@raitoningu Allein in Deutschland gibt es 4 millionen Milchkühe.
die zahl ist im zuge desse verschwindend gering.
Solche einzelaktionen sind ja gerade deswegen so sinnlos,weil sie sich nur auf ein Lebensmittel beschränken.
Es sagt nichts aus, wenn du weniger milch trinkst, wenn du trotzdem käse und andere milchprodukte konsumierst.
Bleiben wir zwecks Vergleichbarkeit mal nur bei den Milchkühen. Davon gibt es in Deutschland zurzeit ca. 4,2 Millionen. Durch zehn Prozent Veganer könnte also die Produktion von 420.000 Kühen eingespart werden.
Du bist also der Ansicht, bei einer Gesamtzahl von 4,2 Millionen würden 115.000 Kühe weniger überhaupt keinen nennenswerten Unterschied machen; 420.000 hingegen schon eine Menge verändern?
(*ausgehend von 200ml/Glas und einer durchschnittlichen Milchleistung pro Kuh von 20l/Tag)
Da sind es ja nicht nur die Kühe.
Außerdem importieren wir gut 35% unserer milch, das heißt,die Kühe musst du auch mit draufrechnen.
Insbesondere sage ich ja nicht, dass es auf Grund der Totalzahl der Unterschied macht.
Ich sage, es macht einen großen unterschied, weil man bei einer solchen anzahl dem hersteller klar machen kann, dass man nach alternativen verlangt.
Wenn ohne veganismus einfach weniger milch konsumiert wird (wie das z.b. beim fleisch ja der fall ist), dann denkt sich kein hersteller: Oh wow, ich sollte mein sortiment umstellen, da kann ich geld holen.
Wenn da 10% veganer sind die dann sojamilch hafermilch usw kaufen, dann aber schon.
Dann wird es vermehrt veganes eis geben, vegane schokolade, veganes gebäck beim bäcker usw. usf., was wiederum eine vereinfachung darstellt für andere, ebenfalls weniger oder gar keine tierprodukte mehr zu konsumieren.
Und dann wissen hersteller auch worann es liegt und sind eher geneigt zu reagieren, als sich nur über gewinnausfälle zu wundern.
raitoningu schrieb:Dass Vegetarier Fleisch meistens durch Milchprodukte ersetzen ist übrigens eine Annahme, die meine Beobachtungen eher nicht bestätigen können. Ausnahmslos alle Vegetarier die ich kenne, konsumieren verstärkt z.B. Sojaprodukte oder pflanzliche Aufstriche. Nur weil jemand nicht komplett vegan leben möchte, heißt das nicht, dass er sich keine Gedanken gemacht hat und sich nur noch von Käse und Eiern ernährt.
Das sag ich ja auch nicht (auch wenn meine erfahrung da ehrlich gesagt anders aussieht)
Dennoch ist es auch bei Vegetariern oft so, dass sie zwar bei Fleisch eine sehr starke meinung vertreten, aber veganismus dennoch für extrem halten, also bei milch und ei eher laxer reagieren.
Nein, siehe oben. "In keinster Weise geeignet" trifft es nicht wirklich.
Du hast zwar völlig recht, wenn du schreibst, dass der reine Verzicht auf Fleisch das Problem nicht lösen kann. Aber z.T. gehst du von falschen Voraussetzungen aus. Fleisch ist normalerweise kein Nebenprodukt der Milch- und Eierindustrie. Die männlichen Küken, die bei der Legehennenzucht anfallen, werden meistens sowieso gehächselt, da für die Mast andere Rassen effizienter sind. Aus denen werden keine Chicken-Nuggets; dafür leiden und sterben andere Hühner.
Und das eine Kalb, das eine Milchkuh pro Jahr werfen muss ( - bei einer durchschnittlichen Laktationsperiode von 305 Tagen - ) könnte unseren Rindfleischbedarf nicht mal annähernd decken. Also werden auch in diesem Bereich eine Menge Rinder ausschließlich für die Fleischproduktion gezüchtet.
Gut, das ist ein Argument.
Ich bin mir zwar nicht ganz sicher wie hier die relation aussieht, aber gut, dann werd ich dazu auch erstmal nichts sagen.
Allerdings ist es soweit ich weiß so, dass Deutschland das meiste seines billigfleischsortiments exportiert, während wir bei milch sogar importieren..
Das heißt, dass man mit milchreduzierung oder boykott bei den hiesigen betrieben weit mehr erreichen könnte als mit fleischreduzierung oder boykott.
Aber das sind zahlenspiele.
Mein großes problem mit den ganzen reduzierungs oder teilweisen boykott überlegungen ist, dass menschen eher dazu geneigt sind, eine sache zu machen und zu sagen: ich hab meinen teil beigetragen und jetzt ist schluss, als dass sie danach noch weitere Überlegungen anstellen.
Wie gesagt, wenn einer jetzt ein glas milch weniger pro tag trinkt, dann denke ich auch, dass es dann eher einfach dabei bleibt, als dass dieser mensch dann sagt 'ohja, ich sollte meinen konsum noch anderweitig weiter einschränken'.
Denn all diese dinge bedeutetn meistens verzicht.
Man sagt, ich verzichte auf fleisch, ich verzichte auf dies und das.
Aber Veganismus soll ja kein verzicht werden, sondern da soll ein grundsätzliches alternativsortiment entstehen, sodass man , wenigstens wenn dieses ausreichend divers ist, auf nichts verzichten muss und man einen lebensstil ohne tierprodukte haben kann aber auch ohne eremitentum.
Diese 'heute lass ich das mal weg' überlegungen erinnern eher an Diäten, wo man zwar sagt 'ne, heute keinen kuchen' aber an seinem grundsätzlichen lebensstil wenn überhaupt nur phasenweise etwas ändern will.
und da sehe ich eher ein problem und eine blockade als einen schritt in die richtige Richtung