Jorkis schrieb:Für mich sind Begriffe wie "Male Tears,", "Mansplaining", "toxische Männlichkeit" usw. inflationär verwendete Begriffe
Liegt vielleicht daran, dass du nicht davon betroffen bist und es daher nicht erlebst.
Du kannst dich als Nicht-Betroffener also nicht umfassend dazu äußern.
Jorkis schrieb:Für mich ist genau das nämlich auch Sexismus
Ist es nicht, da Männer die strukturell Privilegierten sind.
Jorkis schrieb:vor ein paar Jahren waren Mansplainer halt einfach Klugscheißer
Nö. "Klugscheißer" oder "Nerds", die sich in einigen Bereichen gut auskennen und daher etwas
gut erklären können oder ihr Wissen zur Schau tragen können sind sogar eher etwas Positives
und ich bewundere sie sogar.
Mansplainer reden "von oben herab" mit Frauen, weil sie meinen, dass sich Frauen in
gewissen Themen nicht auskennen. Weil sie weiblich sind, vielleicht auch weil sie blond
sind oder sie auf ihre Optik und ihr Geschlecht reduzieren und diesen Frauen daher ein
Wissen in einigen Bereichen "nicht zutrauen".
Das fängt damit an, dass einem erklärt wird wie man einen Computer einschaltet oder
gewisse Anwendungen im Bereich Computer oder Internet erklärt werden.
Männer, die nicht verstehen, dass Frauen, auch die, welche optisch nicht dem Klischee
entsprechen, Nerds sein können.
Generell Männer, welche Frauen etwas über die Gebiete erklären wollen, mit welchen
sich die Frauen (beruflich und/oder akademisch) eingehend befasst haben.
Manchmal fängt es auch schon damit an, dass mit einem ganz langsam und einfach
geredet wird, während man bemerkt, dass sie mit anderen Männern über das gleiche
Thema extrem anders reden, obwohl sie mit einem ebenso nerdig oder derb oder
kompliziert reden könnten.
Gibt auch berühmte Beispiele. Da war einmal eine Fußballexpertin, welche das als
ihren Beruf hatte und sich offensichtlich mit Fußball auskannte, aber mit der von
oben herab geredet worden ist, als hätte sie von nichts eine Ahnung.
Allein das zeigt ja schon, dass du dich nicht mit der Thematik auskennst.
Jorkis schrieb:Als ich damals qua Geschlecht 1 Jahr Wehrpflicht ableisten musste, fühlte sich das nicht besonders privilegiert an.
Zu Zeiten, in denen es sowas noch gab, mussten Frauen aber auch in der Schule nur aufgrund ihres Geschlechts
Hauswirtschaft lernen und hatten seltener als heute die Möglichkeit zu studieren.
Dass man sich als Frau generell ständig über Themen wie Schwangerschaft, Kinder oder/und Karriere
Gedanken machen muss, ist heute aber noch immer Realität.
Übrigens: Auch damals konnte man verweigern.
Jorkis schrieb:Und die befreundete Zahnärztin, die das Studium und die Praxis von den Eltern finanziert bekam, wird sicherlich strukturell privilegierter sein als der Sohn einer alleinerziehenden Bürgergeldbezieherin, um Mal das Klischee zu bedienen.
Bei deinen Beispielen hier geht es aber mehr um Klassismus als um Sexismus.