Russland das Buhland... aber warum?

@Röhrich

Ich kann es auch irgendwie verstehen. Ich bin an sich auch wirklich Pazifist und habe mich jahrelang gefragt, warum noch Militär, weil ich einfach nicht glaube wollte, das ein Krieg in unmittelbarer Nähe passieren wird. Natürlich wird es in weit entfernten Staaten immer mal einen Grenzkonflikt geben aber ich habe nicht glauben wollen, das wir nochmal betroffen werden.

Ich wurde eines Besseren belehrt und habe meine Einstellung überdacht. Das erste Mal in meinem Leben bin ich froh, das ich zumindest eine militärische Grundausbildung hatte, das ich zumindest rudimentär erfahren durfte, was es heißt Soldat zu sein. Soldat zu sein ist nicht nur körperlich extrem anstrengend, selbst zu meinen Zeiten in den 90ern wurde man auf offener Straße angefeindet, man musste sich erklären warum man nicht verweigert hatte, man war als Soldat ein Feindbild und das war psychisch extrem anstrengend.

Ich hoffe das die aktuelle Krise den Menschen zeigt warum Soldaten wichtig sind, und ja, auch wenn es militärisch keinen Sinn macht würde ich mir für die Akzeptanz der Menschen wünschen, dass die Wehrpflicht für alle Geschlechter wieder eingesetzt wird, mit den positiven Nebeneffekten der Kriegsdienstverweigerer.

Röhrich schrieb:Und Putin ist eine der wenigen Ausnahmen oder fallen Dir noch mehr ein, die derzeit in Europa Eroberungsfeldzüge wie in den 1940ern führen?

Yooo schrieb:Mit loben usw. hat das ja auch wenig zu tun.
Putin lobt sicher auch mal.^^

Es ging um die Aussage von @Yooo das man als Firmenchef ein Arsch sein könnte. Darauf meine Antwort. Was hat das jetzt mit Putin zu tun?

Luka29 schrieb:Wie kann man sein Leben vor einem Land stellen es ist nur ein Boden Sand nichts anderes. Dachte die kämpfe um Sand und Ländergrenzen sei vorbei

Ähem sag das Mal Putin.

Langsam wird die Argumentation sehr seltsam.

Luka29 schrieb:Wieso denkt ihr das militärische Führung anderer Meinung ist ?

Die beiden die Atomkoffer haben sind seine besten Freunde. Putin wird vor Angriff mit dehnen gesprochen haben

Warum sollten die grundlos einen Atomkrieg anfangen? Was erwarten sie Militärs sich davon ?

Und Freundschaft bis in den tot, ist zweifelhaft sah man schon bei Hitler.

Verwunderter schrieb:Kann mir durchaus vorstellen, dass er seinen Verteidigungsminister nötigen wird, ihm das zweite Köfferchen zu überlassen

Na wer weiss, bleiben noch die anderen zigtausend Menschen in dem Konstrukt. Werden sie wirklich grundlos den strategischen Ertschlag ausführen?

parabol schrieb:In zwei Wochen hat er es geschafft Russland politisch, militärisch, wirtschaftlich zu ruinieren und hat damit Russlands Großmachtansprüche beerdigt

Kriegt er nicht gekittet

Senkuu schrieb:Russland hat China um militärische Ausrüstung gebeten, um seine Invasion in der Ukraine zu unterstützen, so US-Beamte, was im Weißen Haus Besorgnis auslöste, dass Peking die westlichen Bemühungen untergraben könnte, den ukrainischen Streitkräften bei der Verteidigung ihres Landes zu helfen.
Läuft bei Russland zwar rückwärts und bergab aber es läuft.

Bin nun gespannt was China machen wird.

Quelle: https://www.ft.com/content/30850470-8c8c-4b53-aa39-01497064a7b7

Hmmm.... Einerseits wollte China Russland vor ein paar Tagen schon keine Flugzeugteile verkaufen, aber andererseits wollten sie vielleicht auch warten bis die Paralympics vorbei sind.

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Sawy schrieb:Hmmm.... Einerseits wollte China Russland vor ein paar Tagen schon keine Flugzeugteile verkaufen, aber andererseits wollten sie vielleicht auch warten bis die Paralympics vorbei sind.

Was will er denn? Die Chinesen schicken bestimmt keine Truppen.

Material? Vermutlich will er Lkw haben.

China hat eigene Pläne,. Sich überall unbeliebt machen...also so richtig offensichtlich.. würde der momentanen Doktrin und Zielsetzung widersprechen.

Wenn es denn stimmt.

bgeoweh schrieb:Das große Problem beim Atomkrieg sind nicht die Opfer durch den Schlagabtausch an sich oder irgendwelche klimatischen Randszenarien, sondern die Tatsache dass mittlerweile gute 3/4 der Weltbevölkerung darauf angewiesen sind dass weltweite Logistikketten funktionieren

Nicht die Opfer sind das Problem, sondern die Logistikketten. Achso, alles klar.
Filme wie "The Day After" = Fearporn.

Conclusio: Atomkrieg eher beherrschbar wie unbeherrschbar.

Bin bei allem anderer Meinung, aber zum Glück kommt es nicht dazu. Putin = Schwätzer.

cejar schrieb:Ich kann es auch irgendwie verstehen. Ich bin an sich auch wirklich Pazifist und habe mich jahrelang gefragt, warum noch Militär, weil ich einfach nicht glaube wollte, das ein Krieg in unmittelbarer Nähe passieren wird. Natürlich wird es in weit entfernten Staaten immer mal einen Grenzkonflikt geben aber ich habe nicht glauben wollen, das wir nochmal betroffen werden.

Ich habe Anfang der 1990er auch meinen Wehrdienst geleistet und Kameraden, die sich verpflichten wollten belächelt und gefragt für was?
Eigentlich war für mich auch der unendliche Frieden und die unendliche Freiheit von Madrid bis Novosibirsk gar nicht mehr wegzudenken.

Mir hatten sich als Lehrling die Bilder von der Grenzöffnung und der "Trabbi Armee" eingebrannt.
Aus den Nachrichten hatte ich noch nichts mitbekommen und auf einmal kamen immer mehr und mehr.
In dem Ort wo ich damals in der Lehre war, kamen die Menschen raus und winkten, Frauen haben Kuchen gebacken und standen an der Bundesstraße.
Emotionen, die man nicht vergisst und die Putin einfach so zertritt. Seit vielen Jahren begonnen hat zu zerstören.

Einige der hier beteiligten Diskussionsteilnehmer kennen den Kalten Krieg und die Zonengrenzen vermutlich nur aus der Geschichte.
Und Putin will diese Geschichte wieder zurück drehen.

snickersfan schrieb:Nicht die Opfer sind das Problem, sondern die Logistikketten. Achso, alles klar.

Du hast den Beitrag von @begoweh schlicht nicht verstanden. Die Unterbrechung der Logistikketten werden viel mehr Opfer fordern, als die Raketen selbst.

@cejar

Zahlen, Fakten, Quellen?

Röhrich schrieb:Einige der hier beteiligten Diskussionsteilnehmer kennen den Kalten Krieg und die Zonengrenzen vermutlich nur aus der Geschichte.
Und Putin will diese Geschichte wieder zurück drehen.

Ich war selber erst 15 als die DDR fiel - aber dennoch bin ich im kalten Krieg aufgewachsen, mit Großeltern die im zweiten Weltkrieg gekämpft haben, mit einem Stiefvater der in den 30ern geboren wurde, usw. Für mich war mein Leben immer safe irgendwie, dennoch wurde uns in der Grundschule schon gezeigt was man unsinnigerweise machen soll bei einem Atomangriff, dh irgendwie gab es immer diffuse Ängste.

Deshalb würde ich auch immer für die Nato - in einem Verteidigungskrieg - in den Kampf ziehen, einfach zur Verteidigung unseres Sicherheitsgefühles, aber wenn ich für die Ukraine in den Kampf ziehen sollte, wäre es mir zu abstrakt, rein emotional, auch wenn es wahrscheinlich Schwachsinn ist.

@snickersfan

Wenn Du Zahlen, Fakten, Quellen brauchst um zu verstehen, das aktuell unsere gesamte Produktion von Lebensmitteln, Gebrauchsgegenständen, Kleidung usw durch internationale Lieferketten bestimmt wird, hast Du irgendwie den Anschluss an die Realität verloren.

cejar schrieb:Ich hoffe das die aktuelle Krise den Menschen zeigt warum Soldaten wichtig sind, und ja, auch wenn es militärisch keinen Sinn macht würde ich mir für die Akzeptanz der Menschen wünschen, dass die Wehrpflicht für alle Geschlechter wieder eingesetzt wird, mit den positiven Nebeneffekten der Kriegsdienstverweigerer.

@cejar

Ich verstehe, was du meinst und greife jetzt nur diese Sätze aus deinem Beitrag heraus.
Weil ich genau den gegenteiligen Gedanken hatte.

Ich habe in den letzten Tagen gedacht (als ich die Panzer durch die Ukraine rollen sah, die Raketen
in die Häuser einschlugen usw.)
WAS FÜR EIN SCHEISSJOB IST ES SOLDAT ZU SEIN!
Du kriegst deinen Befehl und marschierst los. Du führst Befehle aus, ständig in Lebensgefahr. Du
tötest, mordest. Du schaltest dein Hirn aus, stumpfst ab.

Du denkst natürlich an die Verteidigung deines Landes gegen den angreifenden Feind.
Aber du siehst ja gerade, dass die russische Soldaten auch gute Gründe mit auf den Weg bekommen haben.

So einfach ist das alles leider nicht.

cejar schrieb:Ich bin an sich auch wirklich Pazifist und habe mich jahrelang gefragt, warum noch Militär, weil ich einfach nicht glaube wollte, das ein Krieg in unmittelbarer Nähe passieren wir

Röhrich schrieb:Emotionen, die man nicht vergisst und die Putin einfach so zertritt.

Ich war in der Friedensbewegung, habe gegen Nato-Doppelbeschluß und Nachrüstung demonstriert,die USA waren für mich die Bösen. Vor 5 Jahren hätte ich Putin noch gebeten den Job von Angie mit zumachen.Unglaublich was der Ar... alles kaputt gemacht hat.
Friedensbemühungen und Annäherung von zig Jahren umsonst, der gesamten pol. Linke den Boden unter den Füßen weggezogen, die USA fast rehabilitiert und im Nachhinein bestätigt.
Abgesehen davon wie der Vollidiot Putin sein Land mit Hilfe der Oligarchen aussaugt und unterdrückt. Da kann Kim ja neidisch werden.

frauZimt schrieb:Ich habe in den letzten Tagen gedacht (als ich die Panzer durch die Ukraine rollen sah, die Raketen
in die Häuser einschlugen usw.)
WAS FÜR EIN SCHEISSJOB IST ES SOLDAT ZU SEIN!
Du kriegst deinen Befehl und marschierst los. Du führst Befehle aus, ständig in Lebensgefahr. Du
tötest, mordest. Du schaltest dein Hirn aus, stumpfst ab.

Du denkst natürlich an die Verteidigung deines Landes gegen den angreifenden Feind.
Aber du siehst ja gerade, dass die russische Soldaten auch gute Gründe mit auf den Weg bekommen haben.

So einfach ist das alles leider nicht.

Ein Traumberuf wäre das für mich auch nicht.
Rettungssanitäter allerdings auch nicht.
Polizist auch nicht, dann könnte ich mir ja jeden Tag die ganze kranke Scheiße anschauen.

Aber muss halt alles gemacht werden.

frauZimt schrieb:Du denkst natürlich an die Verteidigung deines Landes gegen den angreifenden Feind.
Aber du siehst ja gerade, dass die russische Soldaten auch gute Gründe mit auf den Weg bekommen haben.

Die meisten Länder in der EU dürften ohne parlamentarische Abstimmung vermutlich keinen Soldaten außerhalb des Landes einfach in den Krieg schicken.
In Russland läuft das wohl anders ab, die Staatsduma hat aus der Presse erfahren, dass das Land in den Krieg zieht.

frauZimt schrieb:Ich verstehe, was du meinst und greife jetzt nur diese Sätze aus deinem Beitrag heraus.
Weil ich genau den gegenteiligen Gedanken hatte.

Ich habe in den letzten Tagen gedacht (als ich die Panzer durch die Ukraine rollen sah, die Raketen
in die Häuser einschlugen usw.)
WAS FÜR EIN SCHEISSJOB IST ES SOLDAT ZU SEIN!
Du kriegst deinen Befehl und marschierst los. Du führst Befehle aus, ständig in Lebensgefahr. Du
tötest, mordest. Du schaltest dein Hirn aus, stumpfst ab.

Du denkst natürlich an die Verteidigung deines Landes gegen den angreifenden Feind.
Aber du siehst ja gerade, dass die russische Soldaten auch gute Gründe mit auf den Weg bekommen haben.

So einfach ist das alles leider nicht.

Aber schau mal, das zeigt doch genau die Denkweise.

Mittlerweile ist Soldat zu sein ein "Job". Zur Zeiten der aktiven Wehrpflicht war es die Realität jedes Mannes (der keinen Ersatzdienst machte). Und da müssen wir wieder hinkommen, das Menschen erkennen, das es Notfälle gibt, in denen wir unsere Werte auch militärisch verteidigen müssen, ohne das ein Soldat ein Stigma hat.

Selbstverständlich sehe ich Deinen Einwand, das wie jetzt in Russland Wehrpflichtige missbraucht werden, aber ich habe das Vertrauen in die Führung der BRD, der EU und der Nato das es keine Angriffskriege aus unseren Territorien mehr geben wird.

@cejar

Mein Standpunkt ist: Bei der ersten Atombombe auf Berlin, Paris, Moskau oder Washington ist die Büchse der Pandora geöffnet, aber auch auf Vilnius oder Kiew. Ich glaube, dann geht es allenfalls wenige Stunden bis alles, was gestartet werden kann, zwischen USA und Russland, gestartet ist. Die Abwehrsysteme werden da nur marginal helfen. Ich sehe da als einzige Option auf beiden Seiten den Krieg zu führen eine Eskalationsspirale.

Vor zwei Tagen ist in Kroatien eine Tupolew-Drohne eingeschlagen und hat den Luftraum zweier Nato-Staaten anscheinend unbemerkt passiert. Bei Flugabwehr von Raketen scheint mir die Realität sehr weit weg von den optimistischen Aussagen von Militärs.
Im Fall der Fälle fliegt da nicht ein Dutzend Raketen-Sprengköpfe an, sondern mehrere hundert auf einmal sind vorstellbar.

hidden schrieb:Ich war in der Friedensbewegung, habe gegen Nato-Doppelbeschluß und Nachrüstung demonstriert,die USA waren für mich die Bösen.

Mal im Nachgang geschaut, wer damals die Friedensbewegung so finanzierte und wer da als Stasimitarbeiter aktiv war?
Da kommen Ähnlichkeiten zur strategischen Vorbereitung Putins in den letzten 20 Jahren auf.

Und welche Absicht die Regierung Ronald Reagan mit damit hatte?
Ebenso mit der Behauptung zum SDI Programm.
Die wollten die UDSSR in die Pleite treiben durch das erzwungene Wettrüsten.
Die Reagan Regierung war überrascht wie schnell es ging, die haben mit 10 Jahren und mehr gerechnet, nicht mit 5.

snickersfan schrieb:Nicht die Opfer sind das Problem, sondern die Logistikketten. Achso, alles klar.
Filme wie "The Day After" = Fearporn.

Etwas schon.

Und ja global betrachtet ist das so mit dem Lieferketten.

Also die folgen. Du warst doch eben noch beim Ende der Menschheit.

Kriegt man momentan nicht hin mit den kurzfristigen 3000 Megatonnen, USA, Russland.

snickersfan schrieb:Conclusio: Atomkrieg eher beherrschbar wie unbeherrschbar.

Beherrschbar ist relativ zu sehen.

snickersfan schrieb:Zahlen, Fakten, Quellen?

Ein gutes Gesamtwerk

Effects of. Nuclear. Weapons. Compiled and edited by. Samuel Glasstone and Philip J. Dolan. Third

Google Mal, frei verfügbar als pdf

snickersfan schrieb:Mein Standpunkt ist: Bei der ersten Atombombe auf

Welchen Sinn sollte das für die russische Führung machen?
Wenn Putin erweiterten Selbstmord machen will, dann ist das so, das werden wir nicht verhindern können.

Aber ich vermute nicht, dass er das irgendwie in Erwägung zieht, auch nicht die vielen vielen Beteiligten an so einem Selbstmord.

Daher ist eine erneute Diskussion darüber immer noch sinnbefreit.