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Russland das Buhland... aber warum?

84.296 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: USA, Russland, EU ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Russland das Buhland... aber warum?

31.03.2022 um 11:41
Zitat von QuironQuiron schrieb:Ihn lieber nicht treffen, um nicht danach von seinem Bannstrahl getroffen zu werden, scheint die zunehmende Zurückhaltung gegenüber Andrij Melnyk zu erklären.
Interessant. Das ist mir tatsächlich auch bereits aufgefallen. War er Anfangs quasi omnipräsent und hat gefühlt in nahezu jeder Talkshow gesessen, sieht man aktuell wenig von ihm. Man muss seine ganz aktuellen Aussagen fast schon suchen. Vorher wurde man damit quasi erschlagen.


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Russland das Buhland... aber warum?

31.03.2022 um 11:50
Zitat von SeridanSeridan schrieb:Man muss seine ganz aktuellen Aussagen fast schon suche
Hier steckt eine drin, wo er recht hat, hat er recht:
»Quadratisch. Praktisch. Blut.«

Kritik an Russlandkurs von Ritter Sport wächst

Viele deutsche Firmen können oder wollen nicht vollständig auf ihr Russlandgeschäft verzichten – und riskieren so massive Reputationsschäden in der Heimat. Derzeit besonders in der Kritik: der Schokoladenhersteller Ritter Sport.
...
Derzeit besonders im Fokus ist Ritter Sport. Der Schokoladenhersteller liefert trotz des russischen Angriffes auf die Ukraine weiterhin Schokolade nach Russland. Das Unternehmen habe sich die Entscheidung nicht leicht gemacht, ließ das Unternehmen wissen. Ein Stopp der Lieferungen hätte zur Folge, dass die Produktion drastisch heruntergefahren müsste, »und damit auch ernsthafte Auswirkungen auf uns als unabhängiges mittelständisches Familienunternehmen«. Letztlich wären auch die Kakaobauern davon betroffen.

In sozialen Medien löste das Unternehmen damit eine Welle des Unmuts aus. »Quadratisch. Praktisch. Blut«, twitterte etwa Andrij Melnyk, der Botschafter der Ukraine in Deutschland. Er retweetete eine bei Twitter kursierende makabren Montage für eine fiktive »Kriegsedition« der Schokolade.
...
Quelle: https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/ritter-sport-kritik-an-russland-kurs-des-schokoladenherstellers-quadratisch-praktisch-blut-a-d2d14f55-7413-45dd-bc1a-0267db67ddba


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Russland das Buhland... aber warum?

31.03.2022 um 11:50
Obwohl im Mittelpunkt Werke des geflüchteten ukrainischen Komponisten Valentin Silvstrov standen, störte er sich am Auftritt von zwei russischen Solisten: "Nur russische Solisten, keine UkrainerInnen. Ein Affront. Sorry, ich bleibe fern." Ob nun bewusst oder unbewusst, jedenfalls wies das brüskierte Staatsoberhaupt derartiges Ansinnen zurück. "Hüten wir uns vor pauschalen Feindseligkeiten, und lassen wir uns nicht ein auf Putins pseudo-historischen, nationalistischen Wahn", erklärte Steinmeier in seiner aus gesundheitlichen Gründen aufgezeichneten Ansprache. "Lassen wir nicht zu, dass aus Putins Hass ein Hass zwischen Völkern und zwischen Menschen wird, auch nicht in unserer eigenen Gesellschaft."

Auch wenn man die emotionale Anspannung Melnyks durch die täglichen Meldungen und Bilder aus dem heimatlichen Kriegsgebiet verstehen kann, so überschreitet eine Ausgrenzung von Menschen wegen ihrer Herkunft den gesellschaftlichen Konsens Deutschlands, schon aus der historischen Erfahrung heraus. Damit überschreitet Andrij Melnyk auch die Grenze seiner Rolle als Botschafter in diesem Land, so wie es das Wiener Übereinkommen über diplomatische Beziehungen vorsieht. Dort heißt es in Artikel 41, dass Botschafter "ferner verpflichtet sind, sich nicht in die inneren Angelegenheiten des Empfangsstaates einzumischen."
Quelle: https://www.mdr.de/nachrichten/deutschland/politik/ukrainischer-botschafter-andrij-melnyk-mission-100.html#Innenpolitik (Archiv-Version vom 31.03.2022)

Auch diesen teil würde ich gerne aus dem Bericht hier zitieren, da ich finde das Hr. Steinmeier damit absoult recht hat!
Da ganze Thema sollte nicht dazu beitragen den Hass zwischen Völkern zu schüren.
Am Ende spielt dies nur Putin mit seinen Russophoben Anschuldigungen gegenüber dem Westen in die Karten und ich denke dies kann nur wirklich niemand wollen.


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31.03.2022 um 11:56
Zitat von JosephConradJosephConrad schrieb:Hier steckt eine drin, wo er recht hat, hat er recht:
Achja? Ich finde, wer A sagt, sollte auch B sagen.
Was spricht denn dagegen Russland/die russische Bevölkerung indirekt für die Flüchtlinge "zahlen" zu lassen?
Das Unternehmen habe sich die Entscheidung nicht leicht gemacht, teilte ein Sprecher am Dienstag auf Anfrage mit. Ein Stopp der Lieferungen hätte zur Folge, dass die Produktion drastisch heruntergefahren müsste "und damit auch ernsthafte Auswirkungen auf uns als unabhängiges mittelständisches Familienunternehmen" hätte. Letztlich wären auch die Kakaobauern davon betroffen.

Russland ist ein wichtiger Markt für den schwäbischen Schokoladenhersteller. Der Marktanteil von Ritter Sport in Russland liegt nach Firmenangaben bei sieben Prozent. Am Gesamtumsatz von Ritter Sport machten die Russland-Geschäfte etwa zehn Prozent aus.

Weiter wie bisher könne es jedoch nicht gehen, sagte der Sprecher. So habe Ritter Sport bereits Anfang März die Entscheidung getroffen und umgesetzt, "nicht weiter in den russischen Markt zu investieren sowie Werbung dort zu stoppen". Zunächst hatten die "Stuttgarter Nachrichten" darüber berichtet.
Quelle: https://www.rtl.de/cms/trotz-ukraine-krieg-ritter-sport-liefert-weiter-schokolade-nach-russland-und-erntet-kritik-4945593.html
Nun hat das Unternehmen auf die Kritik und einen Internet-Shitstorm reagiert. Auf Twitter kündigte Ritter Sport an, den Gewinn aus dem derzeit laufenden Russland-Geschäft spenden zu wollen. "Uns ist Verantwortungsbewusstsein wichtiger als Gewinn", schrieb der Konzern am Donnerstag.
Quelle: https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/stuttgart/ritter-sport-geschaefte-russland-100.html (Archiv-Version vom 31.03.2022)

So, aber B wird man von Hr. Melnyk nicht hören...


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31.03.2022 um 11:56
Zitat von QuironQuiron schrieb:Die Einigkeit der Europäer an sich, dürfte da entscheidend gewesen sein.
Ist das jetzt Ironie oder ein lindnermoment ?
Bzgl europäischer Einigkeit sind wir die absoluten querdenker,ich sag nur Gazprom. Da würd ich mir nich viel drauf einbilden .
Zitat von QuironQuiron schrieb:dass Melnyks Stil kontraproduktiv bezüglich der Interessen der Ukraine ist.
Man sieht sich generell zweimal im Leben.....

Hypothetisches Gedankenspiel.... wenn Russland Deutschland angreift sollten wir uns nicht wundern wenn um uns herum alles so tut als ob nix wär und weiter Geschäfte macht. Auch dann nicht wenn Bayern und Sachsen Annektiert worden Sind.


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31.03.2022 um 11:59
Zitat von SeridanSeridan schrieb:Man muss seine ganz aktuellen Aussagen fast schon suchen. Vorher wurde man damit quasi erschlagen.
In den deutschen Medien scheint Russland ja auch abzurücken und "nur" im Donbass Tod und Terror verbreiten zu wollen,
außerdem gab es ja "Fortschritte" bei den Verhandlungen.

Keines von beiden trifft aber auf die Lage in der Ukraine zu, die Truppen haben sich lediglich reorganisiert und wieder Richtung Kiew aufgestellt. Einzelne Truppenteile sind aufgebrochen Richtung Ostukraine.
Und die Fortschritte in den Verhandlungen mögen für uns gut klingen, nützen aber nichts, wenn Putin diese überhaupt nicht interessieren.

In den Talkshows werden dann alte Greise eingeladen, die geistig wohl in den 1990er stehen geblieben sind und armen Putin faseln.

Die gleiche Laier, die die öffentlich rechtlichen seit 10 Jahren bringen, der arme Putin, der böse Westen.
Harsche Kritiker an Putin werden einfach nicht eingeladen, es muss ja relativ flach verlaufen.
Wie immer.

In Deutschland lernt mal Putin wohl erst kennen, wenn hier Putins Armee einmarschiert, dann haben "alle" das wieder nicht geahnt.
Was er an Saboteuren in Deutschland hat, um zB Infrastruktur zu stören, wissen wir nicht, will auf niemand drüber nachdenken.
Bis vielleicht mal ein Gazpromlager wegen eines menschlichen Fehlers hoch geht...


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31.03.2022 um 12:09
Interessanter Bericht über die Zustände in der russischen Armee:
...
Russland verliert den Krieg in der Ukraine. Russische Soldaten verlassen ihre Panzer aus Angst und fliehen. Die Offensive steckt fest, die Soldaten sind demotiviert, es fehlt an Treibstoff, an Nahrung. Ein krasses Beispiel für den desolaten Zustand der russischen Armee ist die Verpflegung.
...
Die ganze Welt staunte, als man Bilder zu sehen bekam von 2015 abgelaufenen Feldrationen, die getötete und gefangen genommene Soldaten auf sich trugen. Putins Armee muss marodieren, um nicht zu verhungern. All das besagt, dass die neue Armee Russlands die alte Sowjetarmee geblieben ist, die Armee der Hungrigen.
...
Das Essen im Militär war miserabel, unaufhörlich Grütze und ein undefinierbares Gesöff, sodass wir stets mit knurrendem Magen herumliefen und sonntags Überfälle auf das nächstgelegene Dorf verübten. Dort stahlen wir Gemüse aus den Gärten, schüttelten Äpfel von den Bäumen und bekamen fast alle Durchfall davon.

Beliebt war der Küchendienst, ja er wurde geradezu als Fest empfunden, da man sich dabei nach Lust und Laune satt essen konnte. Wenn wir in der Küche die Büchsen mit dem Schmorfleisch öffneten, aßen wir jeweils heimlich die Hälfte erst einmal selbst auf. Die andere Hälfte wanderte auf den Offizierstisch. Für die gemeinen Soldaten blieb nur noch Grütze ohne Fleisch übrig. Niemand stieß sich daran, niemand hielt es für niederträchtig, dem anderen das Essen aus dem Napf wegzustehlen, schließlich tat es jeder, wenn er beim Küchendienst an der Reihe war.
...
Der gute Rekrut lässt zuerst seine Menschenwürde fahren

Willst du als Rekrut überleben, musst du zuerst zum Sklaven werden, deine Menschenwürde fahren lassen. Später wirst du von einem Sklaven zu einem Herrn, nun bist du an der Reihe, die Neuen zu prügeln, ihnen in die Stiefel zu pissen, sie eine mit Schuhwichse beschmierte Brotscheibe essen zu lassen, ihnen die von zu Hause zugeschickten Lebensmittel wegzunehmen.

Die meisten russischen Männer absolvieren diese Sklavenausbildung und tragen die erworbenen Fähigkeiten und Fertigkeiten in jede Familie. Die Brutalität in Alltagskonflikten in meinem Land ist erschreckend. Toleranz ist so gut wie unbekannt.

In ihrem Bericht über die „Situation der russischen Streitkräfte“ veröffentlichte die Konrad-Adenauer-Stiftung 2006 folgende Zahlen: Jährlich wurden etwa 130.000 Straftaten begangen. Gegen 15.700 Soldaten und Offiziere wurde ein Straverfahren eingeleitet, 15.000 von ihnen wurden verurteilt.
...
Was die Kriegsführung in der Ukraine betrifft, so gilt für die russische Armee die gleiche bewährte Taktik wie in allen früheren Kriegen: unermüdlich Soldatenmassen zu verfeuern. Russland hat einen Vorteil, der der gesamten zivilisierten Welt vorenthalten bleibt: Putin kümmert sich nicht darum, wie viele Tausende oder Zehntausende Soldaten er in der Ukraine opfert. Der berühmte „Siegesmarschall“ Georgi Schukow formulierte es am deutlichsten: „Macht nichts. Russische Weiber werden noch mehr Soldaten gebären.“
...
Quelle: https://plus.tagesspiegel.de/gesellschaft/hungern-leiden-fliehen-putins-armee-ist-eine-sklavenschule-439669.html?utm_source=outbrain_free&utm_medium=plus_teaser&utm_campaign=outbrain&bezuggrd=INT


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31.03.2022 um 12:16
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Kriecherei kann man Melnyk wirklich nicht vorwerfen, das stimmt.

Wir greifen im Grunde nicht in den Krieg ein, um der Ukraine zu helfen, sondern
Mit was soll denn die Bundeswehr allg. kämpfen, wenn´s drauf ankommt? An die „Verbündeten“ liefern wir Schrott – das grenzt schon an Verrat, und in den eigenen Reihen wird es nicht besser aussehen. Dazu kommt das EU-Aushängeschild: Rette sich, wer kann! Die EU ist ein Maulheld. Genauso, wie unsere Politiker. Gäbe es ab sofort kein Gas, dann würde ein Chaos die EU in „Luft“ auflösen. Dann heißt es: Jeder für sich - Das signalisierte uns bereits die Pandemie.

Dementsprechend wird weiter an Putins Brust genuckelt, ob die Heuchler es wahr haben wollen oder nicht...


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31.03.2022 um 12:27
Zitat von JosephConradJosephConrad schrieb:Interessanter Bericht über die Zustände in der russischen Armee:
Unfassbar, wenn noch nicht mal das Leben der eigenen Leute wichtig ist. Noch nicht mal aus rein taktischer Sicht ist das sinnvoll, weil man mit demotivierten Truppen keinen Krieg gewinnen kann, wie man sieht.
Wie soll mittel- bis langfristig Russland jemals aus diesem Loch herauskommen? Immer nur mit dem Finger auf den "bösen Westen" zeigen, wird nichts helfen. Russland muss selbst mal Verantwortung für sich übernehmen.
Zitat von BambasikBambasik schrieb:Gäbe es ab sofort kein Gas, dann würde ein Chaos die EU in „Luft“ auflösen. Dann heißt es: Jeder für sich - Das signalisierte uns bereits die Pandemie.
Ach Quatsch, noch nie zuvor war Europa und die EU so dicht beieinander, noch nie zuvor gab es ein so stabiles Konstrukt wie die EU, über 400 Millionen Menschen in 27 Ländern. Wir müssen uns auf unsere Stärken konzentrieren und uns nicht die Schwächen um die Ohren hauen.


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31.03.2022 um 12:28
Zitat von SeridanSeridan schrieb:Auch diesen teil würde ich gerne aus dem Bericht hier zitieren, da ich finde das Hr. Steinmeier damit absoult recht hat!
Der , haja, selber so ein Apologet gewesen.

Hat er vor kurzem die Kurve gekriegt.


https://www.sueddeutsche.de/politik/nato-in-osteuropa-steinmeier-kritisiert-saebelrasseln-gegenueber-russland-1.3040243


Sollte lieber ruhig sein, aus der Schröderklicke


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31.03.2022 um 12:31
Zitat von JosephConradJosephConrad schrieb:Interessanter Bericht über die Zustände in der russischen Armee:
...
Russland verliert den Krieg in der Ukraine. Russische Soldaten verlassen ihre Panzer aus Angst und fliehen. Die Offensive steckt fest, die Soldaten sind demotiviert, es fehlt an Treibstoff, an Nahrung. Ein krasses Beispiel für den desolaten Zustand der russischen Armee ist die Verpflegung.
...
Erinnert mich an diese amüsante Geschichte
https://twitter.com/Constantconson/status/1502297374600970240 (Archiv-Version vom 11.03.2022)

Screenshot 20220331 1228522Original anzeigen (0,3 MB)

In Form eines kleinen Videos

Dateianhang: Its-a-real-story-by-the-way.mp4 (2572 KB)


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31.03.2022 um 12:36
Zitat von AnfimiaAnfimia schrieb:Erinnert mich an diese amüsante Geschichte
Ob diese Geschichte stimmt, wissen wir natürlich nicht. Dass sich solche und schlimmere Szenen täglich abspielen, kann man erahnen. Wahrscheinlich oft weniger witzig für die Zeugen und/oder Verursacher, die dann ggf. zum Schweigen gebracht werden, damit die Unfähigkeit nicht publik wird.


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31.03.2022 um 12:40
Zitat von Stan_MarshStan_Marsh schrieb:Ob diese Geschichte stimmt, wissen wir natürlich nicht. Dass sich solche und schlimmere Szenen täglich abspielen, kann man erahnen. Wahrscheinlich oft weniger witzig für die Zeugen und/oder Verursacher, die dann ggf. zum Schweigen gebracht werden, damit die Unfähigkeit nicht publik wird.
Laut Medien hat Russland jedenfalls viele Verluste erlitten und diese Region aufgegeben

https://www.ukrinform.net/rubric-ato/3441690-invaders-give-up-offensive-in-sumy-region.html


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31.03.2022 um 12:42
Zitat von JosephConradJosephConrad schrieb:Genau, das war vor 16 Jahren schon ein alter Hut (siehe Artikel unten vom 17.03.2006). Die Deutschen haben seitdem nichts dazugelernt, sondern die Liefermengen aus Russland noch erhöht. Daher ist es ganz gut wenn die Energiepreise jetzt mal richtig steigen und wir den Denkzettel dafür bekommen, den wir verdienen.
Das ist ja das Dilemma. Wir hätten spätestens 2008 aufwachen sollen. Aber statt dessen haben wir Russland auch noch belohnt:
Ende Dezember 2008, nur wenige Monate nach dem Georgienkrieg, hatte die Führung der russischen Marine unterstrichen, dass man für den Sieg in Georgien nicht 26 Stunden, sondern nur 20 Minuten gebraucht hätte, wenn man ein Schiff vom Typ Mistral gehabt hätte. Verhandlungen mit Russland über den Verkauf von Mistral-Schiffen rechtfertigte der damalige französische Staatspräsident Nicolas Sarkozy mit den Worten: „Der kalte Krieg ist vorbei. […] Man muss Russland als ein befreundetes Land betrachten und zusammen darüber nachdenken, eine weite Sicherheits- und Wohlstandszone zu schaffen.“
Quelle: Wikipedia: Mistral-Klasse#Export

Dass die Mistrals dann doch nicht geliefert worden sind, lag auch nicht an der Krimkrise, sondern das hat Russland mit MH17 abgeschossen.

Und wenn wir jetzt in den Archiven suchen, werden wir garantiert Aussagen von Putin finden, die seinen Kurs schon vor 2008 angekündigt haben. Wir wollten bloß nicht hören, weder auf die warnenden Stimmen aus Russland, aus der EU, aus den USA und sogar aus Deutschland. Jetzt ist das Licht angegangen, die Party ist vorbei und bald wird uns die Rechnung dafür präsentiert.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Russland ist ein Feind, der nicht stärker wird. Aber die Ukraine kann wesentlich stärker werden, wenn der Westen sich z.b. dazu durchringt, noch deutlich mehr Rüstungsgüter zu liefern. Da ist das PRoblem, dass irgendwann auch die eifrigsten Soldaten kriegsmüde werden, aber sobald da einmal die Ukrainer es schaffen, nennenswerte Gebiete zurückzuerobern und mit möglichkeiten versorgt werden, sich gegen russischer Rakten zu wehren, dann wird es schwer für die Russen.

Und für meine Begriffe sieht es so aus, als ob der Westlich Support eher größer als kleine wird.
Nein, langfristig sehe ich wirklich nicht, wie Russland hier durchhalten will.
Es kommen noch mehrere Sachen dazu - das Erobern eines Landes ist eine Sache, das sichern des eroberten Landes die nächste Sache (und die klappt schon mehr schlecht als recht) und nach dem Krieg muss man das Land auch noch besetzen.
Und Russland hat weder für das halten, geschweige denn für die Besetzung genug Truppen.
Und das ist das Problem bei der Sache: man muss den Ukrainern klar machen, dass da Russland das Sagen hat. Und das lassen sich die Ukrainer nicht, im Gegenteil…
https://twitter.com/akihheikkinen/status/1507457244157583362?ref_src=twsrc%5Etfw (Archiv-Version vom 26.03.2022)

8D7C3FE3-6BB4-43D4-BAC9-B5B56A91E3F0Original anzeigen (1,1 MB)

Seien wir realistisch: Russland kann, trotzt der Mangel an Personal, Ausbildung, Strategie und Material die Ukraine mit der Zeit militärisch einfach „erdrücken“. Das braucht Zeit, das braucht Durchaltewillen (auf russischer Seite) und das braucht vor allem Frischfleisch in Form von Soldaten. So lange allerdings Russland keine Mobilmachung oder Ausweitung der Wehrpflicht beschließt, ist dieses Ziel kaum zu erreichen.
Und das Schlimmste dabei: wir stehen am Spielfeldrand und können nur zusehen. Und wenn Russland mit der Ukraine fertig ist, dann geht der Spaß mit Moldawien und Georgien weiter. Und wieder werden wir nur zusehen.
Und dann wird das Baltikum an der Reihe sein. Dann befindet sich Deutschland direkt im Krieg, dann werden auch in Deutschland Raketen einschlagen.

Im Moment sehe ich auch keine Fortschritte bei den Friedensverhandlungen, so lange im Hintergrund die Idee Russlands mit der Heimholung der Ukraine schwebt. Dann wird gesprochen, vertagt, gesprochen - während in der Ukraine langsam aber sicher Wohnblocks zerbombt und die Infrastruktur zerstört wird.
Aber so lange wir die Ukraine „stärker machen“, desto schwieriger wird der Krieg für Russland. Und da kommt die Bevölkerung von Russland ins Spiel - wie weit will die Bevölkerung die wirtschaftlichen Einschränkungen aushalten? Wie lange braucht die Bevölkerung bis man sich der eigenen Opfer bewusst wird? Wie lange braucht die Bevölkerung, bis sie merkt, dass sie vom Kreml und der Machtelite nur verarscht worden ist?
Aber - was passiert danach? Wird es eine friedliche Revolution geben? Einen geordneten Machtübergang an eine Führung, die das Interesse Russlands über die eigenen Interessen stellt? Oder sogar Bürgerkrieg?

Wir sollten auch nicht vergessen, dass es in Russland keine geeinte Opposition gibt, keine demokratischen Strukturen und demokratische Traditionen sind in Russland eigentlich noch nie existent gewesen.


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31.03.2022 um 12:43
Wenigstens sein Volk steht hinter Putin:
Umfrage: Unterstützung für Putin in Russland seit Kriegsbeginn deutlich gestiegen

06.40 Uhr: Die Unterstützung in der russischen Bevölkerung für Präsident Putin ist dem unabhängigen russischen Meinungsforschungsinstitut Levada Center zufolge seit Beginn des Angriffs auf die Ukraine am von 71 auf 83 Prozent gestiegen. In den vergangenen Jahren hatten die Zustimmungsraten dem Institut zufolge stets zwischen 60 und 70 Prozent gelegen.

Die Umfragen des Lewada Centers werden anonymisiert durchgeführt. Das Institut selbst wird von der russischen Regierung als „ausländischer Agent“ geführt. Die Menschen in Russland haben derzeit jedoch praktisch keinen Zugang mehr zu unabhängigen Informationen haben und Meinungsäußerung ist öffentlich kaum möglich.
Quelle: https://www.focus.de/politik/ausland/reaktionen-zur-ukraine-invasion-unterstuetzung-fuer-putin-in-russland-seit-kriegsbeginn-deutlich-gestiegen_id_57275780.html


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31.03.2022 um 12:45
Zitat von JosephConradJosephConrad schrieb:Wenigstens sein Volk steht hinter Putin:
Naja, jeder weiß was droht, wenn man sich gegen Putin und die "spezial Operation" äußert.


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31.03.2022 um 13:03
@JosephConrad

Das Meinungsforschungsinstitut mag ja unabhängig sein, ich würde dennoch damit rechnen, dass die geäußerte Begeisterung zu einem so relevanten Teil aus Furcht vor Konsequenzen erfolgte. Die Frage ist ja, ob der antwortende Russe ganz sicher weiss, wie unabhängig und anonym die Befragung ist.

Es läuft halt langsam auf die übliche Zustimmung hinaus, die angeblich in jeder Autokratie herrscht.

Früher im 'Ostblock' war die Zustimmung zur Regierung ja auch durchweg überschäumend. Komisch, dass die Vielgepriesenen jetzt alle weg sind.

Insofern bleibt zu wünschen, dass sich die Begeisterung für Putin bald ähnlich ausdrückt wie es am Ende die Begeisterung für Ceaucescu tat.


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31.03.2022 um 13:20
13:01 Uhr
Kreml: Geheimdienste verstehen Putin nicht

Der Kreml hat westliche Geheimdienst-Erkenntnisse zurückgewiesen, wonach Russlands Präsident Wladimir Putin falsch über die Lage in der Ukraine informiert worden sein soll. "Es zeigt sich, dass weder das Außenministerium noch das Pentagon echte Informationen darüber haben, was im Kreml passiert", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der Agentur Interfax zufolge. "Sie verstehen einfach nicht, was im Kreml passiert. Sie verstehen Präsident Putin nicht. Sie verstehen den Mechanismus von Entscheidungen nicht. Sie verstehen den Stil unserer Arbeit nicht."

Peskow fügte hinzu: "Das ist nicht einfach nur schade. Das macht uns Sorgen. Denn so ein völliges Missverständnis führt nur zu Fehlentscheidungen, zu leichtsinnigen Entscheidungen, die sehr schlimme Folgen haben."

Mehrere westliche Geheimdienste hatten zuvor berichtet, Putin werde von Beratern falsch über das Kriegsgeschehen informiert. Diese hätten Angst, ihm die Wahrheit zu sagen, sagte der Chef der britischen Geheimdienstbehörde GCHQ, Jeremy Fleming. Der Sprecher des US-Verteidigungsministeriums, John Kirby, sagte, es sei Anlass zur Sorge, wenn Putin falsch oder nicht informiert sei.
Quelle: https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-donnerstag-105.html#Referendum (Archiv-Version vom 31.03.2022)

Ich finde es ja schon immer interessant wie der Kreml auf viele Behauptungen reagiert.
Gerade die Sachen die Peskow von sich gibt, dürften ja vermutlich schon dem entsprechen was Putin weiß/macht.
Ich denke also Putin wird schon genau wissen was Sache ist, sicher nicht über alles, aber viele Fronten wird er schon im Blick haben.
Und wie der Artikel von vorhin zeigt, es ist ja noch genug Fleisch da das man in den Kampf schicken kann... :(


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31.03.2022 um 13:30
13:15 Uhr
Ukraine: Rüstungsindustrie fast vollständig zerstört

Russland hat nach Angaben der Ukraine fast die komplette Rüstungsindustrie des Landes zerstört. Das sagte Olexij Arestowitsch, ein Berater von Präsident Wolodymyr Selenskyj. Er fügte hinzu, ein mögliches Friedensabkommen bedinge immer Kompromisse auf beiden Seiten.
Quelle: https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-donnerstag-105.html#Referendum (Archiv-Version vom 31.03.2022)

D.H. nun ist man also so ziemlich komplett auf Waffenlieferungen angewiesen.


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31.03.2022 um 13:33
Zitat von JedimindtricksJedimindtricks schrieb:Ist das jetzt Ironie oder ein lindnermoment ?
Bzgl europäischer Einigkeit sind wir die absoluten querdenker,ich sag nur Gazprom. Da würd ich mir nich viel drauf einbilden .
Nein, keine Ironie. Aber gerade bei den Waffenlieferungen hat sich Deutschland relativ schnell den anderen Nationen angeschlossen, eben weil die sich einig waren. Um nicht als Querdenker dazustehen. Das ist sozusagen der Gruppenzwang.

Und was das Gas betrifft...nun auch andere Länder Europas beziehen russisches Gas, Italien z.B. oder Finnland. Haben die schon alle den Hahn zugedreht, oder ist es nicht eher so, dass man auch dort hektisch nach Alternativen sucht, um sich so schnell wie möglich vom russisches Gas zu trennen? Aber eben nur so schnell wie möglich, nicht von einem Tag auf den anderen?

https://www.rnd.de/politik/russisches-gas-wie-italiens-regierung-nach-alternativen-sucht-H55MO2M4JFBSNPVXD5Y4ZGRFEM.html
Die italienische Regierung hat zwar wie die deutsche Bundesregierung erfolgreich darauf gedrängt, dass die russischen Gaslieferungen von den Sanktionen des Westens ausgenommen werden. Aber Draghi macht sich keine Illusionen darüber, dass in dieser Sache das letzte Wort wohl noch nicht gesprochen ist, besonders dann, wenn der Krieg noch lange andauern wird.
Über Finnlands Ausstieg aus russischem Gas habe ich jetzt auch nichts gefunden. Kann es sein, dass das bislang nicht stattgefunden hat?

Und Griechenland? Auch dort suchen sie nach Alternativen, aber bis dahin scheint das Gas noch zu fließen, oder?
https://www.rnd.de/wirtschaft/griechenland-sucht-oel-und-gas-vor-eigener-kueste-regierung-will-an-klimazielen-festhalten-HTXZNITQIBGTFP7XXMZANNMQ3I.html

Hier steht Deutschland also nicht ganz allein.


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