1ostS0ul schrieb:Kannst ja nachlesen, der "beleg" ging nicht von mir aus.
Ich suche nun seit einer Viertelstunde nach einem Beitrag, in dem zusammenhanglos irgend eine Quelle genannt wurde. Vielleicht kannst Du mir da auf die Sprünge helfen?
1ostS0ul schrieb: Ich denke nicht das ich den thread, insbesondere mit dir, nochmals durchkauen muss.
Du tust aber in den letzten Beiträgen nichts anderes. Irgend ein Argument zum Thema kann ich nicht erkennen.
1ostS0ul schrieb:Welche? Ich dachte, Du erkennst keine?
Wo schrieb ich das, ansonsten kannst es ja hier nachlesen.
Ich habe nun einen einzigen Beitrag von Dir gefunden, indem Du Quotenregelungen in einem Satz ansprichst.
Als Beispiel nennst Du dann die Satzung der Grünen, die eine Partei sind (also alles in ihre Satzung schreiben können, was nicht verfassungswidrig ist) und ganz offensichtlich damit erreichen wollen, dass beide Hälften der Bevölkerung durch die Abgeordneten gleich vertreten sind.
Eine Partei, die für die Rechte einer Minderheit eintritt, wird auf Listenplätze auch Vertreter der Minderheit setzen können,ohne dass man ihr Diskriminierung anderer Gruppen vorwirft.
Dagegen ist im Vorstand der CSU keine einzige Frau, im CSU-geleiteten Verkehrs-und Innenministerium sind keine Frauen in leitender Position... aber nein, das hat sicher nichts mit Diskriminierung zu tun.
Dann habe ich mal den von
@Tussinelda (übrigens mit einem Kommentar und im Diskussionsverlauf thematisch passend) verlinkten
Artikel gelesen, den Du aufgrund des Autors nicht zu lesen bereit bist und dessen Argument (dass Männerrechtler eben nicht für Gleichstellung sind, auch wenn sie es nach außen propagieren) nachgegangen.
Dabei habe ich etwas willkürlich einen der genannten Vereine herausgepickt und festgestellt, unter "Väter-Netzwerk" die unterschiedlichsten Vereine und Organisationen zu finden sind. Gemeint ist aber dieser Verein:
https://vaeter-netzwerk.de/vaeter-netzwerk/zieleDa habe ich dann mal ein bisschen gestöbert und bin auf folgenden Artikel gestoßen, in dem deutlich wird, welches Bild von Frauen/Müttern vermittelt wird:
https://vaeter-netzwerk.de/die-demontage-der-trennungsvaeterDa ist schon ausgemacht, dass Frauen an Trennungen die Schuld tragen, dass sie den Vätern die Kinder entziehen und Männer nach einer Trennung "gesellschaftlich im Abseits" stehen.
Dass es juristische Ungerechtigkeiten gibt, z.B. dass der Unterhalt unabhängig davon gezahlt werden muss, wie viel Zeit die Kinder beim Unterhaltspflichtigen verbringen, ist eine davon.
Die betrifft aber genauso auch Frauen, die mehr verdienen, nicht Lebensmittelpunkt der Kinder sind und dem Vater Kindesunterhalt zahlen müssen.
Nur kommen Frauen seltener in diese Situation.
Männerrechtler fordern nun, das Wechselmodell solle nach der Trennung als Regelfall, also als Recht des Vaters auf 50%ige Betreuung (und damit einher gehend keine gegenseitigen Unterhaltsansprüche) festgeschrieben werden.
Eine Zahl, wie viele Väter und/oder Mütter sich das Wechselmodell als juristischen Regelfall wünschen, habe ich auch auf Seiten des Väter-Vereins, der das fordert, nicht gefunden.
Die Argumentationen basieren meist aufgrund eigener Erfahrungen oder Beobachtungen im Bekanntenkreis, also habe ich nach Zahlen gesucht und bin hier fündig geworden:
https://www.ifd-allensbach.de/uploads/tx_studies/Abach_Trennungseltern_Bericht.pdfDa stellt sich raus, dass auch viele Frauen sich wünschen, dass die Väter eine stärkere Rolle bei der Betreuung spielen. Die Gründe, warum das nicht praktiziert sind, sind im selteneren Fall die gerichtlichen Regelungen. Meist sind räumlicher Abstand, Unwille es Ex-Partners u.s.w. Gründe, das Wechselmodell nicht anzustreben.
Nun argumentieren wir ja alle auch als mehr oder weiger persönlich Betroffene, als Männer und Frauen u.s.w. und Eltern oder Kinder, selbst getrennt oder mit Freunden, die getrennt leben.
Ich bin 53 und habe im Verwandten- und Bekanntenkreis sehr viele getrennte Paare, aber von denen haben nur drei Ex-Paare das Wechselmodell mehr oder weniger konsequent umgesetzt. Nur ein Vater hat vorübergehend den Beruf an den Nagel gehängt.
Dafür gab es mehrere Väter, in deren Wohnung es kein Kinderzimmer gab. Die meisten waren mit der Rolle als Wochenend-Vater zufrieden oder hatten auch dafür nicht regelmäßig Zeit (auch wenn sie noch studierten, selbständig waren oder andere Möglichkeiten hatten, sich die Zeit einzuteilen).
Während nach meiner Beobachtung die meisten Mütter sich folgende Partner meist gezielt danach aussuchten, ob die das Kind/die Kinder akzeptieren, war das für die Väter bei der Auswahl folgender Freundinnen nicht so häufig relevant. Auch das hat sich auf Betreuungszeiten ausgewirkt.
Für mich folgt daraus, dass es gar keinen vorgegebenen Regelfall für das Sorgerecht geben sollte. Es muss nach der jeweiligen Situation die beste Lösung gefunden werden, und das muss der Staat den Paaren besser ermöglichen als bisher.
Eine bewusste Benachteiligung von Männern kann ich nicht erkennen, da das ungleich zugestandene Sorgerecht unter anderem auch (die sich in den letzten Jahren verändernden) Bedürfnisse der Väter spiegelte, die meistenteils (!) gar nicht mehr Beteiligung wünschten (bitte auch hier die Vergangenheitsform beachten!).
Andererseits hat es auch Frauen benachteiligt, die dadurch oft weniger verdienen konnten, später eine geringere Rente erhalten u.s.w..