@Libertin Der einwurf damals kam von mir und ich bin mir immernoch bewusst, dass vertikal farming eigentlich eher zur deckung des pflanzlichen anteils herhalten sollte und tiere weiterhin an die frische luft gehören. Es ist und bleibt aber im allgemeinen leider weiterhin ein projekt, welches noch nicht vernünftig umgesetzt werden kann. Schon gar nicht, wenn die vertical farm als autarke landwirtschaftliche farm sowohl den bedarf an pflanzlichen als auch an tierischen produkten sichern soll.
@Uglyjoy Uglyjoy schrieb:200.000q/km weidefläche für Kühe rinder und Schweine. Großzügig kalkuliert.
Haben wir gar nicht. Die landwirtschaftlich genuzte fläche in deutschland beträgt schon keine 200.000km². Wir könnten nen bisl was an wald abholzen, paar städte platt machen, dann können wir von den 357.409km² gesamtfläche bestimmt noch was für weideflächen aufbringen
:Y: Andere nahrungsmittel oder aber tierfutter für den winter wird ja eh überbewertet
:)http://www.umweltbundesamt.de/daten/flaechennutzung/struktur-der-flaechennutzung#textpart-1Uglyjoy schrieb: Von mir aus nur Hühner dann ist das ganze umso effizienter. Zum Ausgleich des benötigten fleischpensums.
Du willst den fleischkonsum über geflügel decken? Bleiben wir bei den 300g pro kopf pro woche? Das sind dann: pro tier ca 2kg fleisch und macht 624.000.000 tiere. Nehme ich den platzbedarf eines huhnes aus der biohaltung (und das ist noch lange nicht tiergerecht) von 4m², dann wären das 2496km² an weideland + 104km² stall. Bedenke ich, wie der hühnerhof bei meinen großeltern aussah, dann würde ich die zahlen des weidelandes am liebsten aus bodenschutzgründen wenigstens verdreifachen. Die 5 hühner hatten ihre 200m² (das zehnfache von meiner rechnung) hof und der sah übel aus, ohne zufütterung ging da nix.
So die 2496km² verdoppelt für regelmäßiges wechseln und wir sind bei 4992km² reine weidefläche zur fleischerzeugung. Soweit kommen wir noch hin. Nun haben wir aber das problem, dass wir diese tiere jede woche schlachten müssten, damit alle 80.000.000 deutschen ihre wöchentlichen 300g bekommen. Was tun? Genau mehr tiere halten, viiiiel mehr tiere halten. Bei einer wöchentlichen schlachtzahl von 624.000.000 hühnern und einer mastdauer von wenisgtens einem monat (für 2kg fleisch wären es eigentlich 40tage+) kommen wir auf 2.496.000.000 tiere und auf eine notwendige fläche weideland von 9.984 km² weideland + 416km² stall. Weideland wenigstens verdoppelt und wir sind bei 19968km² + 416km² stall = 20384km².
Nun haben wir aber immernoch die problematik, dass wir selber etwas mehr als nur diese 300g wöchentlich im magen haben wollen und die tiere selber im winter ebenfalls was im bauch haben wollen. Rechne ich nur november - februar als nicht weidefähige monate (weil einfach nichts wächst oder kreucht) und gehe davon aus, dass ein huhn in seinem leben (also die 30 tage) ca. 120g futter pro tag haben möchte, dann brauchen wir für den winter noch futterreserven von ca. 8.985.600.000kg (für 4 monate). Bei getreide bekommt man je nach sorte und wetter ca. 500 - 600g/m². Das würde bedeuten, wenn wir von 500g/m² (500.000kg/km²) ausgehen würden, dann kämen wir auf zusätzlich benötigte ackerfläche von: 17.971km², eher mehr um ernteausfälle durch bspw überschwemmungen oder aber hitzeschäden ausgleichen zu können.
Gesamtfläche für 300g huhn pro woche liegt bei: ~38.355km² nur fürs huhn bei einer landwirtschaftlichen auslastung des bodens, die mit sehr großer wahrscheinlichkeit nicht gerade die beste für den boden sein wird und dauerhaft so nicht möglich sein wird. Der hof meiner großeltern war nach jahren der nutzung nicht mehr vollständig bewachsen trotz deutlich mehr verfügbare fläche pro huhn. Heißt also entweder öfter die weidefläche wechseln oder aber mehr fläche pro huhn, wo wir mit sehr großer wahrscheinlichkeit eher in richtung der 100.000km² gehen, also nahezu die komplette aktuell genuzte landwirtschaftliche fläche und wir haben immernoch nicht den fleischbedarf von haustieren betrachtet oder aber den umstand, dass hühner erst ab ca. einem halben jahr geschlechtsreif werden und wir da auch noch nen bisl was an tieren halten müssen, damit ausreichend nachwuchs vorhanden ist, um überhaupt auf die wöchentlichen 624.000.000 hühner zu kommen, die geschlachtet werden müssten. Das wird dann doch ein wenig zuviel des guten.
Wohin eigentlich mit der ganzen scheiße?
Uglyjoy schrieb:Ich bin weder an einem weiteren Austausch interessiert, noch motiviert das für dich auszurechnen.
Weil du weißt, dass es eben nicht hinhaut? Auch nicht mit hühnern?
Uglyjoy schrieb:Ich bin mir außerdem nicht sicher ob dir die komplette Tragweite und der umfang bewusst ist, die einfluss auf das thema hat und eine neue staatform wird durch mich auch nicht veranlasst.
Ich bin mir der kompletten tragweite bewusst, keine sorge Daher ja auch das rumgerechne, ob wir platztechnisch das ganze überhaupt vernünftig stemmen könnten, ohne uns durch massive nahrungsimporte völlig zu verschulden, denn der export von nahrungsmitteln fällt ja förmlich flach.
Uglyjoy schrieb:Ich setzt mich nich ne woche am Stück hin und sammle die Informationen aus verschiedensten Quellen
War grad ne halbe stunde arbeit mit pausen zur nahrungsbeschaffung (kleinschnibbeln, kochen, essen). Soooo schlimm ist das nicht, wenn man sich seit längerem damit beschäftigt. Ist man nicht zur quellensuche bereit und auch nicht im thema drinnen, dann sollte man vlt nicht unbedingt die aussage raushauen, dass wir bei reduziertem fleischkonsum eine tiergerechte haltung ermöglichen könnten.