@kleinundgrün Ich finde DeadPoet hat es sehr gut beschrieben. So sehe ich das auch. Bist du noch der Meinung, dass man keine allgemeingültige Aussage dazu treffen kann?
kleinundgrün schrieb:Aber auch der Begriff "Mobbing" ist nicht allgemeingültig. Was der eine als Mobbing empfindet, ist für den anderen harmlos.
Für den Gemobbten ist es nie harmlos, sondern eine Form der Gewalt. Auch wenn jemand behauptet er wäre in der gleichen Situation und ihn würde das nicht stören sind es immer noch zwei völlig unterschiedliche Situationen, die man nicht miteinander vergleichen kann. Nur aufgrund der Tatsache das derjenige meint seine Situation sei ähnlich.
kleinundgrün schrieb:Es wäre potentiell möglich, dass jeder Bundesbürger Hummer zum Frühstück bekommt. Aber ist das Fehlen von Hummer für jeden eine Herabsetzung essentieller Bedürfnisse?
Nein, es ist kein essentielles Bedürfnis, sondern eher eine Frage des Lebensstandards und der Herabsetzung eventueller Potenziale diese nicht zu erreichen. Angenommen 15 % aller Menschen könnten sich Hummer zum Frühstück leisten wie sehe es dann mit dem Rest den 85 % (Mehrheit) aus die ihn sich nicht leisten können? Was hindert den 85 % sich den gleichen Lebensstandard leisten zu können und ebenfalls, Hummer zum Frühstück zu genießen? Bei einem IQ-Test zwischen beiden Gesellschaftsgruppen kommt man bei beiden auf einen durchschnittlichen IQ von 100. Was nun?
Übrigens ziehe ich mir das nicht aus den Fingern. Es gibt ja Menschen die überdurchschnittlich intelligent sind aber trotzdem einen herkömmlichen Beruf nachgehen und nicht in unserer Gesellschaftspyramide ganz oben mitmischen.
Nur so ein Gedankenspiel.
kleinundgrün schrieb:Bleiben wir mal bei der Nahrung:
Bezieht sich die strukturelle Gewalt nur darauf?
kleinundgrün schrieb:Was ist hier ein Grundbedürfnis?
Logischerweise alles, was zum Existieren in unserer Welt benötigt wird.
Sauerstoff, Wasser, Essen, Hygiene, Kleidung, Obdach, Freiraum, Schlaf (Ruhe), und Gesellschaft. Außerdem, alles was die eigenen Potentiale an Ressourcen hervorbringen können für einen selber und für die Allgemeinheit.
Eine weitere ausführliche Definition der strukturellen Gewalt:
Strukturelle Gewalt bedeutet, dass die Menschen durch gesellschaftliche Strukturen (wie Institutionen, Systeme, Verordnungen) in der Entfaltung ihres Menschseins behindert werden. Strukturelle Gewalt ist schwer zu erkennen, denn sie ist stabil im gesellschaftlichen Leben verankert und somit sind die eigentlichen "Gewalt-Täter" unsichtbar. Da stellt sich die Frage "Wer ist eigentlich der Drahtzieher?": Die Institution, die Behörde, die Verordnung, die Anordnung. Die eigentlichen Täter sind verborgen, aber ständig wirksam.
Strukturelle Gewalt lässt die Menschen überwachen, manipulieren, isolieren, dissoziieren, entwurzeln, entfremden. Strukturelle Gewalt behandelt Menschen gewalttätig durch Strukturen und nicht durch andere Menschen. Die Menschen können Strukturen aber nicht fühlen.
Folgen struktureller Gewalt sind beispielsweise Arbeitslosigkeit, Armut, Verwahrlosung, psychosoziale Belastungen von Familien, ungünstige soziale Voraussetzungen, Anpassung, diffuse Ängste, Schamgefühle, Schulden sowie Gefühle der Minderwertigkeit.