Unterstützungsgruppen und Justizirrtümer
10.01.2019 um 13:11JosefK1914-2 schrieb:Auch ist es eine reine Wunschvorstellung, dass Gutachter unfehlbar sein sollen.Wer hat so eine Vorstellung?
JosefK1914-2 schrieb:Die sogenannte Unabhängigkeit ist und bleibt ein Idealbild, man kann versuchen sich ihr anzunähernHat nie jemand anders behauptet.
JosefK1914-2 schrieb:Ich werde hier nicht weiter mit Dir diskutieren. Das ist ausdiskutiert.Deine Entscheidung.
JosefK1914-2 schrieb:Nur noch eine kleine fachliche FrageDie kann ich nicht beantworten, da die paar Stichpunkte, die Du schreibst, weder vollständig noch zwingend richtig sein werden. Ich könnte nur spekulieren und das hilft ja nicht.
Das Problem an der Stelle ist, dass du versuchst, auch einer ungenügenden Faktenbasis eine Meinung zu bilden. Würde ich den Ablauf genau kennen, z.B. weil es ein ordentliches Protokoll gibt oder weil man mit den Beteiligten sprechen kann, könnte ich inhaltlich was dazu sagen.
JosefK1914-2 schrieb:Falls nein, warum darf man diese Problematik nicht in der Öffentlichkeit thematisieren?Man muss solche Themen in der Öffentlichkeit thematisieren. Das habe ich doch mehrfach ausdrücklich so gesagt.
Aber dennoch spielt es eine Rolle, in welcher Weise das passiert. Sachlich und rationell oder "aus dem Bauch heraus" auf Basis ungenügender Fakten.
Natürlich hat die breite Öffentlichkeit in aller Regel nur wenig belastbare oder gar vollständige Informationen, was solche komplexen Sachverhalte an geht. Da spielt es letztlich auch eine Rolle, wie kompetent hier eine mediale Berichterstattung erfolgt. Oft ist aber auch das Interesse gering, sich tiefgreifender oder wertfrei mit solchen Themen auseinander zu setzen. Du z.B. arbeitest gerne mit angeblichen Meinungsbildern (Strohmännern), wie z.B. Richter wären fehlerfrei oder Gutachter wären fehlerfrei, die aber in der Realität gar niemand so vertritt.
Andante schrieb:Wer fundierte Kritik an gerichtlichen Entscheidungen üben will, sollte sie gelesen haben und wissen, wer da entschieden hat. Das ist ja wohl das Mindeste, was man voraussetzen darf.Das Problem ist hierbei, dass man an Urteilsbegründungen als Laie nur mit Mühe ran kommt und dass die Berichterstattung gerade bei diesem Thema oftmals sehr schlecht ist. Selbst wenn man nicht unterstellt, dass es für eine Berichterstattung natürlich spektakulärer ist, gewisse Erwartungen zu befriedigen, sind die Journalisten oft auch Laien und verstehen das oft nicht richtig und geben es demzufolge auch nicht richtig wider.
Das Theme schient so einfach zu sein, weil jeder damit irgendwie in Berührung kommt. Aber es ist durchaus komplex, nur dass man als Laie diese Komplexität gar nicht sieht.
Andante schrieb:Was ich damit meine: das allgemeine Risiko, als Angeklagter an einen mittelmäßigen Anwalt zu geraten, kann auch die gut funktionierende rechtsstaaliche Justiz nicht generell ausgleichen. Muss sie auch nicht.Da muss man eben auch sagen, dass die Qualität des Rechtsanwaltes im deutschen Strafverfahren zwar nicht unerheblich ist, aber doch bei weitem nicht die Rolle spielt, wie in anderen Rechtssystemen.
Andante schrieb:was die nächste Instanz mit dem Urteil macht - soll sie halt machen.Na ja, die Gerichte orientieren sich schon grundsätzlich an der Rechtsauffassung der höheren Instanz. Wenn ein Urteil kassiert wird, vor allem wenn das mit deutlichen Worten geschieht, ist das schon etwas, das ein Richter lieber vermeidet. Dass das LG grundsätzlich eine andere Rechtsauffassung vertritt, als das OLG oder der BGH, kommt zwar vor, ist aber eher die Ausnahme.
Aber Du hast schon recht, dass die Richter auch an den Gerichten unterer Instanzen vergleichsweise unabhängig von äußeren Zwängen sind.