aber nicht gesagt. Siehe unten.
Wurstsaten schrieb:Die ganze Nukleardebatte würde ich ganz ausblenden, das spielt nur Putin in die Karten, es lohnt sich, sich nicht kirre machen zu lassen, siehe Natodoppelbeschluss.
Man muss differenzieren zwischen einen Angriff auf die NATO und einem Angriff auf die Ukraine um letztelendes den Sieg zu erzwingen, letzteres Szenario halte ich jetzt nicht für unwahrscheinlich.
Texthalde schrieb:Wenn Putin tatsächlich zu Atomwaffen greift, wird es auf jeden Fall zu einem neuen eisernen Vorhang kommen. Das russische Eskalationspotenzial wäre damit im Prinzip nahezu ausgeschöpft und es gäbe besonders für Finnland, Polen und das Baltikum keine weiteren Anreize, sich auf politische Kompromisse einzulassen.
Das ist allerdings wahr.
Laura_Maelle schrieb:In Russland werden die unterschiedlichen Volksgruppen auch transparenter, diese tendieren nun auch mehr in Richtung Selbstbestimmung. Da Putins Machtapparat nicht überall sein kann, könnte das zu einem Zerfall Russlands führen.
Das könnte passieren, allerdings wäre das etwas, was wenig wünschenswert wäre. Ein Schwarm neuer failed States in denen Silos mit Nuklearwaffen rumstehen, wäre ein schreckliches Szenario. Da müsste man dann im goßen Stil intervenieren.
sacredheart schrieb:Aber wenn man in Kiew U Bahn fährt oder in einem.U Bahnhof stünde und es gäbe einen solchen Angriff, dann hört man nicht nur ein leises 'Plop' und bekäme keine Strahlung ab.
Leise ist es nicht, aber meterdicke Erdschichten, werden erstmal den Großteil der primären Strahlung abfangen. Gefährlicher ist der Fallout an der Oberfläche und ganz pragmatisch, verschüttete Zugänge zu den Schächten. Es ist ja schön, wenn man nicht viel Strahlung abbekommt, aber dafür auch keinen Sauerstoff, Wasser und Nahrung.
Röhrich schrieb:Die Aussagen erreichen immer genau das, was sie erreichen sollen, im Westen bekommt eine Menge an Menschen Angst.
Das ist seit Beginn des Konfliktes schon so gewesen und ist heute noch so.
Wie gesagt, man muss hier differenzieren zwischen Angriff auf die NATO und einem begrenzten Angriff auf die Ukraine
Zz-Jones schrieb:Ach ja, da sind sie wieder, die ukrainischen Warmduscher. Eine Schönwetter-Armee, für die Winterkleidung ein Fremdwort ist und die den resistenten russischen Yetis in der kalten Jahreszeit nichts entgegenzusetzen haben wird, bestenfalls im Schlamm steckenbleibt.
Tatsächlich behindert der Winter immer große Truppenbewegungen. Allein schon, weil man Soldaten nicht beliebig der Kälte aussetzen kann. Das gilt aber für beide Seiten und die Ukraine könnte die Zeit des Stillstands nutzen mit überlegener Reichweite ihrer Artillerie die Russen zu zermürben. Man müsste sich mal anschauen, wie die optimalen Betriebstemperaturen von Switchblade-Drohnen sind
;).
Röhrich schrieb:Dann sind wir wieder bei Punkt eins, also bräuchte er nicht hunderttausende mobilisieren, weil die Ukrainer diese Gebiete trotzdem weiter befreien werden.
Sollte er darauf atomar antworten wollen und würde sich dadurch Erfolg versprechen, bräuchte er nicht mobilisieren.
Das ergäbe ja keinen Sinn.
Das ist ein guter Punkt.