Geister Rituale
11.08.2015 um 13:08@skagerak
Auch wenn Wünschelrute oder Pendel auf den ersten Blick wenig mit dem Ouija zu tun haben zu scheinen, so haben doch all diese Werkzeuge eines gemeinsam: Sie dienen als „Steigrohre des Unbewussten“, wie Hans Bender gesagt hat. Sie verstärken unbewusste Bewegungen, bzw. geben überhaupt erst Gelegenheit, diese hervorzurufen.
Was das „Talking Board“ und seinen verbesserten Nachfolger, das „Ouija Board“ ausmachen, so sind natürlich die Buchstaben und Zahlen, die hier durch die Bewegungen der Planchette „angetippt“ werden, die wichtige Neuerung.
Frühere Formen der „Geister-Kommunikation“ waren ziemlich umständlich und erforderten viel Geduld, weil sie meistens über Klopfgeräusche funktionierten: Also zwei mal Klopfen für „Ja“, dreimal Klopfen für „nein“ und so. Solche Methoden zur „Geister-Kommunikation“ sind schon aus dem 16. Jahrhundert überliefert. Auch die frühen Spiritisten der Zeit nach 1848/50 benutzten sie. Meistens saß man bei einer Séance („Sitzung“) um einen Tisch, bis dieser sich dann bewegte (das berühmte „Tischerücken“ oder die „somnambulen Tische“ (J. Kerner), die um 1852 eine wahre Modeerscheinung in ganz Europa war) oder eben Klopfgeräusche von sich gab. Mit der „Ja-Nein-Methode“ konnte man natürlich kaum, oder nur sehr indirekt durch vieles Nachfragen komplexere Botschaften bekommen. Eine andere Methode war daher das Alphabet-Klopfen: Einer zählte die Buchstaben des Alphabets auf, so lange bis es klopfte. Der Buchstabe, bei dem das Klopfgeräusch oder auch die Tischbewegung stattfand, wurde dann aufgeschrieben, so dass man auf diese Weise – mühsam, Buchstabe für Buchstabe – auch Worte und ganze Sätze zusammenbekam.
Weil das immer noch sehr langwierig war, erfanden einige Spiritisten wohl so um die Mitte der 1850er Jahre Planchette und Talking Board, die also in dieser Form relativ „neue“ Gerätschaften sind.
skagerak schrieb:Also das vermeintliche kommunizieren mit Geistwesen mittels Buchstaben usw., ist das nur durch die Idee des Nirvana Talkingboards bzw des Ouija entstanden? Oder gab es dieses Ritual schon vorher, in welcher Form auch immer und die Bretter wurden durch die Inspiration eines solchen Rituals entwickelt?Hilfsmittel, um minimale unterbewusste Bewegungen hervorzurufen und zu verstärken, gibt es schon lange. Dazu gehören etwa die Wünschelrute, das Pendeln oder die Planchette. Diese besteht – wie der Name schon sagt – aus einem meist dreieckigen oder ovalen „Brettchen“, das an zwei Ecken Rollen und an der dritten Ecke einen Stift hatte. So konnten bereits minimale Bewegungen unterhalb der Bewusstseinsschwelle sich in sichtbaren Zeichnungen oder in Schrift manifestieren, und „automatisches Schreiben“ (also Schreiben ohne bewusste Kontrolle des Schreibenden) wurde erleichtert.
Auch wenn Wünschelrute oder Pendel auf den ersten Blick wenig mit dem Ouija zu tun haben zu scheinen, so haben doch all diese Werkzeuge eines gemeinsam: Sie dienen als „Steigrohre des Unbewussten“, wie Hans Bender gesagt hat. Sie verstärken unbewusste Bewegungen, bzw. geben überhaupt erst Gelegenheit, diese hervorzurufen.
Was das „Talking Board“ und seinen verbesserten Nachfolger, das „Ouija Board“ ausmachen, so sind natürlich die Buchstaben und Zahlen, die hier durch die Bewegungen der Planchette „angetippt“ werden, die wichtige Neuerung.
Frühere Formen der „Geister-Kommunikation“ waren ziemlich umständlich und erforderten viel Geduld, weil sie meistens über Klopfgeräusche funktionierten: Also zwei mal Klopfen für „Ja“, dreimal Klopfen für „nein“ und so. Solche Methoden zur „Geister-Kommunikation“ sind schon aus dem 16. Jahrhundert überliefert. Auch die frühen Spiritisten der Zeit nach 1848/50 benutzten sie. Meistens saß man bei einer Séance („Sitzung“) um einen Tisch, bis dieser sich dann bewegte (das berühmte „Tischerücken“ oder die „somnambulen Tische“ (J. Kerner), die um 1852 eine wahre Modeerscheinung in ganz Europa war) oder eben Klopfgeräusche von sich gab. Mit der „Ja-Nein-Methode“ konnte man natürlich kaum, oder nur sehr indirekt durch vieles Nachfragen komplexere Botschaften bekommen. Eine andere Methode war daher das Alphabet-Klopfen: Einer zählte die Buchstaben des Alphabets auf, so lange bis es klopfte. Der Buchstabe, bei dem das Klopfgeräusch oder auch die Tischbewegung stattfand, wurde dann aufgeschrieben, so dass man auf diese Weise – mühsam, Buchstabe für Buchstabe – auch Worte und ganze Sätze zusammenbekam.
Weil das immer noch sehr langwierig war, erfanden einige Spiritisten wohl so um die Mitte der 1850er Jahre Planchette und Talking Board, die also in dieser Form relativ „neue“ Gerätschaften sind.