ToPaMe schrieb:Kann bitte jemand erklären, warum manche "Hilfsorganisationen" (wie die FeG Auslands- u Katastrophenhilfe) ausgerechnet
Sonnenblumenöl, Weizen und Zucker obenan auf ihren Listen stehen haben? Lebensmittel bei denen die Ukraine Hauptexporteur ist?
Bei Zucker dürfte die Ukraine nicht der große Importeur sein aber in Russland scheint auch schon Knappheit zu herrschen, die Exporte wurden gestern beschränkt.
Die Ukraine ist Sonnenbrlumenexporteur, 80% unserer genutzten Sonnenblumen stammen aus der Ukraine. In wie fern die Ukraine Sonnenblumen zu Öl verarbeitet?
Der ukrainischer Weizen dürfte zum Großteil derzeit am Schwarzmeer Odessa und der Region in den Großlägern liegen, da ist dann kaum ein Rankommen bzw ist die Logistik sehr stark eingeschränkt.
Öl- und Getreidemühlen dürften die Arbeit eingestellt haben.
ToPaMe schrieb:Das könnte dann in der EU richtig eng werden, zumal wir alle gerade räumlich noch näher zusammen rücken.
Was genau sollte eng werden?
Sonnenblumenöl wird wohl bald wegfallen, ob Hersteller von Pommes Frites und Co auf Palmöl umsteigen werden/können ist abzuwarten. Im Privathaushalt lässt es sich auch gut durch anderes ersetzen, zB Schweineschmalz.
Für die Biolandwirtschaft aber auch schon ein großes Problem, die waren extrem auf die Sonnenblumenkuchen (Reststoff aus der Ölgewinnung) angewiesen, jetzt sollen konventionell Futtermittel genutzt werden.
alhambra schrieb:Weizen wird im Herbst gesät. Der wächst also schon. Die Frage ist eher, wieviel davon wird durch den Krieg zerstört und endet der Krieg rechtzeitig vorm Sommer, das man ernten kann.
Einiges wird kaputt gefahren, dann legen die Russen auch Minen aus, die müssen nach dem Krieg erst einmal beseitigt werden, was zu weiteren zerfahren führt.
Derzeit steht beim Weizen die Frühjahrsarbeit an, Düngung und Unkrautbekämpfung. Beides wird dort ab Mitte März sonst durchgeführt.
Die Aussaat von Frühjahrskulturen wie Mais, Sonnenblumen und Zuckerrüben wird wohl zu größten Teilen ausfallen, der Krieg müsste im März Enden und dann müssen Munitionsreste, Militärausrüstung und Minen von den Feldern geräumt, Bodenverdichtungen beseitigt werden.
Dann fehlt der Diesel, der wird wohl auch nicht so schnell wieder vorhanden sein.
frauZimt schrieb:Die Ernte kann man in diesem Jahr komplett knicken.
Das ist ja das Problem.
In einem TV-Bericht wurde neulich gesagt, dass in der Ukraine auf
32 Millionen Hektar Land Getreideangebaut wird.
Das muss man sich mal vorstellen!
Deutschland hat gerade mal 17 Millionen Acker- und Grünlandfläche. Die Ukraine ist mit den Hektarerträgen auch weit oben anzusiedeln, 6to Hektar.
Die Ukraine ist neben Weizen auch Großerzeuger von Körnermais.
Komplett wird man die Ernte nicht vergessen können, ohne Dünger und Pflanzenschutz werden die wohl auf Erträge von 1,5to kommen, so die derzeitigen Prognosen zB von Alex Lissita.
SomertonMan schrieb:Hab ich was von Weizen geschrieben? Selenskyi hat doch letzte Woche dazu aufgerufen, trotzdem auszusäen. Man hat wohl bloß noch 2 Wochen
Anfang April beginnt der eigentlich Frühling in der Ukraine, dieses Jahr ist zum Glück kein richtiger Winter gewesen, daher versinken die russischen Militärfahrzeuge abseits der Straßen und bewegen sich hauptsächlich auf diesen. Für den Kriegsverlauf ein Glück im Unglück. Derzeit herrschen aber wieder Nachtemperaturen bis -10 Grad.