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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

11.772 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Arbeitslos, Hartz 4, Neidkultur ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

17.04.2023 um 13:49
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Ich habe dort keine gefunden, die findet, dass man sich mit alg2 gesund ernähren kann.
Was für eine pauschalierende falsche Aussage. Sagst du dies auch Eltern ins Gesicht, dass Sie ihr Kind nicht gesund ernähren?


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

17.04.2023 um 14:02
Zitat von capspauldincapspauldin schrieb:Was Quatsch ist und Luxus. Wer meint Currywurst Pommes essen zu wollen darf sich nicht beschweren wenn a) das Geld schneller weg ist und er/sie b) krank wird.
Aber klar alle wollen ja gesund essen.
Und wie sieht das die Mehrheit der Deutschen? Kaufen die nie beim Bäcker? Sollte es alg2 Empfängern verwehrt bleiben, mal in einem Imbiss zu kaufen?
Zitat von capspauldincapspauldin schrieb:Was für eine pauschalierende falsche Aussage. Sagst du dies auch Eltern ins Gesicht, dass Sie ihr Kind nicht gesund ernähren?
Da würde ich erstmal fragen, wie die Eltern das hinbekommen. Sparen die am eigenen Geld für Ernährung, für ihre Kinder? Nehmen die sich andere Teile des Regelsatzes und müssen diese dafür aufwenden?

Die Faktenlage ist dazu recht klar. Ich weiß daher nicht, warum du mir Pauschalisierung vorwirfst. Das ist nicht nur meine Meinung, das ist das Ergebnis so ziemlich aller dazu verfügbaren Studien, vorgetragen vom wissenschaftlichen Dienst der Bundesregierung.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

17.04.2023 um 14:08
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Und wie sieht das die Mehrheit der Deutschen? Kaufen die nie beim Bäcker?
Irrelevant die Frage. Wenn ein immer mehr größer werden Teil der Arbeitnehnerschaft zb sich den Bäckergang aus finanziellen Gründen erspart, kann es auch kein verbindlicher Anspruch von Bezieher der Grundsicherung sein.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Da würde ich erstmal fragen, wie die Eltern das hinbekommen. Sparen die am eigenen Geld für Ernährung, für ihre Kinder? Nehmen die sich andere Teile des Regelsatzes und müssen diese dafür aufwenden?
Es beginnt damit selber zu kochen, dies ist die größte Ersparnis. Aber dir ist es ja zuwider 3 mal in der Woche das gleiche zu Essen. Abwechslung muss auf den Tisch.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

17.04.2023 um 14:10
Zitat von capspauldincapspauldin schrieb:Irrelevant die Frage. Wenn ein immer mehr größer werden Teil der Arbeitnehnerschaft zb sich den Bäckergang aus finanziellen Gründen erspart, kann es auch kein verbindlicher Anspruch von Bezieher der Grundsicherung sein.
Es ging aber wie gesagt darum, dass sich durchaus die meisten Deutschen gern Imbisse, Bäckerei usw. gönnen und man das schon auch noch mit reinrechnen muss, wenn man so salopp sagt, mit dem Regelsatz käme man doch aus.
Ja klar kauf ich für weniger Geld im Supermarkt ein, wenn ich jeden zweiten Tag ins Restaurant gehe.
Zitat von capspauldincapspauldin schrieb:Es beginnt damit selber zu kochen, dies ist die größte Ersparnis. Aber dir ist es ja zuwider 3 mal in der Woche das gleiche zu Essen. Abwechslung muss auf den Tisch.
Kannst du denn, im Angesicht der Studienlage die ich hier verlinkt habe, belegen, dass es dann reicht nach den Richtlinien der DGE? Oder ist das eine reine Behauptung von dir?
Wie kommt es, dass alle verfügbaren daten das anders sehen als du?


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

17.04.2023 um 14:15
Zitat von goldenerReitergoldenerReiter schrieb:ich verkaufe Brot vom Vortag zum halben Preis und sehe so gut wie nie dass ALG2-Empfänger da zuschlagen ....die wollen immer frisch obwohl das vom Vortag noch locker 2-3 Tage verzehrsfähig ist.
Schließe mich der Frage von @shionoro an - woran du ALG2-Bezieher erkennst, wenn sie dir das nicht gerade mitteilen oder du ein Gespräch mitbekommen solltest?

Würde mich auch mal interessieren.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

17.04.2023 um 14:18
@shionoro
Zitat von shionoroshionoro schrieb:gönnen
Zitat von shionoroshionoro schrieb:muss
Nein muss man nicht mit berücksichtigen. Der "Deutsche" gönnt sich auch Urlaub und Solarium und manch ein Deutscher alle 3 Wochen den Besuch bei einer Prostituierten.
Zumal wenn es um den Bäckereibesuch geht, es Portale wie "To good to go" gibt, wo für den kleinen Geldbeutel immer was drin ist. Also welche Phantomdiskussion soll ausgetragen werden.

Das herunterschrauben von Ansprüchen ist teil des Wohlstandverlustes, der betrifft alle.

Die Empfehlungen der DGE sind 2023 in vielen Bereichen obsolet

https://www.swr.de/wissen/odysso/broadcastcontrib-swr-34932.html

Wenn man sich 5 Minuten mit dem Thema Proteine auseinandersetzt weiss man dass Aussagen und Empfehlungen der DGE mit vorsicht zu geni0en sind.


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17.04.2023 um 14:18
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Schließe mich der Frage von @shionoro an - woran du ALG2-Bezieher erkennst, wenn sie dir das nicht gerade mitteilen oder du ein Gespräch mitbekommen solltest?

Würde mich auch mal interessieren.
hast du das jetzt nicht selbst beantwortet?
Ganz einfach:weil viele von denen die Angewohnheit haben anschreiben lassen zu wollen,ich das aber grundsätzlich nicht mache (ausser bei Kunden die wirklich nur den Geldbeutel vergessen haben) und dass sie dann erklären warum sie kein Geld haben.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

17.04.2023 um 14:24
@capspauldin

Gibt es denn irgendwelche anderen Daten, die darauf hindeuten, dass man sich mit Alg2 gesund ernähren kann? Du hast einen Bericht des SWR von 2016 verlinkt, also von vor 7 Jahren.

Hat sich die DGE Richtlinie mittlerweile geändert? Scheinbar war zumindest 2023 die DGE Richtlinie für den wissenschaftlichen Dienst der Bundesregierung und diverse Studien, die ihn genutzt haben, gut genug.

Scheinbar haben da die drei Professoren, die die DGE Richtlinie nicht gut finden, eine Minderheitenmeinung oder es wurde nachgebessert. In jedem Fall würde ich dich dann fragen, ob denn alg2 nach einer anderen Richtlinie (z.b. von den Instituten dieser Professoren) für eine gesunde Ernährung reicht. Hast du das was?

Ansonsten muss man eben weiterhin konstatieren, was ich gesagt habe: alle Daten, die wir zur Verfügung haben, sagen, dass alg2 nicht für eine gesunde Ernährung reicht. Eine entgegenlautende Studie konnte hier niemand präsentieren. Das zuständige Ministerium selbst hat dem (in dem Taz link von mir) nicht widersprochen, sondern gesagt, dass ALG2 auch nur die Existenz sichern soll.
Zitat von goldenerReitergoldenerReiter schrieb:hast du das jetzt nicht selbst beantwortet?
Ganz einfach:weil viele von denen die Angewohnheit haben anschreiben lassen zu wollen,ich das aber grundsätzlich nicht mache (ausser bei Kunden die wirklich nur den Geldbeutel vergessen haben) und dass sie dann erklären warum sie kein Geld haben.
Also DAS ist jetzt schon eine eine wirklich krasse Pauschalisierung.
Du erkennst alg2 Empfänger daran, dass sie Anschreiben lassen wollen, und ansonsten sind sie für dich auch keine Alg2 Empfänger?


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

17.04.2023 um 14:26
Zitat von goldenerReitergoldenerReiter schrieb:hast du das jetzt nicht selbst beantwortet?
Ging halt vorhin aus deiner Behauptung nicht hervor. Also warum du weißt, dass es sich um ALG2-Bezieher handelt.



Ps.

Ich gönne jedem ALG2-Bezieher auch sowas wie Restaurant- oder Kinobesuche und seis auch nur einmal pro Monat. Also kurz: ich gönne ich ihnen auch sowas wie soziale Teilhabe.
Nochmal was anderes als einfach nur satt zu werden oder noch besser natürlich auch gesund satt zu werden.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

17.04.2023 um 14:34
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Es ging aber wie gesagt darum, dass sich durchaus die meisten Deutschen gern Imbisse, Bäckerei usw. gönnen und man das schon auch noch mit reinrechnen muss,
@shionoro

Ne, das Argument zählt nicht bei einem Satz, der nur den Bedarf decken soll. Außerdem gibt es ja für Gastgewerbe einen Extraposten.
Ein Transfersatz muss nicht die Dinge abdecken, die man auch mal alle gerne macht respektive isst.

Es soll eine Überbrückung in einer passageren Notlage sein, nicht mehr, nicht weniger.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

17.04.2023 um 14:37
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Ne, das Argument zählt nicht bei einem Satz, der nur den Bedarf decken soll. Außerdem gibt es ja für Gastgewerbe einen Extraposten.
Ein Transfersatz muss nicht die Dinge abdecken, die man auch mal alle gerne macht respektive isst.

Es soll eine Überbrückung in einer passageren Notlage sein, nicht mehr, nicht weniger.
Du verstehst mich falsch: unabhängig davon, dass ich dir bei dem was du gerade gesagt hast vehement widerspreche, ging es mir darum, dass viele Menschen, die behaupten, mit dem Regelsatz käme man doch aus, nicht mitberechnen, wie oft der Normdeutsche Essen geht.

Da erzählt dir dann schnell mal irgendjemand, er würde ja locker mit alg2 auskommen, weil er nur so und so viel beim Rewe lässt, dann aber vergisst, dass er auch häufig essen geht, in Imbisse geht, das Brot beim Bäcker kauft und so weiter und so fort. Ich zweifle also stark an, dass der Normdeutsche Mensch aus der unteren Mittelschicht oder darüber monatlich mit dem alg2 Satz für Ernährung auskommt, selbst dann, wenn er das behaupten mag.

Wenn wir darüber sprechen wollen, ob alg2 überhaupt für eine gesunde Ernährung reicht, muss ich auf die entsprechende Studienlage verweisen, die ich oben verlinkt habe.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

17.04.2023 um 14:48
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Ein Transfersatz muss nicht die Dinge abdecken, die man auch mal alle gerne macht respektive isst.

Es soll eine Überbrückung in einer passageren Notlage sein, nicht mehr, nicht weniger.
Ich denke (weiß ich jetzt aber auch nicht mehr so genau) das sehen anderen wie auch unsere Rechtsprechung etwas anders.

Kurz:
Auch die Möglichkeit auf soziale Teilhabe als Oberbegriff sollte Menschen mit Grundsicherungsbezug nicht vollständig verwehrt oder auch nicht nur unnötig erschwert werden.
Soziale Teilhabe wird auch als Grundbedürfnis angesehen und sollte in Regelsätzen auch immer mit berücksichtigt werden.

Natürlich ist damit nicht sowas wie Luxusurlaube gemeint und ebenso wenig jeden Tag in einem Schicki-Micki-Restaurant speisen zu können usw.

Aber sowas wie normale Restaurant- oder auch Kinobesuche hin oder wieder ist damit bestimmt gemeint. Oder auch mal beim Bäcker oder in der Eisdiele sitzen zu können.


Oder können Empfänger noch zusätzliches Geld (also zum normalen Regelsatz noch hinzukommend) für diese oder jene soziale Teilhabe beantragen?


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

17.04.2023 um 14:51
@rhapsody3004

Ich drück es mal ganz simplifiziert (aber nicht falsch) aus. Es macht was mit einem, gerade im Jugendalter, wenn alle anderen z.B. in einen Imbiss oder ein Restaurant gehen können, und man selber daneben sitzt und nichts Essen kann oder zumindest jeden Euro dreimal umdrehen und rechnen muss, ob das jetzt wohl noch reicht.
An den paar Euros zu sparen kann nicht Sinn der Sache sein.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

17.04.2023 um 15:04
@rhapsody3004
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Auch die Möglichkeit auf soziale Teilhabe als Oberbegriff sollte Menschen mit Grundsicherungsbezug nicht vollständig verwehrt oder auch nicht nur unnötig erschwert werden.
Ist wohl nicht dabei?


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

17.04.2023 um 15:05
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Ich drück es mal ganz simplifiziert (aber nicht falsch) aus. Es macht was mit einem, gerade im Jugendalter, wenn alle anderen z.B. in einen Imbiss oder ein Restaurant gehen können, und man selber daneben sitzt und nichts Essen kann oder zumindest jeden Euro dreimal umdrehen und rechnen muss, ob das jetzt wohl noch reicht.
An den paar Euros zu sparen kann nicht Sinn der Sache sein.
Ja natürlich. Auch nicht nur unbedingt im jugendlichen Alter.







So, jetzt habe ich nochmal rausgesucht, was alles unter Regelbedarf fällt und vom Regelsatz bezahlt werden muss:
Unter anderem folgende Dinge müssen Betroffene aus ihrem Regelsatz finanzieren:

Ernährung
Kleidung
Körperpflege
Hausrat
Haushaltsenergie, z.B. elektrischen Strom und Gas zum Kochen (ohne Heizung und Warmwasser aus der Heizanlage)
Medikamente und Zuzahlungen zu Medikamenten
Mobilität, z.B. mit PKW, Fahrrad oder öffentlichen Verkehrsmitteln
Internet, Telefon und Post
Freizeit, Unterhaltung (inklusive Spielwaren), Kultur, Sport
Zeitungen, Zeitschriften, Bücher, Fernsehen
Bildung
Hygieneartikel
Gaststättenbesuche, Urlaub
Quelle: https://www.betanet.de/regelsaetze-der-sozialhilfe.html



Wie man sieht wird (aus nachvollziehbarem Grund) auch die soziale Teilhabe als Oberbegriff berücksichtigt bzw. muss wahrscheinlich sogar berücksichtigt werden und worunter dann dies und das fallen kann.

Sieht man sich aber mal an, was alles vom normalen Regelsatz bezahlt werden muss, ist es wirklich fraglich, ob er ausreichend ist, wenn Betroffene nicht gerade freiwillig Verzicht üben wollen.









Für folgendes kann man immerhin Zusatzleistungen beantragen. Ob die allerdings auch immer je nachdem bewilligt werden?
Für folgende, nicht durch die Regelsätze abgedeckte Bedarfe gibt es zusätzliche Leistungen:



Kosten der Unterkunft und Heizung
Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung Sozialhilfe
Mehrbedarfszuschläge
Einmalige Leistungen (Sozialhilfe und Bürgergeld > Einmalige Leistungen)
Leistungen nach dem Teilhabe- und Bildungspaket für Kinder und Jugendliche
Barbetrag zur persönlichen Verfügung für Hilfebedürftige in Einrichtungen: Sozialhilfe > Taschengeld
Bekleidungspauschale als Geld- oder Sachleistung für Hilfebedürftige in Einrichtungen
Sozialhilfe > Alterssicherung
Übernahme von Mietschulden, Stromschulden und anderen Schulden zur Verhinderung von Wohnungslosigkeit und ähnlichen Notlagen (oft nur als Darlehen, das dann aus dem Regelsatz zurückgezahlt werden muss)
Quelle: https://www.betanet.de/regelsaetze-der-sozialhilfe.html


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

17.04.2023 um 15:07
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:wenn Betroffene nicht gerade freiwillig Verzicht üben wollen.
Du willst BGE und keine Grundsicherung. Dann sach das doch und schreibe im richtigen BGE-Faden.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

17.04.2023 um 15:09
Zitat von schrauber2schrauber2 schrieb:Du willst BGE und keine Grundsicherung. Dann sach das doch und schreibe im richtigen BGE-Faden.
Hä? Wer spricht jetzt schon wieder vom bedingungslosen Grundeinkommen? Ne, hier gehts gerade nur um ALG2 bzw. das Bürgergeld oder für andere Fälle auch die Sozialhilfe.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

17.04.2023 um 15:37
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Hä? Wer spricht jetzt schon wieder vom bedingungslosen Grundeinkommen? Ne, hier gehts gerade nur um ALG2 bzw. das Bürgergeld oder für andere Fälle auch die Sozialhilfe.
Ja, nur Du möchtest das Rundum-Kuschel-Wohlfühlpaket ohne Erwerbstätigkeit. Hat sowas wirklich noch mit Grundsicherung bzw. ALG2 zu tun? Und die Reform des ALG2 zu "Bürgergeld" (ich bekomm's nicht, bin wahrscheinlich kein Bürger) erlaubt schon mehr Sachen als zuvor, gerade was das angesparte Einkommen betrifft. Früher mußte das erst verbraten werden. Aber es wird nie genug sein...


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17.04.2023 um 15:42
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Du verstehst mich falsch: unabhängig davon, dass ich dir bei dem was du gerade gesagt hast vehement widerspreche, ging es mir darum, dass viele Menschen, die behaupten, mit dem Regelsatz käme man doch aus, nicht mitberechnen, wie oft der Normdeutsche Essen geht.

Da erzählt dir dann schnell mal irgendjemand, er würde ja locker mit alg2 auskommen, weil er nur so und so viel beim Rewe lässt, dann aber vergisst, dass er auch häufig essen geht, in Imbisse geht, das Brot beim Bäcker kauft und so weiter und so fort. Ich zweifle also stark an, dass der Normdeutsche Mensch aus der unteren Mittelschicht oder darüber monatlich mit dem alg2 Satz für Ernährung auskommt, selbst dann, wenn er das behaupten mag.
@shionoro

Bei ALG II geht es ja nicht darum, dass Konsumverhalten des durchschnittlichen Deutschen nachzubilden, also auch ausdrücklich nicht, mehrfach im Monat nett essen zu gehen.

Ich denke, wir reden hier von sehr unterschiedlichen Standpunkten aus über das Thema 'Mit wieviel geld kann ich mich gesund ernähren'?

Wenn ich vom durchschnittlichen Lebensmittelkaufverhalten der Deutschen ausgehe und dann noch die Ernährungsempfehlungen zB diverser Fachgesellschaften obendrauf anlege, dann wird man mit dem Geld nicht auskommen.

Wenn ich die üblichen Einkaufsgewohnheiten nicht als Maßstab anlege, sondern nur die Aufgabe 'gesunde Ernährung mit Betrag X' anlege, kann das klappen. Es gab auch 2 Jahre, in denen ich so leben musste, ohne dass die Gesellschaft etwas dafür konnte. Und na klar kann das klappen. Man benötigt aber Eigeninitiative. Das fängt bei Kräutern und Kresse und Chilis Pflanzen im Topf an, geht über kostenloses bis sehr günstiges Obst und Gemüse von Streuobstwiesen, Kleingärtnern und Bauern, Möhren aus dem Landhandel im großen Sack, Reis aus Asia Läden, Hülsenfrüchten aus dem türkischen Laden, recht wenig Fleisch etc. Das geht sogar ohne Kenntnisse über Wildpflanzen und Pilze, was mir sehr geholfen hatte. Und da ist ein Brot vom Bäcker, ggf vom Vortag, locker drin.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

17.04.2023 um 15:47
Rund 5 Euro täglich davon sieht der Gesetzgeber für Lebensmittel vor. Eine abwechslungsreiche, ausgewogene Mischkost, die den Menschen mit den nötigen Nährstoffen versorgt, kostet im Monat aber rund 250 Euro, also 8 Euro täglich.

...

Das hätten verschiedene Studien ergeben, erklärt der Ernährungswissenschaftler Prof. Dr. Hans K. Biesalski. "Da können Sie so gut kochen, wie Sie wollen", sagt der Mediziner von der Universität Stuttgart-Hohenheim. Dauerhaft reiche der Hartz-IV-Regelsatz nicht für eine gesunde Ernährung. Biesalski sowie weitere Experten und Politiker fordern deshalb mehr Geld für Hartz-IV-Empfänger.
https://www.morgenpost.de/politik/article232223605/hartz-iv-ernaehrung-mangel.html

Der Artikel ist von 8/22, also noch vor dem Bürgergeld. Aber da die Erhöhung häufig ja schon zum Teil allein vom Strom aufgefressen wird bzw. der Inflation, denke ich da hat sich nicht grundlegend etwas geändert.

Man muss ja auch bedenken, wenn jetzt jemand raucht oder sonst eine Suchterkrankung hat, dann geht das im Normalfall direkt vom Lebensmittelgeld weg. Und selbst wenn man jetzt ansetzt, dass der Lebensmittelanteil genau für eine gesunde Ernährung reicht, dann setzt das ja eine Disziplin voraus, die viele auf der anderen Seite den Hartz-IV-lern gar nicht zutrauen. Das ist schon irgendwo Doppeldenk.


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