Coronavirus (Sars-CoV-2)

Luke.Skywodka schrieb:Gibt es denn eine Information darüber, wie viele Intensivbetten prozentual maximal belegt waren?

Auf der Coronaseite von ZEIT Online steht es folgendermaßen:

31.516 Intensivbetten gemeldet von 1.236 Standorten
12.789 freie Betten (41 %)
16.318 Patienten o. Covid-19 in Intensiv­versorgung
2.409 Covid-19-Patienten
in Intensiv­versorgung

Quelle: Intensivbetten Deutschland

ice_mother schrieb:Wie viele Menschen kennt Ihr mittlerweile persönlich?

Obwohl wir beide unterschiedliche Ansichten vertreten...Ich zähle mich hier im Thread zu der Fraktion derer, die hinter den angeordneten Maßnahmen stehen...du gehörst zu Jenen, welche die Maßnahmen sehr kritisch sehen....

….will ich so ehrlich sein und diesem Argument, nicht die Berechtigung verweigern.

Die Corona-Epidemie, erlebe ich bislang nur medial.

Weder ist mir im persönlichen, noch im Wohnumfeld eine einzige Person bekannt, die sich mit dem Virus infiziert hat und auch keine Person, die an Covid-19 verstorben ist.

In meiner Region (Einzugsgebiet ca. 500.000 Menschen) wurden bislang knapp 400 Infektionen bestätigt. Von diesen 400 Infizierten, ist inzwischen der größte Teil wieder genesen. Nur noch ca. 90 bestätigte Fälle, sind noch im aktiven Krankheitsverlauf. Ca. 50 von 400 hatten einen schweren Krankheitsverlauf. 20 Personen, verstarben an Covid-19.

Aus dem persönlichen Erleben heraus, ist das Virus gefühlsmäßig noch nicht direkt bei mir angekommen.

Die mediale Berichterstattung sorgt aber dafür, dass ich mich so verhalte, als würde es hinter jeder Ecke lauern und nur darauf warten zuzuschlagen.

Und ich vertraue den Experten, die uns ja andauernd vermitteln: Das Virus ist eindämmbar und auf "kleiner Flamme" kontrollierbar. Aber wehe wir lehnen uns zurück, werden nachlässig, pflegen Kontakte ohne das Abstandsgebot einzuhalten. Dann droht uns die "zweite Welle", die sich mit ungeahnter Wucht Bahn brechen könnte.

Teutonicus schrieb:Glaubt ihr eigentlich das zu Himmelfahrt (21.5) wieder Gruppenwanderungen erlaubt sind oder fällt der Vatertag für viele Männer auch ins Wasser?Und mit Maske zu Wandern ist jetzt auch nicht gerade so prickelnd.

Ich glaube, dass das Kontaktverbot weiter aufrecht erhalten wird.

Sicher......man könnte es dahingehend lockern, dass man beispielsweise Kleingruppen ( 4 bis 8 Personen) wieder die Zusammenkunft erlaubt. Das müsste dann aber mit eingehaltenem Abstandsgebot einhergehen....was das Problem aufwirft, wie man das kontrollieren will.

Ein besonderes Augenmerk, wird natürlich auf Veranstaltungen, wie dem Vatertag liegen, wo es natürlich nicht ums Wandern geht, sondern ums Saufen. Und ungehemmter Alkoholgenuss, mit einhergehender kompletter Distanzlosigkeit (man liegt sich bierselig in den Armen, bzw. kann ohne die Stützung Anderer überhaupt nicht mehr gerade aus Laufen) ist in Corona-Zeiten, ein absolutes No-Go.

Ich will dir nicht unterstellen, dass dein Vatertag so verläuft. Aber die Erfahrung zeigt, dass er bei Vielen genau SO läuft. Durch die Partyabstinenz könnte das sogar noch exzessiver Laufen als Eh schon.

Deshalb wird dieses Jahr, das Bierchen hoffentlich zuhause gezischt.



Gestern Abend musste ich doch sehr lachen....Lag ein Prospekt von einem Pizzadienst im Briefkasten. Man hat auf die aktuelle Lage reagiert....

Bei einem Bestellwert über 40€ gibt es....Nein....keine Flasche Wein.....sondern....eine kleine Flasche Desinfektionsmittel (60 Milliliter) gratis dazu.

Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag hat eine interessante Idee entwickelt, wie die Besucherströme in zum Beispiel Einkaufszentren, Hotels oder großen Geschäfte so gesteuert werden können, dass Menschenansammlungen vermieden werden können.
Der DIHK schlägt vor, dass Besucher in diesen Bereichen Tickets über eine App buchen müssen, um Zutritt zu bekommen.

Dort wird unter anderem vorgeschlagen, den Zugang zu Geschäften, Hotels oder Fußgängerzonen über Ticket-Systeme zu begrenzen. Diese seien „ein äußerst wirksames und vielfältig einsetzbares Instrument zur Vermeidung von Menschenansammlungen“. Die Tickets könnten über entsprechende Apps bereitgestellt werden

https://www.welt.de/vermischtes/live206935325/Corona-live-DIHK-schlaegt-Ticket-Pflicht-fuer-Fussgaengerzonen-vor.html

@Kreuzbergerin

Das halte ich für eine Verkaufsaktion für Technik.
Wie soll man denn bitte umsetzen dass man nicht ohne so ein Ticket in die Fußgängerzone eintritt? da muss doch alles abgesperrt werden und eine Art Drehkreuz installiert werden, dass nicht funktioniert ohne ein Ticket.
Außerdem bilden sich dann Schlangen, weil sicher mehr verkauft werden auf einmal als sich drin befinden?

Ich glaube kaum dass sich jetzt jeder Bäcker oder Fleischer Technik anschafft. Da reicht doch gesunder Menschenverstand, dass man nicht eintritt wenn man sieht dass sicherlich kein Abstand eingehalten werden kann. Notfalls ruft der Verkäufer zu, dass man bitte draußen wartet bis wieder jemand den Laden verlässt.

@RayWonders
Es gibt durchaus Örtlichkeiten wo man das gut umsetzen kann, wie z.B. Shoppingcenter und große Kaufhäuser. Da kann man den Einlass ziemlich einfach kontrollieren.
Aber du hast natürlich recht, in Fußgängerzonen müssten extra Absperrungen errichtet werden.
So wie ich das verstehe, soll es kleinere Geschäfte wie Bäcker, Fleischer usw. nicht betreffen.
Das ist auch erstmal ein Vorschlag des DIHK.

Kreuzbergerin schrieb:Der DIHK schlägt vor, dass Besucher in diesen Bereichen Tickets über eine App buchen müssen, um Zutritt zu bekommen

Über eine Art App kann ich mir das vorstellen
Wer Buchungen vornimmt bekommt eine " Eintrittszeit dazu. Bei uns wird eh von Ordnern kontrolliert wie viele im Laden sind und der Zugang geregelt. Wer keine Zeit / Ticket hat muß warten , die mit Ticket können bevorzugt rein
Durch so ein System würden eventuell auch die Warteschlangen kürzer
Wenn es so geregelt wird das 80% der Plätze im Laden für Tickets sind , der Rest für andere z.B. könnte so ein System funktionieren

@itfc
@RayWonders
Bei großen Ausstellungen oder bei sehr gut besuchten Museen wird das schon lange so gemacht, dass man Tickets nur mit einem festen Zeitfenster im Voraus buchen kann.

calligraphie schrieb:Es wird zukünftig regional angepasste Lockerungen geben ....bedeutet der Kurs wird gerade geändert . Es wird sehr viel schneller gehen müssen mit den Lockerungen .

Ich glaube auch, dass man zukünftig verstärkt regional, gegen die Ausbreitung des Virus vorgehen wird. Das könnte tatsächlich bedeuten, dass in Regionen, wo das Infektionsgeschehen eingedämmt und kontrollierbar ist, die Maßnahmen schnell gelockert werden könnten.

Es bedeutet aber im Umkehrschluss auch, dass an Orten wo das Infektionsgeschehen außer Kontrolle zu geraten droht, dann aber mit ungleich schärferen Maßnahmen vorgegangen werden muss. Da hilft dann keine "Ausgangssperre Light" mehr, wie wir sie im noch anhaltenden Lockdown praktiziert haben. Dann muss in diesen Regionen die richtige Ausgangssperre verhängt werden, um der Lage Herr werden zu können. Soll heißen...Fahrt zur Arbeit, danach nur noch lebensnotwendige Besorgungen (Supermarkt, Arzt, Bank, Apotheke) und dann sofort nach Hause. Keine Spaziergänge, Joggen und ähnliche Freizeitbetätigungen außer Haus.

Also ein Vorgehen, wie es Italien, Spanien und Frankreich in der Hochphase der Infektionsphase hatten.

EDGARallanPOE schrieb:Fahrt zur Arbeit, danach nur noch lebensnotwendige Besorgungen (Supermarkt, Arzt, Bank, Apotheke) und dann sofort nach Hause.

Wichtig wäre das man dabei eines in den Griff bekommt.
Ich wohne an der Grenze BaWü / Bayern. Als die Baumärkte in Bayern zu waren und bei uns offen war ein richtiger Pendlerverkehr zu uns,
also müsste ein Weg gefunden werden um dieses Pendeln aus Gebieten in den regional stärkere Beschränkungen sind zu unterbinden , sonst wäre es zwecklos

@itfc

Das hatte ich jetzt nicht extra geschrieben. Eine "richtige" Ausgangssperre, bedeutet natürlich automatisch, dass du das Gebiet deiner Stadt/des Landkreises/des Bundeslandes in dem du lebst, nicht verlassen darfst. Ausnahmen wären nur Pendler, denen ein Passierschein ausgestellt würde.

Dini1909 schrieb:Also , wenn ich mich so an Anfang des Jahres zurück entsinne, wie die ersten Meldungen des Virus kam, habe ich das zwar vernommen, aber um ehrlich zu sein auch NOCH nicht ganz so ernst genommen,

Vielen, mir natürlich auch, ging das so. Die ersten gemeldeten Toten waren, glaube ich 89 und 94 Jahre alt, da dachte man noch " gesegnetes Alter" dann fing man aber schnell an sich zu informieren.

Kürbiskern schrieb:Aber wenn man mal Schweden mit Bayern vergleicht, dann haben die ungefähr gleich viele Einwohner, Bayern ist aber dichter besiedelt. Bayern hat ziemlich auf Lockdown gesetzt, Schweden nicht. Trotzdem sind sie was die Fallzahlen und Tote angeht recht ähnlich.

Naja, Bayern hat 30% mehr Einwohner als Schweden und man kann die Länder wegen den extremen Unterschieden wirklich nicht vergleichen. Schweden hat nicht nur dünne Besiedelung sondern auch 50% Singlehaushalte.

Tschechien und Schweden haben beide 10 Millionen Einwohner. Tschechien 220 Tote und Schweden mit 22OO Toten 10 Mal mehr, Stand heute.
Das finde ich schon heftig.

Ich habe einen interessanten Artikel gefunden.

Er beschreibt verständlich, warum innerhalb der letzten Wochen immer wieder der "Betrachtungswinkel" geändert wurde.



Ende Februar/Anfang März

Zu diesem Zeitpunkt konzentrierte man sich ausschließlich auf die gemeldeten Fallzahlen. Da brauchte niemand zu rechnen, sondern nur erkennen, wie sie sich von Tag zu Tag veränderte.

Zitat

Zu Beginn der Coronavirus-Infektionswelle Ende Februar sind in Deutschland nur einige Dutzend Menschen mit einer Covid-19-Erkrankung gemeldet.

Doch bereits Anfang März warnt Lothar Wieler, Präsident des Berliner Robert-Koch-Instituts (RKI): "Die Fallzahlen werden weiter nach oben gehen." Täglich schaut die Nation ab diesem Zeitpunkt wie gebannt auf die Entwicklung jener Kenngröße.


Und Wieler wird recht behalten. Wenige Tage nach seiner Warnung sind es nicht mehr hunderte, sondern bereits mehr als 1000 Covid-19-Fälle in Deutschland. Und es werden täglich mehr.

März/April

Man löst sich von den reinen Fallzahlen und orientiert sich nun an der Verdoppelungszeit der bestätigten Infektionen.


Zitate

Mitte März befindet sich das exponentielle Wachstum in seiner Hochphase: Jeden Tag wächst die Zahl der Infizierten rapide, die Zuwachsrate liegt zwischen 20 und 30 Prozent.

In dieser Phase wird in gewaltigen Schritten gedacht - Ende März kann die Verdopplungszeit von fünf Tagen aus den damals etwa 50.000 Infizierten innerhalb von Wochen eine Million machen.


Und nach einigen weiteren Schritten wäre noch vor dem Sommer ein Großteil der Nation infiziert. Daher betont Merkel, die Verdopplungszeit müsse von fünf Tagen "in Richtung von zehn Tagen gehen, damit unser Gesundheitssystem nicht überfordert wird".

Mitte April


Der Verdoppelungszeitraum, wird von der Reproduktionszahl abgelöst. Ist die RPZ unter 1, gilt die Pandemie als eingedämmt. ist sie über 1 befindet sie sich im dynamischen Wachstum.


Zitat

Die Zahl der täglichen Neuinfektionen geht spürbar zurück.

Bereits am 5. April liegt die Verdopplungszeit bei den von Kanzlerin Merkel beschworenen zehn Tagen - und steigt weiter an, was in diesem Fall gut ist.

Denn je höher die Verdopplungszeit, desto langsamer breitet sich das Virus aus.


Allerdings verliert die Kennzahl Verdopplungszeit damit auch an Aussagekraft, denn sie liefert keine gute Einschätzung mehr über die weitere Entwicklung.

Die Reproduktionszahl ist allerdings auch die Zahl, mit welcher der Laie am wenigsten anfangen kann, da sie einen schwierigen Rechenweg erfordert. Sie kann nicht einfach aus den Statistiken abgelesen werden.

Die Entwicklung der Reproduktionszahl, wird jetzt unseren weiteren Weg in der Krise bestimmen.

Zitat

Doch es ist ein schmaler Grat und Merkel warnt, dass bereits ein leichter Anstieg der Reproduktionszahl gravierende Folgen hätte -


schon bei 1,1 "sind wir im Oktober wieder an der Leistungsfähigkeit unseres Gesundheitssystems".

Bei 1,2 würde die Belastungsgrenze sogar schon im Juli erreicht, so Merkel, bei 1,3 bereits im Juni.

Quellartikel


ttps://www.n-tv.de/wissen/Warum-die-Corona-Kennzahl-staendig-wechselt-article21742857.html

Übertriebene Panikmache gab es auf jeder Seite.
Auf der, die "persönlich" gesehen immer Leib und Leben höher gewichten, schützenswerter erachten würden und die, die zum Wohle der Wirtschaft tatsächlich über Leichen gehen würden und der Wirtschaft alles andere unterordnen würden. So kam und kommt es mir zumindest vor.

Schäuble hat lediglich das gesagt, was einige Juristen schon viel früher gesagt haben. Stellte aber absolut nichts in den Vordergrund, sondern mahnte lediglich nur zur genaustens Abwägung aller Interessen bzw. Rechtsgüter.

Da die Corana-Krise für sämtliche Entscheidungsträger in unserem Land neu gewesen ist, wusste niemand so Recht damit umzugehen. In einer neuen Situation für alle war es schwer eine gerechte Abwägung zu finden und dabei auch immer nach dem Verhältnismäßigkeitsgrundsatz zu entscheiden, zu handeln.

Persönlich finde ich es gut, dass unsere Entscheidungsträger nach anfänglichem zögern und die Entscheidung noch weitestgehend den Bürgern zu überlassen, was allerdings hier und da kontraproduktiv ausgenutzt wurde, die Zügel enger geschnallt haben. Enger schnallen mussten, dank den uneinsichtigen und sorglosen Bürgern.
So eng geschnallt, wie es einige Virologen schon zu Beginn von unseren politischen Entscheidungsträger erwartet und ihnen angeraten haben.

In der Impfstoffentwicklung könnte es einen Fortschritt gegeben haben. Das Jenner Institute der Universität Oxford hat einen Impfstoffkandidaten, mit dem erfolgreich Versuche an Affen durchgeführt wurden. Das Institut kann bis September einige Millionen Dosen dieses Impfstoffs herstellen.

Laut dem "Times"-Bericht gibt es einigen Grund für Optimismus. Demnach wurde der Impfstoff im vergangenen Monat in einem Tierversuch in den USA sechs Affen verabreicht. Danach wurden die Affen dem Virus ausgesetzt. Selbst nach 28 Tagen zeigten sie immer noch keine Symptome einer Erkrankung.

https://www.spiegel.de/politik/ausland/news-corona-virus-impfstoff-eu-innenminister-joe-biden-a-feecf913-7519-419e-9717-da2fdc638759