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Gibt es eine objektive Wahrheit?

290 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Wahrheit, Mark Aurel, Friedrich Nietzsche ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Gibt es eine objektive Wahrheit?

25.09.2024 um 13:38
@kaktuss

Ja Physik ist nicht immer gleich einfach, es gibt intrinsische Größen und Werte und relative Werte. Die Ladung eine Batterie ist wie ihre (Ruhemasse) ein intrinsischer Wert. Du kannst Dich auf die Batterie setzten und ihre Ladung messen und ihre Masse. Ist systemunabhängig.

Geschwindigkeit ist wie kinetische Energie nicht eine intrinsische Größe, es ist relativ eine relative Größe. Nehmen wir Anstelle der Straße mal einen Ball, Du kannst Dich nicht auf den Ball setzten und seine Geschwindigkeit messen, Du musst immer zu etwas messen, beides gehört eben zusammen.

Geschwindigkeit ist nicht etwas wie Ladung, welche dem Ball selbst inne liegt.

Die Geschwindigkeit ist relativ und vom Bezugssystem abhängig, das ergibt aber keine relative Wahrheit oder subjektive Wahrheit, wir brauchen hier auch keinen Beobachter oder Subjekt.

Bei Geschwindigkeit kann man das noch recht schnell verstehen, dass aber nun auch die Gleichzeitigkeit relativ ist, eben in der SRT, ist etwas schwerer zu begreifen, aber vom Prinzip auch nichts andere. Auch das ist dann eben relativ und nicht mehr absolut.

Beginnt damit, dass Uhren bewegt ihre Synchronisation verlieren, aber das ist Physik und sprengt echt den Thread hier.


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Gibt es eine objektive Wahrheit?

25.09.2024 um 13:59
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Weiß nicht, 2 + 2 = 4 ist eine wahre Aussage, da ist nicht außen und nichts innen. Es braucht nur klare vollständige Aussagen, ein gewisser Kontext gehört da dann eben dazu, vor allem bei Sprache.
Diese Rechnung ist wahr im Sinne der Logik. Die Logik hat ihren Sitz in der Vorstellung des Menschen. Ohne den Mensch der rechnet, auch keine logische Gleichung. Alles hat irgendwo einen Ursprung. Nichts ist fern davon.


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Gibt es eine objektive Wahrheit?

25.09.2024 um 14:03
Zitat von NoumenonNoumenon schrieb:Stimmt zu, dass es merkwürdig und paradox erscheint, aber wie soll es einen beobachterunabhängigen Standpunkt der Beobachtung geben? Du kannst ja keine zwei Blitze beobachten, ohne gleichzeitig Beobachter zu sein, you know...?
Physik kann auch ganz einfach sein, wir nehmen eine große Fläche auf einem Salzsee, alles dunkel, und malen uns ein Koordinatenkreuz darauf, überall haben wir dann Lichtsensoren. Gibt es wo einen Blitzeinschlag, schreibt der Senor den Ort und die Zeit für das Ereignis auf.

Jeder Punkt in so einem Koordinatensystem ist im Rahmen der SRT eben ein Ereignis in der Raumzeit, hier eben P₁ (x₁,t₁) in S.

Zweiter Einschlag wäre eben P₂ (x₂,t₂) in S, ganz einfach.

Nun fährt Peter mit einem Auto über den Salzsee und ruht in seinem eignen Ruhesystem S', dieses ist eben gegenüber S bewegt.

Die beiden Einschläge haben für ihn in seinem Ruhesystem S' die Koordinatenwerte für:

P₁ (x₁,t₁) in S - Erster Blitzeinschlag
P₂ (x₂,t₂) in S - Zweiter Blitzeinschlag

P₁ (x'₁,t'₁) in S' - Erster Blitzeinschlag
P₂ (x'₂,t'₂) in S' - Zweiter Blitzeinschlag

Nun kann man einfach von S nach S' die Koordinatenwerte transformieren, im Rahmen der SRT eben mit der LT und nach Newton mit der GT. Wenn die Geschwindigkeit zwischen S und S' nach c ist, wir man mit der LT feststellen, dass die Gleichzeitigkeit der Ereignisse in beiden Systemen ungleich ist.

Sagen wir mal in S ist t₁ = t₂ und v ist so 0,9 c dann ist t'₁ ≠ t'₂.

Wir haben es hier einfach nur mit Koordinatenwerten von zwei Ereignissen in zwei zueinander bewegen Systemen zu tun, es braucht keinen Beobachter, es gibt keine subjektive Wahrheit. Ich kann das gerne vorrechnen und visualisieren.


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25.09.2024 um 14:08
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Wir haben es hier einfach nur mit Koordinatenwerten von zwei Ereignissen in zwei zueinander bewegen Systemen zu tun, es braucht keinen Beobachter, es gibt keine subjektive Wahrheit. Ich kann das gerne vorrechnen und visualisieren.
Wer deklariert was ein vollständiges System ist, und was nicht?


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25.09.2024 um 14:12
@Flitzschnitzel

Ich verstehe nicht wirklich Deine Frage? Es beginnt einfach in der Mathematik mit Koordinatensystem und dann baut man mit zusätzlichen Eigenschaften eben in der Physik darauf ein Inertialsystem auf, oder besser ein Bezugssystem und ein Inertialsystem ist dann ein Bezugssystem mit bestimmten Eigenschaften, eben kräftefrei uns so.

Man kann dann recht unterschiedliche Koordinatensysteme in der Mathematik und in der Physik definieren, je nachdem was man so machen will, so haben wir auf der Erdoberfläche auch ein Koordinatensystem mit Längen und Breitengraden, da gibt es ganz viele Möglichkeiten.

Mit Deinem "vollständig" kann ich dazu aber wenig anfangen.


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25.09.2024 um 14:28
@kaktuss | @Noumenon | @Flitzschnitzel

So, noch mal ein Beispiel, ganz extra einfach, statt der Relativität der Gleichzeitigkeit (RdG) aus der SRT nehmen wir mal die Relativität der Gleichortigkeit aus der klassischen Physik nach Newton.

Wir haben einen Zug, vorne in der Lok ist Lukas der Lokführer, der Zug fährt durch den Bahnhof ein, direkt als die Lok vorne am Ausgang des Bahnhofs ist, schlägt ein Blitz durch die Lok durch und in das Gleisbett des Bahnhofs.

Die beiden Ruhesystem S des Bahnhofs und S' der Lok sind mal so übereinander gelegt, dass bei diesem Einschlag x = x' = 0 m ist.

Der Zug fährt aber weiter, er ist 100 m lang und schnell und nach 10 s schlägt echt wieder ein Blitz ein, durch das Zugende, bei x' = 100 m aber dieses Zugende ist nun genau da wo eben vor 10 s noch die Lok war, der Blitz schlägt nun also bei x = 0 m ein.

Nun haben wir also zwei Einschläge, die sich im Abstand von 10 s ereignet haben, im Ruhesystem des Bahnhofs waren beide bei x = 0 m und somit gleichortig und im Zug hingegen schlug der erste Blitz durch die Lok und der zwei durch das Zugende, da sind die beiden Ort für die Einschläge nicht gleichortig, sondern 100 m auseinander.

Ganz einfach, trivial, Physik, Mathematik, passt alles, gibt keine subjektiven Wahrheiten und es braucht keine Beobachter im Zug, man kann sich die Ort der Einschläge wann auch immer ansehen und ausmessen.


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25.09.2024 um 14:50
Ich wollte auf den Formalismus hinaus. Formalismus behauptet nicht, dass mathematische Objekte wie Zahlen oder geometrische Formen eine reale Existenz haben, sondern nur innerhalb eines formalen Systems existieren. Mathematische Wahrheiten sind also relativ zu den Regeln und Axiomen eines bestimmten Systems. Nach dieser Ansicht besteht Mathematik nicht darin, etwas über eine objektive Realität zu entdecken (wie es etwa der Platonismus behauptet), sondern vielmehr darin, mit Symbolen und Regeln zu arbeiten, die von Menschen festgelegt werden. Ähnlich einem Schachbrett auf dem die Figuren in von Menschen festgelegten Zügen agieren können.
Aber das führt auch zu weit weg vom Thread.

Soweit brauch man auch gar nicht zu gehen, um anzuerkennen dass es subjektive Wahrheiten gibt. Für dich bist du {your Name}. Deine subjektive Wahrheit. Die Existenz von subjektiven Wahrheiten bedeutet ja nicht, dass alles relativ ist, sondern dass bestimmte Wahrheiten nur innerhalb des Kontextes der individuellen oder kollektiven Erfahrung existieren.


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25.09.2024 um 15:29
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Es braucht nur klare vollständige Aussagen, ein gewisser Kontext gehört da dann eben dazu, vor allem bei Sprache.
Ne, am Ende gibt es kein Mangel an Klarheit oder Vollständigkeit, du generierst völlig neue Sätze und behauptest einfach die anderen "meinten" dann diese.
Das ist falsch. "Die Sonne geht auf" ist nicht ident mit "Die Sonne geht aus der Perspektive von X, zum Zeitpunkt Y am Ort Z auf".
Zitat von FlitzschnitzelFlitzschnitzel schrieb:Die Existenz von subjektiven Wahrheiten bedeutet ja nicht, dass alles relativ ist, sondern dass bestimmte Wahrheiten nur innerhalb des Kontextes der individuellen oder kollektiven Erfahrung existieren.
Und ich glaube, dass das für jede mögliche Aussage gilt.


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Gibt es eine objektive Wahrheit?

25.09.2024 um 16:31
@paxito

Nein, aber wie üblich bist Du nicht im Thema, es geht darum vollständige Aussagen zu bekommen, wenn man unvollständige Aussagen hat, kann man dieser nicht beantworten und sie sind nicht in dem Sinne Aussagen.

Mit Peter ist größer, kann man so wenig anfangen, wie mir die Sonne geht auf. Diese Aussagen sind so unvollständig.

Aber gut, ich bin ja nicht so, ich erkenne gerne mal an, dass es für Dich dann im Rahmen der SRT und der RdG auch relative Wahrheiten gibt, also subjektive Wahrheiten. Warum auch nicht, passt zu der "Wahrheit" dass Trump - in welchem Bereich auch immer - intelligent ist.

Läuft ...


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Gibt es eine objektive Wahrheit?

25.09.2024 um 16:37
@Flitzschnitzel

Man kann da lange debattieren, subjektive Wahrheiten machen einfach keinen Sinn, wenn man sich im normalen Kontext bewegt. Das hatte ich auch schon zitiert, es ist dann nur ein Glaube. Spielt eben keine Rolle.

Mir ist das auch recht schnurz, wenn wer meint seinen Glauben als subjektive Wahrheit bezeichnen zu müssen, wenn er aber dann meint, er steht wo gegenüber einer objektiven Wahrheit auf Augenhöhe, dann passt es eben nicht. Ganz deutlich, wir haben hier nicht zwei mal eine Wahrheit, die identisch ist, aber mal subjektiv und mal objektiv sein kann. Die Teil "Wahrheit" von subjektiver "Wahrheit" ist nicht identisch mit dem Teil von Wahrheit. Hier wird dann einfach derselbe Begriff für etwas anderes genommen.

Recht weit hergeholt, aber so passend von der Richtung ist die Bank, kann man drauf sitzen und Geld einzahlen. Sind zwei verschiedene Dinge. Ich bin da recht pedantisch was solche Begriffe angeht, gehört wo zu meinem Weltbild und ich habe viel darüber nachgedacht.

Wahrheit hat für mich einen echt hohen Wert, der wird nicht verschwurbelt. ;)


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25.09.2024 um 18:07
Zitat von paxitopaxito schrieb:Und ich glaube, dass das für jede mögliche Aussage gilt.
Dann dürfte Nietzsche dein Mann sein. Persönlich halte ich es für schwierig. Da eine solche radikale Ansicht mMn. leicht den Menschen überhöht, bzw. der Wahrnehmung und Informationsverarbeitung mehr Wert beimisst, als ihr eigentlich zu steht. Für mich sind wir alle nur Sandkörner, Trockennasenaffen in einem riesigen knallharten Ozean. Überspitzt metaphorisch ausgedrückt.
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Wahrheit hat für mich einen echt hohen Wert, der wird nicht verschwurbelt. ;)
Ja deine Ansichten erscheinen sehr objektivistisch. Erleichtert Konsensbildung und bietet eine Grundlage für rationale Argumentation und empirische Überprüfung. Die Nachteile des Objektivismus haben aber auch leider die Tendenz, komplexe menschliche Erfahrungen und subjektive Perspektiven zu ignorieren, was zu einer unvollständigen oder simplifizierten Sicht der Realität führen kann. Außerdem kann eine strikte Ablehnung subjektiver Wahrheiten die Empathie und das Verständnis für unterschiedliche Lebensrealitäten und kulturelle Kontexte beeinträchtigen. Was ich dir damit aber nicht unterstellen möchte.


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25.09.2024 um 18:23
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Nein, aber wie üblich bist Du nicht im Thema
Soso.
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:es geht darum vollständige Aussagen zu bekommen, wenn man unvollständige Aussagen hat, kann man dieser nicht beantworten und sie sind nicht in dem Sinne Aussagen.
Das funktioniert aber nicht indem man Aussagen beliebig erweitert, in deinem Beispiel sogar um Konzepte aus der theoretischen Physik - die ursprünglich nicht enthalten waren. Dann haste nicht unvollständige Aussagen vervollständigt, sondern komplett neue getroffen. Darauf habe ich hingewiesen.
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Mit Peter ist größer, kann man so wenig anfangen, wie mir die Sonne geht auf. Diese Aussagen sind so unvollständig.
Zumindest können wir nicht feststellen ob sie wahr sind.
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Aber gut, ich bin ja nicht so, ich erkenne gerne mal an, dass es für Dich dann im Rahmen der SRT und der RdG auch relative Wahrheiten gibt, also subjektive Wahrheiten.
Nö. Das ich die Unterscheidung subjektive/objektive Wahrheiten nicht sinnvoll finde, habe ich doch deutlich und oft gesagt. Darin stimmen wir überein, auch wenn ich aus der anderen Richtung komme.
Zitat von FlitzschnitzelFlitzschnitzel schrieb:Dann dürfte Nietzsche dein Mann sein.
Gut erkannt.
Zitat von FlitzschnitzelFlitzschnitzel schrieb:Persönlich halte ich es für schwierig. Da eine solche radikale Ansicht mMn. leicht den Menschen überhöht, bzw. der Wahrnehmung und Informationsverarbeitung mehr Wert beimisst, als ihr eigentlich zu steht. Für mich sind wir alle nur Sandkörner, Trockennasenaffen in einem riesigen knallharten Ozean. Überspitzt metaphorisch ausgedrückt.
Das halte ich jetzt für nicht weniger problematisch als Nietzsches Heroismus.


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25.09.2024 um 23:32
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Nein, aber wie üblich bist Du nicht im Thema.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Soso.
Ich mag es, wenn wir uns einig sind. ;)


Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:... es geht darum vollständige Aussagen zu bekommen, wenn man unvollständige Aussagen hat, kann man dieser nicht beantworten und sie sind nicht in dem Sinne Aussagen.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Das funktioniert aber nicht indem man Aussagen beliebig erweitert, in deinem Beispiel sogar um Konzepte aus der theoretischen Physik - die ursprünglich nicht enthalten waren. Dann haste nicht unvollständige Aussagen vervollständigt, sondern komplett neue getroffen. Darauf habe ich hingewiesen.
Es geht nicht um beliebig sondern notwendig, und nicht ich habe hier versucht die subjektive Wahrheit über die SRT und die RdG anderen Usern zu verkaufen. Auch das habe ich dann nur aufgegriffen und sinnvoll aufgedröselt, kannst ja gerne widersprechen.


Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:... Mit Peter ist größer, kann man so wenig anfangen, wie mir die Sonne geht auf. Diese Aussagen sind so unvollständig.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Zumindest können wir nicht feststellen ob sie wahr sind.
Meine Aussage ist auch nur, dass man mit unvollständigen Aussagen keine subjektiven Wahrheiten belegen kann. Wolltest Du dem widersprechen?


Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Aber gut, ich bin ja nicht so, ich erkenne gerne mal an, dass es für Dich dann im Rahmen der SRT und der RdG auch relative Wahrheiten gibt, also subjektive Wahrheiten.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Nö. Das ich die Unterscheidung subjektive/objektive Wahrheiten nicht sinnvoll finde, habe ich doch deutlich und oft gesagt. Darin stimmen wir überein, auch wenn ich aus der anderen Richtung komme.
Ich weiß, und ich mag es wenn wir uns einig sind. ;)


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Gibt es eine objektive Wahrheit?

26.09.2024 um 00:40

Wahrheit im Kontext von Mathematik, Aussagenlogik & Co.

Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb am 22.09.2024:Das liegt eben an der Definition von "Aussage".
Eine Aussage A ist ein Satz, der entweder wahr (w, wahr, true, 1) oder nicht wahr (f, falsch, false, 0) ist. Das gilt sowohl für einfache als auch für verknüpfte Aussagen. „Halbwahrheiten“ gibt es nicht. Eine Aussage kann sowohl der gewöhnlichen Sprache entstammen als auch der Sprache der Mathematik.
Quelle: Wikipedia: Aussagenlogik
Dass diese Definition lediglich im Rahmen der klassischen Aussagenlogik gilt, scheint dir allerdings neu zu sein. Genauso wie die Erkenntnis, dass sich die natürliche Sprache des Menschen nicht einfach in das Schema der klassischen Aussagenlogik pressen lässt.
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Das Problem ist hier auch wirklich schon Sprache, erstmal muss man die Dinge richtig verstehen wollen, an der Wahrheit interessiert sein und nicht nur daran recht zu bekommen. Darum sollte man die Dinge immer einfacher machen und da ist die Aussagenlogik einfach hilfreich, man geht in die Mathematik und dann ist das recht einfach.
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb am 22.09.2024:Schau, nur weil Du Dir eine Aussage schnitzt, welche man so nicht differenzieren kann, belegst Du damit nur, es gibt solche Aussagen, was von mir nie bestritten wurde, wobei ich das weniger als echte Aussage im Sinne der Aussagenlogik verstehe.
Und da haben wir dann eben ein echtes Problem. Du möchtest dich auf einfache Aussagen beschränken, die der klassischen Logik unterliegen, also entweder wahr sind, oder aber falsch. Damit ist dann die (Meta-)Aussage, dass jede Aussage entweder wahr ist, oder aber falsch (und das ganz unabhängig von subjektiven Einflüssen), eine klassische Petitio Principii. Fakt ist aber nun einmal: Sprache geht weit über derartige Aussagen hinaus, was dann bspw. auch zu vielen weiteren nicht-klassischen Logiken (Modallogik, epistemische Logik, kontextuelle Logik, mehrwertige Logik usw.) führt. Die gibt es ja alle nicht einfach so ohne Grund und aus Spaß, sondern motiviert durch das Bedürfnis, komplexere oder unscharfe Sachverhalte und Ausdrücke formalisieren zu können, die sich nicht einfach in das starre Schema der klassischen, zweiwertigen Logik pressen lassen. Hinzukommen noch die ganzen Probleme mit dem klassischen Wahrheitsbegriff. Sind also eigentlich schon zwei ganz gewaltig große Fässer, die hier gerade von dir aufgemacht werden... Bzw. scheinst du ja eher mit aller Gewalt den Deckel draufhalten zu wollen, um sprachliche Wirklichkeit immer noch auf dem Stand der Philosophie des Altertums zu analysieren und indes zu völlig überholten Schlüssen zu gelangen.
Zitat von NoumenonNoumenon schrieb:Das ist natürlich kompletter Unfug, lass' dir da nix einreden. Nehmen wir als Beispiel mal das berühmte Parallelenaxiom, welches grob besagt, dass durch einen Punkt außerhalb einer Geraden nur eine einzige Parallele zu dieser Geraden gezeichnet werden kann. Diese Aussage ist in der euklidischen Geometrie trivialerweise wahr, in nichteuklidischen Geometrien ist sie hingegen falsch. Wie du anhand von einem sehr einfachen Beispiel siehst, gibt es also nicht nur eine Wahrheit.
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Unfug sind hier Deine Behauptungen...
Unfug? Was genau ist hier denn bitte Unfug? In der Mathematik ist die Wahrheit von Aussagen nun einmal stets relativ zu einem Axiomensystem zu verstehen, d.h. Aussagen sind wahr, falls sie mit Hilfe logischer Schlussregeln aus einem Axiomensystem abgeleitet werden können. Selbstverständlich gilt das nicht ohne Ausnahme - bspw. Tautologien sind natürlich wahre Aussagen völlig unabhängig von Axiomen. Aber um die geht's hier ja nicht.
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Es ist auch hier die Sprache, welche oft nicht präzise genug ist, welche Du Dich zunutze machen willst, nur weil eine Aussage nicht eindeutig präszise formuliert wurde, gibt es nicht mehr als eine "wahre" Wahrheit. In der Ebene ist die Winkelsumme eben immer 180 Grad und auf gekrümmten Flächen nicht.
Dass die natürliche Sprache "oft nicht präzise genug ist" bzw. sich im Rahmen der natürlichen Sprache unzählige Aussagen formulieren lassen, die nicht der klassischen Logik unterliegen, wird sich nicht von mir zunutze gemacht, sondern schlichtweg als Faktum zur Kenntnis genommen, während du dir hier die Dinge zurechtbiegen möchtest, um halt doch noch irgendwie recht behalten zu können. Oder vielleicht weißt du es auch einfach nicht besser, kann natürlich auch sein.
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Aber bleiben wir mal bei der Geometrie, die Aussage ist, die Winkelsumme eines Dreieckes beträgt immer 180 Grad, stimmt aber nur bei einer euklidischen ebenen Fläche.
Prima, ist genau das, was ich bereits sagte: Der Wahrheitswert von Aussagen ist in der Regel relativ und kontextabhängig. Schön, dass du das also doch noch einsiehst. :Y:
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Weiß nicht, 2 + 2 = 4 ist eine wahre Aussage, da ist nicht außen und nichts innen.
Und das war's wohl schon wieder mit der Einsichtigkeit. Ist halt nämlich auch wieder nur eine relativ wahre Aussage (Stichwort Peano-Axiome bspw.)


Wahrheit im Kontext von Relativitätstheorie

Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Beide messen sich in ihren eigenen Koordinatensystem wechselseitig unterschiedlich, jeder misst sich selber größer als er den anderen misst. Gibt es hier nun unterschiedliche Wahrheiten, ist die Wahrheit hier nun subjektiv?
Gut, Relativitätstheorie und deren philosophischen Konsequenzen sind nicht einfach zu verstehen, da kann man dir an dieser Stelle schon einmal gewisse Defizite durchgehen lassen. Dennoch: Beide Beobachter kommen hier zu unterschiedlichen Aussagen bezüglich der Längen (genauer: sie messen jeweils unterschiedliche Längen). In der RT gibt es insbesondere auch kein bevorzugtes Bezugssystem (auch nicht das Ruhesystem), welches über andere Systeme gestellt werden könnte. Alle Bezugssysteme sind gleichberechtigt. Daher ist die Länge eines Objekts in einem Bezugssystem nicht "objektiv wahrer" als die Länge, die in einem relativ dazu bewegten Bezugssystem gemessen wird.
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Das es Dinge gibt, die relativ sind, ist normal, trivial, zwei Personen stehen im Abstand von 100 m jeder an einem Baum der 20 m hoch ist, jeder sieht den Baum des anderen kleiner als den eigenen Baum. Noumenon will uns hier nun eine relative oder subjektive Wahrheit verkaufen, also für den einen ist die Wahrheit, der eigene Baum ist größer als der andere, und die subjektive Wahrheit für den anderen ist, dass eben sein Baum größer ist.
Nö, relativistische Effekte wie Längenkontraktion oder Zeitdilatation sind keine optischen Täuschungen oder verzerrte Wahrnehmungen. Die Länge scheint für einen Beobachter in relativ bewegten Bezugssystemen nicht nur irgendwie anders zu sein, sie ist anders. Ist 'n fundamentaler Unterschied. Du biegst dir hier halt was zurecht, indem du einfach subjektive Wahrnehmung, optische Täuschung und objektive Messung auf eine Stufe stellst.

Um das einzusehen, braucht's auch nicht einmal sonderlich komplizierte Beispiele. Ganz simpel: Ein Astronaut reist mit v=0.6c von der Erde nach Alpha Centauri (Entfernung d = 4.36Lj im Ruhesystem Erde/Alpha Centauri). Kannste selbst alles durchrechnen, ist aber unnötig, denn die Kernaussage ist: Die Reisedistanz und (und somit auch die Reisezeit) erscheint für den Astronauten nicht nur verkürzt, sie ist aufgrund der Längenkontraktion verkürzt!


Objektive vs. Subjektive Wahrheit

Zitat von NoumenonNoumenon schrieb am 22.09.2024:Ferner unterstellst du, dass jede Aussage aus objektiver Sicht wahr oder falsch sei.
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb am 22.09.2024:Und ich habe hier auch Links genannt, aus denen klar hervorgeht, dass es "Aussagen" gibt, denen man werde wahr noch falsch zuordnen kann, sind in der Regel sprachliche Aussagen. Also ich habe mal nichts unterstellt, Du behauptest das einfach so von mir, was damit gelogen ist.
Nö, ich beziehe mich auf Aussagen wie diese hier:
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb am 18.09.2024:Es gibt nur wahr und nicht wahr im Sinne von falsch.
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb am 18.09.2024:Es gibt wahre Aussagen und Aussagen die falsch sind, die nicht wahr sind, und aus die Maus.
Und hier irgendwelche Links droppen, um sich dann hinterher fein aus der Schlinge ziehen zu können, wenn's brennt, ist nun wirklich keine Kunst. Aber wenn dir klar ist, dass es auch Aussagen gibt, die weder wahr, noch falsch sind, sind wir ja zumindest schon einmal einen Schritt weiter...
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Schauen wir mal wie es hier so losging:
Zitat von Mr.CrimeMr.Crime schrieb am 30.05.2024:Gibt es eine objektive Wahrheit, die unabhängig von menschlichen Perspektiven existiert, und wenn ja, können wir uns ihr nur annähern, ohne sie jemals vollständig zu erfassen? Wie unterscheiden sich in diesem Kontext die Ansichten von Nietzsche, der glaubt, dass Wahrheiten perspektivisch sind, von denen Mark Aurels, der die Wahrheit als etwas betrachtet, das es zu suchen und zu erkennen gilt, weil es letztlich nützlich und wohltuend ist?
Also schon philosophisch, und die Frage war explizit, nach einer Wahrheit, welche unabhängig der subjektiven Sicht existiert.
Korrekt. Was aber eben auch impliziert, dass es Wahrheit abhängig von der subjektiven Sicht zu geben scheint. Anderenfalls würde die umgekehrte Frage, ob es denn überhaupt eine objektive Wahrheit unabhängig vom Subjekt gäbe, auch herzlich wenig Sinn machen. Und hättest du die Diskussion aufmerksam mitverfolgt, wäre dir auch aufgefallen, dass ich keineswegs behaupte, Wahrheit sei stets subjektiv, im Gegenteil:
Zitat von NoumenonNoumenon schrieb am 16.09.2024:Dass es Aussagen gibt, die subjektiv wahr sind, und Aussagen, die objektiv wahr sind.
Selbstverständlich gibt es Aussagen, die objektiv wahr sind. Das ist reichlich trivial und dafür gibt es auch zig Beispiele. Ebenso gibt es aber auch zig Beispiele dafür, wie Aussagen (oder ganze Aussagensysteme) als Wahrheit verkauft werden, obwohl sie es nachweislich nicht sind - etwa im Bereich von Esoterik oder Pseudowissenschaften. Hinzu kommen unzählige Beispiele für Aussagen, deren Wahrheitsgehalt kontextabhängig oder relativ ist. Um also zu klären, ob es objektive Wahrheit gibt, muss man klären, was genau mit "objektiver Wahrheit" denn überhaupt gemeint sein soll und inwiefern sie sich von anderen Formen der Wahrheit (subjektiv, kontextabhängig, relativ, pragmatisch...) unterscheidet. Unstrittig ist ebenso, dass mit Wahrheit in der Regel objektive Wahrheit gemeint ist, welche wiederum "Trumpf" und damit erstrebenswert ist.
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Natürlich kann man umgangssprachlich und im Rahmen der Psychologie von subjektiven Wahrheiten sprechen, ist dann aber ein ganz anderer Kontext, als der aus dem Thread hier, da steht das eben für "Glauben".
Nicht nur in der Psychologie, auch in der Philosophie, die sich ja schließlich mit Sprache, Semantik, Logik, Wahrheit und dergleichen befasst. Und es gibt zwar viele Parallelen etwa zum Glauben, aber das trifft es eben nur zum Teil, ist halt nicht das Gleiche, so wie bspw. auch Meinung und Glaube nicht das Gleiche ist. Glauben setzt bspw. keine persönlich gemachten Erfahrungen oder Wahrnehmungen voraus. Man kann an Gott, eine Seele oder ein Jenseits glauben, weil man halt die Geschichten so schön findet. Oder weil man gewisse Hoffnungen damit verbindet. Oder weil man die Erzählungen für plausibel hält. Oder weil man es im Zuge der Sozialisation eben so gelernt hat. Jemand, der aber bspw. eine Nahtoderfahrung durchlebt, der macht gewisse Erfahrungen, beruft sich im Nachhinein auf gewisse Wahrnehmungen, die er hatte. Subjektive Wahrheit basiert auf persönlichen Erfahrungen oder Wahrnehmungen, die zumindest aus Sicht des Subjekts real und authentisch sind, Glaube basiert hingegen eher auf Überzeugungen, die nicht unmittelbar auf eigenen Erfahrungen beruhen müssen, sondern auch durch Sozialisation oder Tradition geformt werden können.

Ein noch eindringlicheres Beispiel für subjektive Wahrheit sind Qualia: Faktisch die ganze Palette individueller, subjektiver Empfindungen von Sinneseindrücken oder Gefühlen kreieren eine Wirklichkeit, die für das Subjekt absolut authentisch, real und wahr ist. "Diese Rose ist rot" (oder meinetwegen auch: "Diese Rose erscheint rot") - und hierbei geht's nicht um Farbe als physikalisch Wellenlänge, sondern eben um das subjektive Phänomen der Farbempfindung - wäre dann ein Beispiel für eine Aussage, die sich nicht auf objektiv überprüfbare Parameter reduzieren lässt, um dann zu sagen: "Es ist objektiv wahr, dass diese Rose rot erscheint." (oder: "Es ist objektiv wahr, dass diese Rose für dieses Subjekt rot erscheint." o.ä.) Funktioniert einfach nicht. Und umgekehrt wäre es bspw. auch unsinnig zu sagen: "Ich glaube, diese Rose ist/erscheint rot." Und nein, es wird auch nicht besser dadurch, dass man einfach behauptet, diese Aussage ließe sich irgendwann objektiv überprüfen, folglich müsse es hier eine objektive Wahrheit geben (auch wenn wir das natürlich nicht ausschließen können). Eine Behauptung ist 'ne Behauptung und steht wieder auf einer Stufe mit Glauben. Faktisch können Aussagen über subjektive Erlebnisgehalte mentaler Zustände weder objektiv bestätigt, noch widerlegt werden, müssen folglich als subjektive Wahrheit akzeptiert werden.

Kommen wir aber auch noch einmal zurück zu dem ursprünglichen Beispiel:
Zitat von NoumenonNoumenon schrieb am 22.09.2024:Wenn ein Subjekt davon überzeugt ist, dass die Erde eine Scheibe ist, dann ist für entsprechendes Subjekt die Aussage "die Erde ist eine Scheibe" aus seiner subjektiven Sicht wahr, d.h. es handelt sich um eine (lediglich) subjektiv wahre Aussage*.
Ich habe hier nicht die Zeit & Muße, ganze Bücher zu schreiben, hatte mich dann neulich aber doch noch entschlossen gehabt, wenigstens eine Fußnote hinzufügen. Und die steht dann da auch nicht nur so zum Spaß:
Zitat von NoumenonNoumenon schrieb am 22.09.2024:*In der Mathematik ist eine Aussage übrigens genau dann wahr, wenn sie im Rahmen eines bestimmten formalen Systems (z. B. der Aussagenlogik, Mengenlehre oder Arithmetik) aus den Axiomen und Regeln dieses Systems logisch abgeleitet werden kann. Ganz analog kann auch die Aussage "die Erde ist eine Scheibe" aus dem subjektiven Wissen, diversen Grundannahmen und Erfahrungen eines Subjekts (etwa aus prähistorischer Zeit) logisch abgeleitet sein, mithin dann also wahr sein.
Hier geht es also u.a. auch um (begrenztes) Wissen und (subjektive) Erfahrungen, etwa in prähistorischer Zeit (bis ca. 5000 v. Chr.), die aus einer Aussage ein bisschen mehr machen als ein reines Glaubensbekenntnis a la "ich glaube, die Erde könnte eine Scheibe sein". Denn diese Aussage war im Neolithikum vollkommen konsistent mit den unmittelbaren Erfahrungen und alltäglichen Beobachtungen der Welt, was weit über einen bloßen Glauben ohne jegliche Grundlage hinausgeht. Die Menschen im Neolithikum sahen mit eigenen Augen, dass die Erde flach zu sein scheint, während alternative Hypothesen über die Gestalt der Erde nicht nur keinerlei Rolle spielten, sondern auch jeglichem damaligen Wissen und aller Erfahrung widersprochen hätten. Und damit war das eben nicht einfach bloß ein vager Glaubenssatz, sondern eine empirische und rationale Schlussfolgerung basierend auf der unmittelbaren Erfahrung in der Umwelt. Aus heutiger Sicht mag das natürlich falsch erscheinen, aber für die Menschen im Neolithikum war es eben nachvollziehbares und evidenzbasiertes Wissen.

Zu diesen dritten Beispiel gab es ja auch noch einen lustigen Einwand:
Zitat von freeofdomsfreeofdoms schrieb:Dann muss (unter vielem anderen) die Person erst erklären warum und wie alle Astronauten die die Erde umkreist haben lügen und betrügen ohne aufzufliegen oder sich so täuschen können.
Und warum noch niemand vom Rand der Scheibe ein Foto gemacht hat.
Warum alle Planeten rund sind und der Mond und nur die Erde eine Scheibe ist.
Sag' uns, Freeofdoms, gab es in prähistorischer Zeit bereits Astronauten und Fotoapparate? Nein, gab es natürlich nicht. Und es gab - wie zum Teil eben schon ausgeführt - auch nur extrem begrenztes Wissen, null schriftliche Aufzeichnungen, bestenfalls mündliche Überlieferungen, Geschichten, Mythen, Anekdoten und einfachste Naturbeobachtungen, die nur ganz bestimmte Schlüsse zuließen, welche dann eben als tatsächlich wahr galten.
Wikipedia: Flache Erde#Die Vorstellung von der Scheibenform der Erde
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Nur weil es oder etwas für wen auch immer wahr ist, also er es glaubt, so wie Geister, Ufos, flache Erde, alle geimpften werden sterben, wird das nicht eine subjektive Wahrheit.
Stimmt. Denn subjektive Wahrheit ist ein bisschen mehr als bloßes Führwahrhalten.
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Und ja es ist schrecklich, aber eventuell taugt es ja als negatives Beispiel, er behauptest, alles was er so glaubt und behauptet, sei die Wahrheit. Und die würde unterdrückt und was auch immer. Er singt auch nicht, ich glaube das ist wahr, oder das ist meine subjektive Wahrheit, er spart sich auch ein "objektiv" vor Wahrheit, weil er offenbar wirklich glaubt, sein Glaube, das was er für wahr hält, was Du eventuell als "subjektive Wahrheit" verkaufen willst, wäre eben die Wahrheit.
Jepp, genau das kommt halt heraus, wenn man Wahrheit als unumstößlich, unfehlbar, absolut und objektiv vermarktet. Kann man dann halt wie so'n Etikett einfach überall draufkleben und die Leute denken dann genau das: unumstößlich, unfehlbar, absolut und objektiv.
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Denn die Frage ist ja nicht, können Menschen etwas glauben, und für wahr halten, was gar nicht wirklich wahr ist? Da ist die Antwort nämlich, natürlich können Menschen irren, natürlich können Menschen die Wahrheit nicht kennen, oder etwas falsches für wahr halten, gar keine Frage, da gibt es nichts zu streiten.
Ja, gut. Und woher wissen Menschen, dass sie das, was sie für wahr halten, lediglich für wahr halten, es aber gar nicht wirklich wahr ist...?
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Hier wurde aber dann versucht, diesen Irrtum, die subjektive Meinung auf gleich Höhe zu stellen, wie eine echte Wahrheit.
Ach. Echt? Von wem? Wo?

Sonstiges

Zitat von NoumenonNoumenon schrieb am 22.09.2024:Da gibt es nix, aber auch wirklich gar nix zu diskutieren, das sind Basics, das ist nicht mal Philosophie-Grundstudium, das ist Philosophie auf Schulniveau.
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb am 22.09.2024:Unfug, Du hast nichts auf Tasche, darum hast Du Dich auch an ChatGPT gewannt, alleine bist Du rhetorisch hier nicht weitergekommen und auch recht sicher hast Du eben nichts bei Wikipedia oder sonst wo im Bereich Philosophie gefunden, was Deine Behauptung stützen würde, so vernarrt und rechthaberisch wie Du hier agitierst, wirst Du recht sicher danach gesucht haben und hast eben nichts gefunden.

Aber gut, belege Deine Behauptung, dass man das so schon der Philosophie auf Schulniveau entnehmen kann, ohne ChatGPT, mal mit echten Quellen zur Philosophie und der Aussagelogik, denn darum geht es hier nun eben einmal.
Ist schon echt unterirdisch, hier jetzt auch noch Belege und Quellen für Schulmaterial einzufordern, welches Begrifflichkeiten wie "Aussage", "Wahrheit" und "Subjektivität" näher erläutern. Macht mir auch echt keinen Spaß, dich hier permanent vorführen zu müssen. Wirklich. Aber wenn du so sehr darauf bestehst, tue ich dir natürlich diesen Gefallen. Weil ich halt nett bin. Hier also mal ein paar Unterrichtsmaterialen zur Unterrichtseinheit "Was ist Wahrheit", hatte mich keine drei Sekunden gekostet, darüber zu stolpern:
https://www.lehrer-online.de/unterricht/sekundarstufen/geisteswissenschaften/religion-ethik/unterrichtseinheit/ue/was-ist-wahrheit/

Interessant ist vor allem die Orientierung an Hume's Erkenntnistheorie (hoffentlich muss ich dir aber jetzt nicht auch noch Hume's Verständnis von Wahrheit und weitere Kernpunkte seiner Philosophie hinterhertragen...).

Interessant übrigens auch der Eintrag unter "Wahrnehmungsfilter und Konsensualität":
Die Schülerinnen und Schüler erfahren Wahrnehmungsfilter und Konsensualität als Realitätsfaktor praktisch (Arbeitsblatt 6). Sie reflektieren dabei ihre subjektive Wahrheit.
Worum genau es dort wohl gehen mag...? Hm...

Aber hey, vielleicht kannst du dich ja daran aufhängen, dass die Unterrichtsmaterialien unter der Kategorie "Religion/Ethik" zu finden sind, nicht unter "Philosophie". Mal ... mal hott... irgendwas wird sich beim Gish-Galopp schon finden lassen, was als "Einwand" oder "Argument" missbraucht werden kann. :D

Gut, ganz so einfach wollen wir es dir aber natürlich nicht machen, sonst wäre es nicht lustig. Hier noch ein weiteres schönes Bonbon - Unterrichtsmaterialien für die Realschule, Klassenstufe 5/6, also wirklich echt "low level":
https://www.raabe.de/unterrichtsmaterial/gesellschaftswissenschaften/ethik-philosophie/28166/alles-nur-gelogen

Und eine Voransicht gibt's sogar auch. Mensch, was 'n Ding! Da schauen wir doch glatt mal rein:
In dieser Unterrichtseinheit gehen Ihre Schüler dem Wahrheitsbegriff auf den Grund. [...] Wahrheit ist ein zentraler Begriff der Philosophie. Was Wahrheit jedoch ist, ob und wie sie erlangt werden kann und woran sie zu messen ist, darauf gibt es innerhalb der Philosophie
ganz unterschiedliche Antworten. [...] Viele Philosophen kamen [...] im Laufe ihrer Überlegungen zu dem Schluss, objektive Wahrheit sei für den Menschen nicht erreichbar. Aus dieser Schlussfolgerung resultieren Begriffe wie subjektive, relative oder praktische Wahrheit.
https://www.raabe.de/PdfPreview/get/product/R0338-100050

Also weiter Gish-Galopp-Geschwurbel? Hü-Hott? Oder nicht vielleicht doch einfach mal den Fakten ins Auge sehen, dass der Begriff der subjektiven Wahrheit - genauso wie relative oder kontextbasierte Wahrheit - mit zu den absoluten Basics bzw. Philosophie auf Schulniveau gehört?

@freeofdoms & Co.

Zitat von NoumenonNoumenon schrieb am 22.09.2024:"Vanilleeis ist besser als Schokoladeneis." - Kann aus subjektiver Sicht - abhängig von persönlichen Präferenzen, Vorlieben etc. - wahr sein, aber auch falsch.
Zitat von freeofdomsfreeofdoms schrieb:Das kann nicht wahr oder falsch sein weil es dafür keinen externen Maßstab gibt.
Es braucht keinen externen Maßstab.
Zitat von freeofdomsfreeofdoms schrieb:Das ist Geschmack.
Richtig. Deshalb hätte die Aussage genauso gut auch lauten können: "Vanilleeis schmeckt besser als Schokoladeneis."
Zitat von FlitzschnitzelFlitzschnitzel schrieb:Nach dieser Ansicht besteht Mathematik nicht darin, etwas über eine objektive Realität zu entdecken (wie es etwa der Platonismus behauptet), sondern vielmehr darin, mit Symbolen und Regeln zu arbeiten, die von Menschen festgelegt werden. Ähnlich einem Schachbrett auf dem die Figuren in von Menschen festgelegten Zügen agieren können.
Aber das führt auch zu weit weg vom Thread.
Dem würde ich klar widersprechen. Aber ja, führt leider zu weit weg vom Thema. Vielleicht ein anderes Mal...


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Gibt es eine objektive Wahrheit?

26.09.2024 um 01:57
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Wir haben es hier einfach nur mit Koordinatenwerten von zwei Ereignissen in zwei zueinander bewegen Systemen zu tun, es braucht keinen Beobachter, es gibt keine subjektive Wahrheit. Ich kann das gerne vorrechnen und visualisieren.
Es geht darum, dass du unterschiedliche Messungen von Zeitpunkten aus unterschiedlichen Perspektiven bzw. Bezugssystemen (stellvertretend für Beobachter) hast. Ein analoges Beispiel wären vielleicht Alice und Bob, die in deinem See baden und zu unterschiedlichen (subjektiven) Urteilen bezüglich des Wärmeempfindens vom Wasser kommen (die Temperatur sei im See überall als konstant angenommen), auch wenn dieser Vergleich natürlich - wie so ziemlich jeder Vergleich - hinken mag. Alice und Bob fungieren hier quasi als "Sensoren". Und Alice sagt nun: "Ist echt kalt!". Während Bob sagt: "Was ist dein Problem? Das Wasser ist doch warm!" Jetzt kannst du natürlich beide Aussagen kombinieren und sagen: "Alice sagt, dass das Wasser kalt ist, während Bob sagt, dass das Wasser warm ist." Damit hast du dann zwar durchaus eine objektive Aussage über Alice und Bob sowie deren Wärmeempfinden aus ihren jeweils verschiedenen Perspektiven getroffen, aber eben keine allgemeine, objektiv gültige Aussage über das Wärmeempfinden bezüglich des Wassers selbst. Analog lässt sich keine allgemeine, objektiv gültige Aussage über den Zeitpunkt der Blitzeinschläge treffen, da der Zeitpunkt eben stets abhängig vom gewählten Bezugssystem ist, während alle möglichen Bezugssysteme in der RT aber gleichberechtigt sind.

Aber wie oben schon (am Beispiel der Distanz zwischen Erde und Alpha Centauri) ausgeführt: Um das einzusehen, braucht's auch nicht einmal sonderlich komplizierte Beispiele. Du kannst keine objektive Aussage über die Distanz von Erde und Alpha Centauri treffen, ohne gleichzeitig das Bezugssystem mit anzugeben. Und damit ist die Distanz eben nicht mehr beobachterunabhängig, wie es bspw. für physikalische Gesetzmäßigkeiten gefordert wird (Kovarianzprinzip). Was bspw. objektiv ist, das sind die Lorentz-Transformationen. Sie beschreiben ganz objektiv, wie sich Messungen bezüglich Raum und Zeit zwischen zwei Bezugssystemen, die sich mit konstanter Geschwindigkeit relativ zueinander bewegen, ändern. Das ist aber eben eine ganz andere Aussage als etwa eine beobachterunabhängige Aussage - also auch unabhängig vom Bezugssystem - über die konkrete Distanz zwischen Erde und Alpha Centauri, die eben - wie gesagt - relativ vom gewählten Bezugssystem bzw. der Perspektive des Beobachters abhängt.
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Ich kann das gerne vorrechnen und visualisieren.
Die Rechnung bekomme ich wahrscheinlich auch selbst hin, aber die Visualisierung würde mich tatsächlich interessieren.


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Gibt es eine objektive Wahrheit?

26.09.2024 um 19:16
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Nur weil es oder etwas für wen auch immer wahr ist, also er es glaubt, so wie Geister, Ufos, flache Erde, alle geimpften werden sterben, wird das nicht eine subjektive Wahrheit.
Danke für dieses gute Beispiel.

Wir haben das alle in den letzten 4 Jahren miterlebt.
Niemand konnte in die Zukunft reisen und beweisen dass die Geimpften nicht alle sterben würden.
Nach Anhörung aller für und wieders (und ich glaube bei kaum einem Thema gab es derart umfangreiche Informationen von allen Seiten) musste sich jeder entscheiden.
Ich habe mich geimpft (bisher nur 3x), habe nie (bewusst) Corona bekommen und bin top fit.
Gott sei Dank!
Aber auch im grossen Massstab ist mir nicht bekannt das Millionen an der Impfung gestorben sind. Das heisst jetzt ist klar, dass die Verschwörungstheorie falsch war.
Nur geben Menschen im allgemeinen nicht gerne Fehler zu. Das ist definitiv eine Wahrheit :)
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Wie viele von denen haben sich nun zurückgenommen und zugegeben, sie haben sich geirrt, es war nicht die Wahrheit, es waren einfach nur Lügen?
So gut wie niemand?!
Lügen trennen sich von Wahrheit mit der Zeit.
Wir brauchen also Geduld.
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Die Geschwindigkeit ist relativ und vom Bezugssystem abhängig, das ergibt aber keine relative Wahrheit oder subjektive Wahrheit, wir brauchen hier auch keinen Beobachter oder Subjekt.
Interessante Frage die jetzt glaube ich eh aufgekommen ist.
Ist Wahrheit relativ?

Denn wenn jemand keinen übergeordneten Masstab (Gott, Gesetze des Universums, Gewissen, etc.) anerkennt unterliegt ja jede Wahrheitsfindung und Aussage über Wahrheit einem temporären, örtlich abgegrenzten Raum/Zeit , kurz gesagt Subjektivität.
Wie soll das funktionieren?
Zitat von FlitzschnitzelFlitzschnitzel schrieb:dazu, vor allem bei Sprache.
Diese Rechnung ist wahr im Sinne der Logik. Die Logik hat ihren Sitz in der Vorstellung des Menschen. Ohne den Mensch der rechnet, auch keine logische Gleichung.
Das sehe ich nicht so. Selbst wenn alle Menschen heute Nacht sterben würden.
Wenn 2 Äpfel am Boden liegen und 2 weitere morgen vom Baum fallen liegen übermorgen 4 Äpfel dort, auch wenn kein Mensch sie zählen kann. Trotzdem könnten 4 Schildkröten die vorbeikommen jeweils 1 Apfel verspeisen.
Das Universum würde nicht plötzlich unlogisch werden, dafür gibt es keinerlei Hinweise das alles nur an uns Menschen hängt.
Zitat von FlitzschnitzelFlitzschnitzel schrieb:Da eine solche radikale Ansicht mMn. leicht den Menschen überhöht, bzw. der Wahrnehmung und Informationsverarbeitung mehr Wert beimisst, als ihr eigentlich zu steht. Für mich sind wir alle nur Sandkörner, Trockennasenaffen in einem riesigen knallharten Ozean. Überspitzt metaphorisch ausgedrückt.
Aber könnte dann deine Einordnung von uns Menschen als "Trockennasenaffen" nicht auch einer gestörten Wahrnehmung unterliegen?
Müsste das dich nicht noch unsicherer machen Einschätzungen und allgemein gültige Aussagen zu treffen?
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Recht weit hergeholt, aber so passend von der Richtung ist die Bank, kann man drauf sitzen und Geld einzahlen. Sind zwei verschiedene Dinge. Ich bin da recht pedantisch was solche Begriffe angeht, gehört wo zu meinem Weltbild und ich habe viel darüber nachgedacht.
Da verstehe ich nicht ganz auf was du hinaus willst. Es gibt viele solche Wörter die mehrfach und/oder falsch verwendet werden was zu riesigen Missverständnissen und Falschaussagen führt.
Deshalb ist es so wichtig das wir alle möglichst klar, einfach und ehrlich argumentieren.
Gilt natürlich für jede Diskussion die fruchtbar sein soll.
Zitat von FlitzschnitzelFlitzschnitzel schrieb:. Die Nachteile des Objektivismus haben aber auch leider die Tendenz, komplexe menschliche Erfahrungen und subjektive Perspektiven zu ignorieren, was zu einer unvollständigen oder simplifizierten Sicht der Realität führen kann. Außerdem kann eine strikte Ablehnung subjektiver Wahrheiten die Empathie und das Verständnis für unterschiedliche Lebensrealitäten und kulturelle Kontexte beeinträchtigen
Das ist zwar sehr kompliziert (ich hätte gerne ein positiveres Wort hier verwendet) formuliert, stimmt aber in der Aussage meiner Ansicht nach sehr gut mit der Realität überein.
Ich denke viel zu schnell kommt man auf die Kernaussagen: Meine Ansicht entspricht nicht deiner. Du sagst du liegst richtig und ich falsch.
Jetzt bin ich beleidigt und persönlich verletzt und werde dich ebenso persönlich angreifen, usw.
Wir sind leider Menschen und die allermeisten Diskussionen laufen leider auf das hinaus.
Zitat von NoumenonNoumenon schrieb:Was genau ist hier denn bitte Unfug? In der Mathematik ist die Wahrheit von Aussagen nun einmal stets relativ zu einem Axiomensystem zu verstehen
Zu einem objektiven Bezugssystem, in diesem Fall die klar definierte Mathematik.
Genau wie unser Universum, die Physik.
Oder bei uns Menschen, unsere Menschlichkeit (worüber allerdings keine so grosse Einigkeit wie bei der Mathematik oder Physik besteht)
Zitat von NoumenonNoumenon schrieb:Menschen im Neolithikum sahen mit eigenen Augen, dass die Erde flach zu sein scheint, während alternative Hypothesen über die Gestalt der Erde nicht nur keinerlei Rolle spielten, sondern auch jeglichem damaligen Wissen und aller Erfahrung widersprochen hätten.
Das ist eine sehr nette frei erfundene Geschichte.
Tatsächlich warst du natürlich nicht dabei und setzt arroganterweise voraus dass die Menschen früher viel dümmer waren.
Dass die Erde gekrümmt ist kann mit einem geraden Stock im Boden festgestellt werden. (Schattenwurf) Dazu Beobachtungen des Mondes, der Sterne, unterschiedlich lange Tage (im Jahr und je nach Breitengrad), Winkel zu allen Himmelskörpern, etc.
Es ist ein Mythenglaube dass die Menschen früher dachten sie wäre eine Scheibe.
Tatsächlich glauben heute mehr den je daran wenn man sich die Flatearthbewegung ansieht.
Und die Möglichkeiten die Form der Erde zu bestimmen gehen heute sicher schon in die 100en wenn nicht 1000en.
Zitat von NoumenonNoumenon schrieb:Sag' uns, Freeofdoms, gab es in prähistorischer Zeit bereits Astronauten und Fotoapparate? Nein, gab es natürlich nicht.
Braucht es alles nicht. Heute gibt es das und die Menschen erfinden immer noch Ausreden um die Realität nicht anzuerkennen. Man sieht Beweise schützen vor Irrglauben nicht. Daraus sollten wir lernen, es kann und wird uns auch treffen bei gewissen Überzeugungen.
Zitat von NoumenonNoumenon schrieb:Jepp, genau das kommt halt heraus, wenn man Wahrheit als unumstößlich, unfehlbar, absolut und objektiv vermarktet.
Vielleicht könnte man sagen: Es gibt eine absolute Wahrheit die unabhängig von uns allen wahr ist, aber ich darf mir nicht anmassen zu behaupten ich hätte sie zweifelsfrei erforscht und entdeckt.
Das wäre vermessen, denn wir sind alle fehlbare Menschen.
Und Lügen oder auch nur ehrliche Täuschungen sind manchmal schwer zu erkennen.
Zitat von NoumenonNoumenon schrieb:Ja, gut. Und woher wissen Menschen, dass sie das, was sie für wahr halten, lediglich für wahr halten, es aber gar nicht wirklich wahr ist...?
Gute Frage! Das müssen und sollten wir ergründen und ich denke mit der Zeit werden wir weiser.
Zitat von NoumenonNoumenon schrieb:Es braucht keinen externen Maßstab.
Freeofdoms schrieb:
Das ist Geschmack.
Richtig. Deshalb hätte die Aussage genauso gut auch lauten können: "Vanilleeis schmeckt besser als Schokoladeneis."
Ok und wer definiert dann in Fragen des Geschmacks was Wahrheit ist?


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Gibt es eine objektive Wahrheit?

26.09.2024 um 19:54
Zitat von NoumenonNoumenon schrieb:Wahrheit im Kontext von Mathematik, Aussagenlogik & Co.
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb am 22.09.2024:Das liegt eben an der Definition von "Aussage".
Eine Aussage A ist ein Satz, der entweder wahr (w, wahr, true, 1) oder nicht wahr (f, falsch, false, 0) ist. Das gilt sowohl für einfache als auch für verknüpfte Aussagen. „Halbwahrheiten“ gibt es nicht. Eine Aussage kann sowohl der gewöhnlichen Sprache entstammen als auch der Sprache der Mathematik.
Quelle: Wikipedia: Aussagenlogik
Zitat von NoumenonNoumenon schrieb:Dass diese Definition lediglich im Rahmen der klassischen Aussagenlogik gilt, scheint dir allerdings neu zu sein. Genauso wie die Erkenntnis, dass sich die natürliche Sprache des Menschen nicht einfach in das Schema der klassischen Aussagenlogik pressen lässt.
Nein, wenn Du meine Beiträge richtig gelesen hättest, und auch verstanden, wüsstest Du das, wir sind hier aber nun mal im Bereich Philosophie und nicht Religion, und der erste Betrag hier im Thread gibt den Rahmen schon recht klar vor. Ich habe nie bestritten, dass man in gewissen Bereichen und anderem Kontext von einer "subjektiven" Wahrheit sprechen kann, diese aber eben so nie und nimmer nicht auf Augenhöhe mit der Wahrheit steht, welche hier im ersten Beitrag ja hinterfragt wurde. Ich habe sogar hier und da mal ein entsprechendes Beispiel gebracht, aber diese subjektive Wahrheit wird dem Begriff "Wahrheit" einfach nicht wirklich im philosophischen Kontext, wie dann auch im mathematischen und physikalischen Kontext gerecht.

Aber genau da wolltest Du und willst Du ja unbedingt hin, explizit hast Du Dir hier die RdG aus der SRT gegriffen und physikalisch falsche Aussagen aufgestellt, im Sinne die Realität, die Wahrheit selber wäre hier subjektiv und vom Beobachter abhängig.

Und dass ist wirklich falsch, es gibt solche Gedankenexperimente ja im Rahmen der SRT und der RdG, im Zug ist mittig eine Bombe, wenn das Licht vom Blitz gleichzeitig die Bombe erreicht explodiert sie. Beide Blitze schlagen im Ruhesystem S' des Zuges gleichzeitig ein sie treffen die Bombe gleichzeitig und die explodiert. Im Ruhesystem des Bahnhofs bewegt sich das Lichtsignal auch nur mit c, so wie im Zug, da die Gleichzeitigkeit relativ ist, warum geht die Bombe auch für fiktive Beobachter am Bahnhof hoch?

Als Kenner der SRT und der RdG, kannst Du das sicherlich erklären, wenn ich, dann übernehme ich gerne.


Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb am 23.09.2024:Das Problem ist hier auch wirklich schon Sprache, erstmal muss man die Dinge richtig verstehen wollen, an der Wahrheit interessiert sein und nicht nur daran recht zu bekommen. Darum sollte man die Dinge immer einfacher machen und da ist die Aussagenlogik einfach hilfreich, man geht in die Mathematik und dann ist das recht einfach.
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb am 23.09.2024:Schau, nur weil Du Dir eine Aussage schnitzt, welche man so nicht differenzieren kann, belegst Du damit nur, es gibt solche Aussagen, was von mir nie bestritten wurde, wobei ich das weniger als echte Aussage im Sinne der Aussagenlogik verstehe.
Zitat von NoumenonNoumenon schrieb:Und da haben wir dann eben ein echtes Problem.
Ich habe keine Problem, wenn Du meinst, Du hast eines, gut, erkenne ich an, will ich nicht widersprechen, stimmte dem sogar zu, denn den Eindruck habe ich nämlich auch, spreche also hier nur für Dich. Schauen wir uns dann nun mal Deine Probleme einfach mal etwas differenzierter an, wo klemmt es denn?


Zitat von NoumenonNoumenon schrieb:Du möchtest dich auf einfache Aussagen beschränken, die der klassischen Logik unterliegen, also entweder wahr sind, oder aber falsch. Damit ist dann die (Meta-)Aussage, dass jede Aussage entweder wahr ist, oder aber falsch (und das ganz unabhängig von subjektiven Einflüssen), eine klassische Petitio Principii.
Das hängt mir dem ersten Beitrag im Thread zusammen, die Frage war ja nicht, gibt es Aussagen die nichts aussagen. Zentraler Kern hier ist der Begriff "Wahrheit" im philosophischen Kontext, und der ist sehr nahe der Mathematik und passt zur Aussagelogik, ich mache die Dinge einfacher bei solchen Fragen und blähe diese nicht auf.


Pass auf, nehmen wir mal den Begriff "positiv" für Wahrheit und "negativ" für die Unwahrheit, eventuell verstehst Du es so einfacher, es gibt keinen Sinn hier zwischen subjektiv und objektiv positiven Zahlen zu unterscheiden. So etwas macht die Dinge komplizierter, wenn man nun subjektiv und objektiv positive Zahlen einführen würde.

Zitat von NoumenonNoumenon schrieb:
Fakt ist aber nun einmal:

Sprache geht weit über derartige Aussagen hinaus, was dann bspw. auch zu vielen weiteren nicht-klassischen Logiken (Modallogik, epistemische Logik, kontextuelle Logik, mehrwertige Logik usw.) führt. Die gibt es ja alle nicht einfach so ohne Grund und aus Spaß, sondern motiviert durch das Bedürfnis, komplexere oder unscharfe Sachverhalte und Ausdrücke formalisieren zu können, die sich nicht einfach in das starre Schema der klassischen, zweiwertigen Logik pressen lassen. Hinzukommen noch die ganzen Probleme mit dem klassischen Wahrheitsbegriff. Sind also eigentlich schon zwei ganz gewaltig große Fässer, die hier gerade von dir aufgemacht werden... Bzw. scheinst du ja eher mit aller Gewalt den Deckel draufhalten zu wollen, um sprachliche Wirklichkeit immer noch auf dem Stand der Philosophie des Altertums zu analysieren und indes zu völlig überholten Schlüssen zu gelangen.
Unfug, ich halte da mit Gewalt gar keinen Deckel auf etwas, ich habe das Problem der Sprache hier selber mehrfach angesprochen und dass das zu Irritationen und auch Fehlglauben führen kann, wie wir bei Dir ja die ganze Zeit beobachten. Es geht nicht darum so lange mit sprachlichen Konstrukten zu spielen, bis Du endlich Deine "subjektiv" positive Zahl hast, die objektiv aber doch negativ ist.

Sprache hat ja eine Funktion, und Du führst so diese Funktion ad absurdum. Wir wollen nicht zeigen, ich zumindest nicht, dass Sprache auch widersinnig sein kann, absurd eben, sondern die Aufgabe von Sprache soll es sein doch Dinge zu verstehen und da macht es Sinn nicht widersprüchliches zu konstruieren, sondern klar und verständlich mit Sprache zu arbeiten. Du hingegen willst keine Klarheit, Du willst das hier verschwurbeln, es verwursten, bis es zu Deinen Behauptungen passt. Und nein, der Begriff der Wahrheit, so wie ich ihn hier vorstelle und verteidige und wie er von vielen ja auch richtig verstanden wird, ist nicht verhaltet und überholt antiquarisch aus der Philosophie des Altertums, das ist hochaktuell.


Zitat von NoumenonNoumenon schrieb am 23.09.2024:Das ist natürlich kompletter Unfug, lass' dir da nix einreden. Nehmen wir als Beispiel mal das berühmte Parallelenaxiom, welches grob besagt, dass durch einen Punkt außerhalb einer Geraden nur eine einzige Parallele zu dieser Geraden gezeichnet werden kann. Diese Aussage ist in der euklidischen Geometrie trivialerweise wahr, in nichteuklidischen Geometrien ist sie hingegen falsch. Wie du anhand von einem sehr einfachen Beispiel siehst, gibt es also nicht nur eine Wahrheit.
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb am 23.09.2024:Unfug sind hier Deine Behauptungen ...
Zitat von NoumenonNoumenon schrieb:Unfug? Was genau ist hier denn bitte Unfug? In der Mathematik ist die Wahrheit von Aussagen nun einmal stets relativ zu einem Axiomensystem zu verstehen, d.h. Aussagen sind wahr, falls sie mit Hilfe logischer Schlussregeln aus einem Axiomensystem abgeleitet werden können. Selbstverständlich gilt das nicht ohne Ausnahme - bspw. Tautologien sind natürlich wahre Aussagen völlig unabhängig von Axiomen. Aber um die geht's hier ja nicht.
Ja, erstmal reißt Du meine Aussagen aus dem Kontext, dann hatten wir hier im Thread einen recht guten Konsens gefunden, der war nun nicht in Deinem Sinne, aber viele User kam damit sehr gut klar, fanden den logisch und verständlich. Du musst aber hier das HB-Männchen machen und mich persönlich angehen, weil es Dir nicht passt, dabei war der Drops lange gelutscht. Du hattest Du doch die Aussage, dass in einem anderen Kontext Menschen ohne weiteres ihren eigenen Glauben haben können und das dann für wahr halten und man in diesem Kontext dann da auch von "subjektiven" Wahrheiten sprechen kann. Nur stehen die eben nicht auf Augenhöhe mit Wahrheiten.

Noch mal, überlege Dir was Deine Ziel hier im Forum in einem Thread in einer Debatte ist, einfach nur Recht haben, oder mit anderen Usern zu einem klaren Konsens zu kommen, Dinge verständlicher zu machen?


Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb am 23.09.2024:Es ist auch hier die Sprache, welche oft nicht präzise genug ist, welche Du Dich zunutze machen willst, nur weil eine Aussage nicht eindeutig präzise formuliert wurde, gibt es nicht mehr als eine "wahre" Wahrheit. In der Ebene ist die Winkelsumme eben immer 180 Grad und auf gekrümmten Flächen nicht.
Zitat von NoumenonNoumenon schrieb:Dass die natürliche Sprache "oft nicht präzise genug ist" bzw. sich im Rahmen der natürlichen Sprache unzählige Aussagen formulieren lassen, die nicht der klassischen Logik unterliegen, wird sich nicht von mir zunutze gemacht, sondern schlichtweg als Faktum zur Kenntnis genommen, während du dir hier die Dinge zurechtbiegen möchtest, um halt doch noch irgendwie recht behalten zu können. Oder vielleicht weißt du es auch einfach nicht besser, kann natürlich auch sein.
Unfug, Deine verbalen Attacken helfen Dir hier auch echt nicht weiter, ad hominem hast Du echt mehr als ausgereizt. Ich habe nicht mal den Einsatz von KI von Dir gemeldet, was ich hätte ja können, im Wissen, dass das hier so nicht gestattet ist. Mir geht es nichts darum recht zu behalten, im klaren Wissen, ich wäre im Unrecht. Ich habe einfach nur mal recht, so sind die Fakten, und Deine Aussagen, welche ich benannt habe, waren eben falsch. Du bist es, der hier meint daraus eine persönliche Fehde machen zu müssen, nicht ich.


Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb am 23.09.2024:Aber bleiben wir mal bei der Geometrie, die Aussage ist, die Winkelsumme eines Dreieckes beträgt immer 180 Grad, stimmt aber nur bei einer euklidischen ebenen Fläche.
Zitat von NoumenonNoumenon schrieb:Prima, ist genau das, was ich bereits sagte: Der Wahrheitswert von Aussagen ist in der Regel relativ und kontextabhängig. Schön, dass du das also doch noch einsiehst. :Y:
Infantile Wortklauberei kann doch für Dich nicht ernsthaft befriedigend sein und Dir wirklich das Gefühl eines verbalen Sieges bescheren, oder?

Ich zeige damit auf, dass man immer den Kontext einer Aussage berücksichtigen muss, und dieser nicht immer explizit genannt wird, da Sprache eben Sprache ist, dann aber implizit vorgegeben ist. Du verdrehest es nun und willst den Kontext einer klaren Aussagen tauschen und dann erklären, die Aussage würde damit falsch. Das ist recht billig und nicht konstruktiv und zeugt nur von Deiner Rechthaberei und Deiner Hilflosigkeit auf der Sachebene fair und ehrlich zu punkten. Wenn man in der Schule über Dreiecke spricht, im Unterricht, dann ist die euklidische Metrik eben vorgegeben, es sei denn, der Lehrer gibt hier die sphärische Metrik explizit vor.

Schau, Du kämpfst hier in einem Wortschwall, eine, verbalen Tsunami für eine gleichberechtigte Differenzierung zwischen subjektiver und objektiver Wahrheit, ein Kampf gegen Windmühlen, Don Quijote wäre stolz auf Dich.

Ja, Dein Kampf ist ein Krampf und absolut sinnfrei, der ist so nicht zu gewinnen, denn nicht ich habe die Definitionen der Dinge und Begriffe vorgegeben, sie sind vorgegeben und ich benenne sie nur, darum sind meine Aussagen faktenbasiert und nicht emotional getriggert. Du wirst die Sprache nicht in Deinem Sinne ändern können und wenn Du noch vier solcher extremer Beiträge schreibst. Mir ist das recht egal, ich übe so aktiv meine Schreibgeschwindigkeit mit zehn Fingern und werde immer besser, das ist hier ist spannender, als einfach bestimmte Texte in Übungen abzuarbeiten.

Ich rekapituliere, es liegt an Dir nun mal zu belegen, dass ich bestritten habe, dass die Wahrheit vom Kontext abhängig ist. Im Gegenteil habe ich nämlich mehrfach explizit darauf hingewiesen. Es liegt aber eben nur an der Sprache, welche in der Regel nicht präzise genug ist, oder dass der jeweilige Kontext selber schon implizit vorgegeben ist, es ändert doch nichts an der Wahrheit selber. Konkretes Beispiel, extra für Dich, die ganze Zeit vergleichen die Kinder in der Schule die Größe der Schüler mit Lehrer Müller, der 1,80 m groß ist, sie sagen, ja alle Schüler sind kleiner, die Aussage ist wahr.

Nun kommst Du und erklärst, nein das wäre keine Wahrheit, keine wahre Aussage, man müsste hier deutlich differenzieren, es ist nämlich keine objektive Wahrheit, sondern nur eine subjektive Wahrheit, weil Lehrer Maier eben kleinwüchsig ist und mit 1,53 m groß und somit alle Schüler größer als der Lehrer sind. Echt jetzt? So willst Du hier punkten?

Und Du erkennst nicht, dass das infantil ist, nur Wortklauberei, nicht wirklich zum Thema beiträgt, sondern nur Dir persönliche Befriedigung und etwas Genugtuung verschaffen soll?


Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Weiß nicht, 2 + 2 = 4 ist eine wahre Aussage, da ist nicht außen und nichts innen.
Zitat von NoumenonNoumenon schrieb:Und das war's wohl schon wieder mit der Einsichtigkeit. Ist halt nämlich auch wieder nur eine relativ wahre Aussage (Stichwort Peano-Axiome bspw.)
Unfug, Da zeigst Du nun nur wieder, was ich eben groß erklärt habe, und versuchst Dich eben weiter darin. Es muss Dir ja so schwer im Magen liegen, hast Du echt nichts besseres zu tun? Was gibt Dir der alberne Disput hier? Im Gegensatz zu Dir verfolge ich keine persönlichen Ziele, mir ging es nur darum anderen Usern die Dinge richtig zu erklären. Dir geht es offensichtlich kein Stück darum.


Zitat von NoumenonNoumenon schrieb:Wahrheit im Kontext von Relativitätstheorie
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb am 23.09.2024:Beide messen sich in ihren eigenen Koordinatensystem wechselseitig unterschiedlich, jeder misst sich selber größer als er den anderen misst. Gibt es hier nun unterschiedliche Wahrheiten, ist die Wahrheit hier nun subjektiv?
Zitat von NoumenonNoumenon schrieb:Gut, Relativitätstheorie und deren philosophischen Konsequenzen sind nicht einfach zu verstehen, da kann man dir an dieser Stelle schon einmal gewisse Defizite durchgehen lassen.
Lächerlich, ad hominem, ich habe da ganz sicher keine Defizite, kannst ja gerne mal ein anständiges Minkowski-Diagramm zeichnen und die Rechnungen dazu.

Minkowski-Sanchez S bewegt 11

Minkowski-Sanchez S bewegt 11

Nur mal so zum Aufwärmen, hier zeige ich zwei gleich lange Raumschiffe die sich aneinander vorbeibewegen, mit allen möglichen Ereignisse in der Raumzeit, deren Längen und was alles so interessiert und vor allem geht es hier um die Relativität der Gleichzeitigkeit und natürlich auch der Lorentzkontraktion, das Geschehen wird aus dem Ruhesystem S wie auch aus dem Ruhesystem S' gezeigt. Die Rechnungen für jedes der im Diagram gezeigten Ereignisse kann ich gerne nachreichen. Es sprengt hier nur den Thread, ich will Dir damit aber nur eben kurz zeigen, Du unterschätzt mein Wissen und Verständnis und meine Fähigkeiten im Rahmen der Physik maßlos, wie Du die Deinen eben überschätzt.

Ganz sicher wirst Du mir auf dem Spielfeld keine Defizite aufzeigen können, ich Dir aber vermutlich ohne große Probleme. Da ist ja nur die Frage, wie viele Koordinatentransformationen Du in Deinem Leben Du mit der Lorentz-Transformation überhaupt schon mal durchgeführt hast und wie weit Du wirklich die Minkowski-Metrik verstehst.


Zitat von NoumenonNoumenon schrieb:Dennoch, Beide Beobachter kommen hier zu unterschiedlichen Aussagen bezüglich der Längen (genauer: sie messen jeweils unterschiedliche Längen). In der RT gibt es insbesondere auch kein bevorzugtes Bezugssystem (auch nicht das Ruhesystem), welches über andere Systeme gestellt werden könnte. Alle Bezugssysteme sind gleichberechtigt. Daher ist die Länge eines Objekts in einem Bezugssystem nicht "objektiv wahrer" als die Länge, die in einem relativ dazu bewegten Bezugssystem gemessen wird.
Meine Güte, unglaublich, in der SRT sind Abstände im Raum und in der Zeit eben relativ und nicht wie bei Newton absolut, nur der Vierabstand selber ist invariant. Und schon bei Newton in der klassischen Physik gibt es kein bevorzugtest Bezugssystem, besser Inertialsystem, das ergibt sich eben aus dem klassischen Relativitätsprinzip. Da leider aber die Maxwelchen Gleichungen nicht galilei-invariant sind, wenn man eine normale euklidische Metrik hat, würde man für elektromagnetische Phänomen bei der Transformation von Koordinaten von einem System in ein anderes zum ersten bewegten dann für elektromagnetische Wellen, sprich Licht, unterschiedliche Geschwindigkeiten bekommen. Das passt dann nicht mehr zum klassischen Relativitätsprinzip, sprich, Maxwell würde mit seinen schönen Gleichungen die Physik von Newton zertrümmern. Kam nicht so wirklich gut bei den Physikern an.

Man wusste aber schon etwas länger, dass die Gleichungen von Maxwell lorentz-invariant sind, und man so dann auch zwischen zwei zueinander bewegten Systemen immer c als die Geschwindigkeit für das Licht haben würde. In meinen beiden Grafiken, Minkowski-Diagramme eben, bewegt sich das Licht in jedem System so immer in einem Winkel von 45 Grad.

So kann man also von der Galilei-Transformation eben zur Lorentz-Transformation wechseln, was aber bei hohen Geschwindigkeiten eben die Relativität der Gleichzeitigkeit und auch die der Länge mit sich bringt. Das ist für einige Menschen ein sehr großes Problem im Verständnis, darum habe ich neben vielen anderen Diagrammen und Darstellungen auch diese beiden Diagramme erstellt, es ist nur ein kleiner Auszug aus meiner Arbeit dazu.

Es geht hier nur im relative Größen, wie ich schon mit der Relativität des Orts in der klassischen Physik gezeigt habe oder mit relativen Größen für kinetische Energie oder Geschwindigkeit, dass hat mal absolut gar nichts mit relativer Wahrheit zu tun. Es gibt eben Größen in der Physik die nicht absolut sind, sondern vom Bezugssystem abhängig, dass hat nichts mit objektiv wahrer Länge zu tun. Es sind relative Größen, sie sind eben relativ. Ein Objekt hat nun mal nicht Geschwindigkeit als intrinsische Eigenschaft, Geschwindigkeit ist relativ, dass macht die Angabe einer Geschwindigkeit doch aber in der Physik nicht zu einer subjektiven Wahrheit.

Meine Fresse aber auch, Du hast wirklich keine Ahnung, und machst so ein Fass hier auf.

Du überschätzt Dein Verständnis der Physik und der Philosophie maßlos, greifst darum auch auf KI zurück, um Deine Texte etwas aufzupeppen. Keine Ahnung wie viele Tage Du nun nachgelesen hast und mit ChatGPT geplaudert, aber für ein echtes Verständnis der Dinge braucht es Jahre, für die SRT und das hier mindestens sechs Monate mit viel Arbeit.


Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb am 23.09.2024:Das es Dinge gibt, die relativ sind, ist normal, trivial, zwei Personen stehen im Abstand von 100 m jeder an einem Baum der 20 m hoch ist, jeder sieht den Baum des anderen kleiner als den eigenen Baum. Noumenon will uns hier nun eine relative oder subjektive Wahrheit verkaufen, also für den einen ist die Wahrheit, der eigene Baum ist größer als der andere, und die subjektive Wahrheit für den anderen ist, dass eben sein Baum größer ist.
Zitat von NoumenonNoumenon schrieb:Nö, relativistische Effekte wie Längenkontraktion oder Zeitdilatation sind keine optischen Täuschungen oder verzerrte Wahrnehmungen.
Ich habe mit keinem Wort geschrieben, dass relativistische Effekte wie die Lorentzkontraktion oder die Zeitdilatation optische Täuschungen wären, hier ist wieder Deine Verständnis meiner Aussagen Dein Problem, steht Dir frei mich entsprechend zu zitieren. Die Analogie, welche ich ansprach besteht einfach in der Relativität, in der Relation. Selbstverständlich sind die relativistischen Effekte real, nur eben relativ. Die Geschwindigkeit eines Asteroiden ist eine reale Größe, aber sie ist relativ, auf dem Asteroiden selber gemessen beträgt sie im eigenen Ruhesystem v = 0 und von der Erde gemessen hat sie einen anderen Wert als von der Sonne aus gemessen.

Physikalische Größen können relativ sein oder absolut, aber sie sind immer wahr und nicht relativ wahr, oder subjektiv wahr oder nur subjektive Wahrheiten. Du verschwurbelst hier Sprache zum Leidwesen der Physik und deren Präzision, denn an keiner Stelle im Netz, wo Leute mit Ahnung von Physik schreiben, wirst Du was von subjektiver Wahrheit lesen, sondern immer von relativ. Dein Versuch ist hier nun aber relative Größen aus der Physik zu greifen und anderen Usern als subjektive Wahrheiten zu verkaufen und das hast Du so explizit genau eben getan.

Leider unterschätzt Du mich mich wirklich sehr.


Zitat von NoumenonNoumenon schrieb:Die Länge scheint für einen Beobachter in relativ bewegten Bezugssystemen nicht nur irgendwie anders zu sein, sie ist anders. Ist 'n fundamentaler Unterschied. Du biegst dir hier halt was zurecht, indem du einfach subjektive Wahrnehmung, optische Täuschung und objektive Messung auf eine Stufe stellst.
Unfug, wie eben gerade ausführlich schon erklärt, unterstellst Du mir das, nicht ich biege mir etwas zurecht, Du bist es der sich die Dinge zusammenbiegen will und mir dabei dann noch etwas unterstellt.

Und dazu kommt ein Unverständnis von Physik, wir brauchen keine subjektive Wahrnehmung, Länge wie Dauer sind im Rahmen der SRT einfach relative Größen, sie sind eben systemabhängig. Das macht aber keinen Wert der gemessen wird nun zu einer subjektiven Wahrheit. Du willst die Länge eines Objektes im Rahmen der Lorentzkontraktion nun aber eben als eine subjektive Wahrheit verkaufen, für den einen beträgt der Abstand von der Erde nach Centauri eben 4,36 Lj und für den anderen nicht, also sind ist die Aussage, der Abstand beträgt 4,36 Lj für Dich und nach Dir eine subjektive Wahrheit. Das ist nur falsch. Es ist einfach die Länge im Ruhesystem der Erde, mehr nicht. Und ja sie ist relativ.


Zitat von NoumenonNoumenon schrieb:Um das einzusehen, braucht's auch nicht einmal sonderlich komplizierte Beispiele. Ganz simpel: Ein Astronaut reist mit v = 0.6 c von der Erde nach Alpha Centauri (Entfernung d = 4.36 Lj im Ruhesystem Erde/Alpha Centauri). Kannst Du selbst alles durchrechnen, ist aber unnötig, denn die Kernaussage ist: Die Reisedistanz und (und somit auch die Reisezeit) erscheint für den Astronauten nicht nur verkürzt, sie ist aufgrund der Längenkontraktion verkürzt!
Ich habe das Beispiel von Peter Kroll mehrfach durchgerechnet, sogar für viele Uhren entlang des Weges von Erde nach Centauri. Nebenbei habe ich dem lieben Peter zwei falsche Aussagen nachgewiesen, nicht das er es nicht selber richtig weiß, sondern er hat es eben leider im Video falsch benannt. Zum Beobachter bewegte Uhren, oder besser, im System bewegte Uhren gehen immer gegenüber den im System ruhenden Uhren dilatiert. Da zwei räumlich voneinander entfernte Uhren, wenn sie im System bewegt sind, selber aber zueinander ruhen, also nicht den Abstand ändern, asynchron laufen, in dem System in dem sie bewegt sind, kann man nun natürlich nicht an zwei solchen Uhren "vorbeifliegen" und durch die größere Differenz der bewegten Uhren gegenüber der im System ruhenden Uhr ableiten, dass diese Uhren schneller als die eigene im System ruhende Uhr geht und man darum selber ja mit der Rakete der bewegte sei.

Und ja, das ist viel Holz in einem Satz, ich habe es gerechnet und visualisiert, aber meiner Meinung echt für den Thread zu viel.

Dein Problem ist, Physik ist wirklich unglaublich präzise, Länge (nicht Ruhelänge) ist nun mal systemabhängig, wir haben also zwei Ereignisse in der Raumzeit, was einfach nur Punkte in einem vierdimensionalen Koordinatensystem sind, mit der Minkowski-Metrik, welche in dem System "gleichzeitig" gemessen werden, also gilt hier t₀ = t₁ und damit es einfach ist, sagen wir sogar t₀ = t₁ = 0 s. Und wo wir hier schon sind, nehmen wir auch noch mal die x-Achse dazu, also x₀ = 0 Lj und t₁ = 4,36 Lj. Somit haben wir zwei Punkte in der Raumzeit, zwei Ereignisse und können hier den Abstand im Raum in S als Differenz berechnen.

Das Ruhesystem des Astronauten nennen wir mal S' und das von Erde und Centauri S und wie gehen davon aus, das Erde und Centauri zueinander ruhen. Beim Vorbeiflug des Raumschiffes zeigt die Uhr auf der Erde t₀= 0 J an und die im Raumschiff sinnvollerweise eben auch, also t'₀ = 0 J. Im Ruhesystem S von Erde/Centauri haben wir auf der ganzen Strecke fiktive im System S ruhende Uhren aufgestellt, die gehen natürlich alle synchron, und somit zeigt beim Vorbeiflug des Raumschiffes an der Erde die Uhr auf Centauri t₁ = 0 J an. Mit v = 0,6 c braucht das Raumschiff 10,9 Jahre, dass ist die Dauer, welche die Uhr auf der Erde zählt.

Wie haben bei 0,6 c einen Gammafaktor von γ = 1,25 also ganz nett.

So, nun haben wir die Zeitdilatation (ZD) und ich werde hier im Thread nicht die Koordinaten vollständig durch die LT drücken, auf den beiden Diagrammen kann man aber die Gleichungen dafür finden. Die Uhr des Astronauten zeigt nun beim Vorbeiflug an Centauri genau 8,72 Jahre an, seit dem Treffen mit der Erde, die Uhr auf Centauri zeigt hingegen 10,9 Jahre an, wichtig, wir haben hier nur einen Punkt in der Raumzeit, das Treffen der beiden Uhren, wobei das auch "fiktiv" ist, konkret ist das nur ein Punkt mit Koordinatenwerten in S und S'. Wir können mit der LT diese Werte beliebig zwischen S und S' hin und her transformieren.

Jetzt wird es mal spanend, schauen wir mal wie weit Du wirklich die SRT und die RdG verstanden hast, Du hast selber erklärt, beide System sind gleich berechtigt, nun kann der Astronaut zu recht behaupten, er ruhe in seinem Ruhesystem S' und Centauri habe sich bewegt, auch wenn für ihn auf seiner Uhr 8,72 Jahre vergangen sind, sind die Uhren auf Erde und Centauri in seinem Ruhesystem S' ja die bewegten Uhren und die müssen dilatiert gehen, also kann die Uhr auf Centauri gar nicht 10,9 Jahre gezählt haben, sondern nur 8,72 γ ⁻¹ = 6,97 Jahre.

Und ja, damit hat der Astronaut so was von recht, für ihn haben die beiden Uhren auf der Erde und auf Centauri in den 8,72 Jahren welche seine Uhr im Raumschiff gezählt hat, nur 6,97 Jahre gezählt.

Nun die Frage an Dich, warum zeigt die Uhr auf Centauri beim Treffen dennoch 10,9 Jahre an?

Ich lass das mal hier soweit erstmal gut sein, die SRT und das führt einfach viel zu weit über diesen Thread hinaus, leider hast Du das Fass aufgemacht und geglaubt, Du könntest damit "subjektive" Wahrheiten beweisen, nein kannst Du nicht, an keiner Stelle wird so in der Physik davon geschrieben, es geht immer nur im relativ. Gibt eben relative Größen und in der klassischen Physik nach Newton sind die Abstände im Raum und in der Zeit, also eine Dauer, eben nicht relativ, die Metrik euklidisch, in der SRT ist es die Minkowski-Metrik und die Abstände sind relativ. Dafür bleibt der Viererabstand aber invariant. Das aber nun wirklich genau zu erklären, sprengt ganz sicher den Thread, ich wollte Dir nur zeigen, auf dem Feld, mit dem Spiel wirst Du gegenüber mir nie punkten können, hier reicht mein Verständnis noch sehr viel weiter.



Objektive vs. Subjektive Wahrheit
Zitat von NoumenonNoumenon schrieb am 22.09.2024:Ferner unterstellst du, dass jede Aussage aus objektiver Sicht wahr oder falsch sei.
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb am 22.09.2024:Und ich habe hier auch Links genannt, aus denen klar hervorgeht, dass es "Aussagen" gibt, denen man werde wahr noch falsch zuordnen kann, sind in der Regel sprachliche Aussagen. Also
ich habe mal nichts unterstellt, Du behauptest das einfach so von mir, was damit gelogen ist.
Zitat von NoumenonNoumenon schrieb:Nö, ich beziehe mich auf Aussagen wie diese hier:
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb am 18.09.2024:Es gibt nur wahr und nicht wahr im Sinne von falsch.
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb am 18.09.2024:Es gibt wahre Aussagen und Aussagen die falsch sind, die nicht wahr sind, und aus die Maus.
Zitat von NoumenonNoumenon schrieb:Und hier irgendwelche Links droppen, um sich dann hinterher fein aus der Schlinge ziehen zu können, wenn's brennt, ist nun wirklich keine Kunst. Aber wenn dir klar ist, dass es auch Aussagen gibt, die weder wahr, noch falsch sind, sind wir ja zumindest schon einmal einen Schritt weiter ...
Ich habe keine Links gedroppt um mich aus der Schlinge ziehen zu können, Du implizierst hier, es gäbe eine Schlinge welche Du hier gelegt hast, Unfug, ich bin hier authentisch und faktenbasiert, da ist keine Schlinge und darum muss ich mich da auch nicht wo draus ziehen. Und da ich nie behauptet habe, es gäbe solche Aussagen nicht, können wir nun auch nicht weiter sein, ich habe die Dinge die ganze Zeit richtig und transparent benannt. Du bist es, der hier nach Strohalmen greifen muss und es sogar in der Physik versucht, keine gute Idee, ...


Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb am 23.09.2024:Schauen wir mal wie es hier so losging:
Zitat von Mr.CrimeMr.Crime schrieb am 30.05.2024:Gibt es eine objektive Wahrheit, die unabhängig von menschlichen Perspektiven existiert, und wenn ja, können wir uns ihr nur annähern, ohne sie jemals vollständig zu erfassen? Wie unterscheiden sich in diesem Kontext die Ansichten von Nietzsche, der glaubt, dass Wahrheiten perspektivisch sind, von denen Mark Aurels, der die Wahrheit als etwas betrachtet, das es zu suchen und zu erkennen gilt, weil es letztlich nützlich und wohltuend ist?
Also schon philosophisch, und die Frage war explizit, nach einer Wahrheit, welche unabhängig der subjektiven Sicht existiert.
Zitat von NoumenonNoumenon schrieb:Korrekt. Was aber eben auch impliziert, dass es Wahrheit abhängig von der subjektiven Sicht zu geben scheint. Anderenfalls würde die umgekehrte Frage, ob es denn überhaupt eine objektive Wahrheit unabhängig vom Subjekt gäbe, auch herzlich wenig Sinn machen.
Nein, @Mr.Crime stellt eine Frage und bezieht sich auf Nietzsche, welcher wiederum etwas glaubt, aus dem Du nun schlussfolgern willst, dass es Wahrheit abhängig von der subjektiven Sicht zu geben scheint. Ganz schön viel Konjunktiv würde ich mal meinen. Scheinbar kreist die Sonne um die Erde, es gibt vieles dann scheint. Und dann ein "würde" was auch nicht wirklich weiterhilft.


Zitat von NoumenonNoumenon schrieb:Und hättest du die Diskussion aufmerksam mitverfolgt, wäre dir auch aufgefallen, dass ich keineswegs behaupte, Wahrheit sei stets subjektiv, ...
Hättest Du meine Aussagen richtig verstanden, wüsstest Du, dass ich Dir auch nie unterstellt habe, Du würdest behaupten, Wahrheit sei stets subjektiv, sondern nur, Du willst zwischen subjektiver und objektiver Wahrheit differenzieren und zwar auf Augenhöhe der Wahrheit. Und nicht mehr als das ist so eben falsch, Du kannst "subjektive" Wahrheit gerne als Glaube verstehen, jemand glaubt eben etwas, hatten wir hier ja schon mehrfach, aber diese Ebene der subjektiven Wahrheit reicht Dir nicht, Du willst sie höher, darum Dein Griff in die Physik, wo Du glaubtest nun echte subjektive Wahrheiten mit der RdG zu haben, nein hast Du nicht, in keiner Erklärung wird da von Wahrheit geschrieben, oder von subjektiver Wahrheit, Realität, es geht nur im relative und absolute Größen, invariante und nicht invariante Abstände in der Raumzeit.


Zitat von NoumenonNoumenon schrieb:... im Gegenteil:
Zitat von NoumenonNoumenon schrieb am 16.09.2024:Dass es Aussagen gibt, die subjektiv wahr sind, und Aussagen, die objektiv wahr sind.
Selbstverständlich gibt es Aussagen, die objektiv wahr sind. Das ist reichlich trivial und dafür gibt es auch zig Beispiele. Ebenso gibt es aber auch zig Beispiele dafür, wie Aussagen (oder ganze Aussagensysteme) als Wahrheit verkauft werden, obwohl sie es nachweislich nicht sind - etwa im Bereich von Esoterik oder Pseudowissenschaften. Hinzu kommen unzählige Beispiele für Aussagen, deren Wahrheitsgehalt kontextabhängig oder relativ ist. Um also zu klären, ob es objektive Wahrheit gibt, muss man klären, was genau mit "objektiver Wahrheit" denn überhaupt gemeint sein soll und inwiefern sie sich von anderen Formen der Wahrheit (subjektiv, kontextabhängig, relativ, pragmatisch...) unterscheidet. Unstrittig ist ebenso, dass mit Wahrheit in der Regel objektive Wahrheit gemeint ist, welche wiederum "Trumpf" und damit erstrebenswert ist.Ja und? Gibt eben und gab eben Philosophen
Mal wieder viel Geschwurbel, Kerl, Du bist es, der differenzieren will, macht ja nur Sinn, wenn Du dann objektive wie subjektive Wahrheiten so als existent anerkennst, natürlich habe ich nie behauptet, Du würdest nur von subjektiven Wahrheiten sprechen, natürlich hast Du auch von objektiven Wahrheiten geschrieben, nur gibt es diese Differenzierung nicht. Es gibt nur Wahrheit, jede Wahrheit ist objektiv wahr, wenn es eine Wahrheit ist, es gibt keine subjektive Wahrheit, welche dann aber objektiv falsch ist. Um nichts anderes geht Dein Tanz hier und Du willst einfach auf Biegen und Brechen nicht erkennen, was die Fakten eben sind.

Also ja, ich habe Dich richtig verstanden, die ganze Zeit, ich wiederhole Deine falsche Behauptung ja auch immer wieder explizit und zeige auf, dass sie falsch ist.


Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb am 23.09.2024:Natürlich kann man umgangssprachlich und im Rahmen der Psychologie von subjektiven Wahrheiten sprechen, ist dann aber ein ganz anderer Kontext, als der aus dem Thread hier, da steht das eben für "Glauben".
Zitat von NoumenonNoumenon schrieb:Nicht nur in der Psychologie, auch in der Philosophie, die sich ja schließlich mit Sprache, Semantik, Logik, Wahrheit und dergleichen befasst. Und es gibt zwar viele Parallelen etwa zum Glauben, aber das trifft es eben nur zum Teil, ist halt nicht das Gleiche, so wie bspw. auch Meinung und Glaube nicht das Gleiche ist. Glauben setzt bspw. keine persönlich gemachten Erfahrungen oder Wahrnehmungen voraus.

Man kann an Gott, eine Seele oder ein Jenseits glauben, weil man halt die Geschichten so schön findet. Oder weil man gewisse Hoffnungen damit verbindet. Oder weil man die Erzählungen für plausibel hält. Oder weil man es im Zuge der Sozialisation eben so gelernt hat. Jemand, der aber bspw. eine Nahtoderfahrung durchlebt, der macht gewisse Erfahrungen, beruft sich im Nachhinein auf gewisse Wahrnehmungen, die er hatte. Subjektive Wahrheit basiert auf persönlichen Erfahrungen oder Wahrnehmungen, die zumindest aus Sicht des Subjekts real und authentisch sind, Glaube basiert hingegen eher auf Überzeugungen, die nicht unmittelbar auf eigenen Erfahrungen beruhen müssen, sondern auch durch Sozialisation oder Tradition geformt werden können.
So, bis dahin, mal ein Cut, viele Worte, schaue er mal, wenn Du behauptest, es gibt "subjektive" Wahrheit welche eben für eine Person wahr ist, weil er es eben glaubt, aber dennoch ist es falsch, also unwahr, ist der Drops doch gelutscht. Es gibt dann eben Wahrheit und Meinung/Glaube und die können konträr zueinander sein.

Damit kommst Du aber nicht klar, Du willst mehr, Du willst der Wahrheit dann unbedingt eine "objektiv" ankleben und die subjektive Wahrheit über Meinung/Glaube erheben.

Denn bei der RdG ist haben wir es nicht mit Meinungen zu tun, die Längen sind unterschiedlich, die Dauer, zwei zueinander bewegte Uhren gehen wechselseitig dilatiert, sitzt Du auf Uhr A und ich auf Uhr B, wirst Du Deine Uhr beobachten 1 s lang und wenn ich mich für Dich bewege wirst Du auf meiner Uhr definitiv weniger als 1 s messen. Und die Szene bleibt gleich, ich messe nun auf meiner Uhr genau 1 s und auf der Deinen weniger als 1 s. Unsere beiden Uhren gehen wechselseitig gleichberechtigt gegenseitig dilatiert. Es ist nicht so, dass Deine Uhr für mich nun subjektiv dilatiert geht und meine subjektiv für Dich.

Nur ist das im Alltag eben ungewöhnlich, bei dem Verb "bewegt" und "ruhend" ist das aber keine Problem, Deine Uhr ruht für Dich und meine ist bewegt, und für mich ruht meine Uhr und Deine Uhr ist bewegt. Alles die Wahrheit, wir brauchen hier einfach keine Differenzierung in subjektive und objektive Wahrheit. Du kannst den Käse gerne mal formulieren, wenn Du meinst, es hätte irgendeinen Nährwert, ich werde Dir zeigen, nein im Gegenteil, dass macht nur Chaos und verwirrt. Eben darum gibt es solche Differenzierung in der Physik auch nicht, Du hast Dir das hier zusammengesponnen.


Zitat von NoumenonNoumenon schrieb:Ein noch eindringlicheres Beispiel für subjektive Wahrheit sind Qualia:

Faktisch die ganze Palette individueller, subjektiver Empfindungen von Sinneseindrücken oder Gefühlen kreieren eine Wirklichkeit, die für das Subjekt absolut authentisch, real und wahr ist. "Diese Rose ist rot" (oder meinetwegen auch: "Diese Rose erscheint rot") - und hierbei geht's nicht um Farbe als physikalisch Wellenlänge, sondern eben um das subjektive Phänomen der Farbempfindung - wäre dann ein Beispiel für eine Aussage, die sich nicht auf objektiv überprüfbare Parameter reduzieren lässt, um dann zu sagen: "Es ist objektiv wahr, dass diese Rose rot erscheint." (oder: "Es ist objektiv wahr, dass diese Rose für dieses Subjekt rot erscheint." o.ä.) Funktioniert einfach nicht. Und umgekehrt wäre es bspw. auch unsinnig zu sagen: "Ich glaube, diese Rose ist/erscheint rot." Und nein, es wird auch nicht besser dadurch, dass man einfach behauptet, diese Aussage ließe sich irgendwann objektiv überprüfen, folglich müsse es hier eine objektive Wahrheit geben (auch wenn wir das natürlich nicht ausschließen können). Eine Behauptung ist 'ne Behauptung und steht wieder auf einer Stufe mit Glauben. Faktisch können Aussagen über subjektive Erlebnisgehalte mentaler Zustände weder objektiv bestätigt, noch widerlegt werden, müssen folglich als subjektive Wahrheit akzeptiert werden.
Unfug, also es kann nicht noch ein eindringlicheres Beispiel für subjektive Wahrheit geben, weil es eben keine subjektive Wahrheit gegenüber einer objektiven Wahrheit gibt. Was Du hier hast sind einfach nur Wahrnehmungen und ja, jede Wahrnehmung ist subjektiv, wurde nie bestritten.

Es ist auch echt müßig, dass Du immer und immer weiter ausholst wo die Frage so einfach war und lange geklärt ist, nun auch noch die Qualia quälen, vermutlich gibt es als Antwort dann eine Trilogie mit je 800 Seiten.

Schau, Du kannst einfach nicht gegen Fakten ankommen, die Debatte hat Harris gewonnen, die Wahl war nicht gestohlen, der Drops ist hier gelutscht, Du hast keinen Zugang als Admin um die Matrik zu ändern, lass es einfach gut sein.


Zitat von NoumenonNoumenon schrieb:Kommen wir aber auch noch einmal zurück zu dem ursprünglichen Beispiel:
Zitat von NoumenonNoumenon schrieb am 22.09.2024:Wenn ein Subjekt davon überzeugt ist, dass die Erde eine Scheibe ist, dann ist für entsprechendes Subjekt die Aussage "die Erde ist eine Scheibe" aus seiner subjektiven Sicht wahr, d.h. es handelt sich um eine (lediglich) subjektiv wahre Aussage*.
Ich habe hier nicht die Zeit & Muße, ganze Bücher zu schreiben, hatte mich dann neulich aber doch noch entschlossen gehabt, wenigstens eine Fußnote hinzufügen.
Ach was, hast Du nicht die Muße, die Wahrheit ist, ganz objektiv, mir fällt das echt subjektiv sehr schwer zu glauben.


Zitat von NoumenonNoumenon schrieb:Und die steht dann da auch nicht nur so zum Spaß:
Zitat von NoumenonNoumenon schrieb am 22.09.2024:*In der Mathematik ist eine Aussage übrigens genau dann wahr, wenn sie im Rahmen eines bestimmten formalen Systems (z. B. der Aussagenlogik, Mengenlehre oder Arithmetik) aus den Axiomen und Regeln dieses Systems logisch abgeleitet werden kann. Ganz analog kann auch die Aussage "die Erde ist eine Scheibe" aus dem subjektiven Wissen, diversen Grundannahmen und Erfahrungen eines Subjekts (etwa aus prähistorischer Zeit) logisch abgeleitet sein, mithin dann also wahr sein.
Hier geht es also u.a. auch um (begrenztes) Wissen und (subjektive) Erfahrungen, etwa in prähistorischer Zeit (bis ca. 5000 v. Chr.), die aus einer Aussage ein bisschen mehr machen als ein reines Glaubensbekenntnis a la "ich glaube, die Erde könnte eine Scheibe sein". Denn diese Aussage war im Neolithikum vollkommen konsistent mit den unmittelbaren Erfahrungen und alltäglichen Beobachtungen der Welt, was weit über einen bloßen Glauben ohne jegliche Grundlage hinausgeht. Die Menschen im Neolithikum sahen mit eigenen Augen, dass die Erde flach zu sein scheint, während alternative Hypothesen über die Gestalt der Erde nicht nur keinerlei Rolle spielten, sondern auch jeglichem damaligen Wissen und aller Erfahrung widersprochen hätten. Und damit war das eben nicht einfach bloß ein vager Glaubenssatz, sondern eine empirische und rationale Schlussfolgerung basierend auf der unmittelbaren Erfahrung in der Umwelt. Aus heutiger Sicht mag das natürlich falsch erscheinen, aber für die Menschen im Neolithikum war es eben nachvollziehbares und evidenzbasiertes Wissen.
Und? Es ist schnurz, ob die Menschen mit eigenen Augen eine flache Erde gesehen haben, die Erde ist keine Scheibe, dass ist die Wahrheit und gut ist es. Da kannst Du gerne dann doch Bücher schreiben, Fakten sind eben Fakten.


Zitat von NoumenonNoumenon schrieb:Zu diesen dritten Beispiel gab es ja auch noch einen lustigen Einwand:
Zitat von freeofdomsfreeofdoms schrieb:Dann muss (unter vielem anderen) die Person erst erklären warum und wie alle Astronauten die die Erde umkreist haben lügen und betrügen ohne aufzufliegen oder sich so täuschen können. Und warum noch niemand vom Rand der Scheibe ein Foto gemacht hat. Warum alle Planeten rund sind und der Mond und nur die Erde eine Scheibe ist.
Sag' uns, Freeofdoms, gab es in prähistorischer Zeit bereits Astronauten und Fotoapparate? Nein, gab es natürlich nicht. Und es gab - wie zum Teil eben schon ausgeführt - auch nur extrem begrenztes Wissen, null schriftliche Aufzeichnungen, bestenfalls mündliche Überlieferungen, Geschichten, Mythen, Anekdoten und einfachste Naturbeobachtungen, die nur ganz bestimmte Schlüsse zuließen, welche dann eben als tatsächlich wahr galten.

Wikipedia: Flache Erde#Die Vorstellung von der Scheibenform der Erde
Und? Ist doch alles schnurz, man muss die Wahrheit nicht kennen, keiner muss sie kennen, damit sie selber eine Wahrheit ist. Was soll das infantile endlose Geschwurbel Dir bringen? Dein Gegenüber einfach totlabern?


Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Nur weil es oder etwas für wen auch immer wahr ist, also er es glaubt, so wie Geister, Ufos, flache Erde, alle geimpften werden sterben, wird das nicht eine subjektive Wahrheit.
Zitat von NoumenonNoumenon schrieb:Stimmt. Denn subjektive Wahrheit ist ein bisschen mehr als bloßes Führwahrhalten.
Es gibt keine subjektive Wahrheit als Differenzierung zwischen Wahrheit und objektiver Wahrheit. Es gibt die Wahrheit und dann Meinung und Glaube, subjektiv kann sich ein Subjekt eben irren, so sind die Fakten.


Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Und ja es ist schrecklich, aber eventuell taugt es ja als negatives Beispiel, er behauptest, alles was er so glaubt und behauptet, sei die Wahrheit. Und die würde unterdrückt und was auch immer. Er singt auch nicht, ich glaube das ist wahr, oder das ist meine subjektive Wahrheit, er spart sich auch ein "objektiv" vor Wahrheit, weil er offenbar wirklich glaubt, sein Glaube, das was er für wahr hält, was Du eventuell als "subjektive Wahrheit" verkaufen willst, wäre eben die Wahrheit.
Zitat von NoumenonNoumenon schrieb:Jepp, genau das kommt halt heraus, wenn man Wahrheit als unumstößlich, unfehlbar, absolut und objektiv vermarktet. Kann man dann halt wie so'n Etikett einfach überall draufkleben und die Leute denken dann genau das: unumstößlich, unfehlbar, absolut und objektiv.
Das hat nichts mit mir zu tun, dass ist so definiert.

Nochmal, ersetzte Wahrheit durch "Positiv", ein positiver Wert ist einfach ein Wert größer 0, da muss man eben keine Etiketten draufkleben wie unumstößlich, unfehlbar, absolut und objektiv. Du willst ein Konstrukt erschaffen wie subjektiv positiv, oder subjektiv negativ. Peter war fest davon überzeugt, er habe noch Geld auf dem Konto, sein Kontostand ist also subjektiv positiv, dabei wurde schon die Miete abgebucht und er war im Minus. Dann hat Peter einfach einen negativen Kontostand und nicht einen subjektiven positiven Kontostand der objektiv aber negativ ist.

Positiv als Wert, für eine Zahl ist nicht zu differenzieren in subjektiv und objektiv positiv. Das ist einfach nur Unfug was Du hier versuchst. Die Begriffe habe ich doch nicht selber definiert und auch Du wirst diese nicht neue definieren.

Es ist einfach die Wahrheit, ohne jedes Attribut. Nicht ich will da Etiketten draufkleben, sondern Du, bei mir gibt es nicht ein Etikett, Du willst da aber subjektiv und objektiv draufkleben. Lass Deine Etiketten stecken, braucht die Welt nicht.


Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb am 23.09.2024:Denn die Frage ist ja nicht, können Menschen etwas glauben, und für wahr halten, was gar nicht wirklich wahr ist? Da ist die Antwort nämlich, natürlich können Menschen irren, natürlich können Menschen die Wahrheit nicht kennen, oder etwas falsches für wahr halten, gar keine Frage, da gibt es nichts zu streiten.
Zitat von NoumenonNoumenon schrieb:Ja, gut. Und woher wissen Menschen, dass sie das, was sie für wahr halten, lediglich für wahr halten, es aber gar nicht wirklich wahr ist...?
Wer sagt, man muss es wissen? Die Wahrheit ist, es gibt Neutrinos, wussten die Menschen lange nicht, so wie auch das mit den Gravitationswellen. Was die Dunkle Materie angeht, gibt es oder gibt es nicht, wissen wir noch nicht sicher, die einen glauben so die anderen anders, es wird aber eine Wahrheit dazu geben, auch jetzt schon, nur kennen wir diese eben noch nicht.


Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb am 23.09.2024:Hier wurde aber dann versucht, diesen Irrtum, die subjektive Meinung auf gleich Höhe zu stellen, wie eine echte Wahrheit.
Zitat von NoumenonNoumenon schrieb:Ach. Echt? Von wem? Wo?
Ja wirklich, ist die Wahrheit, von Dir, in Deinen Beiträgen.



SonstigesAlso schon philosophisch, und die Frage war explizit, nach einer Wahrheit, welche unabhängig der subjektiven Sicht existiert
Zitat von NoumenonNoumenon schrieb am 22.09.2024:Da gibt es nix, aber auch wirklich gar nix zu diskutieren, das sind Basics, das ist nicht mal Philosophie-Grundstudium, das ist Philosophie auf Schulniveau.
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb am 22.09.2024:Unfug, Du hast nichts auf Tasche, darum hast Du Dich auch an ChatGPT gewannt, alleine bist Du rhetorisch hier nicht weitergekommen und auch recht sicher hast Du eben nichts bei Wikipedia oder sonst wo im Bereich Philosophie gefunden, was Deine Behauptung stützen würde, so vernarrt und rechthaberisch wie Du hier agitierst, wirst Du recht sicher danach gesucht haben und hast eben nichts gefunden. Aber gut, belege Deine Behauptung, dass man das so schon der Philosophie auf Schulniveau entnehmen kann, ohne ChatGPT, mal mit echten Quellen zur Philosophie und der Aussagelogik, denn darum geht es hier nun eben einmal.
Zitat von NoumenonNoumenon schrieb:Ist schon echt unterirdisch, hier jetzt auch noch Belege und Quellen für Schulmaterial einzufordern, welches Begrifflichkeiten wie "Aussage", "Wahrheit" und "Subjektivität" näher erläutern. Macht mir auch echt keinen Spaß, dich hier permanent vorführen zu müssen. Wirklich. Aber wenn du so sehr darauf bestehst, tue ich dir natürlich diesen Gefallen. Weil ich halt nett bin.
Klar, Trump führt in allen Umfragen, und hat die Debatte gewonnen und Du führst mich hier permanent vor, vermutlich lebt es sich in seinen Traumwelten einfach angenehmer, pass nur auf, dass Dich die Realität nicht doch mal beißt. Ja es passt so gut, Trump erklärt auch, er ist der Beste, so nett, hat für die Frauen so viel getan, alle lieben ihn, die Parallelen sind so offenkundig. Schwafle ruhig mal weiter. :D


Zitat von NoumenonNoumenon schrieb am 22.09.2024:Hier also mal ein paar Unterrichtsmaterialen zur Unterrichtseinheit "Was ist Wahrheit", hatte mich keine drei Sekunden gekostet, darüber zu stolpern:

https://www.lehrer-online.de/unterricht/sekundarstufen/geisteswissenschaften/religion-ethik/unterrichtseinheit/ue/was-ist-wahrheit/

Interessant ist vor allem die Orientierung an Hume's Erkenntnistheorie (hoffentlich muss ich dir aber jetzt nicht auch noch Hume's Verständnis von Wahrheit und weitere Kernpunkte seiner Philosophie hinterhertragen ...).

Interessant übrigens auch der Eintrag unter "Wahrnehmungsfilter und Konsensualität":
Die Schülerinnen und Schüler erfahren Wahrnehmungsfilter und Konsensualität als Realitätsfaktor praktisch (Arbeitsblatt 6). Sie reflektieren dabei ihre subjektive Wahrheit.

Worum genau es dort wohl gehen mag...? Hm...

Aber hey, vielleicht kannst du dich ja daran aufhängen, dass die Unterrichtsmaterialien unter der Kategorie "Religion/Ethik" zu finden sind, nicht unter "Philosophie". Mal hü... mal hott... irgendwas wird sich beim Gish-Galopp schon finden lassen, was als "Einwand" oder "Argument" missbraucht werden kann. :D
Schwurbel mal weiter, den Link kenne ich doch, Deine Gesabbel bringt Dich hier auch echt nicht weiter, Du macht es wieder, weiter ausholen, dabei ist der Drops einfach gelutscht. Es wurde doch nie bestritten, dass es in der Sprache das Konstrukt "subjektive Wahrheit gibt". Steht eben für ihre Wahrnehmung, ihren Glauben, ihre Meinung. Wurde so auch nie bestritten, Du willst es aber auf einen anderen Level habe, darum ja auch der Griff in die Physik, der richtig daneben ging.

Du willst wohin, wo es subjektive Realitäten gibt, das zerlegt aber das Universum. Nichts von dem was Du hier nun eben auch nur anreißt, belegt Deine falschen Behauptungen, und wenn Du noch so sehr mit Grinsen drumherum tanzt.


Zitat von NoumenonNoumenon schrieb am 22.09.2024:Gut, ganz so einfach wollen wir es dir aber natürlich nicht machen, sonst wäre es nicht lustig. Hier noch ein weiteres schönes Bonbon - Unterrichtsmaterialien für die Realschule, Klassenstufe 5/6, also wirklich echt "low level":
https://www.raabe.de/unterrichtsmaterial/gesellschaftswissenschaften/ethik-philosophie/28166/alles-nur-gelogen


Und eine Voransicht gibt's sogar auch. Mensch, was 'n Ding! Da schauen wir doch glatt mal rein:
In dieser Unterrichtseinheit gehen Ihre Schüler dem Wahrheitsbegriff auf den Grund. [...] Wahrheit ist ein zentraler Begriff der Philosophie. Was Wahrheit jedoch ist, ob und wie sie erlangt werden kann und woran sie zu messen ist, darauf gibt es innerhalb der Philosophie ganz unterschiedliche Antworten. [...] Viele Philosophen kamen [...] im Laufe ihrer Überlegungen zu dem Schluss, objektive Wahrheit sei für den Menschen nicht erreichbar. Aus dieser Schlussfolgerung resultieren Begriffe wie subjektive, relative oder praktische Wahrheit.
https://www.raabe.de/PdfPreview/get/product/R0338-100050
Ja und? Gibt eben und gab eben Philosophen, die haben jenes oder dieses geglaubt. Und? Gibt auch Menschen die glauben die Erde ist eine Scheibe, oder was auch immer, kleine Kügelchen aus Zucker können heilen. Ich habe nie bestritten, dass irgendwelche Philosophen da irgendwelche Wort-Konstrukte geschaffen haben. Man macht sich eben so Gedanken, könnte es nicht sein, das oder auch nicht, so ist es eben. Es sind Überlegungen, nicht mehr.


Zitat von NoumenonNoumenon schrieb am 22.09.2024:Also weiter Gish-Galopp-Geschwurbel? Hü-Hott? Oder nicht vielleicht doch einfach mal den Fakten ins Auge sehen, dass der Begriff der subjektiven Wahrheit - genauso wie relative oder kontextbasierte Wahrheit - mit zu den absoluten Basics bzw. Philosophie auf Schulniveau gehört?
Unfug, Eristik hilft Dir auch nicht weiter, nachdem Du das mit der Physik versuchst hast, kommst Du mit Nachlesen und großer Klappe auch nicht mehr aus der Nummer raus. Du schwurbelst eben wieder, es wurde ja nicht von mir bestritten, nicht mal im Ansatz, dass es den Begriff "subjektiven Wahrheit" oder "relative Wahrheit" oder auch "kontextbasierte Wahrheit" nicht gibt. Es gibt so vieles, einiges macht Sinn, anderes nicht. Es geht darum wie Du diese Begriffe verstanden wissen willst, nicht dass sie existieren.

Du tust nun so, ganz großkotzig, die Existenz der Begriffe würde nun auch Deine Darstellung dieser bestätigen, den Kontext. Nein es bestätigt nur, dass es diese Begriffe so gibt, was auch nie bestritten wurde. Nur willst Du eben subjektive Wahrheit auf Augenhöhe mit objektiver Wahrheit haben, Du meinst, es gibt die Wahrheit, welche aber subjektiv und objektiv anders sein kann.

Und wir hatten nun so viele Beispiele schon, diese Annahme und Behauptung ist so einfach falsch, weil sie keinen Sinn macht, keinen Mehrwert bringt, im Gegenteil den Begriff "Wahrheit" in seiner Definition und Bedeutung zerstört.

Ist eben wie mit "Positiv" in der Bedeutung "größer Null", es gibt keinen Sinn von subjektiv positiven Werten zu fabulieren. Deine subjektive, relative Wahrheit, ist nur Glaube und Meinung. Das es für eine Aussage immer wo einen Kontext gibt, geben muss, habe ich nicht bestritten, sondern explizit darauf hingewiesen.


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Gibt es eine objektive Wahrheit?

26.09.2024 um 19:54
Zitat von freeofdomsfreeofdoms schrieb:Ich denke viel zu schnell kommt man auf die Kernaussagen: Meine Ansicht entspricht nicht deiner. Du sagst du liegst richtig und ich falsch.
Jetzt bin ich beleidigt und persönlich verletzt und werde dich ebenso persönlich angreifen, usw.
Wir sind leider Menschen und die allermeisten Diskussionen laufen leider auf das hinaus.
Man fühlt sich nur persönlich angegriffen, wenn man sich zu sehr mit seiner Meinung identifiziert. Das Ego verknüpft den eigenen Wert mit der Richtigkeit der Meinung. Dagegen hilft es oft, wenn man sich bewusst macht, dass Meinungen oft veränderlich sind, und der Selbstwert in Wirklichkeit nicht davon abhängig ist.
Zitat von freeofdomsfreeofdoms schrieb:Aber könnte dann deine Einordnung von uns Menschen als "Trockennasenaffen" nicht auch einer gestörten Wahrnehmung unterliegen?
Müsste das dich nicht noch unsicherer machen Einschätzungen und allgemein gültige Aussagen zu treffen?
Deshalb schrieb ich ja auch am Ende die Worte: "überspitzt metaphorisch ausgedrückt".


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Gibt es eine objektive Wahrheit?

27.09.2024 um 12:26
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Es geht nicht um beliebig sondern notwendig
Naja, eine Aussage durch eine andere Aussage zu ersetzen, das notwendig zu nennen um damit den eigenen Standpunkt zu belegen - das ist beliebig.
"Ich fahre 150 km/h"
Und
"Ich fahre 150 km/h im Bezugssystem Q14'"
sind unterschiedliche Aussagen und fertig. Das zweite ist keine "notwendige Ergänzung".
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Auch das habe ich dann nur aufgegriffen und sinnvoll aufgedröselt, kannst ja gerne widersprechen.
Hab ich schon. Man kann gerne feststellen, das die klassische Aussagenlogik in der Ungangssprache an Grenzen kommt. Das heißt aber nicht das entsprechende Sätze notwendig ergänzt werden müssten, sinnlos oder absurd seien. Warum auch?
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Meine Aussage ist auch nur, dass man mit unvollständigen Aussagen keine subjektiven Wahrheiten belegen kann. Wolltest Du dem widersprechen?
Es sind eben keine unvollständigen Aussagen, denen fehlt ja nix. Und ob man damit subjektive Wahrheiten belegen kann, liegt in dem was man unter subjektiver Wahrheit versteht. Und bei @Noumenon
funktioniert das problemlos, für jeden einsichtig.
Worin ich dir zustimme: das spielt hier für die Frage nach objektiver Wahrheit keine Rolle, da es vom ersten Beitrag an eigentlich um die Frage nach der Existenz einer objektiven Wirklichkeit ging. Siehe das Nietzsche Zitat. Und der Umstand das wir sowas wie "Mir schmeckt Erdbeereis" als subjektive Wahrheit bezeichnen können (mit Fug und Recht), hilft uns bei dieser Frage überhaupt nicht weiter. Auch eure Exkurse in die SRT sehe ich da als wenig hilfreich an.


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Gibt es eine objektive Wahrheit?

27.09.2024 um 15:18
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Wir haben es hier einfach nur mit Koordinatenwerten von zwei Ereignissen in zwei zueinander bewegen Systemen zu tun, es braucht keinen Beobachter, es gibt keine subjektive Wahrheit. Ich kann das gerne vorrechnen und visualisieren.
Zitat von NoumenonNoumenon schrieb:Es geht darum, dass du unterschiedliche Messungen von Zeitpunkten aus unterschiedlichen Perspektiven bzw. Bezugssystemen (stellvertretend für Beobachter) hast.
Nein, es hat nichts mit Perspektive zu tun, es braucht auch keinen Beobachter, ein Beobachter macht in der Regel immer nur Probleme beim Verständnis vor allem bei Personen, die nicht wirklich in Physik und den mathematischen Grundlagen bewandert sind.

Darum fange ich mal unten ganz einfach an, wir haben kein Koordinatensystem S, ganz mathematisch so wie in der Schule, wir haben unten die x-Achse und Anstelle der y-Achse setzten wir die t-Achse. Mathematisch ist das kein Unterschied.

So, nun dann haben wir mal einen Punkt, nennen wir den Ursprung und/oder den Nullpunkt mit:

P₀ [x₀ = 0, t₀ = 0]

Das ist einfach nur ein Punkt unveränderlich und wahr in diesem Koordinatensystem S. Nun definieren wir ein zweites Koordinatensystem S' und legen das einfach genau über das erste System. Damit ist natürlich klar, dass xₓ = x'ₓ und tₓ = t'ₓ gilt.

Wir machen folgendes, wir kennen die Koordinatenwerte von P₀ in S und wollen die Koordinatenwerte dieses Punktes in S' wissen, aktuell so wie beide System definiert sind, können wir eben mit xₓ = t'ₓ und tₓ = t'ₓ die Werte transformieren. Da das langweilig ist, verschieben wir S' um eine Einheit auf der t'-Achse nach oben.

Nun gilt xₓ = x'ₓ und tₓ = t'ₓ - 1

Wir können auch noch S' eine Einheit nach rechts schieben und haben dann xₓ = x'ₓ - 1 und tₓ = t'ₓ - 1

Das sind ganz einfache Koordinatentransformationen von einem beliebigen Punkt aus S nach S', können das auch umstellen und von S' nach S transformieren.

Bei t' kann man sagen, andere Zeitzone die Uhren in S gehen eben eine Stunde oder Sekunde vor.

Wie Du siehst, haben wir hier nur einen Punkt den wir in zwei unterschiedlichen Koordinatensystemen mit Koordinatenwerten beschreiben, keine Perspektive und keinen Beobachter. Das sind hier nun ganz einfach Transformationen um das Prinzip zu verdeutlichen, in der SRT haben wir die Raumzeit und dort nennt man einen Punkt einfach ein Ereignis. Wir können also die Koordinatenwerte für ein Ereignis in unterschiedlichen Koordinatensystemen angeben und zwischen diesen Systemen die Koordinaten transformieren, mit der Galilei-Transformation und eben auch mit der Lorentz-Transformation.

Wir können auch zueinander bewegte Systeme haben, S' bewegt sich mit einer x-Einheit pro einer t-Einheit von rechts nach links. Nun ist es wichtig, dass wir einen Punkt mit den Koordinatenwerten in beiden Systemen kennen, normal legt man dazu einfach fest, dass der Ursprung beider Systeme übereinander liegt. Wenn sich nun S' gegenüber S bewegt, spielt aber für den x' Wert eines Punktes in S nicht nur der x-Wert eine Rolle, sondern auch der t-Wert, denn je nach t-Wert hat sich S' ja bewegt. In der Gleichung für x' taucht nun somit neben x nun auch t auf.

Es ändert sich aber sonst nichts, nur die Transformationsgleichung wird etwas komplexer.

Ganz deutlich, wir können weiter jeden Punkt eindeutig mit Koordinatenwerten in beiden Systemen angeben, es gibt hier keine zwei subjektive Wahrheiten.

Schau, Japan ist und 8 h voraus, rufst Du einen Freund in Japan an, aus Berlin um Mitternacht, dann ist in Japan eben 8 Uhr in der Früh. Das ist so die Wahrheit, die Ortszeit ist eben vom Ort abhängig und relativ, das bedeutet nicht, dass wir es hier mit zwei subjektiven Wahrheiten zu tun haben und es keine wahre echte Uhrzeit gibt, welche man objektiv benennen kann. Die Wahrheit ist eben, die Ortszeit ist nicht auf der Welt überall gleich und absolut, sondern relativ und vom Ort abhängig.



So, nun wird es etwas schwieriger, wir haben wieder zwei Systeme, S und S' und beide zueinander auch noch bewegt und nicht nur einen sondern zwei Punkte, also zwei Ereignisse in der Raumzeit, wir bleiben von der Metrik bei Newton und somit ist diese euklidisch. Damit gilt der Pythagoras. Also Δx² + Δt² = ∆s² keine so große Sache.

Hier gilt ∆s = ∆s' und s nennt sich eben Viererabstand.

Nun habe ich da schon ein Deltazeichen Δ drin, es gilt hier Δx = x₂ - x₁ und Δt = t₂ - t₁ wir haben also zwei Punkte und berechnen den Abstand dieser Punkte in dem System S. Konkret kann das die Länge eines Zuges sein, der bei x₁ die Lok hat und bei x₂ eben endet. Sagen wir mal x₁ = 100 m und x₂ = 200 m dann hat der Zug eine Länge von 100 m.

Ich will es hier nun echt nicht zu weit treiben, aber da sich S' (das Ruhesystem des Zuges) gegenüber S (Ruhesystem des Bahnhofs) nun über die Zeit bewegt, ändern sich die Punkte an denen wir die Lok und das Zugende finden. Ganz wichtig, Punkte bewegen sich nicht im System, wir bekommen also zu unterschiedlichen Zeitpunkten tₓ eben unterschiedliche Ortspunkte xₓ. Aber egal was wir machen, Δx ist konstant und immer gleich Δx', die Länge des Zuges ist invariant. Der Zug verändert nicht seine Länge, wenn wir die Koordinaten von Lok und Zugende von S nach S' transformieren oder andersherum. In S' ändern diese sich eh nicht, S' ist ja das Ruhesystem des Zuges.

Und genau so schaut es bei Newton auch mit der Zeit aus, wir können ja sagen, die Lok fährt von x₃ nach x₄ über 100 m in 100 s, also mit v = 1 m/s. Sie fährt eben bei 10 s los und kommt bei 110 s bei x₄ an. Wir können die Differenz beider Zeitpunkte ausrechnen und stellen fest, die Fahrtzeit ist in S gleich der in S'.

So schaut es eben in der Physik nach Newton aus, wenn die Metrik euklidisch ist, wir brauchen keinen Beobachter, keine Perspektive, keine subjektiven Wahrheiten.



Nun ändern wir die Metrik im Rahmen der SRT, wir nehmen die Minkowski-Metrik und da ist der Pythagoras "putt", jetzt gilt nämlich:

∆s² = ∆t² − ∆x²

Wobei ich c für die Lichtgeschwindigkeit hier einfach auf 1 gesetzt habe damit die Gleichung einfach bleibt. Auch in der Minkowski-Metrik gilt, dass der Vierabstand invariant ist, also s = s'.

Was sich aber ändert ist, dass die Längen und die Zeitdauern nun relativ und nicht mehr invariant sind. Bei Newton ist es "selbstverständlich", dass die Länge des Zuges sich bei einer Koordinatentransformation von S nach S' nicht ändert, wie auch die Dauer einer "Reise", hier ist es eben anders, beide Größen sind relativ, aber nicht subjektiv.

Wie gesagt, die SRT ist nicht ganz trivial, es geht, wenn man die Grundlagen wirklich kennt und beherrscht, weiß was ein Koordinatensystem ist, was ein Punkt ist, wie man transformiert. Dann kann man relativ einfach von Newton zu Minkowski kommen.

Fakt ist aber, nur weil man in der SRT nun Größen bekommt, die bei Newton invariant waren, die nicht mehr invariant sind, also relativ, man deswegen keine subjektiven Wahrheiten bekommt. Jedes Ereignis in der Raumzeit ist weiter ein einziger Punkt der mit eindeutigen Koordinatenwerten in S und S' dargestellt werden kann. Die Abstände in Raum und Zeit sind nun eben relativ, der Vierabstand bleibt aber invariant.


Zitat von NoumenonNoumenon schrieb:Ein analoges Beispiel wären vielleicht Alice und Bob, die in deinem See baden und zu unterschiedlichen (subjektiven) Urteilen bezüglich des Wärmeempfindens vom Wasser kommen (die Temperatur sei im See überall als konstant angenommen), auch wenn dieser Vergleich natürlich - wie so ziemlich jeder Vergleich - hinken mag. Alice und Bob fungieren hier quasi als "Sensoren". Und Alice sagt nun: "Ist echt kalt!". Während Bob sagt: "Was ist dein Problem? Das Wasser ist doch warm!" Jetzt kannst du natürlich beide Aussagen kombinieren und sagen: "Alice sagt, dass das Wasser kalt ist, während Bob sagt, dass das Wasser warm ist." Damit hast du dann zwar durchaus eine objektive Aussage über Alice und Bob sowie deren Wärmeempfinden aus ihren jeweils verschiedenen Perspektiven getroffen, aber eben keine allgemeine, objektiv gültige Aussage über das Wärmeempfinden bezüglich des Wassers selbst.
Schaue er mal, ich brauche keine Analogie von Dir, welche mir die Relativität der Gleichzeitigkeit im Rahmen der SRT erklärt, mir ist das so was von klar. Leider ist Dir das aber nicht klar, weil Du "relativ" in der Physik für Größen mit "subjektiv" verwechselst. Und leider wird oft in der Physik bei Beispielen ein Beobachter eingebaut, der eben zu Problemen beim Verständnis führt, man muss das wirklich gut verstanden haben und dann auch gut erklären können, damit ein Beobachter in einer Erklärung einen Mehrwert hat, und nicht nur verwirrt. Auch ich habe hier und da mal mit einem Beobachter gearbeitet, aber das will wohl überlegt sein.

Was Du hier mit Alice und Bob versuchst, könnte man als Strohmann werten. Selbst wenn Deine Analogie richtig ist, bedeutet es eben nicht, dass Du das so übertragen und das nun für die SRT und die RdG anwenden kannst.


Zitat von NoumenonNoumenon schrieb:Analog lässt sich keine allgemeine, objektiv gültige Aussage über den Zeitpunkt der Blitzeinschläge treffen, da der Zeitpunkt eben stets abhängig vom gewählten Bezugssystem ist, während alle möglichen Bezugssysteme in der RT aber gleichberechtigt sind.
Natürlich kann man objektive Aussagen über den Zeitpunkt der Einschläge machen, die Aussage muss eben nur vollständig sein, und auch bei Newton sind alle Ereignisse, also die Koordinatenwerte für jeden Punkt schon immer vom Bezugsystem abhängig. Und natürlich sind auch schon bei Newton die Bezugssystem gleichberechtigt. Jeder ruht in seinem Ruhesystem, stehst Du links am Bahnhofsende und ich rechts und 100 m von Dir entfernt, und bei Dir schlägt ein Blitz ein, dann ist in S Deinem Ruhesystem eben bei x = 0 m und für mich bei x' = - 100 m.

Ein Ereignis mit unterschiedlichen Koordinatenwerten in unterschiedlichen Koordinatensystemen, schon bei Newton so, da gibt es keine subjektive Wahrheit. Man muss immer das System nennen, in dem man eine Angabe macht, darum sage ich, man muss die Grundlagen kennen, die der Mathematik, der Physik nach Newton und dann kann man sich an die SRT wagen.


Zitat von NoumenonNoumenon schrieb:Aber wie oben schon (am Beispiel der Distanz zwischen Erde und Alpha Centauri) ausgeführt: Um das einzusehen, braucht's auch nicht einmal sonderlich komplizierte Beispiele.
Und wie schon im letzten Beitrag geschrieben, überschätzt Du Dein eigenes Verständnis gewaltig, so wie Du das meine unterschätzt. Schau, Du willst mir nun ernsthaft erklären, dass der Zeitpunkt, also der Koordinatenwert auf der t-Achse für ein Ereignis, also ein Punkt, vom Koordinatensystem abhängig ist, in dem dieses Ereignis angegeben ist. Echt jetzt? Das ist eben trivial, hat nichts mit der SRT zu tun, ist mir so was von bekannt und bedarf echt keiner Erklärung, geschweige denn einer Analogie mit Alice und Bob und Whirlpool.

Dazu kommt, der Abstand Erde/Centauri wird immer durch zwei Ereignisse in der Raumzeit definiert, im eigenen Ruhesystem haben wir da die Ruhelänge und die Ortskoordinaten beider Orte ändern sich nicht über die Zeit, die Erde und Centauri ruhen eben im eigenen Ruhesystem. Im Ruhesystem des Raumschiffes sind beide Orte aber von der Zeit abhängig und ändern sich über die Zeit.

Hier haben wir auch wieder zwei Ereignisse, zwei Punkte in der Raumzeit, einen bei der Erde und einen bei Centauri, aber Obacht, über die Zeit haben wir hier noch ganz viele andere Punkte, wir können uns nun beim Vorbeiflug des Raumschiffes an der Erde (Start) den Punkt greifen, wo sich Raumschiff und Erde treffen, und definieren diesen Punkt in der Raumzeit als Ursprung beider Systeme, als x₀, t₀, x'₀, t'₀ = 0.

So, nun wird es etwas schwieriger, für Dich, wir kennen jetzt in S dem Ruhesystem der Erde die Ortskoordinate von Centauri mit x₁ = 4,36 Lj und auch die Anzeige einer Uhr auf Centauri mit t₁ = 0 Jahren. Wir haben also in S die Koordinatenwerte von zwei Ereignissen, von zwei Punkten in der Raumzeit, aber wir kennen nicht die Koordinatenwerte von P₁ in S' dem Ruhesystem des Raumschiffes.

Wir wissen, die Uhr im Raumschiff zeigt t'₀ = 0 Jahre an, aber wir kennen bisher nicht t'₁ und auch nicht x'₁. Beide Werte müssen nun mit der Lorentztransformation berechnet werden, und Obacht, es sind nur andere Koordinatenwerte in einem anderen System, keine subjektiven Werte, keine subjektiven Wahrheiten. Durch den Wechsel der Metrik von Euklid zu Minkowski wird die Realität nicht objektiv subjektiv. Kleines Wortspiel.

Wenn Du nun die Koordinatenwerte für t'₁ und x'₁ in S' berechnest, wirst Du feststellen, t'₁ > 0 Jahre, und x'₁ < 4,36 Lj. Das mag erstmal seltsam sein, bringt aber auch keine subjektive Wahrheit ins Spiel. Die Abstände sind eben relativ und nicht mehr invariant. Für die Vorstellung, stelle Dir einfach vor, die Rakete hat eine lange Spitze, eine lange Antenne und die reicht echt schon bin nach Centauri, wenn die Rakete gerade an der Erde vorbeifliegt. Und entlang dieser Antenne sind überall Uhren angebracht, bis zu der ganz vorne, welche eben gerade bei Centauri ist, wenn das Raumschiff an der Erde vorbeifliegt. Für den Astronauten zeigen alle seine Uhren immer gleichzeitig gleiche Zeitkoordinatenwerte an, also beim Vorbeiflug zeigen alle seine Uhren eben t'ₓ = 0 Jahre an.

Das ist seine Gleichzeitigkeit, und diese ist nun in der SRT relativ, bedeutet, für den "Beobachter" (ich sage ja schwierig) auf der Erde zeigt nur die Uhr im Raumschiff auch t'₀ = 0 Jahre an, aber je weiter die Uhren von der Erde entfernt sind, um so mehr Zeit zeigen diese an. Wichtig, dass sind alles in S bewegte Uhren, welche in S' ruhen und sie gehen im Rahmen der SRT in S dem Ruhesystem der Erde asynchron. Man könnte sagen, das System des Raumschiffes ist in der Zeit verdreht, gekippt.

Im Ruhesystem S von Erde/Centauri findet der Vorbeiflug des Raumschiffes an der Erde gleichzeitig mit der Anzeige der Uhr auf Erde und Centauri mit t₀, t₁ = 0 Jahre statt. Der fiktive Beobachter auf der Erde und der auf Centauri haben eine andere Gleichzeitigkeitsebene als der Astronaut im Raumschiff. Denn in seiner Gleichzeitigkeit befindet sich Centauri schon viel näher an der Erde, Centauri ist "in der Zukunft" und darum zeigt die Uhr auf Centauri für den Astronauten eben auch nicht mehr 0 Jahre an, sondern mehr. Der fiktive Beobachter auf Centauri wird hingegen messen, dass das Raumschiff schon eine Weile auf dem Weg ist und an der Erde vorbeigeflogen und darum ist der Abstand dann auch kürzer.

Noch etwas wichtiges, ich schreibe hier die ganze Zeit immer explizit "Vorbeiflug", dass ist ganz wichtig, wir haben hier das Uhrenparadoxon und das unterscheidet sich ganz klar vom Zwillingsparadoxon, wir haben hier zwei zueinander bewegte Inertialsystem die im Rahmen des Relativitätsprinzips wirklich gleichberechtigt sind, für den im Raumschiff bewegt sich hier Erde/Centauri und sein Raumschiff ruht.

Das bedeutet, die Uhren auf Erde und Centauri laufen für den im Raumschiff als in seinem System bewegte Uhren dilatiert, also langsamer. Und das bedeutet, wenn er seine Uhr startet wenn er an der Erde vorbeifliegt und dann stoppt, wenn er an Centauri vorbeifliegt, wird die Dauer welche seine Uhr gemessen hat im Raumschiff größer sein, als die Dauer welche die Uhren auf Erde und Centauri für ihn gemessen haben. Für ihn sind also Personen auf Erde und Centauri während seiner Reise langsamer älter geworden als er selber.

Und das gilt nun ebenso für die Personen auf Erde und Centauri, für sie ist die Uhr im Raumschiff die in ihrem Ruhesystem bewegte Uhr und darum ging diese dilatiert.

Das klingt so erstmal wie ein Widerspruch und ein Paradoxon und darum nennt man es auch Uhrenparadoxon, es ist sehr interessant und wirklich eine kleine Offenbarung über das Universum, wenn man es versteht und erkennt, es passt, es ist ein Widerspruch, die Mathematik und die Physik gehen wirklich auf. Das hier gilt aber so eben nur, wenn beide System immer so schon zueinander bewegt sind, gleichberechtigt und eben nicht beschleunigt.

Die beiden Grafiken, welche ich gezeigt habe, zeigen genau so ein Uhrenparadoxon, die Vorgaben für das Beispiel kommen nicht von mir, darum die krummen Werte, es geht um eine Reise von der Erde (E) zum Mond (M) welcher - warum auch immer 18,14 Ls weit von der Erde entfernt ist. Das Rauschiff (V) fliegt an der Erde vorbei, Uhren auf 0 s und fliegt dann am Mond vorbei, die Uhr auf dem Mond zeigt 27 s und die im Raumschiff zeigt nur 20 s.

Damit das Beispiel dann symmetrisch ist, wurde das Raumschiff so lang gemacht, wie der Abstand Erde/Mond, eben auch 18,14 Ls und V ist eben Vorne vom Raumschiff mit Uhr und H ist dann eben 18,14 Ls weiter hinten am Ende des Raumschiffes. Interessant ist hierbei dann, dass wenn sich beide Uhren an den Enden treffen, also die Uhr H die Uhr am Mond trifft, beide genau 47 s anzeigen.

So, das Uhrenparadoxon unterscheidet sich also vom Zwillingsparadoxon, weil wir es da dann nicht mehr mit zwei gleichberechtigen Systemen zu tun haben, hier gibt es dann Beschleunigung, der eine Zwilling ist wirklich weniger alt, als der andere. Aber das führt hier alles viel zu weit, ich will Dir nur aufzeigen, dass mir diese Dinge richtig klar sind, ich sie rechnen und darstellen kann und auch wirklich begriffen haben, den Unterschied kenne.

Darum wirst Du mir da in dem Bereich einfach nichts zeigen können, im Gegenteil.


Zitat von NoumenonNoumenon schrieb:Du kannst keine objektive Aussage über die Distanz von Erde und Alpha Centauri treffen, ohne gleichzeitig das Bezugssystem mit anzugeben.
Natürlich kann ich das, so wie ich die Masse nennen kann, die eben auch invariant ist, kann ich die Ruhelänge zwischen Erde und Centauri mit 4,36 Lj angeben, die ist invariant und vom Bezugssystem unabhängig. Früher nannte man es auch noch Ruhemasse, aber tut nicht Not, Masse reicht, man spricht auch nicht mehr von relativistischer Masse. Aber man unterscheidet in der SRT eben zwischen der Ruhelänge welche invariant ist und der Länge, welche relativ und vom Bezugssystem abhängig ist.

Aber wie ganz oben schon erklärt, relative Größen machen keine subjektive Wahrheiten, es gibt eben invariante und nicht invariante also relative Größen, so wie die Ortszeit eben auch vom Ort abhängig ist.


Zitat von NoumenonNoumenon schrieb:Und damit ist die Distanz eben nicht mehr beobachterunabhängig, wie es bspw. für physikalische Gesetzmäßigkeiten gefordert wird (Kovarianzprinzip). Was bspw. objektiv ist, das sind die Lorentz-Transformationen. Sie beschreiben ganz objektiv, wie sich Messungen bezüglich Raum und Zeit zwischen zwei Bezugssystemen, die sich mit konstanter Geschwindigkeit relativ zueinander bewegen, ändern.
Schau, Du hast Dir nun Begriffe gegriffen, ohne ChatGPT, mal was bei Wikipedia gelesen, finde ich ja gut, aber das reicht einfach nicht aus, um das was Du da eben in ein paar Stunden gelesen hast, auch wirklich zu verstehen. Du kannst nun mit diesen Worten nett was schwurbeln und eventuell hier User beeindrucken, die absolut keinen Plan haben und finden, ja klingt richtig geil cool und kompliziert, wird schon passen. Für jeden der Ahnung von Physik hat, klingt das lächerlich, und nicht mehr. Was Du da hast ist Geschwurbel, ist so.

Ich drösle es mal richtig auf, mit Transformationsgleichungen wie der LT oder der GT transformiert man einfach nur Koordinatenwerte von einem Punkt (können auch mehr sein) aus einem System in ein anderes System, die System können dabei zueinander bewegt sein, in der SRT ist das in der Regel für den Anfang immer eine gleichförmige Bewegung. Es geht aber mehr, auch die SRT ist in der Lage mit beschleunigten Systemen zu arbeiten, dass ist dann noch ein Zacken schärfer und wird noch mal viel interessanter. Denn wenn wir eine Rakete von der Erde starten und beschleunigen ändert sich ganz schnell der Abstand Erde/Centauri im Ruhesystem der Rakete und die Uhr auf Centauri rennt der auf der Erde davon. Sie werden asynchron. Beschleunigen wir stark genug, kann sich der Abstand sogar schneller ändern, als ein Flug mit Lichtgeschwindigkeit. Ja Physik ist echt richtig geil.

Also die Transformationsgleichungen beschreiben einfach nur die unterschiedlichen Koordinatenwerte eines oder mehrerer Punkte in unterschiedlichen Systemen, ein objektiv macht hier als Attribut keinen Sinn, Messungen ändern sich auch nicht, schau, wenn Du Mitternacht aus Berlin Deinen Freund in Tokio anrufst, dann ist das nur ein Ereignis in der Raumzeit, ein Punkt, auch wenn seine Uhr 8 in der Früh anzeigt und Deine eben 0 Uhr. Mit einer Transformationsgleichung kannst Du nun eben zwischen den unterschiedlichen Zeit-Systemen transformieren, wenn keiner von Euch sich nahe der Lichtgeschwindigkeit bewegt, werdet Ihr euch auch schnell einige über die Dauer des Telefonates. Wenn sich die beiden Systeme aber sehr schnell zueinander bewegen, wird es spannend, aber nichts davon führt zu einer subjektiven Wahrheit.

Es geht wirklich alles sauber auf, in der SRT, und das ist auch echt gut so.


Zitat von NoumenonNoumenon schrieb:Das ist aber eben eine ganz andere Aussage als etwa eine beobachterunabhängige Aussage - also auch unabhängig vom Bezugssystem - über die konkrete Distanz zwischen Erde und Alpha Centauri, die eben - wie gesagt - relativ vom gewählten Bezugssystem bzw. der Perspektive des Beobachters abhängt.
Redundanz hilft Dir nicht weiter, ich schreibe oft auch Aussagen redundant, aber bei mir ist das Ziel, dass der Gegenüber es zumindest dann einmal richtig versteht. Ich habe Dir das aber alles nun oben ja mehrfach genau erklärt.


Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Ich kann das gerne vorrechnen und visualisieren.
Zitat von NoumenonNoumenon schrieb:Die Rechnung bekomme ich wahrscheinlich auch selbst hin, aber die Visualisierung würde mich tatsächlich interessieren.
Ich habe ja nun zwei Diagramme gezeigt, aber mir ist schon klar, dass Du damit ohne echten Hintergrund nichts anfangen können wirst, selbst jene mit etwas Ahnung von Physik brauchen da dann doch noch ein paar Worte der Erklärung. Aber es gibt ein anderes Beispiel, eines von Wikipedia zum Uhrenparadoxon, dazu habe ich eine Visualisierung und Erklärung erstellt, die viel einfacher ist, ohne Minkowski-Diagramme, sondern auf der Basis der Grafik von Wikipedia, bei Interesse kann ich das raussuchen und hier einstellen.



Kurzes Nachwort, ich habe das alles einfach so von oben nach unten geschrieben, es kann gut sein, dass da Flüchtigkeitsfehler bei der Benennung im Text sind, mir fehlt eben die Zeit dass alles genau noch mal durchzugehen. Wenn was unklar ist, nachfragen, wird schon.


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