Berufsbedingt habe ich passiv mit demenzerkrankten Menschen zu tun. Dieses Krankheit ist ja sehr breit gefächert. So habe ich das Gefühl, dass einige Leute damit trotzdem noch sehr zufrieden und glücklich ihr Leben - wenn auch eingeschränkt - führen können. Es gibt häufig auch die "klaren Momente", in denen man sich mit den Dementen richtig gut unterhalten kann und sie am Gespräch sichtlich Spaß haben. Und als jemand, der mit solchen Menschen täglich zu tun hat, sieht man aber leider ebenso, wie es von einen Tag auf den anderen anders sein kein. So ist eine an Demenz erkrankte Person am Morgen gut drauf, am Nachmittag oder am nächsten Tag kann sie schon ganz andere Charaktere haben. Aggressivität, Lustlosigkeit sind es dann meistens. Als Angehöriger sollte man auf jeden Fall wissen, dass es diese Stimmungsschwankungen gibt und man sollte damit umgehen können, das heißt, nicht enttäuscht sein, wenn die Demenz mal wieder stärker im Vordergrund rückt und man eventuell nicht als Familie erkannt wird. Wenn man damit umgehen kann, finde ich aber, dass man trotzdem noch viele schöne Momente miteinander erleben kann und das auch sollte.
Meine Großmutter erkrankte nach einem Infarkt an leichte Demenz, vermischte Namen der Familie, erkannte teilweise ihre Leute nicht mehr. Das war anfangs eine komische und traurige Situation. Aber man lernte halt irgendwie damit umzugehen - so gut wie es ging.