Frau.N.Zimmer schrieb:Wie oft wird denn Sinnvolles als sinnvoll erkannt? Gibt doch nur Gemecker. Da wird sich beschwert, dass man blöde Bewerbungskurse machen muss, aber gleichzeitig erzählt, das 200 Bewerbungen keine Reaktion gebracht haben.
Dass man es absolut Allen natürlich niemals Recht machen kann, dürfte klar sein. Aber ich denke die Mehrheit würde das sinnvolle maßgeschneiderte Fördern nicht nur zu schätzen wissen, sondern es auch dankend annehmen und nutzen.
Und mit Druck und nicht auf individuelle Bedürfnisse und die jeweiligen Umstände des Einzelfalls einzugehen erreicht man auch nichts. Das führt eher dazu, dass Menschen absichtlich Bewerbungsanschreiben verhauen, in der Hoffnung dann nicht eingestellt zu werden, was die Jobcenter auserkoren oder anders aufgedrückt haben - Hauptsache die Menschen arbeiten nur irgendwas wieder.
Berryl schrieb:Auch nicht wirklich.
Dann brauche ich auch erst gar nicht Verhandlungen zustimmen, sondern kann von vornherein sagen, dass man an Verhandlungen nicht interessiert ist.
Unter fairen Verhandlungen verstehe ich, dass sich alle Beteiligen bewegen und kompromissbreit sind, um am Ende auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen.
Berryl schrieb:Die Union schreit halt nicht rum eine sozialdemokratische Partei zu sein.
Die können sich diese Position leisten weil es in ihre Richtung passt.
Die Sozialdemokraten eher weniger.
Die SPD tut neben der Linken nach wie vor am meisten für den kleinen Mann.
Nur weil sie jetzt erst so richtig eine Reform von H4 in Angriff genommen haben, bedeutet das nicht, dass sie die ganzen Jahre unter Merkel keine Sozialpolitik betrieben haben. Die haben einiges durchgesetzt. Konnten sie auch deshalb je nach Legislaturperiode so gut, weil die Union kompromissbereit war und die SPD als Regierungspartner gebraucht hat.
Und immerhin nennt sich die Union doch eine christliche Volkspartei oder? Wäre schön, wenn sie dann auch mal christliche Politik und auch Politik fürs kleine Volk unter dem Gesamtvolk machen würden. Für die war ja sogar schon die Ehe für alle ein Dorn im Auge und das im 21.Jahrhundert.
Das Einzige, was ich bei Sozialdemokraten und Linken kritisch sehe, ist diese Forderung nach Gleichschaltung. Darunter leidet nicht nur die Qualität oder das Niveau an Abschlüssen, sondern nährt es auch den Fachkräftemangel je nach Branche. So viel Verständnis für die Wirtschaft habe selbst ich, dass wir es uns nicht erlauben können alle durch bessere Bildung und höhere Abschlüsse in höhere Berufsfelder aufsteigen zu lassen. Die Ausgewogenheit muss gewahrt bleiben.
Darum spreche ich mich auch immer wieder gegen Abwanderung aus bestimmten Branchen ebenso wie aus dem Niedriglohnsektor aus, weil das langfristig nicht die richtige Lösung ist. Die richtige Lösung ist Verbesserungen in bestimmten Branchen zu erreichen und auch prekäre Beschäftigungen immer mehr auszumerzen, um bestehendes Personal nicht nur zu halten, sondern auch um Nachwuchs zu bekommen.
Es ist doch nichts schöner und wieder zum Thema passend, wenn Menschen freiwillig etwas tun wollen, weil Bezahlung und Arbeitsbedingungen gut sind und im Idealfall auch unbefristete Jobs sind, die eine gewisse Sicherheit für die Zukunft geben. Mit Druck und Zwängen erreicht man vieles, aber bestimmt keine freiwillige Arbeitsbereitschaft oder anders damit bekommt man bestimmt kein Mehr an motivierten Arbeitskräften.
Das können sich auch die Jobcenter auf die Fahne schreiben. Kann jeden Empfänger verstehen, dass er nicht jeden Scheiß annehmen und unter jeden Bedingungen wieder arbeiten wollen würde - nur der Arbeit an sich wegen und dass Empfänger bloß nicht nur faul Grundsicherung ohne Gegenleistung beziehen.