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Gandhi, King Jr. und Gewaltlosigkeit
08.12.2012 um 16:04Da ich mich gerade mit Mohandas Karamchand Gandhi, besser bekannt als ,,Mahatma Gandhi" sowie Martin Luther King Jr. und deren Philosophie beschäftige, würde ich hier gerne mal eine Diskussion über deren Philosophie anregen.
Die beiden sind ja vor allem durch konsequente Gewaltlosigkeit in ihren Aktionen bekannt geworden. Gandhi generell, King Jr. erst etwas später (am Anfang seiner ,,Karriere" umgab er sich auch noch mit bewaffneten Wächtern).
Hinter diesen Konzepten konsequenter Gewaltlosigkeit stand bei Gandhi die Überzeugung, dass Gewalt, auch wenn sie auf den ersten Blick berechtigt erscheint, zum Beispiel wenn ein unterdrücktes Volk sich gegen seinen Unterdrücker mit Gewalt auflehnt, immer nur zu weiterer Gewalt führt, aber nie wirklich zu Frieden. Etwa, weil die ehemals Unterdrückten dann Rache üben würden an den ehemaligen Unterdrückern, sie hinrichten lassen, ihnen Gewalt antun, ihrerseits Maßnahmen und Gesetze ergreifen, damit man nicht gegen SIE rebellieren kann...
Gandhi war also der festen Überzeugung, nur Gewaltlosigkeit könne letztendlich zu wirklichem Frieden führen. Er wollte die Spirale der Gewalt durchbrechen.
Martin Luther King Jr. wurde ebenfalls für seine starken Plädoyers für Gewaltlosigkeit, Aussöhnung und Frieden bekannt. Er gründete seine Philosophie teilweise auf Gandhi, zum anderen Teil stark auf seinen christlichen Glauben, etwa dem Grundsatz ,,Liebet eure Feinde" usw.
Mich persönlich beeindruckt es sehr, was diese Menschen und ihre Anhänger geleistet haben und es verlangt zweifellos unheimlich viel Kraft, nicht einfach aus Feigheit oder Untätigkeit keine Gewalt auszuüben, um auf negative Zustände zu reagieren - sondern aus wirklicher Überzeugung und Überlegung, warum Gewaltlosigkeit besser ist.
Gandhi und King Jr. haben sich ja vor allem gegen Unrecht auf staatlicher, institutioneller, rechtlicher und organisatorischer Ebene betätigt.
Mit Erfolg, was also auch dafür spricht, dass deren Philosophie Hand und Fuß hat, wie man so sagt.
Ich frage mich nun aber, wie weit diese Philosophie auch konsequent in der Realität eingehalten werden kann? Auch hinsichtlich der Effektivität.
Gesetzt den Fall, dass ich sehe, wie ein unschuldiges Opfer zusammengeschlagen wird, müsste ich eigentlich hingehen und gemäß der Philosophie der kompletten Gewaltfreiheit mich zwischen Täter und Opfer stellen. Ich dürfte aber nicht den Täter meinerseits niederschlagen, sondern dürfte nur mit ihm reden und ohne Gegenwehr seine Angriffe annehmen. Bis er hoffentlich von selbst aufhört und vernünftig wird.
Bei einer so konsequenten Fortsetzung der Gewaltlosigkeit sehe ich aber kritische Punkte - was, wenn der Täter die Botschaft einfach nicht begreift, die dahintersteht, die ,,Spirale der Gewalt" zu durchbrechen?
Wenn er sich einfach nur denkt:,,Hey, geil, der wehrt sich gar nicht, an dem tobe ich mich jetzt aus!"?
Und möglicherweise werde dann nicht nur ich fertig gemacht, sondern auch das vorherige Opfer hinterher wieder verdroschen.
Ich habe also der Philosophie der Gewaltlosigkeit Genüge getan, doch dadurch nichts gewonnen, für niemanden.
Hier setzen für mich die Fragen dieser Diskussion ein:
Wie weit ging die Philosophie der Gewaltlosigkeit von Gandhi und King Jr.?
Galt sie nach diesen wirklich für JEDE Auseinandersetzung, egal auf welcher Ebene und in welcher Situation?
Ist es immer sinnvoll, sich komplett an die Gewaltlosigkeit zu halten - oder sollte man lieber der Maxime ,,so wenig Gewalt wie möglich" folgen, aber Gewalt in der Realität nicht vollkommen ablehnen und verneinen? (ach ja, bitte begründet - nicht einfach pathetische Sprüche von wegen:,,Gewalt ist immer falsch" :D )
Die beiden sind ja vor allem durch konsequente Gewaltlosigkeit in ihren Aktionen bekannt geworden. Gandhi generell, King Jr. erst etwas später (am Anfang seiner ,,Karriere" umgab er sich auch noch mit bewaffneten Wächtern).
Hinter diesen Konzepten konsequenter Gewaltlosigkeit stand bei Gandhi die Überzeugung, dass Gewalt, auch wenn sie auf den ersten Blick berechtigt erscheint, zum Beispiel wenn ein unterdrücktes Volk sich gegen seinen Unterdrücker mit Gewalt auflehnt, immer nur zu weiterer Gewalt führt, aber nie wirklich zu Frieden. Etwa, weil die ehemals Unterdrückten dann Rache üben würden an den ehemaligen Unterdrückern, sie hinrichten lassen, ihnen Gewalt antun, ihrerseits Maßnahmen und Gesetze ergreifen, damit man nicht gegen SIE rebellieren kann...
Gandhi war also der festen Überzeugung, nur Gewaltlosigkeit könne letztendlich zu wirklichem Frieden führen. Er wollte die Spirale der Gewalt durchbrechen.
Martin Luther King Jr. wurde ebenfalls für seine starken Plädoyers für Gewaltlosigkeit, Aussöhnung und Frieden bekannt. Er gründete seine Philosophie teilweise auf Gandhi, zum anderen Teil stark auf seinen christlichen Glauben, etwa dem Grundsatz ,,Liebet eure Feinde" usw.
Mich persönlich beeindruckt es sehr, was diese Menschen und ihre Anhänger geleistet haben und es verlangt zweifellos unheimlich viel Kraft, nicht einfach aus Feigheit oder Untätigkeit keine Gewalt auszuüben, um auf negative Zustände zu reagieren - sondern aus wirklicher Überzeugung und Überlegung, warum Gewaltlosigkeit besser ist.
Gandhi und King Jr. haben sich ja vor allem gegen Unrecht auf staatlicher, institutioneller, rechtlicher und organisatorischer Ebene betätigt.
Mit Erfolg, was also auch dafür spricht, dass deren Philosophie Hand und Fuß hat, wie man so sagt.
Ich frage mich nun aber, wie weit diese Philosophie auch konsequent in der Realität eingehalten werden kann? Auch hinsichtlich der Effektivität.
Gesetzt den Fall, dass ich sehe, wie ein unschuldiges Opfer zusammengeschlagen wird, müsste ich eigentlich hingehen und gemäß der Philosophie der kompletten Gewaltfreiheit mich zwischen Täter und Opfer stellen. Ich dürfte aber nicht den Täter meinerseits niederschlagen, sondern dürfte nur mit ihm reden und ohne Gegenwehr seine Angriffe annehmen. Bis er hoffentlich von selbst aufhört und vernünftig wird.
Bei einer so konsequenten Fortsetzung der Gewaltlosigkeit sehe ich aber kritische Punkte - was, wenn der Täter die Botschaft einfach nicht begreift, die dahintersteht, die ,,Spirale der Gewalt" zu durchbrechen?
Wenn er sich einfach nur denkt:,,Hey, geil, der wehrt sich gar nicht, an dem tobe ich mich jetzt aus!"?
Und möglicherweise werde dann nicht nur ich fertig gemacht, sondern auch das vorherige Opfer hinterher wieder verdroschen.
Ich habe also der Philosophie der Gewaltlosigkeit Genüge getan, doch dadurch nichts gewonnen, für niemanden.
Hier setzen für mich die Fragen dieser Diskussion ein:
Wie weit ging die Philosophie der Gewaltlosigkeit von Gandhi und King Jr.?
Galt sie nach diesen wirklich für JEDE Auseinandersetzung, egal auf welcher Ebene und in welcher Situation?
Ist es immer sinnvoll, sich komplett an die Gewaltlosigkeit zu halten - oder sollte man lieber der Maxime ,,so wenig Gewalt wie möglich" folgen, aber Gewalt in der Realität nicht vollkommen ablehnen und verneinen? (ach ja, bitte begründet - nicht einfach pathetische Sprüche von wegen:,,Gewalt ist immer falsch" :D )