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Tierschutz – Warum ignorieren wir das Tierleid?

92 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Tierschutz, Fleischkonsum ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Tierschutz – Warum ignorieren wir das Tierleid?

05.10.2024 um 22:04
Der Tierschutz in Deutschland ist erschreckend schlecht und die grausamen Zustände, unter denen Tiere leiden, finden viel zu wenig Beachtung. Es gibt zahlreiche Missstände, die tagtäglich passieren und über die nicht genug gesprochen wird. Hier eine unvollständige Liste des Leids, das Tiere in unserem Land ertragen müssen:

1. Massentierhaltung: Millionen von Tieren werden in engen Ställen und Käfigen gehalten, ohne ausreichenden Platz, Bewegung oder frische Luft. Sie leben in ihrem eigenen Kot, werden mit Antibiotika vollgepumpt, um Krankheiten vorzubeugen, und haben oft keine Möglichkeit, ihr natürliches Verhalten auszuleben. Viele sterben qualvoll noch bevor sie geschlachtet werden.
2. Qualzuchten: Bestimmte Hunderassen, wie Mops oder Bulldoggen, leiden aufgrund gezielter Überzüchtungen an schweren gesundheitlichen Problemen. Ihre kurzen Schnauzen führen zu Atemproblemen, und dennoch werden diese Tiere weiterhin nachgefragt und gezüchtet, weil es als “süß” gilt.
3. Kälbertrennung: In der Milchindustrie werden Kälber oft direkt nach der Geburt von ihren Müttern getrennt. Die Kühe schreien tagelang verzweifelt nach ihren Jungen. Die Kälber selbst werden entweder für die Fleischproduktion gemästet oder getötet. Und all das nur, damit wir Milch und Milchprodukte konsumieren können.
4. Lebendtiertransporte: Tiere werden tagelang quer durch Europa und in Drittländer transportiert, oft unter katastrophalen Bedingungen – ohne ausreichend Wasser, Futter oder Platz. Viele sterben auf dem Weg oder werden schwer verletzt, nur um dann unter grausamen Bedingungen geschlachtet zu werden.
5. Pelz- und Lederproduktion: Noch immer werden Tiere in winzige Käfige gesperrt und leiden unter unvorstellbaren Bedingungen, um Pelzmäntel oder Lederprodukte herzustellen. Sie leben in Dreck, Angst und Stress, bevor sie grausam getötet werden.
6. Tierversuche: Jedes Jahr werden Millionen von Tieren für Tierversuche missbraucht. Sie werden vergiftet, verkrüppelt und oft bei lebendigem Leib seziert. Trotz Alternativen werden Tierversuche weiterhin in großem Maßstab durchgeführt.
7. Schlachtmethoden: Viele Tiere werden unsachgemäß betäubt und erleben ihren Tod bei vollem Bewusstsein. In deutschen Schlachthöfen kommt es immer wieder zu Berichten über grobe Misshandlungen, Fehlbetäubungen und brutale Vorgehensweisen.
8. Fischindustrie: Fische ersticken oft qualvoll an Bord der Schiffe oder werden lebendig aufgeschnitten. In Aquakulturen leben sie unter ähnlich katastrophalen Bedingungen wie in der Massentierhaltung an Land.

Diese Liste zeigt nur einen Teil der Missstände, die tagtäglich passieren. Was mich jedoch genauso erschüttert, ist die Tatsache, dass diese Zustände in der Politik nur unzureichend behandelt werden. Es gibt zwar Tierschutzgesetze, doch sie werden viel zu oft ignoriert oder schlecht durchgesetzt. Es fehlt der politische Wille, diese Grausamkeiten wirklich zu bekämpfen. Wie kann das in einem Land wie Deutschland, das sich als zivilisiert und fortschrittlich bezeichnet, akzeptiert werden?

Was mich noch mehr frustriert, ist, wie leichtfertig die Gesellschaft mit dem Thema Tierschutz umgeht. Man wird oft belächelt oder als radikal dargestellt, wenn man sich für den Schutz von Tieren einsetzt. Warum ist es gesellschaftlich völlig akzeptiert, Kindern Chicken Nuggets oder Bolognese zu servieren, aber gleichzeitig ein Tabu, ihnen zu zeigen, was wirklich mit den Tieren passiert, die auf ihren Tellern landen? Warum ist es in Ordnung, Kinder in einer Welt des Konsums großzuziehen, in der wir die Verbindung zwischen dem Tierleid und dem fertigen Produkt verbergen? viele greifen zum Fleisch, weil es billig und leicht verfügbar ist, ohne sich Gedanken über die Konsequenzen zu machen. Die kognitive Dissonanz hilft dabei, unser Handeln zu rechtfertigen: Wir wissen, dass Tiere leiden, aber beruhigen unser Gewissen mit Ausreden wie „Ich esse nicht viel Fleisch“ oder „Bio-Fleisch ist doch in Ordnung“.

Es geht hier nicht darum, dass jeder vegetarisch oder vegan leben muss. Es geht darum, wie wir als Gesellschaft so tun können, als wäre das tägliche Leid von Tieren normal und unvermeidbar. Wir leben in einem entwickelten Land, mit den technologischen und wissenschaftlichen Möglichkeiten, diese Grausamkeiten zu beenden oder zumindest erheblich zu reduzieren. Und doch verschließen wir die Augen. Es ist erschreckend, wie viele Menschen gegen Tierquälerei sind und gleichzeitig durch ihren Konsum von Fleisch und tierischen Produkten genau dieses Leid fördern. Wie kommt es zu dieser Widersprüchlichkeit?

Ich freue mich auf eure Gedanken, Meinungen und Ideen dazu.


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Tierschutz – Warum ignorieren wir das Tierleid?

06.10.2024 um 00:30
Mangelnde Empathie, bzw. kein Empathieempfinden für Tiere gepaart mit Ignoranz und Egoismus. Sich selbst belügen ist auch noch ein zentraler Aspekt.


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Tierschutz – Warum ignorieren wir das Tierleid?

06.10.2024 um 08:47
@Cecilia
Ich finde die düsteren Seiten des Fleischkonsum werden in weiten Teilen der Gesellschaft (mit Absicht) entzogen. Natürlich hat die Fleischindustrie kein Interesse daran das sowas immer wieder und überall public geht.
Mein persönliches Empfinden ist aber, daß Ende des Fleischkonsums ist eingeleitet. Vielleicht noch 2-3 Generationen.


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Tierschutz – Warum ignorieren wir das Tierleid?

06.10.2024 um 08:55
Wir ignorieren es, weil wir es können.
Es wird uns leicht gemacht wie @behind_eyes auch schreibt.

Und es wollen nicht viele dieses Elend sehen.
Man lebt eben sehr gut ohne dieses Wissen.


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Tierschutz – Warum ignorieren wir das Tierleid?

06.10.2024 um 09:09
Was noch dazukommt, es wird ja so getan, als würde alles "tierschutzgerecht" ablaufen, Haltung, Schlachtung, Züchtung.

Das gibt einem doch gleich ein gutes Gewissen. Wenn das vom Gesetz abgesegnet ist, wird es schon alles richtig sein.

Ich fühle mich auch dem ganzen Elend gegenüber sehr ohnmächtig. Das Elend hört ja auch nicht an den Landesgrenzen auf und wird immer mehr, je globaler man hinschaut.


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Tierschutz – Warum ignorieren wir das Tierleid?

06.10.2024 um 09:10
Zitat von CeciliaCecilia schrieb:Es ist erschreckend, wie viele Menschen gegen Tierquälerei sind und gleichzeitig durch ihren Konsum von Fleisch und tierischen Produkten genau dieses Leid fördern.
Die Lage der Tiere, wird sich nicht durch eine Änderung des Konsumverhaltens verbessern. Sondern durch Gesetze die genau das verbieten, was dich stört.
Dafür müssen sich aber Menschen einsetzen, die Tiere können es ja nicht.
Zitat von CeciliaCecilia schrieb:Warum ist es in Ordnung, Kinder in einer Welt des Konsums großzuziehen, in der wir die Verbindung zwischen dem Tierleid und dem fertigen Produkt verbergen?
Es ist jedem selbst überlassen, wie er seine Kinder erzieht. Die fragen abef mE sehr früh, wie das mit dem Fleisch von statten geht. Das kann man erklären und sollte man auch.


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Tierschutz – Warum ignorieren wir das Tierleid?

06.10.2024 um 09:12
@Cecilia
@Bundeskanzleri
Ich glaube schon, daß man mit mehr Transparenz und Offenheit über die Nachteile ne Menge bewegen kann, also Aufklärung.
Ich selber wurde hinsichtlich Pferdesport sehr gut abgeholt. Kannte Pferdesport nur vom Fernsehen, eines Tages ergab es sich, daß wir eine Pferderennbahn besuchten, bisschen wetten usw.
Vorm Eingang standen Menschen die für mich so aussahen wie Ordner von der Rennbahn... Die drückten jeden von uns einen mehrseitigen Flyer in die Hand der über Misshandlungen im Pferdesport aufklärte...das war aber nicht gleich zu sehen, die lächelten mich an, nichts wies auf eine Tierschutzaktion hin, drückten mir ziemlich flirty das Ding in die Hand, ich las den Flyer und mit jeder Seite mehr wurde das Motiv der Aktion sichtbarer und schrecklicher, Bilder von Pferdequal usw- ich war innerhalb 30m geschockt, drehte mich nochmal um und war völlig geschockt. Im weiteren Verlauf der nächsten Woche befasste ich mich nochmal damit und beschloss dem Pferdesport den Rücken zu kehren und auch aktiv was zu sagen wenn jemand Pferdesport gut heißt.
Aufklärung ist imo der Schlüssel, aber ist ein Prozess... Ich esse zum Beispiel Fleisch, sehe mich aber angesichts der Folgen wie im EP oben beschrieben schon länger in einem moralischem Dilemma und das arbeitet.


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Tierschutz – Warum ignorieren wir das Tierleid?

06.10.2024 um 10:53
Zitat von behind_eyesbehind_eyes schrieb:Mein persönliches Empfinden ist aber, daß Ende des Fleischkonsums ist eingeleitet. Vielleicht noch 2-3 Generationen.
Ja, das sehe ich auch so. Vor allem wird der Mensch bewusster und dadurch wird eigentlich fast jeder Aspekt im Leben, in der Gesellschaft automatisch beleuchtet und dementsprechend hinterfragt.


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Tierschutz – Warum ignorieren wir das Tierleid?

06.10.2024 um 11:02
@Cecilia
@M1ndCon7rol
@Bundeskanzleri
@behind_eyes
@Can
Wie weit wäret ihr bereit zu gehen?
Koppelt ihr euch auch vom medizinischen Fortschritt ab, um Tierversuche gänzlich abschaffen zu können?


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Tierschutz – Warum ignorieren wir das Tierleid?

06.10.2024 um 11:08
Zitat von CanCan schrieb:Vor allem wird der Mensch bewusster und dadurch wird eigentlich fast jeder Aspekt im Leben, in der Gesellschaft automatisch beleuchtet und dementsprechend hinterfragt.
Bewusstsein, richtig. Aber auch die Möglichkeiten, Alternativen, technologischer Fortschritt verdrängt die Fleischindustrieerhaltenden Mechanismen (Gütesiegel, Freilandhaltung, Bio usw).
Je mehr Alternativen es gibt, desto eher können diese Alternativen Lebensweisen in den Köpfen der Konsumenten, der Menschen sich entfalten und erhöhen die Akzeptanz.


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Tierschutz – Warum ignorieren wir das Tierleid?

06.10.2024 um 11:29
Zitat von paxitopaxito schrieb:Die Lage der Tiere, wird sich nicht durch eine Änderung des Konsumverhaltens verbessern. Sondern durch Gesetze die genau das verbieten, was dich stört.
Noch ist der Mensch nicht soweit, dass wir ein Verbot von Tierfleisch durchsetzen könnten. Daher halte ich die Aussage, es wird noch 2-3 Generationen dauern für realistisch und dann könnte man die Gesetzeslage ändern. Noch ist es es zu früh.


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Tierschutz – Warum ignorieren wir das Tierleid?

06.10.2024 um 12:43
Zitat von CanCan schrieb:Noch ist der Mensch nicht soweit, dass wir ein Verbot von Tierfleisch durchsetzen könnten.
Das würde nicht zur Verbesserung der Lage der Nutztiere beitragen, sondern zu ihrem Ende. Meine Vorstellung ist nicht, das wir irgendwann keine Schweine, Hühner und Rinder mehr haben, sondern das es denen die wir haben gut geht. Ich glaube, das ist möglich.


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Tierschutz – Warum ignorieren wir das Tierleid?

06.10.2024 um 13:06
@paxito

Wir sind als Menschheit aber noch nicht soweit, dass wir auf Schlachthäuser und Fleisch verzichten können.


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Tierschutz – Warum ignorieren wir das Tierleid?

06.10.2024 um 13:53
Zitat von Heide_witzkaHeide_witzka schrieb:Wie weit wäret ihr bereit zu gehen?
Koppelt ihr euch auch vom medizinischen Fortschritt ab, um Tierversuche gänzlich abschaffen zu können?
Hatte jetzt bislang noch nicht mitgeschrieben, aber:

Ich vermeide den Konsum tierischer/ mit Tieren in Verbindung stehender Produkte wo immer ich weiß dass sie enthalten sind.
Zum medizinischen Fortschritt: Auch im eigenen Interesse versuche ich durch Lebensstil/ Verhalten ("gesund leben") die Anzahl der nötigen Behandlungen zu minimieren.

Notfalls verwende ich Medikamente, lasse eine OP durchführen etc. (Ich bin schwerbehindert. Hatte auch schon größere OPs und weiß selbstverständlich dass in der Entwicklung Tierversuche involviert waren. Ebenso bin ich geimpft. Ohne jene OPs wäre es absehbar gewesen weiterhin und mehr medizinische Hilfe in Anspruch nehmen zu müssen, durch die OPs wurde ich nach und nach "medikamenten-, hilfsmittel- und arztfrei".)
"Notfalls" definiert als: Ein Unterlassen der Behandlung führt entweder zum Tod oder zu weiteren Einschränkungen die medizinischer intervention bedürfen.
Somit, exemplarisch: Ja, ich würde mir den Blinddarm rausnehmen lassen. Ja, ich würde mir einen vereiterten Weisheitszahn ziehen lassen. Nein, ich würde mir nicht die Zähne bleichen lassen. Nein, ich verwende für eine normale Erkältung keine Hustensirup, Schmerztabletten etc. Nein, ich würde keine Schönheits-OPs machen lassen (ich würde bei funktionalen Beeinträchtigungen die Funktion wiederherstellen lassen). Ich habe auch, schon im eigenen Interesse, auf eine Zusatz-OP die ein funktional sehr gutes OP-Ergebnis optisch schöner macht verzichtet.

Falls es einigermaßen äquivalente medizinische Behandlungen und Hilfsmittel in die keine Tiere involviert sind gibt würde ich diese bevorzugt nutzen bzw. nutze diese bevorzugt. Beispiel: Bräuchte ich ein Schmerzmittel (manche Schmerzen sind ohne einfach nicht aushaltbar; ich rede hier nicht von Kopfschmerzen, sondern brauchte schon Morphin) und es gäbe ein sicheres das ohne Tierversuche hergestellt worden wäre würde ich dieses bevorzugen. Orthesen, oft traditionell mit Leder gefertigt, sind heutzutage ohne und als ich Orthesen trug habe ich explizit nach einer Anfertigung ohne Leder gefragt (konnte gemacht werden, Behandlungserfolg vorhanden).

Kurz und gut: Definitiv ist es nicht der Fall dass durch mein Leben nie Tierleid stattfindet. Ich versuche aber möglichst viel zu vermeiden. Selbst wenn nicht alles perfekt geht, ist das kein Grund, wegzuschauen und nichts zu tun.


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Tierschutz – Warum ignorieren wir das Tierleid?

06.10.2024 um 13:58
Zitat von Heide_witzkaHeide_witzka schrieb:Wie weit wäret ihr bereit zu gehen?
Koppelt ihr euch auch vom medizinischen Fortschritt ab, um Tierversuche gänzlich abschaffen zu können?
Medizinischer Fortschritt ist nicht von Tierversuchen abhängig. Ganz im Gegenteil. Es gibt bereits vielversprechende oder sogar bessere Möglichkeiten Medizin zu Test. In vitro Test, Computermodelle und KI, Organoide die bereits in der Forschung eingesetzt werden.
Zitat von CanCan schrieb:Wir sind als Menschheit aber noch nicht soweit, dass wir auf Schlachthäuser und Fleisch verzichten können.
Interessant. Wieso denn nicht? Wieso bist du zb oder dein Nachbar nicht bereit? Erzählt mal einer Kuh, die ihr lebenslang in einem so engen Käfig steht und sich ihr ganzes Leben nicht mal umdrehen kann, dass wir noch nicht so weit sind und sie warten muss. In Indien leben 30-40% der Menschen vegetarisch. In Deutschland bereits 10%. Die Massentierhaltung wird ja nicht besser, sondern ist in den letzten Jahrzehnten viel schlimmer geworden. Damals war es noch üblich Fleisch nur 1 mal die Woche zu essen oder nur zu bestimmten Anlässen. Heute ist es Alltag.
Ws gibt nicht nur ethische, sondern auch gesundheitliche Gründe, jetzt über den Fleischkonsum nachzudenken. Die intensive Massentierhaltung führt dazu, dass Tiere oft mit Antibiotika behandelt werden. Diese Rückstände landen dann im Fleisch und können zu Antibiotikaresistenzen beim Menschen führen. Dazu kommt, dass zu viel Fleisch, insbesondere rotes Fleisch und verarbeitetes Fleisch, mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs und andere Gesundheitsprobleme verbunden ist.
Zu sagen, ‚wir sind noch nicht so weit‘, schiebt die Verantwortung auf die Zukunft, obwohl wir bereits die Chance haben, besser zu handeln. Der Wandel beginnt mit den Entscheidungen, die wir heute treffen.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Die Lage der Tiere, wird sich nicht durch eine Änderung des Konsumverhaltens verbessern. Sondern durch Gesetze die genau das verbieten, was dich stört.
Das sehe ich anders. Der entscheidende Hebel liegt beim Konsumenten. Solange Menschen weiterhin billig produziertes Fleisch aus Massentierhaltung kaufen, bleibt die Nachfrage bestehen und die Industrie wird nichts ändern. Gesetze entstehen oft erst durch gesellschaftlichen Druck – und dieser kommt von den Verbrauchern. Ohne eine spürbare Veränderung im Konsumverhalten gibt es keinen Anreiz für Politik und Wirtschaft, sich zu bewegen.
Nicht zu vergessen:
Die großen Verbände wie der Bauernverband blockieren und verzögern strengere Tierschutzmaßnahmen durch massiven Lobbyismus – in einigen Fällen könnte man das sogar als Korruption bezeichnen. Diese Gruppen setzen die Politik unter Druck, um ihre Interessen zu wahren und die grausamen Zustände in der Massentierhaltung zu rechtfertigen. Ein aktuelles Beispiel ist die Entscheidung, dass Kühe „nur noch“ 10 Jahre in Ställen gehalten werden dürfen, in denen sie sich nicht einmal umdrehen können. Schweinen dürfen die Schwänze ohne Betäubung kupiert werden etc. Warum passiert so wenig? Weil die Lobbyarbeit dieser Verbände darauf abzielt, echte Verbesserungen zu verhindern. Es geht ihnen in erster Linie darum, ihre Profite zu schützen, nicht den Tierschutz zu fördern. Solange dieser Einfluss so stark ist, bleibt der Schutz der Tiere auf der Strecke. Ob man sich also auf die Politik verlassen kann und sich von Gesetzen sagen lassen möchte, was richtig und falsch ist, liegt bei einem selber. Nur weil ein Gesetz etwas erlaubt, ist es nicht gleich richtig.


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Tierschutz – Warum ignorieren wir das Tierleid?

06.10.2024 um 14:02
Zitat von CeciliaCecilia schrieb:Medizinischer Fortschritt ist nicht von Tierversuchen abhängig. Ganz im Gegenteil. Es gibt bereits vielversprechende oder sogar bessere Möglichkeiten Medizin zu Test. In vitro Test, Computermodelle und KI, Organoide die bereits in der Forschung eingesetzt werden.
Woher hast du das?


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Tierschutz – Warum ignorieren wir das Tierleid?

06.10.2024 um 14:05
Zitat von Heide_witzkaHeide_witzka schrieb:Woher hast du das?
Es gibt bereits genug Erkenntnisse dahingehen. Es gibt etliche Seiten die einem die Thematik besser und intensiver behandeln und erklären:
Viele der tierversuchsfreien Modelle können zwar nicht vorhersagen, wie ein kompletter Organismus, ein ganzer Mensch, reagieren wird. Allerdings können Tierversuche dies genauso wenig. Bei Tieren handelt es sich zwar um einen ganzen Organismus, aber um den falschen. Dagegen liefern tierversuchsfreie Methoden mit menschlichen Zellen und Geweben, Miniorganen oder Multi-Organ-Chips, kombiniert mit speziellen Computerprogrammen, die auf menschlichen Daten basieren, im Gegensatz zum Tierversuch, genaue und für den Menschen aussagekräftige Ergebnisse.
Quelle: https://www.aerzte-gegen-tierversuche.de/de/wissen/tierversuchsfrei/alternativen

Es ist halt einfacher und günstiger es an Tieren auszutesten. Es geht am Ende immer nur um Profit.


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Tierschutz – Warum ignorieren wir das Tierleid?

06.10.2024 um 14:09
Zitat von CeciliaCecilia schrieb:Es gibt bereits genug Erkenntnisse dahingehen. Es gibt etliche Seiten die einem die Thematik besser und intensiver behandeln und erklären:
Ich kenne die Seite. Ist relativ populistisch und du hast noch einen draufgesetzt.
Überzeugt mich nicht.


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Tierschutz – Warum ignorieren wir das Tierleid?

06.10.2024 um 14:11
@Cecilia

Generell unterstütze ich den gesamten Absatz, der an mich gerichtet ist und ich sehe das auch so. Das Bewusstsein der Menschen schwingt momentan noch sehr im Ego und daher denke ich, das sich die Menschen(momentane Stand der Dinge) bei einem Verbot von Tierfleisch, auflehnen würden.

Nehmen wir Alkohol als Beispiel. Alkohol ist scheiße, um es mal drastisch auszudrücken. Selbst ein Schluck schadet dem Organismus, dem Körper, dem Geist und der Seele. Und mittlerweile gibt es immer mehr, auch zum wissenschaftliche Berichte, die sagen, dass selbst ein Tropfen Alkohol schädlich ist. Und mein persönliches Gefühl sagt, dass in Zukunft immer mehr Menschen keinen Alkohol mehr trinken werden.

Aber auch hier wäre es wünschenswert, dass ein Umdenken bei den Menschen stattfindet, und kein Verbot.


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Tierschutz – Warum ignorieren wir das Tierleid?

06.10.2024 um 14:12
Zitat von CeciliaCecilia schrieb:Medizinischer Fortschritt ist nicht von Tierversuchen abhängig. Ganz im Gegenteil. Es gibt bereits vielversprechende oder sogar bessere Möglichkeiten Medizin zu Test. In vitro Test, Computermodelle und KI, Organoide die bereits in der Forschung eingesetzt werden.
Diese gibt es.
@Heide-witzka
Das ist seriöse Forschung. Nicht ausgedacht, keine Sci-Fi. Ich könnte dir Studien heraussuchen, diese (oder Überblicksartikel, wenn Studien für dich ohne Uni-Zugang nicht abrufbar sind) wirst du aber auch selbst übers Internet finden. Exemplarisch: KI- und Computermodelle zur Vermeidung von Tierversuchen entwickelte eine andere Arbeitsgruppe bei meinem ehemaligen Arbeitgeber. All das ist vorhanden, wennauch noch "in den Kinderschuhen".

Realistischerweise: Es finden dennoch Tierversuche statt. Und nutzt man jetzt eine medizinische Behandlung, wird sie auf Resultaten aus Tierversuchen basieren.
Ist mir bewusst, und ich nutze sie dennoch. Weil es m.E. kein Tier rückwirkend rettet, an dem z.B. ein Schmerzmittel oder ein orthopädischer Eingriff getestet/ erprobt wurde. Und weil ohne die Nutzung dieser realistischerweise weitere Eingriffe folgen - die wenigsten Menschen dürften es z.B. wirklich durchhalten, exemplarisch (ich leide nicht daran) einen vereiterten Weisheitszahn sein zu lassen, kein Schmerzmittel zu nutzen, nicht zum Zahnarzt zu gehen und dann "einfach" daran zu sterben. Irgendwann nutzt man doch medizinische Hilfe, und verzögert man sie, wird sie tendenziell aufwendiger.

Mein Nichtkauf eines Fleischprodukts wird zwar auch nicht rückwirkend das Schwein retten. Dennoch sehe ich die Situation hier anders: Kaufe ich den z.B. Schinken nicht, wird wieder einer weniger verkauft und dem Supermarkt etc. mit der Zeit auffallen dass Schinken hier nicht so gut weggeht. Halte ich mich auch bei Besuchen, beim Vorbestellen von Mahlzeiten für eine berufliche Veranstaltung daran, wird wieder weniger Fleisch konsumiert und mit der Zeit schon automatisch mehr tierproduktfreie Auswahl existieren, sodass mehr Menschen auf die Idee kommen dürften tierproduktfrei zu leben oder zumindest den Konsum zu reduzieren. Noch vor Jahren war es schwierig bei z.B. beruflichen Veranstaltungen ein veganes oder auch nur vegetarisches Essen zu bekommen - da war Schnitzelsemmeln ausgeben, bei der Restaurantauswahl auf nichts achten gang und gäbe. Seit einigen Jahren sehe ich aber dass bei allen beruflichen Veranstaltungen zumindest in meinem beruflichen Umfeld - sei es eine Geschäftsreise, ein Kongress, oder auch "nur" eine einzelne kleine Mahlzeit wie bei einem Empfang oder Pausenkaffee - eine vegane Option besteht. Direkt auswählbar, sodass auch jene die "schon lieber weniger Fleisch essen" sich aber ggf. wegen einer "Extrawurst" schämen sich auch eher angesprochen fühlen. So auch Rückmeldung von Kollegen.


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