Unendlichkeit und Ewigkeit - können wir das überhaupt verstehen

Groucho schrieb:Wenn du mir mit "wissenschaftlichen Konsens" kommst hast du offenbar - und schockierenderweise - immer noch nicht verstanden, dass das Thema 'Zeitvorstellung ohne Raum' nur in euren Köpfen war, nirgends in meinen posts.

Was ich bei dir nicht nachvollziehen kann ist diese seltsame Verdrehung, wir hätten dir das irgendwie untergeschoben,
obwohl du ja selbst mit "komischerweise" angefangen hast.
Dann wurde es auf den Eingangspost geschoben, wo Ewigkeit von Unendlichkeit "getrennt" worden sei - und wenn du das dann auch machst, soll man es nachvollziehen können?
Nein, eben nicht.
Es wurde dir nicht unterstellt, es wurde nachgehakt, wo denn der Teil mit dem Konsens hin sei.
(Bis sich dann rausstellte, dass du dir ne unsichtbare Uhr vorstellst, die immer tickt. Und die hätten wir "sehen" können sollen?
Ist es sehr unhöflich, wenn ich jetzt sage, "bei dir tickts wohl"?)

Deine Beschwerde darüber, falsch verstanden worden zu sein, ist doch keine "Antwort".

"Komischerweise" war diese Trennung halt vielleicht nicht in deinem Kopf, aber halt in deinen Worten.
Wenn du alle Interpretationsmöglichkeiten unter "übler Nachrede" verbuchst, statt sie auf dein Bild zu beziehen,
kann das mit der Kommunikation nicht klappen.

Dafür ist ein Konsens ja da, dass man sich darauf beziehen kann.
Komm mir also nicht mit "kommst".

Da wir uns hier in der Rubrik Philosophie befinden ist die Frage,
wie sich diese "Bezugsachsen" bei dir, bzw. in diesem Zusammenhang, zueinander verhalten völlig legitim.
Dass du Mühe hattest, die beiden wieder zusammen zu bekommen, nachdem eines für dich leichter "zu erfassen" war,
liegt weder an @Gerlind noch an mir, sondern an deiner "komischen" Formulierung und deinem Unwillen,
dich auf unsere Fragen zu beziehen. (Die nicht "persönlich" waren, sondern sich auf den Konsens bezogen.)

Oder daran, dass dein ursprüngliches Bild tatsächlich "komisch" i.S.v "nicht dem wissenschaftlichen Konsens entsprechend" war.
(Oder zumindest Optik und Akustik nicht sauber unterschied.)
SpoilerAm Anfang war das Tick-Tack....

Ich bin doch nicht unhöflich, nur weil ich dich darauf hinweise, dass eine unsichtbare Uhr schlecht "erkennbar" ist.
In der Rubrik Philosophie sollte so was möglich sein.
(Mit dem Ticken allein hätte ich ja kein Problem gehabt, aber auf das "unsichtbar" bei der Uhr
hättest du halt kommunikationstechnisch etwas früher kommen können.)
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@Groucho wenn ich ehrlich bin finde ich inzwischen die Vorstellung, Unendlichkeit (hab da nie nen extra Unterschied gemacht zu "Ewigkeit") mit den Ohren leichter zu "erfassen" ist als mit den Augen, ziemlich genial. Hab ich echt Spass dran, an dem Gedanken.
Musste mich nur erst reinfuchsen, in diesen "Raum".
Aber "das Bild" ist zumindest doppelt so groß, man hat ja Ohren für "hinten".
(Das Sehen kann ja (auch, aber anders) Bewegtes oder Details fokussieren - ach, spannend.)

Frieden?

DalaiLotta schrieb am 27.04.2022:Bis sich dann rausstellte, dass du dir ne unsichtbare Uhr vorstellst,

Auch das habe ich so nie gesagt.

Das war mein humoriger Tipp an @Gerlind ...

DalaiLotta schrieb am 27.04.2022:Was ich bei dir nicht nachvollziehen kann ist diese seltsame Verdrehung, wir hätten dir das irgendwie untergeschoben,
obwohl du ja selbst mit "komischerweise" angefangen hast.

Keine Verdrehung.

Ihr habt Dinge da reingelesen, die ich nie gesagt habe (wie im obigen Beispiel).

Aber da ich das alles schon mehrfach richtig gestellt habe....keine weiteren Worte mehr von mir dazu.

Nichts ist einfacher zu verstehen als Unendlichkeit oder Ewigkeit...

Denk einfach mal genau darüber nach...

Ewigkeit ist nur eine lange Zeit, was die Unendlichkeit betrifft :

Entweder es war schon immer irgendetwas Seiendes = Unendlichkeit
Oder es war einmal nichts und dann genau einmal etwas zeitlich begrenztes Seiendes = Unendlichkeit des nichts danach
Oder es wechselt zwischen nichts und Seiendem hin und her = Unendlichkeit

Wie man es dreht und wendet, es ist einfach unendlich, entweder nichts oder etwas oder beides...

kaktuss schrieb am 02.05.2022:entweder nichts oder etwas oder beides...

Alles? Nichts? Oder?

Ich glaube Gott versteht es selbst nicht 😝. Ich weiß nur es bleibt unerklärlich, ob mit oder ohne einen Gott! Oder sieht das jemand anders?

Novize schrieb:Oder sieht das jemand anders?

Ja. Die Kadse hier:

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^^

Die Frage ist doch eigentlich leicht zu beantworten.
Die Unendlichkeit ist eine räumlich nicht zu überblickende Ausdehnung.
Die Ewigkeit ist eine zeitlich nicht zu überblickende Ausdehnung.
Also ja das können wir verstehen.
Ob wir mit der Erkenntnis jetzt auch etwas anfangen können ist aber eine andere Frage.

BerlinerLuft schrieb:Die Unendlichkeit ist eine räumlich nicht zu überblickende Ausdehnung.
Die Ewigkeit ist eine zeitlich nicht zu überblickende Ausdehnung.

Wobei ich ja der Meinung bin, dass "Unendlichkeit" sowohl einen räumlichen, wie auch einen zeitlichen Bezug haben kann, während "Ewigkeit" hingegen nur einen zeitlichen Bezug besitzt.

Damit wäre "Unendlichkeit" ein Hyperonym (Oberbegriff) für "Ewigkeit".

BerlinerLuft schrieb am 18.05.2022:Die Frage ist doch eigentlich leicht zu beantworten.
Die Unendlichkeit ist eine räumlich nicht zu überblickende Ausdehnung.
Die Ewigkeit ist eine zeitlich nicht zu überblickende Ausdehnung.
Also ja das können wir verstehen.
Ob wir mit der Erkenntnis jetzt auch etwas anfangen können ist aber eine andere Frage.

Aber ob das somit bereits als verstanden gelten kann... Aber da es am Wissen fehlt da noch wesentliches hinzuzufügen, kann man sich damit halt nur begnügen.

Blaues Licht.
Was macht es?
Es leuchtet blau.
okeee.🥺

So fühlt sich das zumindest an. :D

BerlinerLuft schrieb am 18.05.2022:Die Unendlichkeit ist eine räumlich nicht zu überblickende Ausdehnung.

Ich denke dass ist aus der Sicht von Menschen so.
Er denkt hinter seinem Horizont gehts immer weiter weiter.
Das macht m.E. der Verstand.

BerlinerLuft schrieb am 18.05.2022:Die Ewigkeit ist eine zeitlich nicht zu überblickende Ausdehnung.

"Ewigkeit" ist m.E. keine Erkenntnis sondern eine Empfindung.

Novize schrieb am 18.05.2022:Ich glaube Gott versteht es selbst nicht 😝. Ich weiß nur es bleibt unerklärlich, ob mit oder ohne einen Gott! Oder sieht das jemand anders?

So gut wie jeder. Denn Gott werden traditionell die Attribute "Allmacht" und "Allwissenheit" zugeschrieben. Und Allwissenheit schließt logischerweise das Verständnis von Unendlichkeit und Ewigkeit ein, sonst wäre es keine Allwissenheit.

Ist hier jemand mit dem platonischen Aönenbegriff vertraut und altphilologisch und/oder theologisch interessiert?

Bei Platon erscheint der Aion als ideeller Gegenbegriff zur empirischen, zyklisch fortschreitenden Zeit.
Einfach formuliert: Ewigkeit ist die Summe von unendlich vielen Dauern.

BerlinerLuft schrieb am 18.05.2022:Die Ewigkeit ist eine zeitlich nicht zu überblickende Ausdehnung.

Bei manchen Menschen ist das so. Aber sicherlich nicht bei allen.

Zu jeder natürlichen Zahl kann 1 hinzugezählt werden.
Das funktioniert doch auch mit der Zeit.

BerlinerLuft schrieb am 18.05.2022:Die Frage ist doch eigentlich leicht zu beantworten.
Die Unendlichkeit ist eine räumlich nicht zu überblickende Ausdehnung.
Die Ewigkeit ist eine zeitlich nicht zu überblickende Ausdehnung.
Also ja das können wir verstehen.
Ob wir mit der Erkenntnis jetzt auch etwas anfangen können ist aber eine andere Frage.

Also gut. Wenn das eine andere Frage ist, beantworten wir sie.
Aber welche Art von Vermessenheit überkam mich, als ich von "wir" sprach?
Ich weiß bis heute nicht, was "ich" ist.

Zeit ist die nicht abbrechende Folge von Dauern.
Dauern sind das zwischen "nicht mehr" und "noch nicht".
Das ist die Definition von Ewigkeit.

Der unendliche Raum erklärt sich aus der Nicht-Existenz von Singularitäten.
Und das beweist, dass die Urknall-Theorie ein Paradoxon ist.

Ja, die Unendlichkeit und die Ewigkeit machen einem Angst.
Irgendwann ist man tot, für immer und ewig und alle Zeiten, bis in alle Ewigkeit. Allerdings war man das vorher ja auch schon, denn vorher war ja auch die Unendlichkeit ohne Begrenzung.
Das ist ein großes Paradoxon, welches ich nicht zu fassen vermag.

Warum hast Du Angst vor etwas, was Dir nicht zugänglich ist?

Man ist nie tot, weil man noch nie tot war und auch nie tot sein wird.

Wir sind nur Gäste auf Erden für ein bestimmte Zeit.

Paradox ist nur, dass wir uns das nie klar machen.

Es ist ein ewiges Paradox... so widersprüchlich, dass Kant Raum und Zeit aus der Realität gestrichen hat, um sie zu bloßen Anschauungsformen unseres Gemüts zu machen...

Vielleicht gibt es keine räumliche Unendlichkeit. Vielleicht ist unser Universum in sich geschlossen.
Mathematisch gesehen geht da einiges.

Ewigkeit ist als Begriff noch schwieriger.
Gott ist ewig, ich bin allerdings Theist.
Ich kann keinen Atheisten da beraten,
aber für mich ist der Begriff "ewig" verständlich.
Und abgearbeitet :-)

Prinzipiell gibt es zwei Wege:
Viel Geld bezahlen um zu wissen, was die Welt im Innersten zusammen hält (klappt nie),
oder eine Person fragen, die einen sehr guten Draht nach oben hat.
Die Person antwortet, aber nicht per Handy:).
Sondern diese Person bewirkt etwas in dem Kontext. (klappt garantiert*)
*wenn man an diese Person glaubt

Nein, normalerweise verstehen wir "Ewigkeit" nicht ..
aber ein Erleuchteter (Buddha) könnte das wohl.
Laut Buddhismus kann jedes Lebewesen die Erleuchtung erlangen.