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Macht ihr euch Sorgen wegen des Coronavirus (Sars-CoV-2)?

13.274 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: China, Virus, Krank ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Macht ihr euch Sorgen wegen des Coronavirus (Sars-CoV-2)?

Macht ihr euch Sorgen wegen des Coronavirus (Sars-CoV-2)?

02.03.2020 um 22:37
@sören42
Dass die Geschäfte weiter von Kunden u Touristen gestürmt werden ist ein Punkt, der uns Händler schon nachdenklich stimmt , alles wird angefasst , viele Menschen in den Fussgängerzonen kommen da auf engstem Raum zusammen um eigentlich unnötiges zu kaufen dieser Tage ,und wir fragen uns schon, ob man da nicht ansetzen müsste .
Aber in München wird da noch abgewartet ,vielleicht ist der Wahlkamof hier jetzt wichtiger , ich bin mir nicht sicher, ob das sich im Nachhinein als richtig rausstellt .


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Macht ihr euch Sorgen wegen des Coronavirus (Sars-CoV-2)?

02.03.2020 um 22:49
wie sieht das eigentlich in anderen laendern aus, ueberall so oder ein rein deutsches phaenomen?

notfalls rationieren und lebensmittelkarten fuer jeden.


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Macht ihr euch Sorgen wegen des Coronavirus (Sars-CoV-2)?

02.03.2020 um 22:59
Zitat von neoschamaneneoschamane schrieb:notfalls rationieren und lebensmittelkarten fuer jeden.
Genaugenommen ist es ja keine zusätzliche, sondern eine vorweggenommene Nachfrage. Es wird ein Puffer (Vorrat) gebildet für die Dauer, in der die Gefahr einer Quarantäne besteht und dann wieder abgebaut. Ein wirtschaftspolitischer Eingriff ist eher kontraproduktiv, da er die Panik noch verstärkt und zu Vermeidungsstrategien (Schwarzmarkt, Tauschhandel, etc.) führt.


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Macht ihr euch Sorgen wegen des Coronavirus (Sars-CoV-2)?

02.03.2020 um 23:06
Hallo.
Ich bin seit ca. 2 Jahren stiller Mitleser hier auf Allmystery und das wird wohl auch primär so bleiben.
Seit bekannt werden des SARS - CoV 2 / Covid 19 Ausbruchs verfolge ich die Geschehnisse mit Spannung und habe mir seit Beginn dieses Threads auch alles durchgelesen.

Auf die Frage:
Zitat von IngwerteeImkeIngwerteeImke schrieb:@all, brauche Informationen für die Schweiz im Bezug auf das Infektionsschutzgesetz und zwar im Hinblick auf Zwangsmaßnahmen im Quarantänefall. Finde dazu nichts
...kann ich jetzt vllt. auch mal was beitragen.

Gesetztesartikel im Bezug auf Quarantäne und co. in der Schweiz, müsste man Hier einiges finden:

"Bundesgesetz über die Bekämpfung übertragbarer Krankheiten des Menschen
(Epidemiengesetz, EpG)"
https://www.admin.ch/opc/de/classified-compilation/20071012/index.html (Archiv-Version vom 29.02.2020)

Speziell zu Quarantäne:
5. Kapitel: Bekämpfung
https://www.admin.ch/opc/de/classified-compilation/20071012/index.html#id-5 (Archiv-Version vom 29.02.2020)

Bezüglich Veranstaltungsverbote in der Schweiz, sei gesagt; Sehr viel läuft hier auf Kantonsebene!
Die 1000Personen Grenze ist vom Bund vorgegeben.
Im Kanton Solothurn z.B. sind nur Veranstalltungen bis zu 100 Personen zulässig und das auch nur unter der Vorlage, dass Personalien inkl. Adressen und Kontaktdaten erhoben werden, ausserdem sollte eine Überprüfung auf Krankheitsymptome erfolgen.
Ein Kollege musste dehalb letzen Samstag auch eine Party absagen.

Bezüglich Einkaufen, fing es bei uns am Samstag richtig mit dem Hamstern an (ländliche Gegend).

Ich arbeite übrigens an nem Berner Spital. Ich schaute dort heute nach der Arbeit mal bei unserem Covid-Fast-track vorbei.
Sah soweit alles recht enspannt aus, kaum Patienten die zu Abklärung dort waren.
Soviel ich weiss, werden primär auch nur Leute getestet, die Symptome zeigen und zuvor in Italien, China oder Iran waren oder Kontakt zu möglichen Infizierten hatten oder bei denen sonst ein begründeter Verdacht besteht. Bin mir aber auch nicht zu 100% sicher wie da entschieden wird.
Jedenfalls gibt es bei uns bisher keinen Bestätigten Fall.


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Macht ihr euch Sorgen wegen des Coronavirus (Sars-CoV-2)?

03.03.2020 um 00:03
Damit mein voriger Beitrag nicht falsch verstanden wird, dass Fussgängerzonen gefährlich sind .
Was wir wissen, handelt es sich um eine, für die meisten , leicht behandelbare Erkrankung.
Aber um eine Ausbreitung zu verhindern, wünsche ich mir schon die richtigen Maßnahmen.
Und auch klare Aussagen unserer Regierung .


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Macht ihr euch Sorgen wegen des Coronavirus (Sars-CoV-2)?

03.03.2020 um 00:06
An alle die noch desinfektion brauchen ein ganz heisser tip:

Geht zum türken(türkische (lebensmittel)läden/import export) oder bestellt im internet "kolonya"

Das ist eine art kölnisch wasser aber mit 70-80 % alkoholgehalt...


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Macht ihr euch Sorgen wegen des Coronavirus (Sars-CoV-2)?

03.03.2020 um 00:06
@Obernef

Hallo! :)

@IngwerteeImke hat die Links mittlerweile ins Wiki eingearbeitet. Vielen Dank von ihm und auch von uns! :Y:

Nur eine kurze Frage, nachdem wir hier mal jemand haben, der an der Front kämpft:

Angenommen, ich lebe in der Schweiz und befürchte - aus welchem Grund auch immer - ich könnte mich mit Covid-19 angesteckt haben.

Wie sollte ich vorgehen?

In Deutschland hätte ich mich beim jeweiligen Gesundheitsamt zu melden (wie es dann weitergeht, weiß ich nicht, fällt mir gerade auf).

In Österreich gibt es eine Hotline, bei der ich mich melden kann und die mir, falls sich auf Grund meiner Angaben der Verdacht einer Infektion erhärtet, jemanden für einen Test vorbeischickt.

Wie läuft das in der Eidgenossenschaft?


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Macht ihr euch Sorgen wegen des Coronavirus (Sars-CoV-2)?

03.03.2020 um 00:15
Und weil meine Zeit abgelaufen ist :
Corona ist ansteckend ähnlich wie Grippe aber deutlich gefährlicher .
Das zu verharmlosen halte ich für fahrlässig .
Keiner weiß, wie sich das entwickelt .


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Macht ihr euch Sorgen wegen des Coronavirus (Sars-CoV-2)?

03.03.2020 um 00:24
Grade auf Phônix . Karl Lauterbach hätte gern alle Kinder in Kiras, Kindergärten u Schulen getestet ...ist aber nicht passiert ...


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Macht ihr euch Sorgen wegen des Coronavirus (Sars-CoV-2)?

03.03.2020 um 00:30
Weis jemand ob es schon Versuche oder Studien darüber gibt, ob das neue Corona Virus auch durch Stechmücken übertragen werden kann ?

Da das Virus sehr infektiös ist reicht vermutlich die Menge die eine Stechmücke überträgt um eine Infektion auszulösen...

Ist zwar erst im Sommer relevant, aber es wäre wichtig das jetzt schon herauszufinden ...


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Macht ihr euch Sorgen wegen des Coronavirus (Sars-CoV-2)?

03.03.2020 um 00:32
Zitat von StradivariStradivari schrieb:Corona ist ansteckend ähnlich wie Grippe aber deutlich gefährlicher .
deswegen heißt es ja auch SARS- CoV -2

SARS steht für severe acute respiratory syndrome /Schweres Akutes Respiratorisches Syndrom und CoV-2 als Abgrenzung zum SARS- Coronavirus aus dem Jahr 2002


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Macht ihr euch Sorgen wegen des Coronavirus (Sars-CoV-2)?

03.03.2020 um 00:38
Zitat von StradivariStradivari schrieb:Ich kann eigentlich wenig Panik erkennen, wahrscheinlich haben sich die richtigen Paniker eh daheim eingeschlossen u Ordnen ihre Vorräte oder machen Homeoffice:-)
...schon mal überlegt das Menschen sich auch einschließen weil sie Verantwortung anderen gegenüber zu tragen haben? Wenn Du meine Auffangstation übernimmst und Dich um meine angeschlagene WG kümmerst, renne ich gerne wieder draußen herum und feier.
Ansonsten einfach mal den Ball flach halten.
Die Menschen werden ihre Gründe haben warum sie so reagieren.
Zitat von StradivariStradivari schrieb:Und weil meine Zeit abgelaufen ist :
Corona ist ansteckend ähnlich wie Grippe aber deutlich gefährlicher .
Das zu verharmlosen halte ich für fahrlässig .
Keiner weiß, wie sich das entwickelt .
...liest sich übrigens rein gar nicht panisch.


Ihr könnte Euch ja im Thread noch ein wenig gegenseitig auf die Schultern klopfen, anscheinend haben das ein paar Leute dringend nötig. ^^


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Macht ihr euch Sorgen wegen des Coronavirus (Sars-CoV-2)?

03.03.2020 um 00:50
@aletheiagdw

Virenübertragungen durch Mücken finden dann statt, wenn die Mücke als Zwischenwirt fungiert. Beim Stich der Mücke sondert diese eine gerinnungshemmende und leicht betäubende Flüssigkeit (Speichel) ab, dabei werden üblicherweise Viren oder Parasiten übertragen, die im Speichel mit enthalten sind. Dies funktioniert aber nur, wenn sich die Viren in der Mücke weiter vermehren, da sie sonst nicht in die Speicheldrüsen gelangen.

Coronaviren können nur auf Säugetiere, Vögel und Fische springen. In Insekten können sie nicht überleben geschweige denn sich vermehren.


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Macht ihr euch Sorgen wegen des Coronavirus (Sars-CoV-2)?

03.03.2020 um 00:54
@yong
Nee, null panisch, nur realistisch ;-)
Und gute Besserung , ganz ehrlich ,für deine Auffangstation ...das ist vielleicht für dich falsch rübergekommen !
Liebe Grüße u gute Nacht euch !


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Macht ihr euch Sorgen wegen des Coronavirus (Sars-CoV-2)?

03.03.2020 um 01:00
Denke, dass viele, die sich jetzt einschließen, wohl einfach zu den Risikogruppen gehören (alte Menschen) oder es sich einfach leisten können (Menschen, die von Zuhause aus arbeiten). Eine Infektion muss man nicht unbedingt riskieren, wenn man es vermeiden kann. Nicht nur, weil man so nicht in Gefahr läuft, unbewusst andere anzustecken, sondern auch, weil es unangenehm ist, krank zu sein.


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Macht ihr euch Sorgen wegen des Coronavirus (Sars-CoV-2)?

03.03.2020 um 01:09
Zitat von CaveiraCaveira schrieb:Ich gehöre zur Garde der Leute die sich wenig bis gar keine Sorgen machen, dennoch würde ich gerne wissen:
Wenn ich jetzt durch das neue Coronavirus schwer erkranken sollte (Gott bewahre), mit Lungenentzündung und allem drum und dran, gibt es dann die Möglichkeit dieses Medikament, als Teilnehmer einer Studie, zu erhalten?
Das Medikament ist ja noch nicht zugelassen, also zumindest nicht in DE, könnte ich den behandelnden Arzt dann trotzdem sagen ich würde gerne dieses Medikament bekommen, um so dann Teil der Studie zu werden?
Prinzipiell kann man so ein Medikament im Rahmen eines Heilversuchs bekommen, sofern das Medikament vom Hersteller ausgeliefert wird und der behandelnde Arzt den Einsatz für sinnvoll hält. Heilversuche oder Compassionate-Use-Therapien sind selten, unterliegen anderen Regelungen als die Therapie mit indizierten Medikamenten, können aber an einzelnen, schwer kranken Patienten vorgenommen werden.

Ob es hier in Deutschland Studien mit Remdesivir geben wird, kann man zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht verlässlich sagen, ebenso wenig ob Du dann vor Ort sein wirst und rekrutiert werden kannst und wirst.

Bisher scheint es ein erfolgsversprechender Ansatz zu sein. :-) In China laufen zur Zeit mehrere Studien mit Remdesivir, die Ergebnisse werden voraussichtlich Anfang April veröffentlicht.
Zitat von grätchengrätchen schrieb:Da habe ich mal ne Frage an Dich (und andere hier anwesende, die sich evt damit auskennen): wenn jetzt ein erheblicher Teil der Bevölkerung anfängt, sich die Pfötchen (oder anderes, zum Beispiel Oberflächen) zu desinfizieren, müssten wir dann nicht bald mit einer Verschärfung des Problems resistenter Keime rechnen?
Sofern man sich mit Desinfektionsmitteln ohne Antibiotikazusatz die Hände desinfiziert (in Deutschland üblich), ist es sehr unwahrscheinlich, dass durch vermehrte Desinfektion Antibiotikaresistenzen auftreten.

Das Phänomen, dass Desinfektionsmittel auch ohne Antibiotikazusatz sozusagen „passiv“ eine Antibiotikaresistenz fördern können, weil sie für den Transport des Desinfektionsmittels die selben Effluxtransporter nutzen wie für bestimmte Antibiotika und damit die Selektion damit ausgestatteter Keime fördern, gibt es.
Allerdings ist bisher nicht einmal klar, ob das überhaupt klinische Relevanz hat, ob also außerhalb von Laborbedingungen klinisch relevante Resistenzen auftreten (https://www.aerzteblatt.de/treffer?jahr=2009&wo=145&typ=1&nid=39480).

Der Spiegel-Beitrag, den Du verlinkt hast, verpackt das Thema leider etwas reißerisch. Wenn er schreibt „das Problem ist gravierend“, spricht er von Antibiotikaresistenzen, und nicht vom Zusammenhang zwischen Desinfektionsmitteln und Resistenzen.

Wenn man sich überlegt, dass in Krankenhäusern weltweit seit Jahrzehnten ständig desinfiziert wird und diese Einrichtungen gleichzeitig sehr genau auf die Entwicklung von Antibiotikaresistenzen und nosokomialen Infektionen hin überwacht werden, kann man vermuten, dass der Zusammenhang – den man bisher nur im Labor vereinzelt in speziellen Experimenten beobachten konnte - nicht ausschlaggebend ist, da sind andere Faktoren viel entscheidender und des Überdenkens würdig.

Auch die Entstehung von Desinfektionsmitteltoleranzen ist sehr unwahrscheinlich. Vor einigen Jahren ist da viel durch die Presse gegangen, weil es eine Studie gab, die darauf hindeutete, dass ein bestimmtes Bakterium eine Alkoholtoleranz entwickelt hat.
Anschießende Untersuchungen konnten das so aber nicht bestätigen, hier das epid. Bulletin des RKI von damals dazu: https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Archiv/2018/Ausgaben/38_18.pdf?__blob=publicationFile
Zitat von GardeLoupGardeLoup schrieb:https://linkezeitung.de/2020/02/26/medizinische-fakten-zur-coronaviruspandemie/

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/32031570/
Hier nochmal die Studie dazu in Englisch.

Was haltet ihr hiervon?
Zitat von Blues666Blues666 schrieb:Bis dahin würde ich die Erkenntnisse der LinkeZeitung eher mit Vorsicht betrachten.
Das würde ich genauso sehen. Der Artikel erscheint mir insgesamt sehr seltsam, die Schreibweise und Grammatik sind sehr inhomogen und zum Teil wirkt es wie eine Aneinanderreihung von Aussagen aus verschiedenen Quellen, die so wie sie zusammengetragen sind, zum Teil nicht einmal Sinn ergeben.

Auf der einen Seite gibt es überwiegend subakute und milde Verläufe, auf der anderen Seite liegt die Sterblichkeit selbst bei maximaler klinischer Versorgung bei 4,3%.

Der Autor des Artikels hat die Studie und auch ihre Resultate in meinen Augen völlig missverstanden. Bei den 138 Patienten, die in der Studie beobachtet und beschrieben wurden, handelt es sich um Patienten, deren schlechter Gesundheitszustand eine Aufnahme ins Krankenhaus notwendig machte. Dass bedeutet, dass die Sterblichkeit von 4,3%, die in dieser relativ kleinen Studie erhoben wurde, sich auf diese kleine Gruppe von schweren Verläufen bezieht.
Die Qualität der "maximalen klinischen Versorgung" kann ich hier nicht einschätzen, dementsprechend auch nicht die Übertragbarkeit auf deutsche Verhältnisse

Die Studie zeigt das eigentliche Wesen des Virus auf, über das bislang nicht berichtet wurde. Bei 70% der Patienten wurde eine sogenannte Lymphopenie festgestellt.

Eine Lymphozytopenie kann als Begleiterscheinung bei einigen Viruserkrankungen (RSV, Influenza, SARS) auftreten, ist per se also erstmal nicht außergewöhnlich.
Bei Coronavirus-Erkrankungen scheint ein schwerer Verlauf ähnlich wie bei SARS mit einer Abnahme der Lymphozyten und vielen anderen Symptomen zu korrelieren. Ob man das als diagnostischen oder prognostischen Marker verwenden kann, muss man genauer untersuchen, in wie weit das als eigenständiger Faktor relevant ist, auch.
Wobei man einschränkend einwerfen kann, dass viele der Patienten hier in dieser Studie Glucocorticoide bekommen haben, und diese die Lymphozytenzahl ebenfalls senken können.


Dabei handelt es sich um eine starke Verringerung derjenigen weißen Blutkörperchen, deren Aufgabe es ist Antikörper gegen Viren herzustellen. Darum kommt es bei einer Lymphopenie zu einer großen Anfälligkeit allgemein für Viruskrankheiten.
Das Coronavirus ist so mit dem HIV-Virus zu vergleichen, das auch das Immunsystem lahmlegt.
Das hat zur Folge, daß es zu eher milden Krankheitssymptomen kommt.


Der Absatz ist in meinen Augen reißerisch und auch inhaltlich falsch.
Zu den weiße Blutkörperchen gehört eine große Vielzahl verschiedener Zelllinien, die sehr unterschiedliche Aufgaben haben. Bei den betroffenen Patienten waren laut dieser Studie nur die Lymphozyten erniedrigt.
Die Anfälligkeit für Infektionskrankheiten steigt mit sinkender Lymphozytenzahl, ja, allerdings muss man sagen, dass der Zusammenhang mit der HIV-Erkrankung extrem hinkt. Nicht nur was Ursache und Mechanismen und Symptomatik angeht, sondern auch, was die Behandlungsbedürftigkeit im Zusammenhang mit den Lymphozytenzahl angeht. Von daher kann ich nur abraten, den Artikel ernst zu nehmen.

(Nur am Rande: Bei HIV-Patienten wird in Deutschland derzeit im Regelfall (es gibt natürlich einige Ausnahmen) erst ab einem Lymphozytenwert von unter 350 Zellen/µl eine Therapie zur Vermeidung eines relevanten Immundefekts empfohlen. Bei einer Zellzahl von > 500 Zellen/µl herrscht weltweiter Konsens, dass keine Therapie eingeleitet werden muss.
https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_HIV_AIDS.html;jsessionid=2AC8F7867CA6ACD28242971E9822FDD1.internet061#doc2374480bodyText8)

Die Patienten in der Studie hatten alle deutlich mehr Lymphozyten; lymphocyte count, 0.8 × 109/L (interquartile range {IQR}, 0.6-1.1) entspricht 800 Zellen/µl (600 - 1100 Zellen/µl).
Lediglich die Patienten, die verstorben sind, hatten progredient sinkende Zellzahlen, doch vor dem Hintergrund des Multiorganversagens, bei dem so ziemlich alle Laborparameter aus dem Ruder laufen, wundert mich das auch nicht.

Im Falle des Coronavirus bedeutet die zunächst relativ milde Symptomatik demnach nicht, daß es sich um einen leichten grippalen Infekt handelt, sondern daß die Viren durch die von ihnen erzeugte Abwehrschwäche ohne Widerstand tief bis zur Lunge vordringen können und bei 26% eine sogenannte atypische Lungenentzündung hervorrufen, also eine solche ohne hohes Fieber und heftige Entzündungssymptome. Statt dessen zerfällt die Lunge unter zunehmender Atemnot.

Diese Aussage hat mit der Studie nichts zu tun und ist einfach nur Panikmache. Allein die Wortwahl „zerfällt die Lunge“ zeigt mir, dass der Autor des Artikels hier besonders dramatisch klingen möchte, denn das hat mit der Realität nicht zu tun.
Die Studie zieht keine Rückschlüsse auf milde Symptomatiken und macht keine Aussage zu Verläufen und Prognosen milder Symptomatiken.

Was die Studie vermuten lässt ist - und das ist nichts neues - dass ältere und vorerkrankte Patienten ein größeres Risiko haben, intensivmedizinisch betreut zu werden. Sie beschreibt, zu welchen Komplikationen es bei diesen Patienten im Vergleich zu Patienten der „Normalstation“ kommen kann, was für Behandler relevant ist, weil sie bei ihren eigenen Patienten entsprechende Entwicklungen dann frühzeitig bemerken können.
Nicht mehr, nicht weniger.

Aus einer so kleinen Teilnehmergruppe ist es grundsätzlich immer schwierig, verzerrende Faktoren herauszufiltern, Stichwort repräsentativ. Wir haben zudem keine Informationen über die Ausstattung des Krankenhauses, der Labore (eine schnelle Internetrecherche hat mir gleich 2 Zellanalysatoren ausgespuckt, bei denen 0.8 × 109/L Lymphozyten noch normwertig ist), dem Personal, sodass Rückschlüsse auf deutsche Verhältnisse schwierig sind.
Dazu muss man auch bedenken, dass es keine therapeutischen Leitlinien gibt, der Erfolg oder Misserfolg der in dieser Studie angewandten Therapie ist also nicht bekannt. Andere Krankenhäuser und Studien haben andere Therapieregime. Somit sind die beschriebenen Krankheitsverläufe auch nur eingeschränkt repräsentativ und die Ergebnisse eingeschränkt übertragbar bei noch geringem Kenntnisstand über die Erkrankung, Verlauf und Therapie.

Ich würde derzeit von einer wesentlich niedrigeren Sterblichkeit ausgehen. :-) Auch lege ich Hoffnung in die verschiedenen Studien zu Therapiemöglichkeiten, die derzeit bereits laufen und in naher Zukunft weitere Ergebnisse liefern.


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Macht ihr euch Sorgen wegen des Coronavirus (Sars-CoV-2)?

03.03.2020 um 01:27
Zitat von StradivariStradivari schrieb:Grade auf Phônix . Karl Lauterbach hätte gern alle Kinder in Kiras, Kindergärten u Schulen getestet ...ist aber nicht passiert ...
Na zum Glück. Muss man sich mal vorstellen, die DNA der kompletten nächsten Generation. Da würden sich so manche die Hände danach reiben.


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03.03.2020 um 01:27
Zitat von AyashiAyashi schrieb:Dir Forderung jetzt Kitas und Schulen zu schließen, stieß wohl bei der Bundesregierung auf taube Ohren. Dabei war sie sehr gut begründet, denn Kinder die meist symptomlos das Virus in sich tragen, könnten die Ausbreitung noch forcieren, so der Virologe im DLF.
Es wurde sicher schon paar mal erwähnt, aber da die Forderung immer wieder aufkommt:

Das Schließen von allen Kitas und Schulen würde zum gleichzeitigen Wegfall von AberTausenden Arbeitnehmern quer durch alle Berufsgruppen führen, weil zumindest eine Person des Haushaltes zu Hause bleiben müsste um auf die Kinder aufzupassen. Und zu den Großeltern möchte man die Kinder sicher nicht schicken, wenn man doch davon ausgeht, dass es Ansteckungen gibt möglicherweise und die Gefahr besteht die Älteren Menschen einer Infektion auszusetzen.


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Macht ihr euch Sorgen wegen des Coronavirus (Sars-CoV-2)?

03.03.2020 um 01:47
Zitat von Pony2.4Pony2.4 schrieb:Ich weiß auch gar nicht wie das funktionieren sollte, wenn aus meinem Team jemand erkrankt und alle unter Quarantäne gestellt werden. Eigentlich geht das gar nicht (Wohneinrichtung für behinderte Menschen).
Bei uns möchte die Geschäftsleitung durchsetzen, dass wir im Fall einer Quarantäne auf der Arbeitstelle bleiben und die Quarantänezeit dort verbringen.
Wenn ich also in dem Moment im Dienst bin, habe ich hart gesagt fett gelitten. Darauf habe ich keinen Bock.

Am Samstag war ich einkaufen, ich habe auch haufenweise leere Regale gesehen. Dabei gibt es in meiner "Nähe" nur einen Fall und der ist geheilt entlassen.
Im Laden habe ich ein halbes Gespräch zwischen Kunde und Verkäufer aufgeschnappt. Der Kunde fragte wohl nach einem bestimmten Produkt, welches nicht (mehr) vorhanden war. Laut Verkäufer gibt es dazu zwei Probleme. China lässt niemanden mehr rein, sprich die Container können nicht befüllt werden und es kommt dadurch keine neue Ware. Zusätzlich kommen die Hamsterkäufe dazu, die sind wohl auch ein größeres Problem.


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