Negev schrieb am 11.01.2024: Deutschland ist eben ein Entwicklungsland.
Es scheint logistisch irgendwie schwer zu sein - aber ich glaube, wir sind auch mega Prinzipienreiter. Bei Bekannten in einer mittelgroßen Schwarzwaldstadt sollte der öffentliche Nahverkehr komplett neu gemacht werden. Da wurden Haltestellen eingestampft und neue gezaubert, irgendwer hat sich an die Karte gesetzt und das "logisch" aufgezogen und dabei aber die regionalen Gegebenheiten völlig ignoriert, z.B. gab es irgendwo eine "nicht logische" Zwischenhaltestelle direkt vor einer beschützenden Werkstatt. Die fiel der Optimierung zum Opfer, war dazu führte, dass viele behinderte Menschen den Bus nicht mehr nutzten, da sie den Weg in die Arbeit nicht mehr fanden, weil sie nicht direkt davor standen (natürlich ist es für geistig nicht eingeschränkte Menschen kein Problem, sich einen Weg von 100m zu merken, hier war es eins).
Bei uns im Schwarzwald gibt es Dörfer, da fährt am Sonntag nicht ein Bus. Würde nun einer fahren, würde vermutlich keiner mitfahren, da man sich damit abgefunden hat.
Bei uns gibt es z.B. keine Kurzstrecke, unser Dorf ist echt lang, der Friedhof liegt an einem Ende, am anderen Ende ist auch eine Haltestelle. Es würde vielen alten Frauen schon helfen, wenn sie für 1€ im Sommer zwei Stationen zum Gießen fahren könnten, aber die 2,90€, die das billigste Ticket kostet (2x hin- und zurück) ist es ihnen dann nicht wert.
Bundeskanzleri schrieb:Hier im Städtchen gibt es eine Umleitung, für mindestens sechs Monate.
Das macht mich auch wahnsinnig ... So ist das bei uns auch. Und dann ist es echt der Klassiker: Donnerstag nach 15 Uhr oder Freitag ab 11:30 Uhr ist niemand mehr auf der Baustelle. Alles dauert - ewig. Das letzte Mal hätte es eine Ausweichstrecke am Waldrand entlang gegeben - die war nicht legal - wurde z.T. dann trotzdem genutzt (man sparte sich viele Km Umweg + Staus), da ist dann die Frage, ob man nicht - im Sinne des Bürgers, dann eben doch mal drei Wochen am Waldrand vorbei umleitet.
EnyaVanBran schrieb:Hier ist der Bahnübergang für ein Jahr gesperrt, weil eine Unterführung gebaut wird. Die Umfahrung ist mühsam und sorgt zum Teil auch für mega Staus (die sich über insgesamt 3 Ampeln erstrecken)
Bei uns hält der Regionalexpress wieder an jeder Milchkanne, was schön ist für die Leute, die da wohnen. Aber: Da gehen die Schranken schon runter, bevor er kommt. Dann hält er, die Leute steigen ein und aus und dann fährt er erst über den Übergang ... da ist dann drei, vier und fünf Minuten die Schranke unten und alles staut sich.