Betroffenheit und Doppelmoral
09.11.2012 um 08:26@Mrs.Mikaelson
Erwarte ich wirklich zuviel, wenn ich dafür plädiere, dass man sein emotionales und rationales Handeln vergleicht, und sich dann gegebenfalls einer Veränderung nicht enzieht? Ich halte das eher für einen gesellschaftlichen Minimalkonsens, ohne den es keine Entwicklung geben kann.
Aus meiner Sicht gibt es sehr wohl ein aufrichtiges Leben in einer heuchlerischen Welt, denn wäre das nicht möglich, bräuchte man generell nicht mehr auf eine Veränderung der Welt hoffen. Nur macht es eben einen grossen Unterschied, ob man sich für menschliche Selbstbestimmungsrechte, Tierschutz, Chancengleichheit usw einsetzt, oder lediglich auf der Seite der Reaktion verharrt. Das Unrecht trotz besseren Wissens zu unterstützen, ist eine Doppelmoral, die zum Glück nicht jeder automatisch bei sich selbst suchen muss. Davon kann man sich nämlich glücklicher Weise zu großen Teilen befreien, oder was meinst du?
@Daenerys
Nun gut. Diese Oma steht also am Bügelbrett, sieht die Kinder in Afrika und hat Mitgefühl. Ohne diese Emotion, diese Nächstenliebe, wäre auch erst gar keine Triebfeder für ein Handeln gegeben. Nur was hilft dieses Gefühl, wenn daraus nichts anderes erwächst, als das sie links neben sich greift, und den Kaffee trinkt, für den drei Kinder gestorben sind, und dabei nicht mal ein einziger reflektierender Funken durch ihre Gehirnwindungen rauscht?
Oder, um es noch etwas zu verdeutlichen: Was ist das für ein Mitgefühl, wenn ich zusehe, wie ein Jugendlicher am Bahnhof zu Tode geprügelt wird, ich aber außer betroffen zu sein nichts unternehme? Oder ich eine Doku über Tierversuche sehe, dann aber skrupelos genau die Medikamente zu mir nehme, die an eben den Tieren getestet wurden? Sorry, wenn das keine Doppelmoral ist, was denn dann? Da ist ein Fingerzeig ein probates Mittel, genauso wie du auf jedes andere Unrecht deuten würdest.
Das man sich nicht jederzeit allem entziehen kann, wenn man nicht gerade in Kanada in einer Blockhütte lebt, wurde schon vorher geschrieben, und steht sicherlich außer Frage. Man ist aber weder gezwungen sich für alles zu interessieren, noch gleich emotional überfordert, nur weil man sich beim Kauf von Produkten vorher erkundigt, wie diese hergestellt worden sind, oder? Soviel Zeit sollte man schon aufbringen können, ohne gleich den Verlust der Alltagsfähigkeit befürchten zu müssen.
Und am schlimmsten, und das geht doch aus dem EP hervor, finde ich diejenigen, die vorhandes Unrecht trotz besseren Wissens weiterhin unterstützen.
Das alles hat @leberkashawaii doch schon auf den Punkt gebracht.
@Saphira
Erwarte ich wirklich zuviel, wenn ich dafür plädiere, dass man sein emotionales und rationales Handeln vergleicht, und sich dann gegebenfalls einer Veränderung nicht enzieht? Ich halte das eher für einen gesellschaftlichen Minimalkonsens, ohne den es keine Entwicklung geben kann.
Aus meiner Sicht gibt es sehr wohl ein aufrichtiges Leben in einer heuchlerischen Welt, denn wäre das nicht möglich, bräuchte man generell nicht mehr auf eine Veränderung der Welt hoffen. Nur macht es eben einen grossen Unterschied, ob man sich für menschliche Selbstbestimmungsrechte, Tierschutz, Chancengleichheit usw einsetzt, oder lediglich auf der Seite der Reaktion verharrt. Das Unrecht trotz besseren Wissens zu unterstützen, ist eine Doppelmoral, die zum Glück nicht jeder automatisch bei sich selbst suchen muss. Davon kann man sich nämlich glücklicher Weise zu großen Teilen befreien, oder was meinst du?
@Daenerys
Nun gut. Diese Oma steht also am Bügelbrett, sieht die Kinder in Afrika und hat Mitgefühl. Ohne diese Emotion, diese Nächstenliebe, wäre auch erst gar keine Triebfeder für ein Handeln gegeben. Nur was hilft dieses Gefühl, wenn daraus nichts anderes erwächst, als das sie links neben sich greift, und den Kaffee trinkt, für den drei Kinder gestorben sind, und dabei nicht mal ein einziger reflektierender Funken durch ihre Gehirnwindungen rauscht?
Oder, um es noch etwas zu verdeutlichen: Was ist das für ein Mitgefühl, wenn ich zusehe, wie ein Jugendlicher am Bahnhof zu Tode geprügelt wird, ich aber außer betroffen zu sein nichts unternehme? Oder ich eine Doku über Tierversuche sehe, dann aber skrupelos genau die Medikamente zu mir nehme, die an eben den Tieren getestet wurden? Sorry, wenn das keine Doppelmoral ist, was denn dann? Da ist ein Fingerzeig ein probates Mittel, genauso wie du auf jedes andere Unrecht deuten würdest.
Das man sich nicht jederzeit allem entziehen kann, wenn man nicht gerade in Kanada in einer Blockhütte lebt, wurde schon vorher geschrieben, und steht sicherlich außer Frage. Man ist aber weder gezwungen sich für alles zu interessieren, noch gleich emotional überfordert, nur weil man sich beim Kauf von Produkten vorher erkundigt, wie diese hergestellt worden sind, oder? Soviel Zeit sollte man schon aufbringen können, ohne gleich den Verlust der Alltagsfähigkeit befürchten zu müssen.
Und am schlimmsten, und das geht doch aus dem EP hervor, finde ich diejenigen, die vorhandes Unrecht trotz besseren Wissens weiterhin unterstützen.
Das alles hat @leberkashawaii doch schon auf den Punkt gebracht.
@Saphira
Saphira schrieb:Welche Filme ich weiterhin kaufe und welche nicht, das geht dich rein gar nichts an. Ich bin dir keinerlei Rechenschaft schuldigIch weiß schon, warum du dazu nichts mehr sagen möchtest.
Saphira schrieb:auf andere Zeigen darfst du dann erst wenn du wirklich in jeder aber in jeder Hinsicht, so Handelst, dass kein Mensch darunter leidet.Sagt wer? Du? Aber klar, du hast recht, nur Jesus oder ein Einsiedler darf über Doppelmoral und Heuchelei reden, schon klar.
Saphira schrieb:Ansonsten musst du hier nicht den großen Moralapostel, Richter oder sonst was spielen.Ach, das wurde schon oft gesagt und geschrieben. Das ist eine typische Phrase ohne Gehalt. Du kennst mich doch gar nicht. ;)
Saphira schrieb:Und was das Thema Doppelmoral bzw. Heuchelei betrifft, da halte ich mich lieber an die richtige DefinitionDie Definition ist schon die richtige. Genau die, um welche es mir bei diesem Thema auch ging.
Saphira schrieb am 06.11.2012:das Fordern von Verhaltensformen, die selbst nicht eingehalten werden.