Jakke schrieb:Und wie will man circa 20 Millionen Menschen, die zur Risiko Gruppe gehören in Deutschland versorgen?
Wie
@ahri richtig sagt, gehört die Fragestellung doch in den Corona-Thread und das gilt für die gesamte Diskussion ob man nicht einsehen sollte, dass der:
"Seit vernünftig, handelt verantwortungsbewusst. - Versuch" einfach mal gescheitert ist.
Und eben auch die Frage ob es nicht sinnvoller wäre Geld und Aufwand in einen gezielten Schutz der besonders gefährdeten Menschen unserer Gesellschaft zu stecken, statt ein generelles Ausgehverbot auszurufen, das richtig schwer zu etablieren und noch schwerer durchzusetzen ist.
Der "Wohlstandstrotz" hält ungut viele Menschen davon ab sich und andere eigenverantwortlich zu schützen indem Versammlungsverbote, "Selbstquaratäne", so weit es eben möglich ist daheim bleiben und andere Regeln eingehalten werden im Moment hat man also hohes Verbreitungsrisiko und eine Wirtschaftslage die Existenzen gefährdet.
Was wäre da an einem gezielten Schutz Gefährdeter so grundfalsch?
Aber primär habe ich auf deinen Post geantwortet, weil ich wie gesagt nicht verstehe, was das nun mit der BILD zu tun hat?
Dass die BILD nicht dem seriösen Qualitätsjournalismus zugerechnet werden kann sondern der Boulevardpresse, da sind wir uns einig, aber ich verstehe weder das Topic, dass Du für diesen Thread gewählt hast noch Deine Aussagen:
Jakke schrieb:Die Bild treibt es zu weit
Was denn nun genau?
Jakke schrieb:Sie verpacken es aber geschickt mit einer weiteren Überschrift:"Kritiker bringen Riskante Methode ins Spiel" um sich von der Äußerung zu distanzieren.
Das ist so nicht korrekt.
In dem von Dir
verlinkten ArtikelIst es doch keineswegs so, dass die BILD hier eine solche Lösung (die Isolierung von Risikogruppen) vorschlagen würde.
In dem Artikel wird darüber berichtet, dass es diesen Denkansatz gibt und es wird Stellung dazu genommen.
Keineswegs distanziert sich die BILD hier "verpackt" oder "geschickt", sondern es wird ganz deutlich, dass die BILD dieses Gedankenmodell ablehnt:
Direkt unter der Schlagzeile:
"Die Isolation einer gefährdeten Gruppe birgt große Risiken"
Nach der groben Zusammenfassung wodrum es geht, also um die Fragestellung ob solch eine Isolierungsmaßenahme sinnvoll wäre folgt dann direkt das nächste ablehnende Statement der BILD:
"Doch der Versuch, nur diese Risikogruppen zu isolieren, birgt hohe Risiken."
Und dann folgt der Rest des Artikels, der dann nur noch mögliche Nachteile einer solchen Maßnahme aufführt:
die Tatsache, dass gar nicht sicher zu sagen sei, ob es für "Nichtrisikogruppenzugehörige" wirklich nur in Ausnahmefällen gefährlich wird
das die Isolation an sich bereits mit Risiken einhergehe und die BILD eine Verantwortbarkeit Selbiger in Frage stellt
das solch eine Maßnahme in den Augen der BILD Menschen mit bisher unentdeckten Risikofaktoren noch erheblicher gefährden würde
Also wenn Du eine solche Maßnahme ablehnst, was an dem BILD Artikel stört Dich dann?
Dass es solche Denkansätze gibt, dafür kann ja die Bild nichts.
Jakke schrieb:aber dass hat in der Krise wie wir sie erleben nichts mehr mit Journalismus zu tun.
Ganz im Gegenteil. Genau das
ist Journalismus:
Fakten (schöner wärs natürlich mit Quellenangabe und ein paar Hintergrundinfos) aufgreifen, veröffentlichen und dazu dann Stellung beziehen:
Die Frage ob solch eine Isolierung sinnvoll wäre steht im Raum, die BILD äußert sich zu der Fragestellung und das auch noch ungewohnt kritisch und erstaunlich wenig reißerisch.
Das ist Journalismus, kein Guter aber definitiv Journalismus.
Jakke schrieb:In Zeiten der Smartphones und des Internets finde ich es bedenkenswert womit wir uns berieseln lassen und es auch noch lesen.
Also ich lese das nur weil Du es angesprochen hast. Da ich selbst entscheide was ich als Quelle heranziehe und was nicht lese ich für gewöhnlich nichts was in der BILD steht, u.A. deswegen überrascht dieser Artikel mich positiv.
Jakke schrieb:Wie kritisch findest Du den Journalismus der Bild Zeitung?
Allgemein verzichte ich ja sogar lieber darauf das was die BILD bringt als Journalismus anzuerkennen, aber an diesem konkreten Artikel fällt mir nichts Negatives auf, allenfalls die Tatsache, dass der Artikel so einseitig "dagegen" ist, kein pro und contra abwiegt und auch keine Quelle angibt. Positives seh ich zwar auch nicht, aber ich sehe da nichts Fragwürdiges und versteh wie gesagt nicht was an dem Artikel Dich so stört.