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Gandhi, King Jr. und Gewaltlosigkeit

47 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Gewalt, Frieden, King ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Gandhi, King Jr. und Gewaltlosigkeit

10.12.2012 um 21:12
Wenn du schon in einer Situation bist in dem du agieren musst, dann hast du das deiner Passivität zu verdanken....dann musst du agieren....Ghandi war vorher Rechtsanwalt und wurde spontan dazu getrieben aktiv zu werden....er wäre gar nicht in der Situation aktiv zu sein, wenn er vorher die Ursache erkannt hätte....
Das verstehe ich nicht. Wieso habe ich eine Situation, in der ich agieren muss, meiner Passivität zu verdanken?

Nehmen wir mal an dieser Stelle nicht nur das Beispiel ,,Prügelei".

Sondern das Beispiel ,,Unrechtssystem".

Wenn ich in einem Staat mit einem diktatorischen Regime geboren werde, welches seine Bürger unterdrückt und wo ich mich ständig durchschlagen, um mein Überleben kämpfen muss - dann habe ich doch diese Situation nicht meiner Passivität zu verdanken.

Schließlich möchtest du doch wohl nicht behaupten, ich habe mir vor der Geburt ausgesucht, in welchem Land, zu welcher Zeit und als Kind welcher Person ich geboren werde?

Ich wurde einfach geboren. Aber ich muss dann in dieser Situation leben, in der Situation der Armut zum Beispiel, in der Situation der Verfolgung, weil ich zu einer bestimmten Volksgruppe gehöre...

Das ist doch nicht meine Schuld.

In meinem Einfluss liegt allein, was ich dann aus meinem Leben mache. Ob ich mich nur hinsetze und hoffe, dass mir irgendwer hilft. Oder ob ich aktiv versuche, meine Situation zu verbessern.
Zitat von dergeistlosedergeistlose schrieb:Wenn jemand zusammengeschlagen wird, dann wird er zusammengeschlagen, weil er oder sie Gewalt gesät hat. Du säst was du erntest....da dies aber Menschen nicht wissen und vergessen haben....
Na ich weiss ja nicht, wo du wohnst, aber in Hamburg beispielsweise kann man regelmäßig davon lesen, dass Menschen einfach so von anderen angegriffen und verprügelt oder abgestochen werden. Ihr einziger Fehler war es, zur falschen Zeit am falschen Ort zu sein. Zum Beispiel zufällig abends in der U-Bahnstation, wo gerade eine aufgeputschte Gruppe Jugendlicher vorbeikam, die spontan beschloss, die betreffende Person abzuziehen und zu verkloppen.

Wohlgemerkt: Das sauge ich mir hier nicht als Beispiel aus den Fingern.


Wie hat diese Person ,,Gewalt gesäht"? In ihrem Leben bis zu diesem Punkt? In einem früheren Leben? Ist diese Schlägertruppe also nur eine ,,gerechte Strafe"?


Ich glaube, deine Behauptung trifft nicht so ganz.
Zitat von dergeistlosedergeistlose schrieb:Wenn man nur die linke Hälfte oder nur die rechte Hälfte des Gehirnes benutzt, was würde dabei raus kommen?! Alternativen, wohl möglich.....was passiert wohl, wenn man beide zur gleich einsetzt?!

Vielleicht erkennt das Gehirn die eigene Ursache, wer weiß....
Na ich hätte aber trotzdem immer noch gerne erklärt, was die Alternative zwischen Aktivität und Passivität ist in einer Situation, die ich gar nicht verursachen KONNTE.

Wenn ich in eine U-Bahnstation gehe und dort zwei völlig fremde Menschen, einen Täter und ein Opfer sehe, dann denke ich nicht, dass ich schon vorher die stattfindende Schlägerei hätte verhindern können.
Es sei denn du wolltest jetzt spekulieren, dass ich vor 10 Jahren mal dem kleinen Jungen, der später zum Täter wurde, vielleicht beim Fußballspielen nicht beachtet habe, was dieser sich so zu Herzen nahm, dass er über die Zeit hinweg zu einem Schläger wurde.

Das ist dann aber nicht wirklich für mich erkennbar, dementsprechend kann ich auch nicht im voraus handeln :D
Zitat von dergeistlosedergeistlose schrieb:Wer sich mit bestehenden Informationen identifiziert der bildet nur ein Bild ab, das andere g(be)emalt haben. Ein Buch auf zu schlagen und Informationen zusammen ist einfach, daraus sich zu identifizieren ist noch einfacher. Schwieriger wird es dort wieder hinaus zu kommen.....
Naja nun - seit man dich als Mensch bezeichnen kann, schon im Bauch der Mutter, bist du Einflüssen und Informationen ,,von außen" ausgesetzt. Das geschieht automatisch und ist völlig unabwendbar. Es sei denn, man würde seine Existenz in einem vollkommenen Nichts führen.

Es ist glaube ich müßig, dies zu beklagen.

Du wirst ständig von dem geformt, was um dich herum geschieht, körperlich und geistig, du identifizierst dich unablässig mit etwas, auch wenn sich die Identifikation ändert.

Meiner Meinung nach kann man da bis zu seinem irdischen Tod nicht herauskommen.
Wozu also dies beklagen und versuchen?
Zitat von dergeistlosedergeistlose schrieb:Um beim Thema zu bleiben, wie kam es zu der Gewalt in Indien?!
Welche Gewalt? Und zu welchem Zeitpunkt? Da musst du schon spezifischer sein.
Zitat von dergeistlosedergeistlose schrieb:Die Alternative ist einfach....die Ursache erkennen und auflösen....
Die Alternative ist eben nicht immer einfach, es sei denn man ist ein allmächtiger und allgegenwärtiger Gott.

Ich als gewöhnlicher Mensch kann nicht für jede Auseinandersetzung genau nachvollziehen, wie sie zu stande kam. Und noch viel weniger steht es in meiner Macht, alle Auseinandersetzungen schon von vorn herein zu verhindern.

Ich muss mit dem Geschehnis arbeiten, welches sich vor mir abspielt. Und dementsprechend handeln oder auch nicht handeln.

Die Frage ist: WIE soll ich handeln, wenn ich dies tue? Mit Gewalt, mit ein wenig Gewalt, mit gar keiner Gewalt?



Es ist für mich nicht nachvollziehbar, weshalb du Mohandas Ghandi ein gewalttätiges Verhalten andichtest, woran du das fest machst.


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Gandhi, King Jr. und Gewaltlosigkeit

10.12.2012 um 22:08
@Kc
Zitat von KcKc schrieb:Das verstehe ich nicht. Wieso habe ich eine Situation, in der ich agieren muss, meiner Passivität zu verdanken?

Nehmen wir mal an dieser Stelle nicht nur das Beispiel ,,Prügelei".

Sondern das Beispiel ,,Unrechtssystem".

Wenn ich in einem Staat mit einem diktatorischen Regime geboren werde, welches seine Bürger unterdrückt und wo ich mich ständig durchschlagen, um mein Überleben kämpfen muss - dann habe ich doch diese Situation nicht meiner Passivität zu verdanken.
Eltern die in Kind in einem Land gebären in dem sie unterdrückt werden, kann nur durch die Passivität erfolgen..... :)

Eine Staatsform gründet auf Gewalt und wer in einem Staat sich dem Staat zuwendet, der ist gedanklich vergewaltigt worden....
Zitat von KcKc schrieb:Schließlich möchtest du doch wohl nicht behaupten, ich habe mir vor der Geburt ausgesucht, in welchem Land, zu welcher Zeit und als Kind welcher Person ich geboren werde?
Nein, das haben deine Eltern sich für dich ausgesucht. Man sagte mal, Kinder werden ohne Meister zu Welt kommen und blinde werden dann blinde führen.....wer Blind vor seiner eigenen Ursache ist, der führt auch blind, egal ob seine eigenen Kinder, Freunde, Familie oder sogar auch einen Staat bzw Kontinente und damit die Welt..... :)
Zitat von KcKc schrieb:Ich wurde einfach geboren. Aber ich muss dann in dieser Situation leben, in der Situation der Armut zum Beispiel, in der Situation der Verfolgung, weil ich zu einer bestimmten Volksgruppe gehöre...
Diese Zustände hast du den Gedanken der Gewalt zu verdanken. Warum sollte man sie dann unterstützen....solchen Gedanken folgen, Raum für Gewalt bieten, durch Tat und Wort....?! :)
Zitat von KcKc schrieb:In meinem Einfluss liegt allein, was ich dann aus meinem Leben mache. Ob ich mich nur hinsetze und hoffe, dass mir irgendwer hilft. Oder ob ich aktiv versuche, meine Situation zu verbessern.
Wie kann es in deinem Einfluss liegen, wenn du noch nicht mal Einfluss auf deine Geburt hattest. Du unterliegst Ursachen die du zu kontrollieren versuchst und erkennst dabei nicht, das sie dich kontrollieren.....
Zitat von KcKc schrieb:Na ich weiss ja nicht, wo du wohnst, aber in Hamburg beispielsweise kann man regelmäßig davon lesen, dass Menschen einfach so von anderen angegriffen und verprügelt oder abgestochen werden. Ihr einziger Fehler war es, zur falschen Zeit am falschen Ort zu sein. Zum Beispiel zufällig abends in der U-Bahnstation, wo gerade eine aufgeputschte Gruppe Jugendlicher vorbeikam, die spontan beschloss, die betreffende Person abzuziehen und zu verkloppen.
In wohne auch in Hamburg.... :)

Diese Menschen haben Gewalt gesät und haben Gewalt bekommen. Das ist weder gerechtfertigt noch kann man das verharmlosen. Es liegt in der Unwissenheit derer, die nicht wissen was sie tun....deshalb erleben sie auch unwissend das Leben, in dem sie Stellungen beziehen müssen um sich wenigstens ein wenig erklären zu können.....

Nichts geschieht einfach so, Alles geschieht aus einem Grund.... da gibt es keine Interpretationsmuster oder Auslegungen....

denn:
Zitat von KcKc schrieb:Wie hat diese Person ,,Gewalt gesäht"? In ihrem Leben bis zu diesem Punkt? In einem früheren Leben? Ist diese Schlägertruppe also nur eine ,,gerechte Strafe"?
Wer sich im selben Raum befindet in dem Gewalt herrscht, der wird durch die Gewalt beherrscht. Das hat nichts mit einem anderem Leben, sondern mit dem jetzigen, deinen zu tun.

Ausflüchte in andere Leben vor diesem Leben sind und bleiben Ausflüchte vor dem jetzigen Leben....
Zitat von KcKc schrieb:Ich glaube, deine Behauptung trifft nicht so ganz.
Ich behaupte ja auch nicht etwas....deshalb ziele ich auch mit dieser Diskussion nicht darauf hinaus, dich zu treffen.... :)
Zitat von KcKc schrieb:Na ich hätte aber trotzdem immer noch gerne erklärt, was die Alternative zwischen Aktivität und Passivität ist in einer Situation, die ich gar nicht verursachen KONNTE.
Die Schuld anderen zu übertragen ist leichter als die eigene zu tragen....jeder hat Schuld der seine Gedanken durch sich trägt. Ein Mensch der im Leben Aktiv oder Passiv gegen oder für etwas ist, befindet sich im selben Gewalttätigen Raum wie alle anderen die den selben Verhaltensweisen folgen. Das sich die Menschen in diesem Raum treffen um aktiv oder passiv gegeneinander anzutreten ist kein wunder oder Zufall, sondern vor berechnete Konsequenzen der selben Ursache.... :)

Ein Kind das in Afrika hungert, hungert deshalb, weil wir Menschen unsere Schuld nicht tragen wollen, ein Mensch der in einem Diktatorischen Regime geboren wird und um sein Leben fürchtet, fürchtet um sein Leben, weil wir unsere Schuld nicht tragen wollen.....ich könnte das jetzt bis zu einem bestimmten Punkt weiterführen bis alle Handlungen und Begebnehiten abgeklappert sind..... :)

die Menschheit trägt mehr Verantwortung als man ihn glauben lassen will. Die Verantwortung liegt nicht im Geld verdienen, sondern im Selbsterkennen....das was die Menschheit aber tut, sie will erkennt nur das was andere erkennen die von anderen erkannt haben....
Zitat von KcKc schrieb:Wenn ich in eine U-Bahnstation gehe und dort zwei völlig fremde Menschen, einen Täter und ein Opfer sehe, dann denke ich nicht, dass ich schon vorher die stattfindende Schlägerei hätte verhindern können.
Es sei denn du wolltest jetzt spekulieren, dass ich vor 10 Jahren mal dem kleinen Jungen, der später zum Täter wurde, vielleicht beim Fußballspielen nicht beachtet habe, was dieser sich so zu Herzen nahm, dass er über die Zeit hinweg zu einem Schläger wurde.
Dann entspricht deine Wahrnehmung dem Täter und dem Opfer....macht dich das nicht auch zu einem Täter und zu einem Opfer. Du kannst einen retten und den anderen aufhalten....ist das eine Wahl die ohne Gewalt, jeder Art, auskommen kann?!

Menschen treffen sich nicht umsonst im selben Raum, das liegt daran, das sie sich im selben befinden. Jetzt dehne diesen Raum auf die Welt aus und sehe die Gedanken die sich in diesem Raum abspielen, die man den Kinder eingerichtet....was kann dabei raus kommen, wenn nicht Gewalt?!
Zitat von KcKc schrieb:Naja nun - seit man dich als Mensch bezeichnen kann, schon im Bauch der Mutter, bist du Einflüssen und Informationen ,,von außen" ausgesetzt. Das geschieht automatisch und ist völlig unabwendbar. Es sei denn, man würde seine Existenz in einem vollkommenen Nichts führen.
Richtig, und wenn man selbst darin, Einflüssen ausgeliefert ist, dann kannst du dir denken wie verantwortungsbewusst man sein sollte um zu erkennen in welche Gedankenräume man begeht..... im selben Raum nach links oder rechts ab zu biegen, lässt einen immer noch durch den selben Raum Einfluss haben....du musst dir nur mal klar machen in welchen Räumen deine Kinder sich aufhalten würden....wenn du erkennst in welchen du als Aktivist steckst :)
Zitat von KcKc schrieb:Welche Gewalt? Und zu welchem Zeitpunkt? Da musst du schon spezifischer sein.
Die Gedankliche Gewalt, Auseinandersetzungen....dort fängt ja alles an, oder nicht....?!
Zitat von KcKc schrieb:Die Alternative ist eben nicht immer einfach, es sei denn man ist ein allmächtiger und allgegenwärtiger Gott.
Wer sagt, das du das nicht bist. Wer keine Allmacht über seine Gedanken hat und sich in Gedankenräumen wie ein betrunkener aufführt, der kann auch nicht wissen, was er da tut, sondern nur annehmen, das er etwas sinnvolles tut....
Zitat von KcKc schrieb:Die Frage ist: WIE soll ich handeln, wenn ich dies tue? Mit Gewalt, mit ein wenig Gewalt, mit gar keiner Gewalt?
Streich die Gewalt aus diesem Satz und du hast deine Antwort schon selbst gefunden....


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Gandhi, King Jr. und Gewaltlosigkeit

10.12.2012 um 22:50
Zitat von dergeistlosedergeistlose schrieb:Streich die Gewalt aus diesem Satz und du hast deine Antwort schon selbst gefunden....
Also soll ich im Prinzip nichts machen? Einfach nur stehen bleiben? Weder weggehen noch eingreifen noch sonst etwas tun? oO
Zitat von dergeistlosedergeistlose schrieb:Eltern die in Kind in einem Land gebären in dem sie unterdrückt werden, kann nur durch die Passivität erfolgen.....
Du wirst leider immer schwieriger zu verstehen. Die Zeugung ist eine aktive Handlung. Das Wachsen des Kindes und das Gebähren ist auch aktiv. Da ist nirgendwo Passivität, nirgendwo ,,Nichtstun".
Zitat von dergeistlosedergeistlose schrieb:Eine Staatsform gründet auf Gewalt und wer in einem Staat sich dem Staat zuwendet, der ist gedanklich vergewaltigt worden....
Menschen sind von Natur aus keine Einzelgänger. Sie sind Gruppenwesen, sie bilden Gemeinschaften aus ihrem Bedürfnis heraus nach Gemeinschaften.
Die Bildung von Staaten geschieht automatisch ab einer bestimmten Anzahl Menschen.

Und da die Menschen individuell sind, geht das Zusammenleben irgendwann einfach nicht mehr ohne Regeln, sonst würde jeder machen, was ihm passt. Auch anderen Menschen Schaden zufügen, wie es ihm gefällt.

Soll dies etwa das Ideal sein - ein umfassendes ,,mach, was du willst"?
Zitat von dergeistlosedergeistlose schrieb:Diese Zustände hast du den Gedanken der Gewalt zu verdanken. Warum sollte man sie dann unterstützen....solchen Gedanken folgen, Raum für Gewalt bieten, durch Tat und Wort....?!
Ich unterstütze den Zustand nicht, wenn ich mich gegen ihn wende und versuche, ihn zu meinem Wohl zu verändern.
Zitat von dergeistlosedergeistlose schrieb:Diese Menschen haben Gewalt gesät und haben Gewalt bekommen. Das ist weder gerechtfertigt noch kann man das verharmlosen. Es liegt in der Unwissenheit derer, die nicht wissen was sie tun....deshalb erleben sie auch unwissend das Leben, in dem sie Stellungen beziehen müssen um sich wenigstens ein wenig erklären zu können.....
Du drückst dich irgendwo recht missverständlich aus.

Wenn jemand ,,Gewalt gesäht" hat, dann verstehe ich dies so, dass er ,,bekommt, was er verdient".
Es müsste also so sein, dass das Opfer zu jemandem hingeht und ihn solange beschimpft, bis der andere es zusammenknüppelt.


Aber du kannst doch nun nicht ernsthaft von ,,Gewalt gesäht" seitens des Opfers sprechen, wenn dieses Opfer einfach nur zur falschen Zeit am falschen Ort war, beispielsweise. Falls du Zeitung liest, dürfte dir auch persönlich bekannt sein, dass Opfer von Schlägereien und Überfällen oft einfach nur an der U-Bahnstation auf den Zug gewartet haben und von einem oder mehreren Leuten angegriffen wurden.

Wie kannst du da, einfach formuliert:,,Selber schuld" sagen?
Zitat von dergeistlosedergeistlose schrieb:Nichts geschieht einfach so, Alles geschieht aus einem Grund.... da gibt es keine Interpretationsmuster oder Auslegungen....
Da ich zumeist gar nicht die Gründe für eine Tat in ausreichendem Maße kennen kann, bleibt mir nur die Interpretation der Tat und die Suche nach dem Grund.
Ich kann mich daran halten:,,XY hat Herrn ZO zusammengeschlagen. Warum könnte er das gemacht haben, mal sehen...aha, er ist als Waisenkind aufgewachsen...er wurde in der Pflegefamilie geschlagen...das könnte zu diesem gewalttätigen Verhalten führen."

Nur wenn ich allwissend wäre, könnte ich auf einen Schlag alle Gründe kennen.

Ich aber bin definitiv nicht allwissend :D
Zitat von dergeistlosedergeistlose schrieb:Dann entspricht deine Wahrnehmung dem Täter und dem Opfer....macht dich das nicht auch zu einem Täter und zu einem Opfer. Du kannst einen retten und den anderen aufhalten....ist das eine Wahl die ohne Gewalt, jeder Art, auskommen kann?!
Sicher ist da eine Wahl möglich. Ich kann einfach die Polizei über Handy anrufen, wenn ich nicht selbst eingreifen möchte. Das ist beispielsweise eine nicht-gewalttätige Handlung.
Zitat von dergeistlosedergeistlose schrieb:Menschen treffen sich nicht umsonst im selben Raum, das liegt daran, das sie sich im selben befinden. Jetzt dehne diesen Raum auf die Welt aus und sehe die Gedanken die sich in diesem Raum abspielen, die man den Kinder eingerichtet....was kann dabei raus kommen, wenn nicht Gewalt?!
Was soll das bedeuten?
Zitat von dergeistlosedergeistlose schrieb:Die Gedankliche Gewalt, Auseinandersetzungen....dort fängt ja alles an, oder nicht....?!
Nun - wenn du nicht gerade im Nirwana weilst, dann geschehen IMMER Auseinandersetzungen. Das ist einfach eine Tatsache.

Und sie sind mannigfaltigster Art. Deshalb habe ich ja auch gesagt, du musst spezifischer sein, wenn du nach der ,,Gewalt in Indien" fragst, wie sie entstanden sei und woher sie komme.

Was meinst du? Meinst du den Bäcker in Kalkutta, der seinem faulen Gehilfen eine Backpfeiffe gibt?
Meinst du den Würdenträger, der einen ,,Unberührbaren" wegstößt?
Meinst du Geschehnisse auf dem großen Salzmarsch Gandhis?


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Gandhi, King Jr. und Gewaltlosigkeit

10.12.2012 um 23:05
@Kc
Zitat von KcKc schrieb:Soll dies etwa das Ideal sein - ein umfassendes ,,mach, was du willst"?
genau hier liegt die große angst....
jeder denkt, das er den anderen nicht zutrauen kann, das er sich normal verhält...
Zitat von KcKc schrieb:mach, was du willst
aber lass die anderen in ruhe....


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Gandhi, King Jr. und Gewaltlosigkeit

10.12.2012 um 23:28
@Kc
Zitat von KcKc schrieb:Also soll ich im Prinzip nichts machen? Einfach nur stehen bleiben? Weder weggehen noch eingreifen noch sonst etwas tun? oO
Das musst du wohl selber entscheiden, was du tun willst oder denkst tun zu müssen....
Zitat von KcKc schrieb:Du wirst leider immer schwieriger zu verstehen. Die Zeugung ist eine aktive Handlung. Das Wachsen des Kindes und das Gebähren ist auch aktiv. Da ist nirgendwo Passivität, nirgendwo ,,Nichtstun".
Und doch sind die Eltern aus der Passivität, aktiv geworden um ein Kind zu zeugen....
Zitat von KcKc schrieb:Menschen sind von Natur aus keine Einzelgänger. Sie sind Gruppenwesen, sie bilden Gemeinschaften aus ihrem Bedürfnis heraus nach Gemeinschaften.
Die Bildung von Staaten geschieht automatisch ab einer bestimmten Anzahl Menschen.

Und da die Menschen individuell sind, geht das Zusammenleben irgendwann einfach nicht mehr ohne Regeln, sonst würde jeder machen, was ihm passt. Auch anderen Menschen Schaden zufügen, wie es ihm gefällt.

Soll dies etwa das Ideal sein - ein umfassendes ,,mach, was du willst"?
Was die Natur eines Menschen bestimmt, ist nicht ein Biologe, sondern du selbst....das war mit Selbstkenntnis gemeint :)
Zitat von KcKc schrieb:Ich unterstütze den Zustand nicht, wenn ich mich gegen ihn wende und versuche, ihn zu meinem Wohl zu verändern.
Sich gegen Gedanken zu wenden, macht den Gedanken nicht weniger Gedanke, ganz im Gegenteil....wie kann man Gewalt zu seinem Wohl verändern...in dem man der Stärkere gewinnt, spielt?! :D
Zitat von KcKc schrieb:Du drückst dich irgendwo recht missverständlich aus.

Wenn jemand ,,Gewalt gesäht" hat, dann verstehe ich dies so, dass er ,,bekommt, was er verdient".
Es müsste also so sein, dass das Opfer zu jemandem hingeht und ihn solange beschimpft, bis der andere es zusammenknüppelt.


Aber du kannst doch nun nicht ernsthaft von ,,Gewalt gesäht" seitens des Opfers sprechen, wenn dieses Opfer einfach nur zur falschen Zeit am falschen Ort war, beispielsweise. Falls du Zeitung liest, dürfte dir auch persönlich bekannt sein, dass Opfer von Schlägereien und Überfällen oft einfach nur an der U-Bahnstation auf den Zug gewartet haben und von einem oder mehreren Leuten angegriffen wurden.

Wie kannst du da, einfach formuliert:,,Selber schuld" sagen?
Das brauche ich gar nicht sagen, es hängt nicht von meiner Meinung ab. Schuld hat der, der sich mit Gewalttätigen in einem Raum aufhält....also warum hält man sich in einem Raum auf, wo Gewalt herrscht?! Auch wenn dies aus Unwissenheit geschieht, so hat man dennoch Schuld.... die Unwissenheit schützt nicht vor der Ursache.....

Der Raum ist der Ort wo deine Gedanken herrschen. Der Typ der in einer U-Bahnstation verprügelt wurde, konnte deshalb verprügelt werden, weil wir an einer Welt voller Gewalt (gedanklich) hängen. Die Schläger, Täter sind genau so Opfer, wie das Opfer ein Täter. Beide sind durch die Gedanken zusammengekommen, welche die Gewalt kennen und in jeder Form ausüben.

Das bedeutet aber nicht, das die Schläger im Recht sind und das Opfer es verdient, das es geschlagen oder gar umgebracht wird. Im Grunde verdienen sie nicht die Tat, sondern sich gegenseitig..... :)

du kannst es auch gerne in der Wirklichkeit ausprobieren. Sperre dich in einen wirklichen Raum mit den Leuten ein, die du überhaupt nicht ab kannst oder die dich überhaupt nicht ab können. Es wird nur eine Frage der Zeit sein, bis die Gewalt, in welcher Form auch immer, sich in der Wirklichkeit, also in diesem Raum äußern wird....
Zitat von KcKc schrieb:Du drückst dich irgendwo recht missverständlich aus.
Da kannst du recht haben.... :)
Zitat von KcKc schrieb:Da ich zumeist gar nicht die Gründe für eine Tat in ausreichendem Maße kennen kann, bleibt mir nur die Interpretation der Tat und die Suche nach dem Grund.
Ich kann mich daran halten:,,XY hat Herrn ZO zusammengeschlagen. Warum könnte er das gemacht haben, mal sehen...aha, er ist als Waisenkind aufgewachsen...er wurde in der Pflegefamilie geschlagen...das könnte zu diesem gewalttätigen Verhalten führen."

Nur wenn ich allwissend wäre, könnte ich auf einen Schlag alle Gründe kennen.

Ich aber bin definitiv nicht allwissend
Kannst du die Gründe für eine Tat nicht kennen oder willst du es nicht erkennen....?! Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg....Der leichtere ist natürlich einfach weg zu sehen um nicht zu erkennen..... :)
Zitat von KcKc schrieb:Sicher ist da eine Wahl möglich. Ich kann einfach die Polizei über Handy anrufen, wenn ich nicht selbst eingreifen möchte. Das ist beispielsweise eine nicht-gewalttätige Handlung.
Nur weil du einen Handlanger bestellst der die Gewalt abnehmen soll, bedeutet noch lange nicht, das die Gewalt von deinem, deren Tisch ist.... :)
Zitat von KcKc schrieb:Was soll das bedeuten?
Wer Gewalt sät, der erntet Gewalt....wenn du einen verfaulten Samen säst, kriegst du verfaulte Frucht....erntest du jedoch einen aggressiven und gewalttätigen Samen, ja dann kann die Frucht dich sogar umbringen.... :)
Zitat von KcKc schrieb:Nun - wenn du nicht gerade im Nirwana weilst, dann geschehen IMMER Auseinandersetzungen. Das ist einfach eine Tatsache.
Was ist ein Nirwana?!

Auseinandersetzungen können nur herrschen wenn sie anwesend sind und du bist hoffentlich dein eigener Herr, so das du wählen kannst ob Auseinandersetzungen anwesend sein sollen oder nicht.....wer sein eigener Herr ist, wer würde Auseinandersetzungen wollen....?! :)
Zitat von KcKc schrieb:Nun - wenn du nicht gerade im Nirwana weilst, dann geschehen IMMER Auseinandersetzungen. Das ist einfach eine Tatsache.

Und sie sind mannigfaltigster Art. Deshalb habe ich ja auch gesagt, du musst spezifischer sein, wenn du nach der ,,Gewalt in Indien" fragst, wie sie entstanden sei und woher sie komme.
Die Gewalt im Gedanken kann nicht spezifischer sein.... :)


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Gandhi, King Jr. und Gewaltlosigkeit

11.12.2012 um 03:46
@Kc
Zitat von KcKc schrieb:Verstehe ich das richtig, du willst eine neue Art von Gewalt einführen - die ,,friedliche Gewalt"?
ich brauch sie nicht einzuführen: sie ist bereits omnipräsent. auch die dunkle seite der macht hat von ghandi und luther-king gelernt, dass der indirekte weg oftmals die nachhaltigere auswirkung hat, denn dem kleinen mann fehlt es an verständnis, wie mit ihm gespielt wird, insbesondere je verzwidkter jenes spiel ist.
mir ist aufgefallen, dass auch hier unklarheiten darin bestehen, was "gewalt" eigentlich ist.
für mich ist gewalt nicht viel mehr als sich-durchsetzende kraft. etwas anderes ist die bezeichnung "gewalttätig", denn da steckt ja bereits das "tätig" - die handlung, bezogen auf eine körperliche tätigkeit - mit drin. "gewaltlosigkeit" meint allerdings das entsagen jener körperlichen gewalt, besser noch: die beherrschung der uns innewohnenden aggression, des motors unseres überlebenswillens.
am maß dieser selbstbeherrschung erkennen wir menschliche reife und es sollte unser aller ziel sein, selbstbeherrschung zu erlangen.
doch worauf ich in meinem vorigen post hinauswollte, ist, dass die gesellschaft neue formen von gewalt hervorgebracht hat, die zwar kaum körperlich, dafür aber weiterhin agressiv sind.
die gesellschaft hat es auf metaphorischer ebene mit einer unruhe auf dem stadtplatz zu tun, die von wildgewordenen marktschreiern ausgelöst wird, denen skrupel immer fremder zu werden scheint: eine zutiefst mittelalterliche szenerie mit potenzial zu hexenjagd und flächenbrand, wenn man mich fragt. auch jene agression müssen wir lernen, zu bändigen. aber das ist ein gesamtgesellschaftliches ding. auch hier spielt die selbstbeherrschung des einzelnen, und inwiefern wir diese gesellschaftlich fördern, eine tragende, wenn nicht sogar tragische rolle.
lassen wir uns hinreissen zu gewalt, mitreissen mit stimulierten trieben, oder nehmen wir uns die zeit zur insichkehr und überwinden sie?
sicher, culture jamming beinhaltet gewalt, ein erschüttern/durchrütteln der kultur, auf das sie endlich wieder zu sinnen kommt und ihren müßiggängerischen amoklauf erkennt, hinterfragt und schliesslich überwindet. und irgendwann am ende dieses krieges wird es hoffentlich eine besonnenere menschheit geben, die sich nicht mehr als ein effizienzlegitimiertes konglomerat wandelnder geldbörsen ansieht geschweige denn aus scham betont suggerierter unzulänglichkeiten voneinander distanziert. die fronten jenes krieges bestehen nicht in der werbung und dem adbusting, sondern in jedem einzelnen hinterkopf von uns: es geht darum, für wie menschlich wir uns halten und gegenseitig ansehen und ob wir unter dieser menschlichkeit schönfärberische ideale verstehen oder bruchteile stilisierter eigenarten.
im grunde sind wir immer noch die kleine lagerfeuer-kultur, in der wir unsere sippe beobachten und uns nach ihr richten. nur wird seit generationen an diesem zivlisisatorischem urmuster herumgefuscht, so dass viele sich kaum mehr der hypnotischen kraft des flimmernden feuers in unserer mitte entziehen können. wir lernen weniger von uns selbst, sondern von den trugbildern, anmaßungen und zumutungen, die den lodernden lichtern in unseren wohnstuben entspringen. sie haben beinahe unsere sippe ersetzt. der kampf gegen die verlockung des hypnotischen feuers ist vielleicht einer gewaltigsten, die die menschheit überhaupt zu kämpfen hat. ob wir uns jemals wieder vollkommen unseren eigenen ahnen zuwenden werden können, wie es die generationen vor uns noch kannten, ist schwer zu sagen. so genau kenn ich sogar mich selber noch garnicht.


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Gandhi, King Jr. und Gewaltlosigkeit

15.12.2012 um 18:28
die gewaltlosigkeit ging weit. Aber nicht unendlich weit.

Gahndi machte beispielsweise einen hungerstreik was als gewalt gegen sich selber angesehen werden muss.

king provozierte absichtlich gewalt damit die welt aufschreit.


beides hat genutzt.


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