Russland das Buhland... aber warum?
19.10.2022 um 21:48Laura_Maelle schrieb:Ich meinte es eher allgemein. Ich bin jetzt 54 und habe noch die Zeiten ohne PC, Internet etc. erlebt. In meiner Jugend war noch der Kalte Krieg. Irgendwie war die Perspektive rein subjektiv gesehen positiver als jetzt, aber dafür hatten wir all den Technikkram von heute noch nicht, was schon ein Zugewinn ist für die heutige Generation. Gleichzeitig wirkt aber die Zukunft insgesamt düsterer aufgrund der komplexeren Welt und dem Krieg in Europa. Man kann den Krieg nicht mehr ausblenden wie vorher. Früher war eher der Rückblick auf den 2. Weltkrieg angesagt, jetzt redet jeder von einem möglichen 3. Weltkrieg. Die Perspektive hat sich doch sehr gewandelt.wie sagt man so schön:
Früher war alles besser, vor allem die Zukunft ;-)
Mal im Ernst: jede Zeit hat ihre Vorzüge und Probleme. Allerdings gibt es da große Schwankungen.
Was wird, weiß niemand. Aber es liegt an den Menschen, das Beste zu versuchen.
Letztlich bleibt uns nur, aus der jeweils gegenwärtigen Lage das Beste zu machen.
In Bezug auf Russland heißt das, sich auch auf die Post-Putin-Zeit so gut wie möglich vorzubereiten,
aus gemachten Fehlern zu lernen - und trotz allem positiv zu denken.
Niemand weiß zwar, wie Post-Putin-Russland aussehen wird und, aber man kann sich verschiedene Szenarien
vorstellen:
1. ein noch extremerer oder ein Putin gleichartiger Herrscher kommt an die Macht
2. ein demokratie-/europafreundlicher Herrscher kommt
3. irgend etwas dazwischen
Was heißt das für uns?
Es ist mittlerweile jedem klar, dass wir uns von russischem Gas auch langfristig unabhängig machen müssen, was nicht heißt, dass wir in einer Zeit nach Putin uns nicht die Option offen halten sollten, russisches Gas geliefert zu bekommen.
Dennoch müssen wir andere Energiequellen erschließen und massiv die grüne Energie ausbauen.
Auf lange Sicht werden wir irgendwie wieder mit Russland klar kommen müssen. Das kann bei Alt. 1 etwas länger dauern.
Wie der Zusammenbruch der UdSSR gezeigt hat, besteht durchaus Potenzial in der russischen Gesellschaft, sich zu ändern.
Vielleicht braucht es gar nicht mehr so viel, dass die russische Gesellschaft von Putin genug hat. Ich bin da einigermaßen
optimistisch. Auch die Russen wollen, dass es ihnen besser geht.
Zwar sahen sie sich von Gorbatschow und Jelzin enttäuscht, da gab es sicher auch berechtigte Gründe. Ich denke, besonders Jelzin hat da Einiges vergeigt. Vielleicht haben die Russen daraus gelernt und machen es das nächste mal besser. Ich würde es ihnen - auch im Interesse des Rests der Welt - wünschen.
Mein Vorschlag wäre, Russland zu einem Bundesstaat zu machen, bei dem die einzelnen Regionen ein großes Maß an Selbständigkeit erlangen sollten , eine demokratische Verfassung, in denen bestimmte Werte unumstößlich festgesetzt werden, insb. Etablierung einer funktionierenden Gewaltenteilung.
Es sollte auch die UN neu organisiert werden und ein Weg gefunden werden, bei dem die Ukraine (und auch andere) vor künftigen Agressionen Russlands geschützt ist. Dabei darf man nicht den Fehler machen, Russland zu erniedrigen . Den Fehler hat die Welt nach dem 1. WK ggü. Deutschland und ggü. Russland nach dem Ende des kalten Krieges gemacht.
Dennoch sollte m.E. Russland Wiedergutmachungsleitungen an die Ukraine erbringen. Ein "sorry" reicht da sicher nicht.
Wird alles keine leichte Aufgabe sein. Wäre aber ein schönes Ziel, das jede Anstrengung lohnt.