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Gründe für oder gegen Veganismus/Vegetarismus

7.911 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Massentierhaltung, Veganismus, Fleischkonsum ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Gründe für oder gegen Veganismus/Vegetarismus

30.10.2015 um 10:35
@davros2.0
Zitat von davros2.0davros2.0 schrieb:Du behauptest das Gegenteil, und ich sage nach wie vor, dass das Unsinn ist.
Im Gegensatz zu dir behaupte ich aber nicht einfach nur irgendwas, sondern kann das auch zumindest mit eigenen Erfahrungen begründen. Es mag je nach sozialem Kontext zwar Situationen geben, in denen man sich dann "cool" fühlen kann, aber gesamtgesellschaftlich im Alltag betrachtet ist die von dir angenommene Motivation des "dazugehören wollens" ziemlich blödsinnig, dem ist nämlich nicht so.
Zitat von davros2.0davros2.0 schrieb:Meine Argumente sind ganz klar definiert wie du aus meinen Beiträgen rauslesen darfst, aber du tust sie nur als Unterstellung und Behauptung ab.
Nein, immer wieder nur "Ich kenn aber genug von der Sorte" zu wiederholen, anderen irgendwelche Motivationen zu unterstellen, die du dir halt so zurecht gelegt hast und auf Hinweise, dass deine Aussagen widersprüchlich sind nur zu schreiben Moral wär eben subjektiv, würd ich jetzt nicht unbedingt als "Argumente" bezeichnen...


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Gründe für oder gegen Veganismus/Vegetarismus

30.10.2015 um 10:46
@davros2.0
Allerdings beschränken sich deine Thesen in dieser Diskussion ja anscheinend primär auf die Unterstellung, Vegetarier und Veganer wären "Heuchler" und "naive Traumtänzer", weil man durch sein Konsumverhalten ja eh nichts ändern könnte?
Von daher wäre es wohl tatsächlich naiv, für diese persönlichen Unterstellungen dann sachliche Argumente von dir zu erwarten...


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30.10.2015 um 10:50
wurst2Original anzeigen (0,8 MB)


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Gründe für oder gegen Veganismus/Vegetarismus

30.10.2015 um 10:51
Mich persönlich haben allgemein die Argumente für eine vegane/vegetarische Ernährung überzeugt.
Also alle Argumente bezüglich Tierschutz/Minderung des Leids, Umweltschutz, wirtschaftlicher Nutzen, gesundheitlicher Nutzen usw. Bzw mich hat der "Kosten-Nutzen-Faktor" überzeugt.

Ich lebe allerdings weder vegetarisch noch vegan. Ohne mich herausreden zu wollen: Grund dafür ist meine gelegentliche Gier nach Aoste-Salami. Ansonsten esse ich keinerlei Fleisch- oder Wurstwaren. Auf die Salami kann ich auf lange Sicht natürlich verzichten, keine Frage.

Ein anderer Grund, warum ich meine Ernährung noch nicht auf vegetarisch/vegan umgestellt habe ist, dass ich mich mit dem Thema Ernährung noch nicht ausreichend auseinandergesetzt habe, um mich gesund vegan zu ernähren, sprich ohne Mängel. Allgemein habe ich es bitter nötig, mich damit zu befassen (bekomme alle 2 Wochen Vitamin B12 gespritzt und bin allgemein gesundheitlich nicht im besten Zustand). Allerdings möchte ich mir dafür ausführlich Zeit nehmen und an dieser mangelt es mir momentan extrem.
Zudem bin ich sehr, sehr neisig (wählerisch) und esse sehr viele Dinge nicht (speziell Gemüse). Deshalb muss ich erst lernen, diese Dinge so zuzubereiten, dass es für mich schmackhaft wird.

Mein Ziel ist es jedoch, in den nächsten 2-3 Jahren auf vegetarisch und in den nächsten 3-4 Jahren auf vegan umzusteigen. Mit genügend Zeit und Wissen vielleicht auch schon früher.

Mein persönlicher Wunsch wäre, nicht unbedingt alle Menschen zum Veganismus zu bekehren, sondern eher davon zu überzeugen, abzuwägen (Langzeitfolgen), sich bewusst zu ernähren und somit den Fleischkonsum zu reduzieren. Ich kenne Leute, die jeden Tag unbedingt Fleisch essen wollen, toll wäre es, wenn man solche Leute davon überzeugen kann, es bei 1-2 Mal die Woche zu belassen.


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30.10.2015 um 11:04
@Madame.Irrwitz
In deinem Fall möchte ich als Vegetarier doch erst mal empfehlen, mit einer vegetarischen Ernährung zu starten.

Aber VIEL WICHTIGER ist es, dich mal mit den Grundlagen zu beschäftigen. Alleine wenn du schreibst, du seist wählerisch. Nun, deine Gesundheit sollte Priorität haben. Isst du denn gar kein Gemüse, oder nur manche?

ich war auch mal so ein Kandidat, der über viele Jahre nur Schrott gefuttert hat - Tiefkühlpizza, Chips, Schokolade, fettige Wurst & Käse - nie Salat und Gemüse auch fast nie.

Seit ich nun seit doch vielen Jahren mich vegetarisch und bewußt ernähre (auch absolut keine Zuckergetränke und all so'n Scheiß) bin ich fitter und gesünder denn je - und ich gehe auf die 40 zu (mit 20 war ich schmächtig, käsig und eher schon schwabbelig)


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30.10.2015 um 11:07
Ich bin Ovo-Lacto-Pesce-Carne-Vegetarier (schon seit Jahrzehnten) und kann sagen, dass man sich so hervorragend gesund ernähren kann.


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30.10.2015 um 11:10
@emanon
:-P

Weißt du, da ich selber nicht mehr zur Hardcore-Prediger-Fraktion gehöre muss ich sagen: Mir ist jeder Fleischfresser lieber, der ehrlich zugibt, dass z.B. die Fleischindustrie einfach nur pervers ist. Oder jemand, der bewußt sagt: Okay, Fleisch, aber wenn dann nur ganz selten und nicht den billigsten Schrott.


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Gründe für oder gegen Veganismus/Vegetarismus

30.10.2015 um 11:15
@mccool

Ich esse gemüsemäßig einiges nicht, aber auch einiges gerne. Obst und Früchte bevorzuge ich dennoch. Viele Sachen, die ich früher nie im Leben gegessen hätte, esse ich mittlerweile, da ich gelernt habe, sie schmackhaft zuzubereiten. Allerdings fehlt diesbezüglich noch einiges an Wissen, deshalb wird der Prozess noch etwas dauern.
Der Wille etwas zu ändern ist auf jeden Fall da und auch als Langzeitziel angesetzt. Eben, weil ich gesünder und fitter werden will. Auch ich habe mich jahrlang fehl-und mangelernährt (viel Schokolade und Süßkram) und kriege nun die Rechnung dafür. :/

Fleisch/Wurst hat mich schon immer ziemlich angeekelt, genauso Fisch. Deshalb wird für mich durch den Verzicht der Aoste-Salami auch keine große Änderung eintreten und ist schonmal ein erster Schritt.


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Gründe für oder gegen Veganismus/Vegetarismus

30.10.2015 um 11:34
@Madame.Irrwitz
Ernährung sollte nicht, wie in unserer pervertierten Konsum- und Überflussgesellschaft ein Vergnügen sein, sondern zuallererst der Gesundheit dienen.

Und wie immer ist Wissen Macht: Wer nur auf tierische Produkte verzichtet, sich aber nicht mit Ernährung auseinandersetzt, sondern dann eben "nur das, was einem schmeckt" verzehrt, der läuft Gefahr, eine Mangel- oder Fehlernährung zu haben.

Ich habe ein paar Jahre in einem Fitnessstudio gearbeitet - und ich war jedes mal wieder überrascht, wie wenig Ahnung die meisten Leute von den grundlegendsten Dingen haben. Aber kein Wunder... lernt man ja fast nirgendwo was darüber - es sei denn, man eignet sich dieses Wissen selber an.

Und im Zeitalter des Internets gibt's da echt keine Ausreden mehr!

Konkretes Bespiel: Fitness / Muskelaufbau als Vegetarier. Wenn ich mich da nicht genau informiere, was Kohlenhydrate, was Eiweiß, was Fette sind - und in welchen Lebensmitteln diese enthalten sind, dann verschenke ich Zeit, Geld und Erfolg.

Aber selbst, wenn deine Ziele nicht sportlicher Natur sind - alleine für das "ganz normale Überleben" benötigt der Körper alle Möglichen Nährstoffe und Vitamine.

Sich einfach jeden Tag irgendwas reinzuschaufeln, nur weil es "vegetarisch" ist und "weil's schmeckt" ist der falsche Ansatz. Da haben wir dann die sogenannten "Pudding-Vegetarier" (so habe ich auch angefangen...)


Pudding-Vegetarier, umgangssprachlich für Personen, deren Ernährung formal den Kriterien des Vegetarismus genügt (kein Fleisch, kein Fisch), die aber entgegen der Grundregel alternativer Ernährungsformen stark verarbeitete Lebensmittel mit geringer Nährstoffdichte bevorzugen (Weißmehlerzeugnisse; Zuckerwaren). Die ernährungsbedingten Gesundheitsprobleme der P. entsprechen weitgehend denen der Mischköstler; wegen der eingeschränkten Lebensmittelauswahl können sie noch gravierender sein (Mangelernährung). In Forschungsstudien zu Vegetariern sind P. meist nicht einbezogen.


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Gründe für oder gegen Veganismus/Vegetarismus

30.10.2015 um 17:13
@davros2.0
Zitat von davros2.0davros2.0 schrieb:Was genau meine Handlungsgrundlage ist, lässt sich nicht aus dem Kontext schließen, denn die genauen Werte und moralischen Vorstellungen kennst du nicht, dazu müsstest du mich fragen und dir alles erklären lassen. Jeder Mensch hat Prioritäten, die er in bestimmten Fragen nach oben oder unten justiert. So geht's auch mit der Moral. Manche Leute sind eben der Auffassung man dürfe Menschen nicht wie Tiere behandeln, und manche man sollte Tiere wie Menschen behandeln. Sich selbst über andere Individuen zu stellen mag sich arrogant anhören, aber es ist nunmal Fakt das Menschen etwas anderes als Tiere sind. Eben durch ihre geistigen Fähigkeiten. Und Raubtiere essen nunmal auch andere Tiere. Willst du denen das auch verbieten und die vegan ernähren? Das ist genauso falsch wie ne Katze vegan zu ernähren. Menschen haben dabei die Wahl, und moralisch gesehen ist es FÜR euch vielleicht richtig darauf zu verzichten. Anderen Menschen aber eben nicht.
Dann ist das was du gesagt hast BESTENFALLS unvollständig.
Wenn du sagst 'Man darf tiere essen weil die eh irgendwann sterben und sie lecker sind' hast du damit deine handlungsgrundlage eindeutig beschrieben, ob du da was weglässt oder nicht ist DEIN Problem, nicht meins.

Du hättest es ja richtig stellen können, hast du aber nicht, und so wie du das gesagt hast könnte man das eben auch als handlungsgrundlage nehmen um menschen zu essen.

Dürfen wir also auch geistig behinderte töten weil wir intelligenter sind und stehen wir deswegen über ihnen?
Das ist ein anderes 'argument' von dir was totaler humbug ist, moralische verantwortung für das leid eines lebewesens an dessen intelligenz zu knüpfen.

Warum soll es außerdem falsch sein ne katze vegan zu ernähren, die stirbt doch eh irgendwann? 0.o


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Gründe für oder gegen Veganismus/Vegetarismus

30.10.2015 um 23:02
@shionoro
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Die zahl der Veganer in D wird langfristig steigen, allein schon weil wesentlich mehr junge menschen als alte Menschen veganer werden und eben die verfübarkeit veganer produkte weiter steigt.
Dass es hierzulande in den letzten 60 Jahren irgendwelche größeren Engpässe bei der Versorgung mit veganen Lebensmitteln wie Obst, Gemüse, Nudeln, Reis, Linsen, Kartoffeln etc. gegeben hätte, wäre mir gänzlich neu.
Ähnliches gilt auch für Bekleidung, wo ebenfalls bereits seit langer Zeit Alternativen zu Pelz, Wolle oder Leder erhältlich sind. Zum Beispiel in Form von Baumwolle, Leinen, Sisal, Jute und vor allem in einer mittlerweile unüberschaubaren Vielzahl von Kunststoffen bzw. Kunstfasern.

Offensichtlich verstehst du unter "veganen Produkten" aber etwas völlig anderes als ich.
Falls du damit vegane Convienience-Food, Fleischimitate und andere völlig überteuerte Ersatzprodukte meinst, dann verstehe ich nicht, inwiefern ein von irgendwelchen Lebensmittelchemikern zusammengekleisterter Schrott, der mit leckerem veganem Essen nicht das Geringste zu tun hat, die Anzahl von Veganern in Deutschland irgendwie steigern sollte?

Und warum muss denn überhaupt irgendwo das Label "vegan" draufstehen?
Schließlich kommen Juden und Muslime in Deutschland beim Lebensmitteleinkauf offensichtlich auch ganz ohne die Etikettierung "koscher" oder "halal" ganz gut zurecht, da sämtliche Zutaten auf der Verpackung angegeben werden müssen. Dadurch weiß z.B. auch ein Erdnussallergiker immer darüber Bescheid, ob z.B. in einer Tütensuppe "Spuren von Erdnüssen" enthalten sind oder ob er sie bedenkenlos essen kann.

Die Anzahl von Veganern in Deutschland wird auch nicht steigen!
Es wird höchstens die Anzahl derer zunehmen, die den Hype mal eben kurz mitmachen und spätestens nach ein paar Monaten wieder zur gewohnten vegetarischen oder omnivoren Kost zurückkehren.

Ich berufe mich dabei auf eine Studie des Humane Research Council bzw. Faunalytics, auf deren Homepage folgendes Selbstverständnis zu lesen ist:
Faunalytics is a very different kind of animal advocacy organization. We promote research and knowledge to help advocates improve the way people view and treat animals. You can use our free tools or engage our services to discover successful strategies to make every action count for animals.
http://faunalytics.org/

Eine "gekaufte Studie" irgendeiner sogenannten Fleischlobby kann also getrost ausgeschlossen werden.
Trotzdem entsprach das Ergebnis der Studie sicherlich in keinerlei Hinsicht den Erwartungen des Humane Research Council...
Eine neue Studie des Humane Research Council hat rund 11.400 Amerikaner befragt und dabei herausgefunden, dass gerade einmal 2 Prozent der Studienteilnehmer Vegetarier waren und dass 5 von 6 von ihnen eine vegetarische Lebensführung nicht dauerhaft durchhalten werden. Aus diesem Grund gibt es auch fünfmal so viele ehemalige Veganer und Vegetarier (ca. 10 Prozent der Bevölkerung) wie aktuelle. Übrigens: Während 86 Prozent der Vegetarier früher oder später ein Leben ohne Fleisch wieder aufgeben, sind es bei den Veganern hingegen nur (?) 70 Prozent.

Interessant an der Studie ist vor allem die Tatsache, dass das allgemeine Vorurteil nicht zu stimmen scheint, die meisten Menschen würden mit Mitte 20 auf eine vegetarische Ernährung umsteigen. Denn erst knapp zehn Jahre später, im Durchschnittsalter von 34, seien der Studie zufolge die Befragten zu Veganern und Vegetariern geworden.

Mehr als zwei Drittel der ehemaligen Vegetarier und Veganer sind Frauen (69 Prozent), und weniger als die Hälfte blieb mehr als ein Jahr fleischfrei. Außerdem gaben 43 Prozent der Befragten an, dass ihr Versuch, auf Fleisch zu verzichten, an der Ausschließlichkeit einer veganen Ernährung und Schwierigkeiten bei deren praktischen Umsetzung gescheitert sei. Bist du noch ein „echter” Veganer, wenn du aus Versehen ein Stück Toast mit Butter isst? Und was ist mit Vegetariern, die sich, wenn sie mit Fieber im Bett liegen, zur Stärkung eine Hühnersuppe machen? Für einige war eine derart dogmatische Herangehensweise auf die Dauer einfach zu anstrengend.
http://munchies.vice.com/de/articles/ruckfallige-vegetarier-271

Noch mal kurz zusammengefasst:
Die Befragung von 11400 Amerikanern hat ergeben, dass 86% der Vegetarier und 70% der Veganer ihre fleischfreie Ernährungsform wieder aufgegeben hatten. Davon waren weniger als 50% mehr als ein Jahr fleischfrei.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Nach meinung einiger war das internet auch nur so ein Trend.
Oder Umweltaktivismus.
Fakt ist: Veganismus ist mittlerweile etabliert,genauso wie vegetarismus vor einer weile etabliert worden ist.
Laut der Studie sind sowohl Veganismus als auch Vegetarismus bei den allermeisten Leuten keine Lebensformen, die man bis ins Grab hinein beibehält. Wer also von einer zukünftigen, veganen Gesellschaft träumt, der jagt nur völlig absurden Hirngespinsten wie diesem hinterher...
Jes 65,25: Wolf und Lamm sollen weiden zugleich, der Löwe wird Stroh essen wie ein Rind, und die Schlange soll Erde essen. Sie werden nicht schaden noch verderben auf meinem ganzen heiligen Berge, spricht der HERR.
Wikipedia: Tierfrieden

Diesbezüglich möchte ich dir auch noch einen älteren Beitrag von mir in Erinnerung rufen...
Beitrag von JohnDifool (Seite 299)


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Gründe für oder gegen Veganismus/Vegetarismus

31.10.2015 um 02:40
@JohnDifool
Zitat von JohnDifoolJohnDifool schrieb:Und warum muss denn überhaupt irgendwo das Label "vegan" draufstehen?
Schließlich kommen Juden und Muslime in Deutschland beim Lebensmitteleinkauf offensichtlich auch ganz ohne die Etikettierung "koscher" oder "halal" ganz gut zurecht, da sämtliche Zutaten auf der Verpackung angegeben werden müssen. Dadurch weiß z.B. auch ein Erdnussallergiker immer darüber Bescheid, ob z.B. in einer Tütensuppe "Spuren von Erdnüssen" enthalten sind oder ob er sie bedenkenlos essen kann.
Das ist so nicht ganz richtig. Allergene wie Erdnüsse müssen zwar explizit angegeben werden, aber bei vielen Zutaten hilft die vorgeschriebene Deklaration auf der Verpackung nicht wirklich weiter.
Beispielsweise beinhaltet die Angabe "Mono- und Diglyceride von Speisefettsäuren" - u.a. häufig zu finden als Konservierungsmittel in industriell hergestellten Backwaren - keine Informationen darüber, ob die im konkreten Fall aus pflanzlichen oder tierische Fetten gewonnen wurden. Häufig hilft die Zutatenliste also nicht wirklich.


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31.10.2015 um 11:56
@JohnDifool
Zitat von JohnDifoolJohnDifool schrieb:Dass es hierzulande in den letzten 60 Jahren irgendwelche größeren Engpässe bei der Versorgung mit veganen Lebensmitteln wie Obst, Gemüse, Nudeln, Reis, Linsen, Kartoffeln etc. gegeben hätte, wäre mir gänzlich neu.
Ähnliches gilt auch für Bekleidung, wo ebenfalls bereits seit langer Zeit Alternativen zu Pelz, Wolle oder Leder erhältlich sind. Zum Beispiel in Form von Baumwolle, Leinen, Sisal, Jute und vor allem in einer mittlerweile unüberschaubaren Vielzahl von Kunststoffen bzw. Kunstfasern.
Der Hinderungsgrund für viele dafür Veganer zu werden ist, dass sie denken, dass es sehr schwierig sei auf diese Art und Weise zu Leben.
Dazu gehört auch, dass sie beispielsweise in Kantinen oder Imbissen oder Restaurants (oder auch bei fertigprodukten) keine oder kaum explizit vegane speisen sehen.
Auch bei Kleidung muss man eben darauf achten (gerade was z.b. schuhe betrifft ist das nicht immer so eindeutig wo jetzt was drin ist).
Mich selbst hat das auch eine lange Zeit abgeschreckt.
Um Vegan zu Leben ist es nach wie vor notwendig ein doch recht bewusster verbraucher zu sein, was man um sich 'normal' zu ernähren nicht sein muss.
Ich weiß dass es hier viele ganz toll und wichtig finden sich bewusst zu ernähren und aufgeklärt zu sein, aber ich halte es für einen Wunschtraum dass die ganze gesellschaft sich dafür genügend mit Ernährung beschäftigt (das tut sie in anderen feldern ja auch nicht, sei es sport oder sei es politik, selbst was das mindestmaß betrifft).
Hier ist es oft weder die moralische Frage, noch unbedingt die disziplinfrage, sondern grundsätzlich der Aufwand, der abschreckt, dass man neue gerichte kochen muss, dass man sich zusammensuchen muss was man denn nun essen kann und wo man es bekommt usw.

Darum ist das Label vegan auch wichtig, eben für die Sichtbarkeit 'oh, naja, das kann ich essen', gerade was eben imbisse angeht damit man dieses Problem umgeht und auch eher unaufgeklärte verbraucher die möglichkeit haben vegan zu leben so wie sie ansonsten eben mit fleisch leben würden.

Was du da persönlich denkst über 'zusammengekleisterten schrott' ist da ziemlich irrelevant.
Das Label sollte sich durch alle Produktschichten ziehen, ob jetzt bei high end restaurant essen oder fertiggerichten.

Als veganes produkt bezeichne ich hier alles mit dem label vegan, also etwas, wo dem verbraucher zuvor nicht zwangsläufig klar wäre (durch anschauen des essens), ob es vegan ist, er es dadurch aber mitgeteilt bekommt.
Das betrifft dann natürlich keine Äpfel oder ähnliches, wohl aber die Apfeltasche beim Bäcker (wenn sie denn Vegan gemacht ist).
Eben eine möglichkeit dafür zu sorgen, dass man als veganer nicht dauernd inhaltsstoffe studieren muss oder nachfragen muss sondern einfach wie sonst auch sich das essen kauft und gut ist.


Offensichtlich verstehst du unter "veganen Produkten" aber etwas völlig anderes als ich.
Falls du damit vegane Convienience-Food, Fleischimitate und andere völlig überteuerte Ersatzprodukte meinst, dann verstehe ich nicht, inwiefern ein von irgendwelchen Lebensmittelchemikern zusammengekleisterter Schrott, der mit leckerem veganem Essen nicht das Geringste zu tun hat, die Anzahl von Veganern in Deutschland irgendwie steigern sollte?
Die Anzahl von Veganern in Deutschland wird auch nicht steigen!
Es wird höchstens die Anzahl derer zunehmen, die den Hype mal eben kurz mitmachen und spätestens nach ein paar Monaten wieder zur gewohnten vegetarischen oder omnivoren Kost zurückkehren.


http://faunalytics.org/
Interessante Seite, aber zum ersten beziehen sich deren Studien ja nicht auf Deutschland sondern auf die USA (die allerdings bereits prozentual mehr veganer haben als wir hier), zum zweiten finde ich die aussicht die sie stellen nicht allzu schlecht (du hast nur auf deren seite verlinkt, ich nehme an du meinst das hier https://faunalytics.org/feature-article/study-of-current-and-former-vegetarians-and-vegans/)


Da steht übrigens auch:
That being said, the findings do illuminate some things that many lapsed vegetarians/vegans have in common, such as transitioning to the diet too quickly, not being involved socially with other veg folks, and not being able to address certain food cravings. The study also shows that current vegetarians/vegans have a wide range of motivations that keep them veg, which may mean that more diverse messaging and outreach could have a positive impact.
Diese drei Punkte würden ja mit einer weitergehenden etablierung von Veganismus größtenteils entfallen.
Dann hätte man sowohl genug andere Leute die man sieht durch die man weiß wo man was bekommt, hätte es in näherer umgebung und könnte außerdem öfter vorher bereits kontakt mit veganem essen gehabt.


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01.11.2015 um 10:26
Heute ist weltvegantag :)
Wikipedia: Weltvegantag


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01.11.2015 um 16:07
@gastric
Zu diesem Anlass empfehle ich dir eine Mandelmusoße.
Rezept:
Mandelmus mit körniger Gemüsebrühe aufkochen. Mit Nudeln genießen. Die Soße schmeckt ein wenig wie Käse, nur besser und hat mindestens 5000 Kalorien.


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Gründe für oder gegen Veganismus/Vegetarismus

01.11.2015 um 17:04
Ich will garnicht zum Vollzeitveganer werden. Dazu genieße ich die Nahrungsvielfalt eines Omnivoren viel zu sehr.
Lieber entscheide ich mich ganz frei an dem einen Tag vegetarisch zu essen, an einem anderen Tag mag ich irgenwas mit Fisch, an wieder einem anderen Tag bevorzuge ich vegane Kost... etc.

Mich hält nicht meine Vorstellung der veganen Lebensweise davon ab Veganer zu werden.
Ich werde von der Tatsache "Komplettverzicht auf diverse Lebensmittel/ andere Produkte" davon abgehalten Veganer zu werden.


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01.11.2015 um 19:14
@slobber

Ist denn z.b. der verzicht auf milch zugunsten von pflanzlicher milch für dich ein Komplettverzicht?


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Gründe für oder gegen Veganismus/Vegetarismus

01.11.2015 um 19:26
vegane ernährung könnte ich mir nicht vorstellen.
ich ernähre mich fast nur vom fleisch. ein leckerer blutiger steak schmeckt eben nach essen.


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Gründe für oder gegen Veganismus/Vegetarismus

01.11.2015 um 19:57
@shionoro

Ich ernähre mich umfassend. Es gibt Tage an denen ich mich vegan ernähre, es gibt Tage an denen ich vegetarisches Essen zubereite, es gibt Tage an denen es Fleisch oder Fisch zusätzlich gibt.

Ich spreche jetzt in Ich-Form, auch wenn die zubereiteten Gerichte dann eben für alle Haushaltsmitglieder gelten.

Warum sollte ich komplett auf ein pflanzliches Ersatzprodukt zurückgreifen? Ich mag Kuhmilch und vertrage sie.
Sojamilch kann ich zwar auch trinken, aber dauernd möchte ich das auch nicht.
Andere "Milch" habe ich auch schon mal probiert (aus Neugier), aber der gewohnte Geschmack.... nun ja.

Ich esse mal dieses, mal jenes. Und eben diese umfassende Ernährung (ganz ohne "Ih neee, das würde ich nieeee essen") bringe ich meinem Nachwuchs nahe.
Möchte eben vermeiden das duch uns als Eltern eine gewisse negative Grundhaltung anerzogen wird.
Es gibt die verschiedensten Nahrungsmittel und Kombinationen im Laufe der Zeit. Ich binde mein Kind in die Produktauswahl, in die Zubereitung der Nahrung mit ein. Wir entdecken gemeinsam.

Bei uns heißt es "Erst wird probiert, dann entscheidet man ob man es aktuell mag oder nicht. Wenn man es nicht mag, muss man es nicht essen". So brauche ich beispielsweise bestimmte Gemüsesorten nicht kochen, da sie nur im Rohzustand angenommen werden. Oder mit Käse in Gerichten muss ich auch nicht ankommen - aktuell wird maximal geriebener Käse akzeptiert (und das auch nur "so", zum Naschen).
Warum ich das so handhabe?
Aufgrund meiner eigenen Kindheit.
Weil ich zwar ähnlich erzogen wurde "Was man nicht kennt sollte man erst mal probieren bevor man ein Urteil fällt".
Allerdings war einerseits Essenszwang da "Es wird gegessen was auf den Tisch kommt" und andererseits ein implizieren von vorgefassten Meinungen bestimmten Nahrungsmitteln gegenüber (auch wenn ich jene zuvor vielelicht nie probiert hatte, aber man plappert als Kind ja gerne nach was Mutti oder Vati sagt... und verinnerlicht es dann).


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Gründe für oder gegen Veganismus/Vegetarismus

01.11.2015 um 20:03
@slobber

Naja der Grund für veganismus ist ja nun in der Moral (und für manche in der Gesundheit) liegend, insofern spielt es beim Thema veganismus ja gar keine rolle ob jemand ab und zu mal vegan oder vegetarisch ist weil er es halt gerne mag aber sich ansonsten eben nicht umorientiert.

Kompletter verzicht ist es ja aber nicht, wenn man sich an andere Milch gewöhnt.
Kompletter verzicht wäre, wenn ich nichts genießbares mehr hab um meine Cornflakes hinein zu tun.

Ich will dir ja auch gar nicht in deine Kindererziehung oder ernährung reinreden, das muss ja jeder für sich entscheiden.

ich find aber halt schon, dass essen zu nem großen teil eine gewöhnungssache ist.

Wenn ich als Kind immer Kuhmilch bekomme dann werde ich das als geschmack von milch als normalität anerkennen.
Würde ich jetzt Reismilch bekommen genau das gleiche.

Insofern finde ich es keineswegs falsch, als Elternteil nur reismilch zu kaufen so wie andere nur Kuhmilch kaufen, ich zwinge damit niemanden etwas auf (sofern ich jetzt nicht explizit normale milch verbiete).

Da ist man aber natürlich wieder bei der frage: veganismus und Kindererziehung.
Und die ist gar nicht so einfach zu beantworten.


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