Wieso wird in Ägypten ohne Licht gefahren?

Hallo Leute.

Bin zur Zeit in Ägypten. Bereits zum sechsten mal. Mir ist dabei jedesmal aufgefallen, dass Abends jedes dritte Auto entweder ohne Licht, oder maximal Standlicht, herumfährt. Die Mofas/Motorräder fahren hier grundsätzlich ohne Licht. Woran liegt das? Habe zwei Taxi-Fahrer angespesprochen, die wussten aber keine Antwort und lachten über die Frage.

https://www.expat-news.com/19726/panorama_auswandern_expatriates/die-kuriosesten-verkehrserfahrungen-weltweit/

Lies mal hier nach. Scheint ansonsten aich "Tradition" oder Gewohnheit zu sein.

Es kann einem wohl passieren, dass man sogar angehalten wird und gebeten wird das Licht aus zu machen. Es würfe zu sehr blenden.

Es gibt bestimmt einige (für uns) kuriose Fahrgewohnheiten im Ausland.

Vor Jahrzehnten war ich in Kroatien. Dort hatte ich das Gefühl, dass Autofahrer die Zebrastreifen lediglich als Kunstwerk für die Straße angesehen haben.

Teegarden schrieb:Dort hatte ich das Gefühl, dass Autofahrer die Zebrastreifen lediglich als Kunstwerk für die Straße angesehen haben.

Ähnliches in Rom.

Ich war noch nie in Ägypten.

Deshalb kann ich nicht aus eigener Erfahrung sprechen und muss Youtube zu Rate ziehen.

Als spontaner Suchbegriff kam mir dabei "Kairo bei Nacht" in den Sinn.



In diesem Video, fahren alle Fahrzeuge mit eingeschalteten Scheinwerfern.

Bei 0:36 ist ein Motorrad, mit eingeschalteter Beleuchtung zu sehen.

Kairo bei Nacht

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Auch in diesem Video haben alle Fahrzeuge das Licht eingeschaltet.

Mit einer Ausnahme. Wenn man konzentriert schaut, kann man in der letzten Sekunde des Videos, für einen kurzen Augenblick ein Motorrad wahrnehmen, welches ohne Beleuchtung fährt.

Kairo bei Nacht

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Das letzte Video, nähert sich dann am ehesten deiner Aussage an.

Ich zähle insgesamt 6 Fahrzeuge ohne Beleuchtung. Aber auch in diesem Video ist "jedes dritte Fahrzeug" im Verhältnis zu hoch gegriffen.

Kairo bei Nacht

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Möglich sind natürlich auch regionale Unterschiede, beim Einschalten der Scheinwerferbeleuchtung. Ich weiß ja nicht ob du deine Beobachtungen in Kairo gemacht hast.

In Deutschland gibts den TÜV, da ist am Fahrzeug vom Reifen bis zum Licht alles geregelt. In vielen anderen Ländern gibts keine vergleichbare Einrichtung. Dadurch gibts zum einen den Fall, das die Scheinwerfer der Autos kaputt sind und zum anderen, das die Lampen/Birnen in den Scheinwerfern zu hell sind und nur benutzt werden, wenns wirklich zu dunkel zum fahren ohne Licht ist.

Man muss gar nicht weit weg, um zu merken, dass Deutschland eins der wenigen Länder ist, in dem auf die Einhaltung der Verkehrsregeln geachtet wird.
Paris reichte aus. Da wird man sofort als stoischer Deutscher erkannnt, wenn man nicht wie die anderen Fußgänger sofort bei Rot über die Straße stürmt :D.

coronerswife schrieb:Paris reichte aus

Oh Gott, Paris und Kreisel.... Fahre als Ausländer in einem mehrspurigen Kreisel niemals in den inneren Kreis, egal ob du die nöchste raus musst oder nicht. Da kommt man nie wieder raus. Das ist die Hölle. :D

Für mich gilt:

Auf dem Lande fahre ich ein Fahrzeug mit HH-Kennzeichen, in Hamburg eines mit NF. Dann darf ich alles!
In Paris krieche ich ins Handschuhfach und lasse die Freundin meiner Frau fahren - und in Irland meine Frau. Die ist "mit links" gross geworden.

Auch im Strassenverkehr gilt: Andere Länder, andere Sitten. Wer dorthin reist um sich dann per Auto weiter zu bewegen, hole sich rechtzeitig Informationen über Risiken und Nebenwirkungen ein.

Angst habe ich eigentlich immer nur vor den Anderen.

"Die Hölle, das sind die Anderen", schrieb Sartre. Ob er häufiger im deutschen Strassenverkehr teilnahm, ist nicht überliefert.

Wer irischen Strassenverkehr mit seiner fatalen Mischung aus Linksverkehr (Tausende von Geisterfahrern), Guinness (Bis 23 Uhr besoffen sein als Tagesziel) und Gottvertrauen (Heiliger Christopherus, fahr Du) übersteht, der kommt eigentlich überall zurecht. Selbst in Paris. Lediglich in Kairo traute ich mich nicht, selbst zu fahren, obwohl die Verkehrsregeln einfach zu sein scheinen: Es gibt sie nicht.

Ich hasse Rechtslenker-Fahren. Hierzulande. In Irland ist das natürlich was anderes.

Aber man kann ja auch daheim trainieren, wie diese Geschichte belegt:

Zwei Ostfriesen treffen sich in Esens auf dem Marktplatz. "Na Hinnerk, wo soll es im Urlaub hingehen?" Fragt Eike. "Och", sagt er, "weisst' was, ich will diesmal mit dem Auto nach England." - "Oh", sagt Eike, "das würd ich mir aber nochmal überlegen. Mensch, weisst du das gar nicht? Die haben da Linksverkehr!"

'Ne Woche später treffen sie sich wieder. Sagt Eike: "Na, willst' immer noch mit dem Auto nach England?" - "Nee, ich hab' die Schnauze voll. Ich hab' zwischen Aurich und Leer linksfahren geübt, das ist ja lebensgefährlich!"

Allemal besser als nur mit Fernlicht unterwegs zu sein, wie es in der Domrep gern gemacht wird. Da siehst du dann 0,nix.

ayashi schrieb:Domrep

Ich nutze dort immer die Motocongos oder Quaqua wenn's weiter weg geht.

@TerracottaPie
Bin mit dem Mietwagen eigentlich immer gut durchgekommen. Einmal hat mir einer ne Schramme verpasst und ist abgehauen.
2000 Pesos und am nächsten Morgen war nix mehr zu sehen. Wahnsinn :D

Mir war immer ein Rätsel woher die Einheimischen in der Türkei wissen, warum der andere hupt. Für mich wirkte es wie "ich hab eine Hupe also soll sie auch jeder hören" . Der Dolmus steht am Strassenrand und hupt. Kann sein, dass er einem vorbeifahrenden Kumpel "Hallo" sagt, Anwohnern signalisiert "ich bin da" den herbei laufenden Fahrgast signalisiert "schneller, ich will los" oder dem Verkehr signalisiert "ich fahre jetzt los, also Vorsicht da hinten" es kann alles von dem bedeuten und wahrscheinlich noch einiges mehr. Ein hupen vor der scharfen Kurven signalisiert wohl, jetzt komme ich, aber hinter der Kurve? Rote Ampel gibt Anlass zu hupen, ebenso auch die grüne. Ich hatte es nie verstanden, aber munter mitgemacht. Lieber zu oft als zu wenig, nicht das es am Ende vorwurfsvoll geheissen hätte "du hast nicht gehubt"

@TerracottaPie
Du weißt es sicher. Inzwischen hat die Dominikanische Republik Ampeln als Einnahmequelle entdeckt. In San Cristobal hat man jetzt an vielen Straßenecken die Dinger montiert. 500 Meter weiter steht dann die AMET und kassiert gnadenlos ab.

Nun ja, das haben die Gauner ja schon immer gemacht, aber nun gleich 2000 Pesos für eine rote Ampel.

Wie viel da wirklich in der Staatskasse landet? :D

ayashi schrieb:Nun ja, das haben die Gauner ja schon immer gemacht, aber nun gleich 2000 Pesos für eine rote Ampel

Standart- oder Touri- Preis? Jaja, das liebe Geld. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt und von nix kommt nun mal nix ;) Blöde nur, wenn man nicht selber melkt sondern gemolken wird

TerracottaPie schrieb:Ähnliches in Rom.

Auf deutschen Straßen ists doch nicht viel besser xD

Man kann doch die Helligkeit der Scheinwerfer runter schalten

Indien Mitte der 90er bis Ende der 90er
Bei Fahrten in Dunkelheit über Land. Nie selbst gefahren, immer mit Fahrer.
Man trifft auf der Straßen Fußgänger, Rinder, Wasserbüffel etc. Ok, die sind wie hier unbeleuchtet. Wobei die Anzahl freilaufender Wasserbüffel in D tendenziell niedriger einzuschätzen sein dürfte.
Breite Karren mit Esel als Zugmaschine - komplett unbeleuchtet
etc.

Die meisten Autos fuhren mit Standlicht. Sichtweite nach vorn fast Null. Straßenbeleuchtung ist was für Anfänger.
Gab so manche Vollbremsung wegen Esel- oder Ochsenkarren oder einer Kuh die Plötzlich kurz vor dem Auto aus dem Nichts auftauchte.
Zum Glück wurde auf Grund der Straßenverhältnisse und vorhandenen Fahrzeuge eh immer sehr langsam gefahren.
Tagsüber auch nicht viel schneller. Gaben die Fahrzeuge eh nicht her.

Aber. Kommt Nachts ein Auto entgegen wird aufgeblendet. Nicht Abblendlicht sondern Fernlicht. Bis der an einem vorbei ist. Dann wieder Standlicht.
Frage an die verschiedenen Fahrer - Warum?
Antwort - Damit ich bei dem Licht (Fernlicht des Entgegenkommenden) auch was sehe :{

Wir waren vor Jahren in Hurghada. Denen reicht hupen als Signal. Überhaupt sah ich mal einen Tanklaster, der lediglich vorn und hinten je ein Leuchtmittel hatte. Ob die funktionierten, weiß ich nicht, war tagsüber...

Vielleicht seid ihr einfach nur den sicheren Verkehr Deutschlands und einigen ähnlichen Ländern gewohnt. :D
Eine Reise in den Osten und Süden Europas sollte eigentlich ausreichen. Besonders Bosnien-Herzegowina kann ich empfehlen. Dagegen ist ein Fahrsicherheitstraining wie ein Kinderspielplatz. Aber ohne Scheiß: Ich emfpehle euch, in diesem Land NUR TAGSÜBER zu fahren. Nachts ist es lebensgefährlich außerhalb der Stadt auf den Landstraßen.

In manchen Ländern muss man halt ein wenig direkter sein und zeigen, dass man nun in die Straße einfahren möchte bzw. als Fußgänger quert.