yasumi schrieb:Aber ich sehe den schriftlichen Austausch zwischen ihr und Söring - soweit wir ihn kennen - nicht als Beleg für einen Mordplan... Außer den Weihnachtsbriefen haben wir eigentlich nichts. Und nun ja, Weihnachten zu Hause, da kann man schon auf schlimme Gedanken kommen.
Nein, als Beleg für einen festen Plan sehe ich das auch nicht. Wohl aber als Vorstellungen und Wünsche, die ziemlich eindeutig in eine bestimmte - sehr ungute - Richtung weisen: Die verhassten Eltern sollen weg, weg, weg(...in einen Abgrund fahren, im Feuer verglühen etc.)
Und nicht etwa: Ich löse mich von den verhasssten Eltern. Das wäre ja auch eine Alternative gewesen! Und ich denk auch nicht, dass man anlässlich von Weihnachtsferien (zu denen sie übrigens auch nicht verpflichtet hätte werden können, meine ich) einfach so auf solche Gedanken kommen kann.
yasumi schrieb:Und da ich mir nicht vorstellen kann, das jemand quasi von Null auf Hundert sich durch kriminelle Aktivitäten über Wasser halten kann - wie das offenbar auf der Flucht geschah - gehe ich davon aus, dass die beiden mit dem "Genre" vertraut waren. (Angeblich war Elizabeth erste Idee auch, sich mit dem Verkauf von Drogen zu finanzieren. Söring fand das wohl in Bangkok keine so gute Idee.)
Na, zunächst hielten sie sich wohl von dem Geld von ihren Konten über Wasser. Erst dann- in Thailand - gab es verschiedene, zunächst weniger erfolgreiche Versuche, auf illegale Weise an Geld zu kommen.
Dass beide vorher, also im Jahr 1984 in größerem Ausmaß betrügerisch tätig waren, halte ich für sehr sehr unwahrscheinlich, besonders bei Söring. Bei Frau Haysom aufgrund ihrer Vergangenheit schon eher, aber auch nur im Bereich illegaler Drogen und Klauerei innerhalb der Familie.
yasumi schrieb:Und, da Söring das Stichwort Drogen in Bezug auf Washington selber erwähnte: ich könnte mir gut vorstellen, dass dieser Washington-Trip als Tarnung für einen Drogentransport geplant war. Von beiden.
Ich gehe aufgrund der Gesamtumstände sicher davon aus, dass eine(r) von beiden in Washington blieb. Und auf Grund der geschilderten Abläufe (Zeitpunkt der Filme, Zimmerservice, von Haysom geschilderte widersprüchliche Abläufe...) ist das für mich Söring.
Dass Söring selbst Drogen in großem Ausmaß konsumiert hat, ist für mich unwahrscheinlich. Denn was hätte Haysom daran gehindert, das bei einem der Prozesse - besonders im Prozess gegen Söring - zur Sprache zu bringen? Es hätte ihr doch eher genutzt als geschadet!
Die Geschichte, das Alibi sei für die Eltern gedacht, ist schon wieder so grotesk, dass sie für mich gerade deshalb eine gewisse Plausibilität hat.
Ich meine das so:
Wäre der Drogendeal vorher verabredet und ein gemeinsames 'Ding' gewesen, wäre es doch viel plausibler gewesen, sich ein Alibi zu schaffen, um etwas gegenüber Drogenermittlern in der Hand zu haben, falls man in Verdacht der Polizei gerät!
Da hätte man wirklich ein Alibi brauchen können.
Diese Geschichte wird aber nicht erzählt, weder von Söring noch von Haysom. Er besonders hält weiter an der Geschichte fest, das Alibi sei für die Eltern, habe sie ihm gesagt. Aber: So doof kann er doch nicht sein, dass er von sich aus darauf kommt, dass das plausibel ist.
Wieso erzählt er das aber bis heute?
Vielleicht ja deshalb, weil die gute Elizabeth ihm das tatsächlich als Grund angegeben hatte! So bescheuert es ist!