@Fierna Die politische Ausrichtung ist jedoch transatlantisch(man bekennt sich zu Marktwirtschaft, NATO und der westlichen Führungsmacht USA), denn Russlandhörigkeit würde implizieren, dass man die eigenen Interessen denen Russlands unterordnet und das hat man zu keiner Zeit getan. Es ist eher so, das es im deutschen kurzfristigen wirtschaftlichem Interesse lag, billiges russisches Gas zu kaufen, was eben gleichermaßen im Interesse Russlands war. Wenn das russlandhörig sei, sind sämtliche deutsche Parteien dies im gleichen Maße.
Der Preis dafür ist natürlich ein eingeschränkter politischer Handlungsspielraum auf anderen Politikfeldern, denn damit hat man nicht nur das Geld in Putins Rachen geschaufelt, mit dem dann Russlands beispiellose Aufrüstung finanziert wurde, sondern sich selbst von dessen Gnaden abhängig gemacht hat. Das hätte man ahnen und verhindern können. Es war aber politische Kurzsichtigkeit sämtlicher Bundesregierungen der letzten 30 Jahre und nicht der Wunsch Russlands Vasall zu werden, die uns dahin gebracht hat.
Jetzt befinden wir uns in einer Situation, in der uns ein entfesseltes imperialistisches und hochgerüstetes Russland gegenübersteht und wir nur hoffen können, das uns genügend Zeit bleibt unsere Verteidigung in einen halbwegs adäquaten Zustand zu bringen.
@Tripane Eigentlich sind sie das immer. Gerdprom ist irrelevant, daher war es bisher nie wirklich notwendig klare Kante zu zeigen. Es war jedem bereits kurz nach seiner Abwahl klar, das er ganz laut dessen Lied geträllert hat, wessen Brot er aß.
Ideologische Irrläufer inwiefern und warum? Natürlich kann man in jeder Partei jemanden finden der Quatsch erzählt, aber nicht jede Ideologie die man nicht teilt läuft irr und was einem als Pragmatismus verkauft wird, ist in der Regel selbst ideologisch oder zumindest ignorant. Es ist leider so, das tatsächlich der Rahmen des Vorstellbaren und der politischen Imagination sehr eng geworden ist, weswegen man auch für keine Krise gewappnet ist, weder Umweltkrise, Corona oder eben die Ukrainekrise.