@Uglyjoy Uglyjoy schrieb: dass auch heute viele Menschen nicht die Wahl haben vegan zu leben,
Geschweige denn vor 50 Jahren.
Werde ich nicht weiter drauf eingehen.
Logischerweise ist veganismus eine frage der moral, aber auch eine frage des könnens. Dem verhungernden afikaner wird niemand ins gewissen reden, wenn er eins seiner 10 freilaufenden hühner nimmt, ihm dem kopf umdreht und es isst. Dem übergewichtigen wohlstandsdeutschen, der ohne probleme nicht zu wiesenhof greifen muss, hingegen kann man mit moral kommen. Wer keine wahl hat, muss nichts, selbst wer die wahl hat, muss gar nichts, kann sich aber durchaus mal vor augen halten, dass das fleisch hierzulande nicht gerade unter moralisch oder ethisch "besten" bedingungen entstanden ist. "Wir" deutschen haben durchaus die wahl. "Wir" deutschen stellen das fleisch auch unter fragwürdigen bedinungen her. Das ist hierzulande keine frage des könnens, sondern des wollens.
Uglyjoy schrieb:Weißt du was diese Mikroorganismen verwerten um letztlich Vit b12 herzustellen? Oder was Dreck ist?
B12 ist ein Produkt das nicht aus Pflanzen entzogen werden kann, das kommt unweigerlich und letztendlich von verstorbenen Tieren (selbst wenn es "aus der Erde" kommt)
Wenn man es ganz genau nimmt auch zum Teil von verstorbenen Menschen :(
Tod ist grundsätzlich notwendig für (neues) leben. Du hast einen denkfehler. Veganismus nimmt sich nicht heraus völlig tierfrei zu sein. Es geht vielmehr um die industrialisierte ausbeutung des gegenstandes tier. Mir als veganer ist es vollkommen egal, ob der apfelbaum nun auf erde gewachsen ist, die aufgrund eines gestorbenen rehs entstand. Es ist überhaupt nicht mein anspruch völlig frei von tierleichen zu sein. Das geht nicht. Es ist mein anspruch meine ernährung und lebensweise so zu gestalten, dass ich selbst sowohl aktiv als auch passiv möglichst wenig industrielles tierleid verursache. Veganismus hilft dem sterbenden reh im wald wohl wenig weiter und auch die ersaufende ratte im fluss ist davon nicht geschüzt. Die industrielle produktion hingegen wird dadurch beeinflusst sowohl aktiv durch konsum veganer "alternativen" als auch passiv durch nichtkonsum von tierprodukten.
Streng genommen ist ein apfel nicht vegan, da er auch durch nährstoffe tierischen ursprungs wachsen konnte. Streng genommen gibt es keinen veganismus im eigentlichen sinne. Glücklicherweise "rebelliert" der gemeine veganer aber auch "nur" gegen die industriealisierte tierhaltung. Nochmal schwein gehabt bzw eben nicht.