Betroffenheit und Doppelmoral
03.11.2012 um 03:21Was es mir auf den Nerv geht, das ganze Betroffenheitsgerede, obwohl doch jeder mit einem Funken Verstand schon aus Kilometern Entfernung erkennt, dass es dabei nur um versteckte Feigheit vor dem Handeln geht.
Klar, wir sitzen mit unseren dekadenten westlichen Ärschen auf der Couch, schauen fett mampfend, umgeben vom puren Luxus paralysiert in die Glotze, während sich das Unheil seit Jahrzehnten eine tödliche Schneise durch andere Kontinente fräst. Beim ungewollten Anblick dieses Greuls, entfleucht dem geneigten und mitfühlenden Zuschauer dann ein sinnfreies, aber natürlich aus den tiefen des Herzen stammendes: -Ach, die tun mir aber leid, was ist das für eine schlimme Ungerechtigeit auf dieser Welt-.
Und? Das wars schon, mehr kommt dann nicht, außer vielleicht noch einige Ehrenrunden, um auch wirklich klar zu machen, wie sehr es einen schmerzt, das Leid der Welt. Gefolgt von Sätzen wie: Soweit ist es schon gekommen. Wo kommen wir denn da hin? Furchtbar, einfach schrecklich!
Hinterfragen, daraus Schlüsse ziehen, die dann irgendwie zum Handeln führen: Fehlanzeige. Lieber weiter drüber reden, ohne jemals nur ansatzweise zum Kern des Problems vorzudringen. Denn, dann müsste man ja eventuell was tun dagegen, in welcher Form auch immer. Einfach mal anfangen was zu verändern, wo auch immer sich die Chance dazu bietet, im Großen oder im Kleinen.
Doch ganz gleich um welches Thema es geht und wie deutlich das Unrecht oder das Verbrechen auf der Hand liegt, vom Computer Schrott in Ghana, über die Ölpest in Nigeria, zu gerodeten Urwäldern, Kinderarbeit und bitterer Armut auf der ganzen Welt, mehr als ein: was kann ich als kleines Rädchen schon dagegen machen, kommt doch nicht von uns. Wieso auch? Wir haben unsere Hintern doch im Schatten des Schlaraffenlandes im Trockenen geparkt, warum sollten wir ohne jeglichen Leidensdruck auch handeln? Wenn es hochkommt, spenden wir 3 Euro fünfzig, um unser rumorendes Gewissen zu besänftigen.
Unserer Reichtum basiert zu grossen Teilen auf der Armut der dritten Welt, unsere Wagschaale hängt nur deshalb so hoch, weil deren entsprechend tief hängt. Wir beuten alles aus, natürliche oder menschliche Ressourcen, nur damit der Status Quo erhalten bleibt, und wir uns Benzin oder Kaffee weiterhin leisten können.
Und deswegen können wir nur heuchelnd, mit einer schier grenzenlosen Doppelmoral darüber debattieren, denn WIR sind ein Stück der Maschinerie und des gefräßigen Monsters. Wir leben diesen tödlichen Moloch, und keiner will wissen, wie blutig die Hände des indischen Kindes waren, welches meine Schuhe zusammengeschustert hat. Keiner. Hauptsache es war ein Schnäppchen.
Unsere ehrliche oder gespielte Betroffenheit macht uns nur keinen Hauch besser. Dann sollten wir einfach dazu stehen, dass wir ein Teil des Problems sind, und kein Teil der Lösung.
Wie es mit DIR? Erlebst du das ähnlich? Gehts dir nur um die Selbstdarstellung, oder willst du mit Diskussionen wirklich was bewirken? Betroffenheit zur Schau stellen oder wirkliches Engagement? Oder nach dir die Sinnflut?
Klar, wir sitzen mit unseren dekadenten westlichen Ärschen auf der Couch, schauen fett mampfend, umgeben vom puren Luxus paralysiert in die Glotze, während sich das Unheil seit Jahrzehnten eine tödliche Schneise durch andere Kontinente fräst. Beim ungewollten Anblick dieses Greuls, entfleucht dem geneigten und mitfühlenden Zuschauer dann ein sinnfreies, aber natürlich aus den tiefen des Herzen stammendes: -Ach, die tun mir aber leid, was ist das für eine schlimme Ungerechtigeit auf dieser Welt-.
Und? Das wars schon, mehr kommt dann nicht, außer vielleicht noch einige Ehrenrunden, um auch wirklich klar zu machen, wie sehr es einen schmerzt, das Leid der Welt. Gefolgt von Sätzen wie: Soweit ist es schon gekommen. Wo kommen wir denn da hin? Furchtbar, einfach schrecklich!
Hinterfragen, daraus Schlüsse ziehen, die dann irgendwie zum Handeln führen: Fehlanzeige. Lieber weiter drüber reden, ohne jemals nur ansatzweise zum Kern des Problems vorzudringen. Denn, dann müsste man ja eventuell was tun dagegen, in welcher Form auch immer. Einfach mal anfangen was zu verändern, wo auch immer sich die Chance dazu bietet, im Großen oder im Kleinen.
Doch ganz gleich um welches Thema es geht und wie deutlich das Unrecht oder das Verbrechen auf der Hand liegt, vom Computer Schrott in Ghana, über die Ölpest in Nigeria, zu gerodeten Urwäldern, Kinderarbeit und bitterer Armut auf der ganzen Welt, mehr als ein: was kann ich als kleines Rädchen schon dagegen machen, kommt doch nicht von uns. Wieso auch? Wir haben unsere Hintern doch im Schatten des Schlaraffenlandes im Trockenen geparkt, warum sollten wir ohne jeglichen Leidensdruck auch handeln? Wenn es hochkommt, spenden wir 3 Euro fünfzig, um unser rumorendes Gewissen zu besänftigen.
Unserer Reichtum basiert zu grossen Teilen auf der Armut der dritten Welt, unsere Wagschaale hängt nur deshalb so hoch, weil deren entsprechend tief hängt. Wir beuten alles aus, natürliche oder menschliche Ressourcen, nur damit der Status Quo erhalten bleibt, und wir uns Benzin oder Kaffee weiterhin leisten können.
Und deswegen können wir nur heuchelnd, mit einer schier grenzenlosen Doppelmoral darüber debattieren, denn WIR sind ein Stück der Maschinerie und des gefräßigen Monsters. Wir leben diesen tödlichen Moloch, und keiner will wissen, wie blutig die Hände des indischen Kindes waren, welches meine Schuhe zusammengeschustert hat. Keiner. Hauptsache es war ein Schnäppchen.
Unsere ehrliche oder gespielte Betroffenheit macht uns nur keinen Hauch besser. Dann sollten wir einfach dazu stehen, dass wir ein Teil des Problems sind, und kein Teil der Lösung.
Wie es mit DIR? Erlebst du das ähnlich? Gehts dir nur um die Selbstdarstellung, oder willst du mit Diskussionen wirklich was bewirken? Betroffenheit zur Schau stellen oder wirkliches Engagement? Oder nach dir die Sinnflut?