Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?
17.04.2023 um 09:14Frau.N.Zimmer schrieb:Mittagessen gibt es in Kitas und Schulen umsonst.Nee, das kostet oder meinst du für Leistungsempfänger?
Frau.N.Zimmer schrieb:Mittagessen gibt es in Kitas und Schulen umsonst.Nee, das kostet oder meinst du für Leistungsempfänger?
Abahatschi schrieb:aber NIEMAND soll mitbekommen dass ich nicht arbeite, alleine aus dem Grund brauche ich mehr Geld.da hast du Recht.
Frau.N.Zimmer schrieb:Scham, muss man sich auch leisten können. Was sollen denn die ganzen Rentner sagen, die zur Tafel müssen weil sie nichts dazuverdienen können?Erstens gibt es auch genügend Rentner, soll es zumindest geben, die aus Scham Tafel am liebsten vermeiden wollen würden oder sogar tatsächlich meiden sollen und zweitens könnte ich mir das immer noch anders vorstellen als in regulären Supermärkten oder Discountern.
rhapsody3004 schrieb:Schlimm eigentlich, denn niemand sollte sich wegen Armut schämen müssen. Eigentlich nicht. Auch nicht wegen Arbeitslosigkeit. Aber Teile unserer Gesellschaft machen es Betroffenen nicht gerade leichter damit offen umzugehen.Aber, aber ... Noch ist nicht alle Hoffnung verloren. Siehe Beispiel "Spenden" ...
Erfreulicherweise erhöhte sich auch die Anzahl der Spendenden in den Altersgruppen 10 bis 29 Jahre (plus 272 Tsd.), 30 bis 39 Jahre (plus 24 Tsd.), 50 bis 59 Jahre (plus 378 Tsd.) und 60 bis 69 Jahre (plus 261 Tsd.) gegenüber dem Vorjahresbetrachtungszeitraum.Quelle: https://www.spendenrat.de/spendenjahr-2021-rekordspendenvolumen-die-deutschen-spenden-im-jahr-der-flutkatastrophe-so-viel-wie-noch-nie/
Do-X schrieb:Aber, aber ... Noch ist nicht alle Hoffnung verloren. Siehe Beispiel "Spenden" ...Ich schrieb ja auch nicht, dass alle in unserer Gesellschaft so wären. Und direkt um Spendenbereitschaft ging/geht es auch nicht.
Die Deutschen sind immer noch sehr spendabel, haben also auch genügend "Puffer". Und was ich total toll finde ...
rhapsody3004 schrieb:Na ja, arbeitende Menschen machen noch lange keinen besseren Menschen bezogen auf den Charakter bspw. aus.Als Ergänzung noch, wenn mir gestattet:
Optimist schrieb:da hast du Recht.@Optimist
Jedoch sollte mal seitens der Medien und Politik darauf hingearbeitet werden, dass Arbeitslose nicht stigmatisiert werden von Vielen.
Dann wäre die Scham evtl. nicht so groß - die Bezieher würden mehr dazu stehen wenn sie arbeitslos sind und sich nicht mehr - als Mensch - wertloser fühlen?
Ich glaube kaum, dass es einem Arbeitslosen gefällt, sich von Teilen der Gesellschaft minderwertig fühlen zu müssen. Aber das machen die ja nicht freiwillig sich SO zu fühlen - das kommt ja nicht von ungefähr, dieses Gefühl.
rhapsody3004 schrieb:Na ja, arbeitende Menschen machen noch lange keinen besseren Menschen bezogen auf den Charakter bspw. aus.@rhapsody3004
sacredheart schrieb:Wenn man den Blick auf Dauertransferempfänger ändern will, hilft es nichts, das ganze sprachlich anzugehen:da stimme ich dir vollkommen zu. Dieser Begriff ist nur Makulatur und einer Ideologie geschuldet. Bewirken kann er gar nichts. Ist wie mit dem gM das Manche abschaffen wollen ;) .
Die Umbenennung in Bürgergeld war kompletter Schwachsinn und ist schlicht irreführend. Weder soll die Mehrheit der Bürger davon leben, noch ist es ausschließlich (Staats-)bürgern vorbehalten. Insofern ist der Name reine Irreführung, um Transfer gutbürgerlich wirken zu lassen.
sacredheart schrieb:Stattdessen könnte man das Image verbessern, wenn ALG II Empfänger eine Gegenleistung für das Geld erbringen müssten, zB einige Stunden Gemeinnütziges und Vorbereitung auf Arbeit.das wäre sicher ein Ansatz - für diejenigen die dazu fähig sind.
Frau.N.Zimmer schrieb:. Gezahlt wird genug und es scheinen eben nicht nur Lebensmittel gekauft zu werden, wenn am Monatsanfang schon kein Geld für Pausenbrot da ist.Könntest du dafür mal einen Beleg bringen? Das ist eine Faktenaussage und ich habe mehrere Quellen geliefert, die das anzweifeln. Auch "da scheinen eben nicht nur Lebensmittel gekauft zu werden" müsste man da jetzt schon quantifizieren.
Wie Beate K. und Martin D. leben rund 3,9 Millionen Menschen in Deutschland von Arbeitslosengeld II. Im Monat sind das für einen alleinstehenden Erwachsenen 446 Euro. Rund 5 Euro täglich davon sieht der Gesetzgeber für Lebensmittel vor. Eine abwechslungsreiche, ausgewogene Mischkost, die den Menschen mit den nötigen Nährstoffen versorgt, kostet im Monat aber rund 250 Euro, also 8 Euro täglich.Das kannst du gern anzweifeln, aber wenn du behauptest, dieses Geld reiche UND noch dazu einfach sagst, dass alh2 Empfänger bestimmt sogar noch ganz viel für Alkohol ausgeben und deshalb ihre Kinder hungern lassen, dann musst du das auch belegen.
Das hätten verschiedene Studien ergeben, erklärt der Ernährungswissenschaftler Prof. Dr. Hans K. Biesalski. "Da können Sie so gut kochen, wie Sie wollen", sagt der Mediziner von der Universität Stuttgart-Hohenheim. Dauerhaft reiche der Hartz-IV-Regelsatz nicht für eine gesunde Ernährung. Biesalski sowie weitere Experten und Politiker fordern deshalb mehr Geld für Hartz-IV-Empfänger. Doch die Bundesregierung sieht bisher keinen Handlungsbedarf.
rhapsody3004 schrieb:Na ja, arbeitende Menschen machen noch lange keinen besseren Menschen bezogen auf den Charakter bspw. aus.Darum geht es nicht bei dem Beitrag zur Gesellschaft, sonst wäre die Steuerhöhe nach Charakter unterschiedlich.
rhapsody3004 schrieb:Arbeitende Menschen, auch nicht die Gutverdiener unter ihnen, machen pauschal auch noch lange keine guten Eltern oder Erziehungsberechtigten aus.Da bin ich anderer Meinung da ich bei dem beschiessenen #Alle #Nicht Alle Spiel nicht mitmache, sprich wenn ein Gutverdiener schlecht zu seinem Kind ist, hänge ich das nicht an der Mehrheit aus.
Das neue Bürgergeld kann die Grundbedürfnisse der Bezieherinnen und Bezieher nach einer Berechnung der Diakonie nicht decken. Das teilte der evangelische Wohlfahrtsverband mit. Berechnungen zufolge reiche der Regelsatz beim Bürgergeld nicht aus, um "sich nach den Standards der Deutschen Gesellschaft für Ernährung gesund zu ernähren", sagte die Sozialvorständin der Diakonie, Maria Loheide. Ökologische Kriterien seien dabei noch nicht einmal berücksichtigt.Also ist weiterhin zumindest sehr zweifelhaft, ob das BG wirklich zur gesunden Ernährung "reicht". Ich habe dir auch schon aufgezeigt, dass sich der Regelsatz gar nicht an solchen Kriterien orientiert, sondern sich z.b. die 15% der ärmsten Deutschen als Grundlage nimmt, wo dann aber teilweise sogar Leute drin sind, denen eigentlich mehr Leistungen zustehen würden (heißt, man kommt teils auf unrealistisch kleine Zahlen).
Wenn Beate K.* genug Geld hätte, würde sie gerne im Bioladen um die Ecke einkaufen.Quelle: Aus Deinem eigenen Link.
FRANKFURT AM MAIN taz | Die Bundesregierung ignoriert den Hinweis der eigenen Berater*innen, dass gesunde Ernährung für Hartz-IV-Bezieher*innen nicht zu bezahlen ist. Das steht in der Antwort des SPD-geführten Bundesarbeitsministeriums auf eine kleine Anfrage des Grünen-Sozialpolitikers Sven Lehmann. Das Dokument liegt der taz exklusiv vor.Quelle: https://taz.de/Groko-ignoriert-eigene-Beraterinnen/!5759046/
Es geht dabei um eine Empfehlung des wissenschaftlichen Beirats des Landwirtschaftsministeriums. Dieser hatte im vergangenen Sommer ein Gutachten für eine „Politik für nachhaltigere Ernährung“ vorgelegt, in dem es eindringlich heißt: „Die derzeitige Grundsicherung reicht ohne weitere Unterstützungsressourcen nicht aus, um eine gesundheitsförderliche Ernährung zu realisieren.“
Das Gremium attestierte sogar: „Auch in Deutschland gibt es armutsbedingte Mangelernährung und teils auch Hunger“. Folgerichtig seien „im Sinne einer den Nachhaltigkeitszielen verschriebenen Politik die Berechnungsgrundlagen und -methoden der Regelbedarfsermittlung zu überprüfen“.
Die Bundesregierung scheint aber nicht daran interessiert zu sein, diesen Ratschlag umzusetzen. Sie schreibt in der Antwort auf Lehmanns Anfrage, man sehe keinen Überprüfungsbedarf. Die Aufgabe der Regelbedarfsermittlung sei auch im Bereich Ernährung, „dass existenzsichernde Leistungen beziehende Menschen so gestellt werden wie alle einkommensschwachen Haushalte“.
Konkret bedeutet das: Gesunde Ernährung sicherzustellen sei gar nicht das Ziel. Die Regelsätze sollen nur die – sehr knappen Mittel – der untersten Einkommen widerspiegeln. Allerdings werden in der Grundsicherung noch einige Ausgabenposten herausgerechnet.
sacredheart schrieb:Bei dem Tenor bin ich dann raus. Es ist vielleicht auch etwas unangemessen, zu glauben, Transfer müsste für den Boutique Kauf von Lebensmitteln reichen. Aber auch beim Discounter kann man gesunde Sachen kaufen, auch in Bio Qualität. Als ob nicht ganz viele AN auch beim Discounter einkaufen würden, ohne samt und sonders Skorbut zu bekommen.Und beim für die Diskussion relevanten Rest? Mit oder ohne Bioladen ging es ja um errechnete Werte.
Und natürlich kann man auch vom Transferempfänger erwarten, mit Augenmaß einzukaufen, zumal ja mehr Zeit dafür da ist, als wenn man Vollzeit arbeitet.
Es gibt da zahllose Möglichkeiten: Produkte mit kurzer Haltbarkeit, Angebote, viel günstigere Preise auf dem Wochenmarkt kurz vor Schluss, Sackmöhren aus dem Landhandel, Streuobstwiesen, wo man kostenlos Obst bekommt, oft türkische Lebensmittelläden mit guten Preisen etc. Nur halt der 'Bioladen um die Ecke' der ist für viele nicht drin, so what?
„Mit dem derzeitigen Ernährungsbudget der Regelsätze des ALG II kann nach unseren Kalkulationen bei gängigem Einkaufsverhalten selbst eine preisgünstig konzipierte, gesunde KostDu kannst dir auch die restlichen durchlesen. Ich habe dort keine gefunden, die findet, dass man sich mit alg2 gesund ernähren kann.
wie die Optimierte Mischkost bei Kindern und Jugendlichen ab dem Alter von etwa 4 Jahren
nicht realisiert werden. Auch bei Ausschöpfung des niedrigpreisigen Angebots in Discountläden und Zukauf nur der dort nicht erhältlichen Lebensmittel im Supermarkt würde der derzeitige Regelsatz eine Optimierte Mischkost allenfalls für Kinder unter 6 Jahren ermöglichen
sacredheart schrieb:Es gibt da zahllose Möglichkeiten: Produkte mit kurzer Haltbarkeit, Angebote, viel günstigere Preise auf dem Wochenmarkt kurz vor Schluss, Sackmöhren aus dem Landhandel, Streuobstwiesen, wo man kostenlos Obst bekommt, oft türkische Lebensmittelläden mit guten Preisen etc. Nur halt der 'Bioladen um die Ecke' der ist für viele nicht drin, so what?ich verkaufe Brot vom Vortag zum halben Preis und sehe so gut wie nie dass ALG2-Empfänger da zuschlagen ....die wollen immer frisch obwohl das vom Vortag noch locker 2-3 Tage verzehrsfähig ist.
shionoro schrieb:Und da zählt auch der Imbissbesuch und der Bäcker mit rein.Was Quatsch ist und Luxus. Wer meint Currywurst Pommes essen zu wollen darf sich nicht beschweren wenn a) das Geld schneller weg ist und er/sie b) krank wird.
capspauldin schrieb:Aber klar alles wollen ja gesund essen.Man muss ja in den Theater- und Opersesseln passen.