Geankdenexperimente sind ja ganz schön und toll, helfen in der realität aber nicht weiter. Erst recht nicht so, wie sie hier beschrieben sind.
Kind oder hund überfahren ist recht simpel, da die konsequenz in beiden fällen der tod des übergefahrenen zu sein scheint..... oder eben auch nicht, wird ja nicht genannt.
Interessant und ethisch relevant wird es doch erst, wenn man unterschiedliche konsequenzen miteinfließen lässt.
Kind überlebt das überfahren, erholt sich vollständig; hund würde sterben.
Hund überlebt das überfahren, erholt sich vollständig; kind würde sterben.
Die möglichkeit der sozialen bindung zwischen kind und hund kann ebenfalls miteingearbeitet werden. Hund überfahren, kind erleidet dauerhaften psychischen schaden. Kind überfahren, hund erleidet dauerhaften psychischen schaden. Beide können das überfahren jeweils überleben oder auch nicht.
Gedankenexperimente sind nur dann wirklich sinnvoll, wenn sich die konsequenzen ändern, das ausgangsszenario aber ähnlich bleibt. Anders kann man nicht herausfinden, wann und welche entscheidungen moralisch gerechtfertigt sind. Erst mit unterschiedlichen szenarien wird die frage ob kind oder hund überfahren werden soll erst wirklich interessant.
Das gleiche gilt auch für eigenen hund und mörder. Einen menschen, der anderen menschen geschadet hat bzw schaden wird, lasse ich eher links liegen, als (m)einen hund, der lieb zu allen ist. (M)einen hund, der als menschenfressende bestie umherstreift, kann ich eher töten als einen menschen, der keiner fliege etwas zu leide tut. (M)einen angstbeissenden hund würde ich aber wieder eher leben lassen, als einen menschen, der bewusst und mit spaß andere leute verletzt usw usf.
Der mensch ist für mein empfinden auch nur ein tier und damit nicht besser oder schlechter als (m)ein hund.
@rgnf Lässt du den mörder auch leben, wenn du weißt, er wird später dein kind umbringen? Lässt du ihn leben, wenn du weißt, er hat dein kind bereits umgebracht? Lässt du ihn leben, wenn er weitere 30 menschen töten wird? Wo liegt deine grenze, ab wann würdest du das leben des hundes dem des mörders vorziehen? Würdest du es überhaupt oder sagst du mensch steht grundsätzlich über hund, egal, was getan wurde und egal, was er noch tun wird?
@Balthasar70 Überfährst du kind oder hund, wenn der hund dabei stirbt und das kind den rest seines lebens aufgrund des verlustes in die klapse muss, das kind aber das überfahren überleben würde, sich von den physischen und psychischen schäden vollständig erholt?