@JohnDifool JohnDifool schrieb:Es würde sich aber noch sehr viel mehr ändern, wenn z.B. ein Drittel Vegetarier würden und ein Drittel ihren Fleischkonsum erheblich reduzieren würden. Das ist auf die nächsten 50 Jahre gerechnet immer noch wesentlich realistischer, als selbst ein Anteil von nur 10% Veganern in 50 Jahren, auch wenn du nicht müde wirst, etwas anderes zu behaupten.
Eben nicht.
das würde lediglich zu höheren preisen, nciht aber zu einer verbesserung der Haltungsbedingungen führen.
Mit den höheren preisen müssten die ausfälle des fleischverkaufes ausgeglichen werden, da wird kein cent in verbesserte haltungsbedingungen gehen 8eher im gegenteil), und wir wir wissen, ersetzen die meisten leute das verlorene fleisch durch milchprodukte.
Es sei denn sie leben vegan.
Was soll da für ein effekt bei herauskommen?
Du brauchst die Tiere ohnehin für milch, eier,leder usw., die tiere sind da, die frage ist ob sie gemästet werden oder nicht, aber das ist kein vorteil, wenn man sie direkt killt.
10% veganer hätten mehr effekt als das was du da ansprachst.
Nicht nur Konsumtechnisch, sondern auch im hinblick auf alternativprodukte und gerichte zur heutigen ernährung, die es anderen vereinfachen, ebenfalls vegan bzw. nur mit sehr wenigen tierprodukten zu leben.
JohnDifool schrieb:Immerhin ist es ja so, dass viele Veganer irgendwann wieder zum Vegetarismus oder gar zur Mischkost zurückkehren bzw. "ON/Off-Veganer" sind.
Wie lange muss man sich denn eigentlich vegan ernähren, um als Veganer zu gelten? Einen Monat? Ein Jahr? 10 Jahre?
Was ist, wenn man z.B. einmal im Monat von den Schwiegereltern eingeladen wird und aus Höflichkeit jedesmal ein Stück unvegane Torte isst, sonst aber streng vegan lebt? Oder was ist, wenn man nur einmal im Jahr zu Weihnachten ein Stück vom Gänsebraten isst? Ist man dann noch ein Veganer?
Hast du dazu verlässliche Informationen?
Ich kenn keinen, der das mal länger als ein halbes oder sogar ein Jahr gemacht hat und dann zurückgekehrt ist.
Bei denen, die rückfällig geworden sind, war das so ungefähr ne woche und es war allen umstehenden auch voher klar.
Klar kommt sowas vor, aber 'viele' halte ich da für zu hoch gegriffen.
Man ist Veganer wenn man keine tierprodukte ist und das auch eben aus prinzipiellen Gründen tut, meiner meinung nach.
Und das man das auch ernst meint, das finde ich ist schon nach einem halben jahr oder so ersichtlich, wenn man sich eben umgestellt hat und das ganze für einen Alltag geworden ist.
Es gibt sicherlich situationen, in denen man ausnahmen machen kann, aber es ist nicht sinnvoll, solche ausnahmen regelmäßig zu machen.
Dann tendiert man nämlich dazu, immer mehr ausnahmen zu machen, und zeigt auch der aussenwelt, dass einem das ganze eigentlich gar nciht so ernst ist.
Das hat einen egnativeffekt.
Wer nimmt einen denn ernst, wenn man sagt, man isst kein fleisch milch und ei und findet das voll furchtbar, aber dann sagt 'naja, okay, beim grillabend mit meinem jungs ist ne ausnahme'.
Das wär vom materiellen her sicherlich immer noch eine starke verbesserung, aber das ist bei der kleinen anzahl veganer weniger relevant (mal ganz ehrlich, bei einem % veganer ist es einfach egal, was die essen im großen und ganzen, das ist noch nicht der ausschlaggebende punkt).
Heute ist es aber relevant, zu zeigen, was veganismus ist, warum man das macht und das man als veganer trotzdem gut leben kann, dammit sich veganismus besser etablieren kann.
Und all das unterminiert man wenn man regelmäßige ausnahmen macht und nach außen transportiert 'naja , hey, ab und an ist das voll okay, macht euch keinen kopf, so wichtig ist mir das nich'.
Man will ja genau das gegenteil zeigen.
JohnDifool schrieb:Ich glaube solche "kleinen Ausrutscher" dürften unter Veganern eher der Normalfall als die Ausnahme sein. Zumindest war das bei den drei "Veganern" aus meinem Bekanntenkreis der Fall. Der eine isst beim Catering auch mal ein Käsebrötchen, weil es keine veganen Brötchen gibt oder bringt auch mal ein hartgekochtes Ei als Brotzeit mit. Ein anderer isst auch mal Salat mit Joghurtdressing und die Nächste wechselt ca. jedes halbe Jahr zwischen veganer und vegetarischer Ernährung. Trotzdem nennen sich alle drei Veganer. Nur sind sie dann eben in Wirklichkeit überhaupt keine Veganer, sondern nur stinknormale Vegetarier. Und wenn man nur zwei-, dreimal im Jahr ein Stück Braten isst, dann ist man ebenfalls kein Veganer und auch kein Vegetarier, sondern höchstens Flexitarier.
Dann sind das keine veganer, ehrlich gesagt.
Ich bin ja auch kein vegetarier wenn ich im sommer doch ab und an steak esse.
Ein Ausrutscher ist etwas, was in einer sehr negativen und seltenen situation vorkommt.
Wenn ich bei einem geschäftsessen was über meine zukunft entscheidet gute mine zum bösen spiel machen muss, dann ist das ein ausrutscher und vollkommen vertretbar.
Wenn ich keine lust hab mir mein Brötchen von zu Hause mitzubringen, und da jedes mal käsebrötchen esse, dann ist es eine regelmäßige geschichte und kein ausrutscher, und wer regelmäßig kein problem damit hat, nichtvegan zu essen, der ist kein veganer.
JohnDifool schrieb:Eine sogenannte "vegane Ernährung" ist also auch jetzt schon bei einem Großteil der Leute, die sich selbst als Veganer bezeichnen, nur blanke Augenwischerei. Und den Anteil "echter Langzeitveganer" in einem Umfang zu erhöhen, dass er größere Auswirkungen auf die Tierhaltung hätte als eine bloße Reduzierung des Konsums tierischer Produkte bei einem Großteil der Bevölkerung, halte ich für ziemlich unrealistisch.
Moooment, du kennst irgendwelche leute die sich vegan nennen aber es nichtmal sind und ziehst daraus rückschlüsse.
Ich kenn keinen, der das so macht.
Allerdings muss man dazu sagen, dass auch jemand, der nur ab und an ein ei ist, und wirklich auch nur dieses ei und nicht dazu milch und fleisch oder sonstwas, der hat wirklich eine weit bessere bilanz als jemand der nur ein bisschen fleisch reduziert.
Auch bei den Leuten wären 10% schon ein ziemlich großer schritt in die richtige richtung.
Unrealistisch ist das nicht.
Du musst ja immer bedenken, dass sich das sortiment und auch die Aufklärung darüber was vegan bedeutet immer weiter verbessern.
Wenn es erstmal flächendeckend siegel gibt die sagen was im supermarkt vegan ist und was nicht, es in restaurants eine vegan karte oder wenigstens ausgewiesen vegane speisen gibt und man vegane sachen auch in ländlicheren regionen einfach beziehen kann, dann wird auch die anzahl der veganer vergleichsweise stark wachsen.
Und das wird kommen, ersteres vermutlich relativ bald, zweiteres ist in großstädten bereits oft der fall.
Meine einschätzung sind innerhalb von 50 Jahren 8% an der Gesamtbevölkerung.
JohnDifool schrieb:Der Fleischkonsum in Deutschland begann schon vor 30 Jahren abzunehmen, also bereits zu einem Zeitpunkt, als von Veganismus noch überhaupt keine Rede war. Man könnte also durchaus annehmen, dass er auch weiterhin abnehmen wird. Und das auch ganz ohne Veganer!
Fleisch ist aber nunmal nur ein kleiner teil (also das speisefleisch9 der gesamttierhaltung.
Da kann ich mir nix von kaufen, dass die tiere heute lieber für was anderes gequält werden.