univerzal
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Ein neuer Pedant zum Rassismus
20.09.2008 um 16:56Aloha.
Wer momentan die Berichterstattung der Revolverblättchen (Springer uvm.) verfolgt, oder etwa in Bayern lebt und die CSU- bzw. Reps-Wahlkampfwerbung mitbekommt, der wird das Thema über das ich hier schreibe schon bemerkt haben.
'Ökonomische Ungleichheit' lauten die Stichwörter. Im Grunde nichts Schlimmes, denn dieser Ausdruck umschreibt nur einen dauerexistenten Status innerhalb der Bundesrepublik und weltweit. Es bedeutet, das es in Bevölkerung eine Art finanzielle Hierarchie gibt, zwar ohne Befehlsgewalt, aber mit deutlichen Unterschieden wie der Ober-, Mittel- u. Unterschicht.
Was allerdings tragisch ist und im Gegensatz zu meinem Titel auch keinen neuen Trend darstellt, ist die Meinungsmobilmachung, im Grunde Volksverhetzung gegen solche Minderheiten. Momentan sind es wieder die sogenannten 'HARTZIV-ABZOCKER', wie die Bildzeitung, Politik und weitere Medien reisserisch deren Repressalien gegen ALGII-Bezieher nennt.
Hierzu möchte auf einen Artikel der
Es ist bei der Bild-Zeitung ein gängiges Muster, in krisenhaften Zeiten, wo Abstiegsängste aufkommen, in denen sich politischer Unmut bei Menschen darüber anstauen könnte, dass sie die Verlierer sind, Kampagnen gegen Sozialhilfebetrug zu inszenieren - gegen „Sozialabzocker“ (2003), wie etwa die Serien gegen „Florida-Rolf“ oder „Karibik-Klaus“ oder „Wer arbeitet, ist der Dumme!“ oder „Wer arbeitet ist ein Idiot“.
Das Ziel ist immer das Gleiche: Man versucht den Zorn der Verlierer auf diejenigen zu lenken, denen es noch schlechter geht, oder Hass auf Minderheiten zu richten, die sich nicht wehren können. Bei den Rechtsextremisten und Neonazis sind das die Ausländer, bei Bild die Hartz-IV-Abzocker. In der Konfliktforschung nennt man das „gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit“.
Besser hätte ich es selbst nicht formulieren können.
Aber nicht nur Springer bedient sich fleissig an diesem Thema, beispielsweise sendet auch Sat1 eine Sozialfahnder-Show, Kabel1 zeigt Kontrolleure von ALGII-Beziehern und andere Ableger d. YellowPress steigen auf diesen Zug auf. Selbst renommierte Verleger im Pressewesen; die dt. Presseagentur, Spiegel, FAZ und Süddeutsche, greifen im Kampf um Auflagenzahlen und Quoten auf solche stupiden Mittel zurück.
Dazu nochmal ein Zitat der Nachdenkseiten:
Damit kein Missverständnis aufkommt: Betrug muss bekämpft werden. Aber Bild geht es nicht um Missbrauchsbekämpfung, BILD geht es darum, vom ärmlichen und erbärmlichen Schicksal von Millionen Alg-II-Empfängern und ihrer Familien abzulenken. Es soll unter der Hand der Eindruck vermittelt werden, als würden massenhaft Arbeitslosengeldbezieher einem Luxusleben frönen und diejenigen, die zu niedrigsten Löhnen arbeiten müssen, verhöhnen.
Damit hier jeder nachvollziehen kann, wie ich auf den Begriff kam. Der zitierte Blog hat zu dieser Thematik einen Bielefelder Konfliktforscher befragt, Wilhelm Heitmeyer:
Wilhelm Heitmeyers erstes Analyseergebnis: „Wir müssen uns davon verabschieden, dass ausschließlich politische Ideologien wie die des Rechtsextremismus die abwertenden oder feindseligen Mentalitäten erzeugen.“ Es reiche eine ökonomisch erzeugte „Ungleichheit“, die in eine „Ideologie der Ungleichwertigkeit“ umgewandelt werde.
Ein Fazit des Konfliktforschers, des Blogs und denn man auch meiner Meinung absegnen kann: Dieses Thema soll nur von wahren Problemen ablenken, und die Wahlkämpfer der CSU, sowie weitere Medien beteiligen sich heiter daran (wie damals zur hessischen Landtagswahl, als Roland Kochs und Bild's Aufhänger die Ausländerkriminalität waren, was entgegen des Bemühens der SPD zur beinahen Machtübernahme verhalf).
Denn Fakt ist - belegt von Studien - dass es zwar einen Missbrauch von Sozialleistungen gibt, der aber weitem nicht die Dimensionen wie in den Medien dargestellt innehat.
Vielmehr ist es eine Kampagne, die im Zuge verschiedener Parteiforderungen (Linke, SPD, Grüne) zur Erhöhung des ALGII-Leistungssatz man als Antwort interpretieren dürfte. Aufhänger hierbei ist die Dreistigkeit diverser, einzelner Leistungsbezieher, die aber ironischerweise von den angesprochenen Medien mitinszeniert wird.
---
Damit das Ganze nicht zu sehr ausufert: Was momentan in gewissen Zeitungen steht, von Politik und anderen Medienvertretern publiziert wird, ist nichts weiter als ein gelungener Mix aus Volksverhetzung, Medienmanipulation, Blendung und falsche Wahlversprechen durch Politik, Schürung von Hass und Ressentiments auf Minderheiten und last but not least die gute alte Panikmache zur Quotensteigerung.
Und das es auf eine Weise irgendwie uns alle betrifft, würden mich eure Meinungen dazu interessieren.
Wer momentan die Berichterstattung der Revolverblättchen (Springer uvm.) verfolgt, oder etwa in Bayern lebt und die CSU- bzw. Reps-Wahlkampfwerbung mitbekommt, der wird das Thema über das ich hier schreibe schon bemerkt haben.
'Ökonomische Ungleichheit' lauten die Stichwörter. Im Grunde nichts Schlimmes, denn dieser Ausdruck umschreibt nur einen dauerexistenten Status innerhalb der Bundesrepublik und weltweit. Es bedeutet, das es in Bevölkerung eine Art finanzielle Hierarchie gibt, zwar ohne Befehlsgewalt, aber mit deutlichen Unterschieden wie der Ober-, Mittel- u. Unterschicht.
Was allerdings tragisch ist und im Gegensatz zu meinem Titel auch keinen neuen Trend darstellt, ist die Meinungsmobilmachung, im Grunde Volksverhetzung gegen solche Minderheiten. Momentan sind es wieder die sogenannten 'HARTZIV-ABZOCKER', wie die Bildzeitung, Politik und weitere Medien reisserisch deren Repressalien gegen ALGII-Bezieher nennt.
Hierzu möchte auf einen Artikel der
Link deaktiviert (unerwünschte Quelle)
und vorallem auf folgendes Zitat darin verweisen:Es ist bei der Bild-Zeitung ein gängiges Muster, in krisenhaften Zeiten, wo Abstiegsängste aufkommen, in denen sich politischer Unmut bei Menschen darüber anstauen könnte, dass sie die Verlierer sind, Kampagnen gegen Sozialhilfebetrug zu inszenieren - gegen „Sozialabzocker“ (2003), wie etwa die Serien gegen „Florida-Rolf“ oder „Karibik-Klaus“ oder „Wer arbeitet, ist der Dumme!“ oder „Wer arbeitet ist ein Idiot“.
Das Ziel ist immer das Gleiche: Man versucht den Zorn der Verlierer auf diejenigen zu lenken, denen es noch schlechter geht, oder Hass auf Minderheiten zu richten, die sich nicht wehren können. Bei den Rechtsextremisten und Neonazis sind das die Ausländer, bei Bild die Hartz-IV-Abzocker. In der Konfliktforschung nennt man das „gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit“.
Besser hätte ich es selbst nicht formulieren können.
Aber nicht nur Springer bedient sich fleissig an diesem Thema, beispielsweise sendet auch Sat1 eine Sozialfahnder-Show, Kabel1 zeigt Kontrolleure von ALGII-Beziehern und andere Ableger d. YellowPress steigen auf diesen Zug auf. Selbst renommierte Verleger im Pressewesen; die dt. Presseagentur, Spiegel, FAZ und Süddeutsche, greifen im Kampf um Auflagenzahlen und Quoten auf solche stupiden Mittel zurück.
Dazu nochmal ein Zitat der Nachdenkseiten:
Damit kein Missverständnis aufkommt: Betrug muss bekämpft werden. Aber Bild geht es nicht um Missbrauchsbekämpfung, BILD geht es darum, vom ärmlichen und erbärmlichen Schicksal von Millionen Alg-II-Empfängern und ihrer Familien abzulenken. Es soll unter der Hand der Eindruck vermittelt werden, als würden massenhaft Arbeitslosengeldbezieher einem Luxusleben frönen und diejenigen, die zu niedrigsten Löhnen arbeiten müssen, verhöhnen.
Damit hier jeder nachvollziehen kann, wie ich auf den Begriff kam. Der zitierte Blog hat zu dieser Thematik einen Bielefelder Konfliktforscher befragt, Wilhelm Heitmeyer:
Wilhelm Heitmeyers erstes Analyseergebnis: „Wir müssen uns davon verabschieden, dass ausschließlich politische Ideologien wie die des Rechtsextremismus die abwertenden oder feindseligen Mentalitäten erzeugen.“ Es reiche eine ökonomisch erzeugte „Ungleichheit“, die in eine „Ideologie der Ungleichwertigkeit“ umgewandelt werde.
Ein Fazit des Konfliktforschers, des Blogs und denn man auch meiner Meinung absegnen kann: Dieses Thema soll nur von wahren Problemen ablenken, und die Wahlkämpfer der CSU, sowie weitere Medien beteiligen sich heiter daran (wie damals zur hessischen Landtagswahl, als Roland Kochs und Bild's Aufhänger die Ausländerkriminalität waren, was entgegen des Bemühens der SPD zur beinahen Machtübernahme verhalf).
Denn Fakt ist - belegt von Studien - dass es zwar einen Missbrauch von Sozialleistungen gibt, der aber weitem nicht die Dimensionen wie in den Medien dargestellt innehat.
Vielmehr ist es eine Kampagne, die im Zuge verschiedener Parteiforderungen (Linke, SPD, Grüne) zur Erhöhung des ALGII-Leistungssatz man als Antwort interpretieren dürfte. Aufhänger hierbei ist die Dreistigkeit diverser, einzelner Leistungsbezieher, die aber ironischerweise von den angesprochenen Medien mitinszeniert wird.
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Damit das Ganze nicht zu sehr ausufert: Was momentan in gewissen Zeitungen steht, von Politik und anderen Medienvertretern publiziert wird, ist nichts weiter als ein gelungener Mix aus Volksverhetzung, Medienmanipulation, Blendung und falsche Wahlversprechen durch Politik, Schürung von Hass und Ressentiments auf Minderheiten und last but not least die gute alte Panikmache zur Quotensteigerung.
Und das es auf eine Weise irgendwie uns alle betrifft, würden mich eure Meinungen dazu interessieren.