Coronavirus (Sars-CoV-2)

@Bone02943
@Tussinelda


Ihr sprecht doch von polnischen Pendlern. Die in Polen leben und jeden Tag, die deutsch-polnische Grenze passieren um zur Arbeit zu gelangen und nach der Arbeit nach Polen zurückkehren ?

Sobald aber ein Pole im Moment, unabhängig für welchen Zeitraum, polnischen Boden verlässt und danach wieder nach Polen einreisen will, ist er 14 Tage quarantänepflichtig.

Polnische Pendler müssen sich deshalb derzeit in Deutschland einmieten, weil sich sonst an jeden Arbeitstag eine 14 tägige Quarantäne anschließen würde.

Nach einem Monat Arbeit, will man dann aber schon mal die Familie sehen. Reist nach Polen ein, sitzt 14 Tage fest, verbringt ein Wochenende mit der Familie und dann geht das "Theater" von vorne los.

Jedenfalls solange, bis Polen die Quarantäneregelung aufhebt.

Lexter schrieb:Also ich muss dir für meine Region leider sagen

das ist natürlich ein Knackpunkt. Die subjektive Wahrnehmung bezieht sich ja meist nur auf ein begrenztes Gebiet.
Diese Wahrnehmung dann gemischt mit dem eigenen Verhalten projeziert man dann auch auf weitere Regionen.
Kann daher auch nur spekulieren ob es nur mit den Empfehlungen auf kurz oder lang funktioniert hätte.
Da ich die Deutschen eigentlich nicht als rebellische Nation sehe, denke ich, dass das schon genügt hätte.
Die Politik war zwar getrieben von allen möglichen Seiten, aber leider zu ungeduldig, das Festsetzen der Empfehlungen in den Köpfen der Menschen zu ermöglichen.

Ganz interessant bzgl. AfD und deren Ansicht bzgl. der Maßnahmen:

https://rp-online.de/panorama/coronavirus/afd-haelt-staatliche-corona-massnahmen-fuer-weitgehend-ueberfluessig_aid-50202061

Die AfD hält die von Bund und Ländern angeordneten Kontaktbeschränkungen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie inzwischen für weitgehend überflüssig. Da die meisten Bürger jetzt von sich aus Abstand hielten und Vorsicht walten ließen, sei es nun an der Zeit, „die Schutzmaßnahmen in die private Verantwortung der Bürger zu überführen“, sagte der AfD-Co-Fraktionschef Alexander Gauland am Donnerstag im Bundestag.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) warf er vor, die wegen der Infektionsgefahr angeordneten Einschränkungen der Grundrechte mit einer „Basta-Mentalität“ durchgesetzt zu haben. Die AfD sehe ihre Aufgabe darin, hier Alternativen aufzuzeigen. Eine Krise sei für die Regierenden immer auch eine Versuchung, „den Staat als Vormund der Bürger zu etablieren“. Dies sei offensichtlich nicht nur in Ungarn der Fall.

Vorwurf also: "Etablierung eines Vormunds für die Bürger"

Da könnten wir ja gleich jegliche Gesetze abschaffen weil wir den Leuten vorschreiben was sie nicht tun dürfen?

RayWonders schrieb:Vielleicht ist der Shitstorm sogar ausgegangen von Leute der AfD oder deren Anhängern. Und die hätte sowieso protestiert gegen die Aktionen. Hätte man Turnhallen hergerichtet und Security angeheuert hätte man das Kostenargument hergenommen.
So oder so, es gibt immer was gegen die Regierung zu sagen und das wird auch getan werden.

Ich empfinde den Vergleich des Einsperrens in die Psychiatrie wegen Quarantäne mit der DDR und Unterdrückung Andersdenkender als übersensibel. Und nach deinem Post mit der AfD vielleicht sogar lediglich als politisch instrumentalisierter Shitstorm..

Von der AfD ist die Kritik meines Wissens nicht ausgegangen, wenn ich mich recht erinnere waren es wohl die Freien Wähler, die sich zuerst zu Wort gemeldet haben, und mit einem Shitstorm würde ich es nicht gleichsetzen.
Mir selbst steht die AfD politisch ähnlich nahe wie der Mars, trotzdem haben meine Alarmglocken geläutet, ähnlich wie beim Lesen über die Fahndungsdatenbank.
Ich hoffe für mich selbst nun nicht dass meine Daten aufgrund einer Infektion oder Kontaktperson erhoben und in eine solche Datenbank eingepflegt werden, auch wenn das auf den ersten Blick auch wieder Äpfel und Birnen sind ob man als gewaltbereiter Schwerverbrecher oder im Zusammenhang mit Corona dort aufgeführt wird.
Mir ist das ein paar Nummern zu groß und unverhältnismäßig.
In meinem Landkreis ist die Skepsis ohnehin groß und ich wünsche mir einfach, dass das etwas angeschlagene Vertrauen der Bevölkerung in die Politik nicht noch weiter Schaden nimmt.

juanita schrieb:Ich hoffe für mich selbst nun nicht dass meine Daten aufgrund einer Infektion oder Kontaktperson erhoben und in eine solche Datenbank eingepflegt werden,

Ich höre und lese in der Diskussion immer nur "die Daten".

Kann mir mal jemand erklären, welche konkreten Daten eigentlich erhoben werden und wo eingepflegt werden sollen?

@Andante

Sachsen-Anhalts Gesundheitsämter haben doch Daten von Menschen an die Polizei übermittelt, die unter Quarantäne standen. Gespeichert wurden sie in der Fahndungsdatenbank des Landeskriminalamts (LKA), wie nun bekannt wurde. Unter den Betroffenen waren demnach auch Kontaktpersonen von Erkrankten und Rückkehrer:innen aus sogenannten Risikogebieten.

Beitrag von juanita (Seite 360)

Da geht es wohl um Namen und Anschriften, ob eine Corona-Infizierung vorliegt, evtl. noch um die Gründe der angeordneten Quarantäne und dazu der Zeitraum.
Nicht ganz ersichtlich ist, ob Kontaktpersonen zugeordnet gespeichert werden.

"Lustig" wird es für die Betroffenen, wenn die Daten nicht schnell genug aus der Fahndungsdatenbank gelöscht werden und sie in eine Polizeikontrolle geraten.

Bone02943 schrieb:Da geht es wohl um Namen und Anschriften, ob eine Corona-Infizierung vorliegt, evtl. noch um die Gründe der angeordneten Quarantäne und dazu der Zeitraum.
Nicht ganz ersichtlich ist, ob Kontaktpersonen zugeordnet gespeichert werden.

"Lustig" wird es für die Betroffenen, wenn die Daten nicht schnell genug aus der Fahndungsdatenbank gelöscht werden und sie in eine Polizeikontrolle geraten.

Das geht natürlich nicht, dass ein Gesundheitsamt solche Listen an die Polizei übermittelt, wenn es nicht im Quarantänebrecher geht, sondern erst mal nur um erfasste Infizierte, bei denen Quarantänepflicht besteht und die brav zuhause bleiben.

So weit ich das verstanden habe, ist das aber unabhängig von einer App geschehen.

Wenn so eine App richtig gehandhabt wird, worüber politisch noch zu Recht diskutiert wird, kann sie aber nützlich sein und vor allem dazu führen, dass die Beschränkungen dort, wo nachweislich kaum Infizierte sind, gelockert werden.

Davon profitieren dann auch die, die aus irgendwelchen Gründen gegen die App sind und sie freiwillig nicht verwenden wollen. Das ist wie mit dem Impfen: Die Impfgegner bzw. deren Kinder sind deshalb nicht krank, weil andere freiwillig zum Impfen gehen.

Bone02943 schrieb:"Lustig" wird es für die Betroffenen, wenn die Daten nicht schnell genug aus der Fahndungsdatenbank gelöscht werden und sie in eine Polizeikontrolle geraten.

wieso? Der Beginn der Quarantäne wird ja wohl der Tag sein, an dem sie erfasst wurden. Das schafft wohl jeder Polizist, da 14 Tage drauf zu rechnen.

@Bone02943
@Tussinelda


Wer bei einem deutschen Arbeitgeber beschäftigt ist und unter staatlich angeordnete Quarantäne fällt, hat Anspruch auf 6 Wochen Lohnfortzahlung, nach Ablauf der 6. Woche auf Krankengeld durch seine Krankenkasse. Laut §56 Infektionsschutzgesetz kann der Arbeitgeber sich diese Ausgaben von der zuständigen Behörde erstatten lassen.

Zumindest der 1. Teil sollte problemlos auch auf polnische Arbeitnehmer / Staatsbürger anwendbar sein, die in Deutschland beschäftigt sind - ausschlaggebend ist hier wie auch bei anderen Arbeitnehmerentsendungen der Ort, an dem das Dienstleistungsverhältnis maßgeblich ausgeübt wird, was bei einer z.B. Haushaltshilfe oder Pflegekraft logischerweise der Wohnort des Pfleglings ist.

https://www.e-recht24.de/artikel/arbeitsrecht/11971-corona-alles-zu-krankschreibung-kurzarbeit-home-office.html

@bgeoweh
ja, das weiß ich. Aber trotzdem Danke. Die Frage ist, müssen sie nach Hause......also wenn sie gesetzlich nach Hause müssten, weil sie nur so und so lange hier bleiben dürften, um dann wieder einzureisen (ich habe keine Ahnung, wie und ob das geregelt ist). Und ob das Entgelt tatsächlich fortgezahlt werden muss, wenn der MA sich selbst quasi unablässig in die Situation der Quarantäne bringt. OHNE zwingenden Grund.
Ist das geregelt? Ich glaube nicht.

Tussinelda schrieb:Und ob das Entgelt tatsächlich fortgezahlt werden muss, wenn der MA sich selbst quasi unablässig in die Situation der Quarantäne bringt. OHNE zwingenden Grund.
Ist das geregelt? Ich glaube nicht.

Ja, das ist der Knackpunkt. Schwierig wird es auch, wenn der AN formal bei einer polnischen Agentur beschäftigt ist und individuell keinen Arbeitsvertrag mit einem deutschen Kunden hat. Ich denke, da wird in den kommenden Monaten und Jahren noch einiges an Nachbearbeitung kommen, weder die Arbeitgeber noch die Versicherungen und Rückversicherungen werden sich drum reißen, auch nur einen Cent mehr zu übernehmen als sie wirklich müssen.

Es ist auch fraglich, was mit Personen passiert, die sich auf staatlichen "Rat", aber nicht auf Anordnung hin freiwillig selbstisolieren. Streng genommen schenken die ihren AG/dem Staat Geld bzw. Urlaubstage.

bgeoweh schrieb:Schwierig wird es auch, wenn der AN formal bei einer polnischen Agentur beschäftigt ist und individuell keinen Arbeitsvertrag mit einem deutschen Kunden hat.

Warum sollte in dem Fall nicht die Agentur zahlen? Die verdienen doch daran.

Im Bayer. Grenzgebiet zu Tschechien haben die Arbeitgeber auch gleich für ihre Ärzte und Schwestern Wohnraum besorgt und satte Aufschläge zum Lohn versichert, wenn sie in Deutschland bleiben.

Den Leuten die gepflegt werden, kann man zusätzliche Zahlungen oft nicht zumuten. Viele haben ja eine Kraft aus dem Ausland weil sie sich kein Heim leisten können. Wenn sie der polnischen Kraft kündigen müssen weil es unbezahlbar wird, ist auch niemandem geholfen - auch der Agentur nicht.

Frau.N.Zimmer schrieb:Warum sollte in dem Fall nicht die Agentur zahlen? Die verdienen doch daran.

Weil dann im Zweifelsfall polnisches Recht gilt, in dem ich mich 0 auskenne, dazu also nichts sagen kann :D

Den Leuten die gepflegt werden, kann man zusätzliche Zahlungen oft nicht zumuten. Viele haben ja eine Kraft aus dem Ausland weil sie sich kein Heim leisten können. Wenn sie der polnischen Kraft kündigen müssen weil es unbezahlbar wird, ist auch niemandem geholfen - auch der Agentur nicht.

Hand auf's Herz: diese Arbeitsverhältnisse sind in vielen, vermutlich den meisten Fällen, sowieso schwarz, werden also auch nicht von offiziellen Regelungen tangiert. Da wird es so aussehen dass wer nicht kommt auch nix bekommt.

bgeoweh schrieb:Hand auf's Herz: diese Arbeitsverhältnisse sind in vielen, vermutlich den meisten Fällen, sowieso schwarz,

Kann ich jetzt so nicht bestätigen. Ich kenne einige aus meiner ambulanten Zeit. Aber gut, ich kenne auch längst nicht alle :) Das kann im nächsten Bezirk wieder ganz anders aussehen.

War nur mein Gedanke, dass die Leute zahlen sollten, die an den Arbeitskräften verdienen.

@EDGARallanPOE

EDGARallanPOE schrieb:Also 2,40 € pro Stück.

DAs wäre ja ein toller Preis. Schlag zu und berichte drüber. Aufheben für spätere Eventualitäten kann man die auf alle Fälle.

Es gibt durchaus auch günstige, die haben dann mitunter aber Lieferzeiten bis zu drei Monaten.

Ich entdeckte gerade bei einem bekanntem Online-Anbieter einen Preis von € 19,90 für eine solche Maske.

Es ist schon erstaunlich, was man alles über das Covid-19-Virus NOCH NICHT weiß.

Es könnte sein, dass knapp ein Drittel aller Todesfälle nicht auf die Pneumonie, sondern auf Lungenembolien zurückzuführen sind, weshalb eventuell Infizierten die prophylaktische Einnahme von Blutverdünnern anzuraten sein könnte.

https://www.tagesspiegel.de/wissen/woran-sterben-corona-patienten-wirklich-ein-schweizer-forscher-macht-hoffnung-im-kampf-gegen-covid-19/25750666.html

Wenn man mehr darüber herausfinden will, woran die Infizierten wirklich gestorben sind, warum vereinzelt auch junge Menschen ohne Vorerkrankungen sterben etc., muss man natürlich mehr Obduktionen machen. Diese Erkenntnis scheint sich inzwischen in Deutschland immer mehr durchzusetzen.

https://www.mdr.de/wissen/corona-tote-krankenhaus-obduktion-100.html

ice_mother schrieb (Beitrag gelöscht):Noch bedauerlicher ist es, wenn man dann zeitgleich noch Nachrichten von anderen Usern bekommt, die der gleichen Meinung sind, aber sich nicht trauen, diese zu schreiben.

Leider wahr.

itfc schrieb:Die positive Nebenwirkung der Maßnamen die ich nun oft sehe ist das die Menschen wieder mehr aufeinander achten. Hilfe beim Einkauf , gerade den älteren. In vielen Häusern wo ich O2 liefer hängen Zettel am Eingang wo Hilfe beim Einkaufen oder so angeboten wird.

Ja, empfinde ich auch so. Die Hausgemeinschaft hat sich so direkt organisiert, auch über das Haus hinaus im Kiez (Einkaufen, Hunderunde etc). So was gab es halt aber auch schon vorher: Gemeinschaftsbeete, Hoffeste, solidarisches Miteinander). Es gab auch schnell eine "Hotline" ins Kiez-Büro, an die sich Helfende und Hilfesuchende wenden können.

itfc schrieb:Auch in den Supermärkten geht es ruhiger zu. Kein vordrängeln an der Kasse , ich hab ja nur 2 Teile , ……
Ich wünsche mir das sowas und ähnliches erhalten bleibt wenn dieser Mist rum ist.

Da gehe ich total mit und hab das nicht nur hier schon betont: Wichtig wäre, die schlichtesten Benimm- und Hygieneregeln für die Zukunft (wieder) zu verinnerlichen. Das könnte man auch proaktiv von den Medien aufgreifen - "geprüfte" Vorlagen von Erklärgrafiken für Kinder-, Jugend- und Erwachseneneinrichtungen gibt es zuhauf, daran sollte es nicht scheitern.

Andante schrieb:Diese Erkenntnis scheint sich inzwischen in Deutschland immer mehr durchzusetzen.

Das ist allerdings nicht die "Erkenntnis" des RKI und dessen "Sprechern". Leider war das bis vor ein paar Tagen ja eher noch beinahe Ketzerei, deren "Zählweisen" zu bemängeln bzw. zu hinterfragen. Respekt u. a. vor Streeck, der sich nicht hat beirren lassen.

Sollen Corona-Tote obduziert werden? Eine Empfehlung des RKI sorgte zunächst bei Pathologen für Verwirrung. Die haben nun Bewegung in die Sache gebracht.

Quelle:

Andante schrieb:https://www.mdr.de/wissen/corona-tote-krankenhaus-obduktion-100.html

(MDR Aktuell, 09.04.2020, Audio, 03:33 min)

sooma schrieb:Das ist allerdings nicht die "Erkenntnis" des RKI und dessen "Sprechern". Leider war das bis vor ein paar Tagen ja eher noch beinahe Ketzerei, deren "Zählweisen" zu bemängeln bzw. zu hinterfragen. Respekt u. a. vor Streeck, der sich nicht hat beirren lassen.

Da bin ich ganz bei dir.

Dass der Streeck sich bei dem Gegenwind nicht hat beirren lassen, nötigt mir auch großen Respekt ab. Abgesehen davon mag ich seine eher besonnene Herangehensweise sehr. Wirklich schade, dass der Podcast mit ihm nicht mehr gesendet wird.

juanita schrieb:Mir selbst steht die AfD politisch ähnlich nahe wie der Mars, trotzdem haben meine Alarmglocken geläutet, ähnlich wie beim Lesen über die Fahndungsdatenbank.

Ich sehe kein Problem Menschen die unter Quarantäne stehen an die Polizei zu melden. Ich denke das Problem ist, dass sich Menschen als Straftäter gleichgesetzt sehen. Hierfür wurde es nur helfen wenn die Polizei eine weitere Datenbank anlegt die abgefragt werden kann. Da das denke ich noch nicht exisitiert musste man auf die Fahndungsdatenbank zurückgreifen.
Solange in dieser Datenbank die Verknüpfung zwischen Personen nicht besteht, sondern nur da steht 'infiziert' oder 'ist Kontaktperson einer infizierten Person', ist das auch das richtige Mittel wenn es um den Schutz der Bürger geht, wofür die Polizei ja da ist. Wenn sie also jmd.anhalten der eig. in Quarantäne sein sollte dann sollte die Polizei das abfragen können.
Oder soll man eine eigene Anti-Virus-Polizei aus dem Boden stampfen die dieses als alleinige Aufgabe dann zu bewältigen hat?