JosefK1914-2 schrieb:Das ist die Ansicht des Autors. Aber man kann viel kritisieren, aber wie soll es besser gemacht werden. Hierüber liest man im dem Artikel kein Wort.
Der Artikel wägt auch nicht das Für und Wider solcher "Öffentlichkeitsarbeit" ab, sondern stellt - wie auch klar gesagt wird - anhand von Beispielen dar, welche Probleme sich aus so einem Vorgehen ergeben können (nicht müssen!).
Das ist eben eine einseitige Betrachtung einer Situation, die man auch als solche erkennt und bei einer Auseinandersetzung mit dem Thema entsprechend berücksichtigen muss. Der Autor beansprucht doch gar nicht, dieses Thema in einem Für und Wider abschließend behandeln zu wollen.
Grundsätzlich ist es für unser Rechtssystem (für jedes Rechtssystem) wichtig, dass es Korrektive gibt. Da wären die diversen Instanzen, die Gewaltenteilung, die Unabhängigkeit der Justiz und natürlich die Öffentlichkeit. Vor allem ist wichtig, dass keine Justiz im Geheimen statt findet und dass Menschen die Möglichkeit haben, ihre Meinung innerhalb legaler Grenzen gegen die Autorität kund zu tun.
Dennoch ist es, um ein vollständiges Bild zu erlangen, auch wichtig, dass man diese Methoden der Öffentlichkeitsarbeit auch beleuchtet und ebenfalls kritisieren kann. Den Artikel als unsinnig abzutun oder schlechte Recherchearbeit zu unterstellen, ist daher nicht gerade sinnvoll. Vor allem, weil gerade das erste Beispiel nicht durch das Argument getragen wird, es würde Geld benötigt, um Gerechtigkeit zu schaffen. Gerade dieses Beispiel illustriert, wie mittels viel Geld versucht wird, auf eine Entscheidung Einfluss zu nehmen. Gerade das ist ja etwas, das in einem Rechtsstaat der falsche weg ist.
Und natürlich wird es immer Fälle geben, in denen ein Gericht falsch entscheidet. Niemand bezweifelt das und es ist reichlich unsinnig, hieraus ein Strohmannargument zu basteln.
Dass Justizirrtümer passieren, ist die Realität, die Frage ist nur, wie man diese Irrtümer minimieren kann und wie man generell mit diesem Umstand umgeht.
Letztlich ist es eben eine Gratwanderung zwischen zwei Wünschen: Möglichst viele Straftäter erwischen und möglichst wenige Unschuldige verurteilen. Wobei eindeutig der Fokus darauf liegt, möglichst wenige Menschen zu Unrecht zu verurteilen - auch wenn das bedeutet, dass Straftäter ungeschoren davon kommen.