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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

11.772 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Arbeitslos, Hartz 4, Neidkultur ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

13.11.2022 um 16:35
Zitat von JebaJeba schrieb:In diesem Jahr gibt es ca. 3,6 Mio Empfänger und es werden jährlich ca. 300000 Anträge auf EU Rente bearbeitet.
Ohne Beleg kann ich das nicht einfach so glauben.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Long Covid war natürlich nicht am ersten Corona Tag anerkannt, aber da hatte ja auch noch niemand long covid.
auch jetzt noch tun sich manche Ärzte schwer damit, weil es oft schwer diagnostizierbar ist.
Wenn jemand z-B. sagt, er sei schnell ermüdbar, kann das schlecht bewiesen werden.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

13.11.2022 um 16:59
@Optimist

Eine Freundin von mir bekommt übrigens jetzt die EU-Rente mit der Diagnose Myalgische Enzephalomyelitis, also CFS.
Es war tatsächlich nicht so einfach, weil diese Krankheit häufig in die rein psychische Ecke gestellt wird und auch nicht so einfach zu diagnostizieren ist. Der Weg zur Anerkennung war auch nicht einfach, falls Du möchtest, kann ich aber gerne anfragen, ob Deine Bekannte hier Kontakt herstellen könnte, um sich vielleicht Rat zu holen.
Trotz dieser Freundin oder vielleicht auch eben deswegen bin ich der Meinung, dass es sich um Einzelfälle handelt und da auch dringend nachgearbeitet werden muss, anstatt davon auszugehen, dass alle Hartz 4 Empfänger nicht arbeiten können aber keine Rente bekommen, weil die Krankheit nicht anerkannt wird...
Dagegen sprechen ja auch die Zahlen in den Statistiken, so wahnsinnig viele stellen ja gar keinen Antrag.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

13.11.2022 um 18:31
Zitat von JebaJeba schrieb:Eine Freundin von mir bekommt übrigens jetzt die EU-Rente mit der Diagnose Myalgische Enzephalomyelitis, also CFS.
da hat sie großes Glück gehabt.
Meine Bekannte hatte auch schon alles mögliche versucht (was ihre wenige Kraft halt so zulässt), aber ohne Erfolg.
Wenigstens hat ihr Arzt ein Einsehen und schreibt sie weiterhin krank.
Zitat von JebaJeba schrieb:Es war tatsächlich nicht so einfach, weil diese Krankheit häufig in die rein psychische Ecke gestellt wird und auch nicht so einfach zu diagnostizieren ist. Der ... falls Du möchtest, kann ich aber gerne anfragen, ob Deine Bekannte hier Kontakt herstellen könnte, um sich vielleicht Rat zu holen
ja gerne, das würde mich für meine Bekannte sehr freuen. Müssten wir dann evtl. mal per PN machen, oder?
Zitat von JebaJeba schrieb:bin ich der Meinung, dass es sich um Einzelfälle handelt und da auch dringend nachgearbeitet werden muss, anstatt davon auszugehen, dass alle Hartz 4 Empfänger nicht arbeiten können aber keine Rente bekommen, weil die Krankheit nicht anerkannt wird...
richtig. Jedoch dürfen eben solche Menschen nicht durch die Maschen fallen - wie du schon sagst, die Politik müsste da nachschärfen.
Aber ich habe die Vermutung, dass es mamchen Entscheidungsträgern ganz recht ist, wenn Geld eingespart werden kann - EU-Rente ist ja höher als H4 (hab ich zumindest bis jetzt immer so mitbekommen).


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

13.11.2022 um 20:36
Man sollte hier explizit unterscheiden: "Arbeitslos" und "Erwerbsunfähig" .
Wenn man nichtmal mehr leichte Tätigkeiten auf Dauer ausüben kann und als erwerbsunfähig gewertet wird ist es sinnlos daran zu arbeiten. Ich bin leider in derSchulzeit schwer erkrankt und habe schwere Krankheiten entwickelt , die sich leider nicht abstellen lassen.
Ich bin froh, dass ich jetzt überhaupt allein leben kann in einer eigenen Wohnung aber ich habe große Probleme unter Leuten aufgrund von Fremdgedanken, die mir durch was auch immer impliziert werden. Ich wurde mit 18 erwerbsunfähig geschrieben und das letzte mal vor ca 8 Jahren von einem Amtsarzt der für arbeitsdinge zuständig ist besucht.
In meiner Umgebung gab es auch oder gibt es auch Menschen, die mich als geringerwertig ansehen da ich keiner Arbeit nachgehe.
Ich wünsche niemanden etwas schlechtes aber sie sollten allein 10 Minuten mit meinen Problemen beglückt werden und dann hätten sie eine andere Sicht, gerade psychische Erkankungen sind oft schlecht angesehen, ich halte es in der Öffentlichkeit auch zurrück, denn man stößt auf Ablehnung und Unmut, es seien doch nur Spinnerein und man solle sich nicht so haben(so schon wirklich erlebt).

Ich hatte mit 18 auch noch Träume von einem geregelten Leben und mein Traumjob ausgesucht ,ich hätte damals nie gedacht,dass einen eine Krankheit so einen Strich durch die Rechnung machen kann. Heute bin ich froh überhaupt noch zu Leben aber unter Leuten und in einer Firma oder Werkstatt zu sein macht mir Angst, denn meine "Probleme" haben mich schon zu mehreren Dummheiten verleitet, ein Gesunder kann sich das garnicht vorstellen keine Ruhe mehr zu haben.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

13.11.2022 um 23:53
Man sollte den Menschen wieder mehr vertrauen und Zwänge abbauen, je mehr, desto Messer.

In einem Land, bei dem die ärmsten in Zwangsarbeit gesteckt werden ist moralisch fragwürdig, in so einer Kloake würde ich auch nicht wohnen wollen. :/


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14.11.2022 um 05:19
Zitat von RainloveRainlove schrieb:In meiner Umgebung gab es auch oder gibt es auch Menschen, die mich als geringerwertig ansehen da ich keiner Arbeit nachgehe.
Auch deswegen sollte man das wieder trennen, finde ich. Dauerhaft Kranke gehören dann eben in die EU Rente/Grundsicherung, so wie ein Arbeitnehmer auch wenn er erwerbsunfähig ist., Kann man ja zunächst auf Zeit machen, wie es jetzt auch ist. Ich war, wegen einer Krebserkrankung, auch 2 Jahre in Rente, danach konnte ich wieder arbeiten.


So müsste sich kein Schwerkranker mehr mit Arbeitsunwilligen in die Reihe stellen lassen. Ich fände es auch wichtig zu wissen, wie hoch der Anteil an dauerhaft Arbeitsunfähigen ist, das wäre doch ein Forschungsgebiet. Was hat der Mensch für Krankheiten und wodurch wurden sie eventuell verursacht, denn dann könnte man vielleicht besser unterstützen. Auch mit mehr Geld, für aufwändige Ernährung usw.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

14.11.2022 um 10:03
Zitat von RainloveRainlove schrieb:In meiner Umgebung gab es auch oder gibt es auch Menschen, die mich als geringerwertig ansehen da ich keiner Arbeit nachgehe.
Ich wünsche niemanden etwas schlechtes aber sie sollten allein 10 Minuten mit meinen Problemen beglückt werden und dann hätten sie eine andere Sicht,
Ja, ist wirklich schlimm und kann mir gut vorstellen, wie du dich gefühlt haben musst und immer noch fühlst. Die Leistungsgesellschaft sollte auch mehr Verständnis zeigen und Vertrauen können, dass je nach Fall eben nicht aus Faulheit markiert oder übertrieben wird.
Könnte mir vorstellen, dass es für kranke Menschen, insbesondere der Psyche betreffend, in den USA noch schlimmer ist als bei uns. Aber unsere Gesellschaft ist zum Teil auch nicht besser.


So wie es aussieht hält die Union fest an ihrem Blockierirsinn. Können sie vortrefflich, geht es um Sozialpolitik zugunsten der Menschen. Würden Gesetzesreformierungen oder auch ganz neue Gesetze zugunsten der Unternehmen gehen, sähe die Sache anders aus.

Sie führen als Kritik u.a. immer noch das höhere Schonvermögen beim Bürgergeld an und da zeigt sich mal wieder die Kurzsichtigkeit des Konservatismus.

Möchte unbedingt nochmal folgenden Beitrag zitieren und auch sagen, dass durch die Union erst recht Armut auf lange Sicht erzeugt wird und dann sind die Menschen erst recht auf den Staat angewiesen, sollten sie aus nachvollziehbaren Gründen keine vernünftige Arbeit finden können, die zum jeweiligen Fall auch passen würde. Oder sie sind später als Rentner dann mehr denn je auf den Staat angewiesen.
Zitat von MarinaG.MarinaG. schrieb am 09.11.2022:Auch die Diskussion um das Schonvermögen ist widersinnig. Denn, werden Leute gezwungen ihre Altersvorsorge aufzubrauchen, landen sie eben im Alter im Transferbezug. Das verschiebt die Problematik lediglich, anstatt sie zu lösen. Jetzt hat selbst die FDP mal ein Einsehen und nun mauert die CDU/CSU und der Arbeitgeberverband meint ebenfalls sich auslassen zu müssen. Aber für alles Andere ist Geld da. In meinen Augen ein echtes Armutszeugnis, im wahrsten Sinne des Wortes.
Und zur Altersvorsorge zählt übrigens auch unbewegliches Vermögen wie Häuser bspw. Es kann meiner Meinung nach nicht sein, dass unter dem aktuellen H4-System Menschen dazu gedrängt werden ihr Eigenheim (Villen mal ausgenommen) zu verkaufen oder ihre fürs System zu große Wohnungen kündigen müssen, weil unverhältnismäßig für einen jeweiligen Einzelfall.
Das kann ja letztendlich auch ältere Menschen noch betreffen und sie müssen deswegen aus ihren jahrelangen Wohnungen ausziehen und sich im höheren Alter noch neue kleinere Wohnungen suchen, damit die Jobcenter zufrieden sind. Und das auch noch in Zeiten, in denen gerade bezahlbarer Wohnraum knapp ist.


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14.11.2022 um 10:16
Diese Ärztliche Atteste, von denen immer mal wieder geschrieben wird, sehe ich als Problemfalle an, wie lange schreiben denn Ärzte ihre Patienten Krank, oft sind das dann mal 2 Wochen, dann dort wieder mal ein paar Wochen, das ist doch das Dilemma, kein Arzt kommt mal auf den Punkt, also nicht gleich, das kann über Jahre andauern, bis mal eine vernünftige Diagnose gestellt wird, viele Ärzte doktern zuerst gerne mal einige Zeit selber rum und verdienen an den verschriebenen Medikamenten, irgend wann schiebt man es dann gerne auf die Psychische Schiene, dann wenn Ärzte sich nicht verantworten wollen. Vielleicht wird auch einiges irgend wann ein mal in Kliniken abgeklärt, doch auch da werden einige dann gerne mal abgeschoben, besonders wenn es eben nicht so einfach ist eine klare Diagnose zu stellen, leider kenne ich da auch einige die darunter leiden, mit halb Diagnosen oder eben verschiedenen Diagnosen und keine scheint dann die richtige zu sein.

Die wenigen, die von sich behaupten sie haben keine lust zum arbeiten, da lohnt es sich doch nicht so ein Aufwand zu betreiben, da zu kommt, dass alle Andern mit belastet werden.

Nur schon der Vorschlag alle 6 Monaten zum Amtsarzt, schon mal überlegt was das für ein unglaublicher Stressfaktor wäre, ich kenne Jemand, der muss das jedes Jahr durchstehen, der geht jedes mal durch die psychische und physische Hölle weil er so Panik hat, dass man ihm sein Krankengeld streicht, das ist nicht gerade förderlich, jemand der krank ist auch noch so sehr zu belasten, es gibt Krankheiten die müssen weder alle 6 Monate noch jedes Jahr geprüft werden, da sie einfach Fakt sind.

Schikanen machen denen Freude, die sie ausleben können.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

14.11.2022 um 10:23
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Es kann meiner Meinung nach nicht sein, dass unter dem aktuellen H4-System Menschen dazu gedrängt werden ihr Eigenheim (Villen mal ausgenommen) zu verkaufen
Das müssen sie jetzt doch auch nicht. Angemessenes Wohneigentum darf man doch jetzt auch behalten. Bei Miete sieht es anders aus, das auch zu recht. Wäre denn die Einzelperson auf 120 qm fair, wenn der 4-Personenhaushalt sich mit Not 80 qm leisten kann, weil er arbeiten geht? Das muss ja auch alles beheizt werden.
Zitat von simsonsimson schrieb:Nur schon der Vorschlag alle 6 Monaten zum Amtsarzt, schon mal überlegt was das für ein unglaublicher Stressfaktor wäre, ich kenne Jemand, der muss das jedes Jahr durchstehen,
Den Stress haben doch Arbeitende auch wenn sie länger krank sind, da sind manche bereits nach 6 Wochen bei der Begutachtung durch die Krankenkasse und danach in kurzen Abständen.

Oder wenn jemand EU-Rente beantragen muss. Ich habe da auch volles Verständnis, denn es kann doch nicht auf Zuruf gezahlt werden, die sind doch dem Steuer- und Beitragszahler gegenüber auch verpflichtet, denn die werden ja laufend durch höhere Beiträge "schikaniert".


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14.11.2022 um 10:28
Zitat von simsonsimson schrieb:Die wenigen, die von sich behaupten sie haben keine lust zum arbeiten, da lohnt es sich doch nicht so ein Aufwand zu betreiben, da zu kommt, dass alle Andern mit belastet werden.
Sollten unter dem Bürgergeld mehr Menschen (verdient und berechtigt) weniger zu leiden haben und es bleibt wie bei H4 nur eine Minderheit übrig, die wirklich nur faul ist und das System unberechtigt ausnutzt - dann sollte die Gesellschaft das weiterhin verkraften können, da das Solidaritätsprinzip nun mal auch seine Kollateralschäden an der Leistungsgesellschaft fordert - in Form von auch eine Minderheit an Faulen mit durch zu schleppen.
Davon hat die Gesellschaft im besten Fall auch etwas, denn die Chancen sind dann groß, dass faule Minderheiten weniger kriminell werden, bekommen sie wenigstens Grundsicherung.
Und mit Grundsicherung können selbst die Faulen die liebe Wirtschaft etwas stärken, denn es dürfte sich mit Grundsicherung mehr konsumieren lassen als ohne Grundsicherung.

Ps.

Warum auch unter dem Bürgergeld sich die Wenigstens nur aus Scheu vor Arbeit darauf ausruhen wollen würden, dürfte wie bei H4 sicherlich auch an der Rente liegen, denn wer arbeitet, erhält später auch mehr Rente und ist im besten Fall sogar auch später nicht auf eine Aufstockung angewiesen.

Das wollen viele bzw. mit Sicherheit die Mehrheit vermeiden, wenn es irgendwie geht. Also werden sich die Meisten denke ich auch nicht auf dem Bürgergeld nur ausruhen wollen, da sie an ihre Rente denken. Davon mal, dass auch das Bürgergeld nicht bedingungslos ist. Also sich vollends nur noch ausruhen zu können, ist auch mit dem Bürgergeld nicht möglich. Fördern und Fordern bleibt -nur erhält die Förderung einen höheren Stellenwert bzw. genießt mehr Priorität, was sich auch positiv auszahlen kann.


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14.11.2022 um 10:37
Zitat von Frau.N.ZimmerFrau.N.Zimmer schrieb:Das müssen sie jetzt doch auch nicht. Angemessenes Wohneigentum darf man doch jetzt auch behalten.
Tja, das System bzw. die Jobcenter entscheiden aber darüber, was je nach Einzelfall angemessen ist und was nicht mehr. Und da denke ich geht es bestimmt nicht immer fair zu. Oder ist schon per Gesetz nicht fair festgelegt. Da Bürgergeld beinhaltet ja auch in dieser Richtung Verbesserungen.

Gibt genügend Fälle, da mussten Menschen entweder ihr hart erarbeitetes nicht mal großes oder luxuriöses Eigenheim verkaufen oder ihre langjährigen Mietwohnungen kündigen, weil für Jobcenter zu groß. Die Jobcenter hätten diese Wohnungen also nicht bezahlt.
Im schlimmsten Fall trifft das dann auch noch ältere Menschen und sie müssen sich im Alter noch auf die Suche nach einer kleineren Wohnung machen. Und in diesen Zeiten von Wohnungsknappheit bestimmt alles andere als leicht je nach Gegend.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

14.11.2022 um 10:43
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Gibt genügend Fälle, da mussten Menschen entweder ihr hart erarbeitetes nicht mal großes oder luxuriöses Eigenheim verkaufen oder ihre langjährigen Mietwohnungen kündigen, weil für Jobcenter zu groß.
Bei Mietwohnungen ist das auch richtig so, wenn sie weit über der Quadratmeterzahl liegen, brauch sie den Wohnraum doch auch nicht. Sorry, dass jemand Wohneigentum verkaufen musste hab ich noch nie mitbekommen. Die kriegen die Heiz- und Nebenkosten eben nach der zulässigen Wohnfläche und wenn sie den Rest selber stemmen interessiert es niemanden wie sie wohnen.
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Im schlimmsten Fall trifft das dann auch noch ältere Menschen und sie müssen sich im Alter noch auf die Suche nach einer kleineren Wohnung machen. Und in diesen Zeiten von Wohnungsknappheit bestimmt alles andere als leicht je nach Gegend.
Das machen sehr viele, die ihr ganzes Leben gearbeitet haben, weil sich doch auch der Bedarf ändert. Ein Paar braucht doch keine 2 Kinderzimmer mehr. Wie gesagt, es muss ja auch beheizt werden.


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14.11.2022 um 10:49
Zitat von Frau.N.ZimmerFrau.N.Zimmer schrieb:Sorry, dass jemand Wohneigentum verkaufen musste hab ich noch nie mitbekommen. Die kriegen die Heiz- und Nebenkosten eben nach der zulässigen Wohnfläche und wenn sie den Rest selber stemmen interessiert es niemanden wie sie wohnen.
Wird das Eigenheim als unverhältnismäßig als Oberbegriff eingestuft, erhält man keinen Anspruch auf H4. Das H4-System schaut eben auch genau auf unbewegliches Vermögen.

Ich frage mich dann aber auch immer, wenn dann Menschen ihr Eigenheim notgedrungen verkaufen mussten, um Anspruch auf H4 zu haben, ob das Jobcenter danach nicht auch noch sagt, dass ja jetzt erst mal von der Verkaufssumme gelebt werden kann und erst wenn diese bis zu einer bestimmten Grenze aufgebraucht ist bzw. die Summe unter das Schonvermögen je nach Einzelfall fällt, bekommen sie Anspruch auf H4.

Ps.
ich spreche mich übrigens nur für eine Erhöhung der Schonvermögen aus. Komplett gestrichen möchte ich sie auch nicht haben, also das Vermögen gar nicht mehr berücksichtigt wird und wirklich jeder unabhängig seines/ihres (Privat)Vermögens Anspruch auf Grundsicherung hätte. Aber das sieht das Bürgergeld ja auch nicht vor.


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14.11.2022 um 10:59
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Ich frage mich dann aber auch immer, wenn dann Menschen ihr Eigenheim notgedrungen verkaufen mussten, um Anspruch auf H4 zu haben,
Dann handelt es sich aber nicht um die normale Eigentumswohnung, oder das kleine Häuschen auf dem Lande. Überleg doch, dann müsste der Staat doch, nach ner Zeit, auch noch für die Miete aufkommen. Es wäre nichts gewonnen und deswegen ist es auch nicht so.
Schonvermögen sollten die Menschen bekommen, die es sich erarbeitet haben, denn die haben ja auch Sozialversicherungsbeiträge bezahlt.

Wie Kevin Kühnert bei Anne Will auf die Selbstständigen gepocht hat, finde ich nicht gerecht. Stell dir vor dein Chef konnte Sozialversicherungsbeitrage ansparen, hat nie was einbezahlt und hat mit Frau und Kind knapp 200.000 auf dem Konto. Du hast deine Sozialbeiträge bezahlt und hast nix. Geben die dir dann deine 60.000?

Wenn das so laufen soll, müssen Selbstständige auch einzahlen, sonst planen die das Bürgergeld doch in die Altersvorsorge ein.


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14.11.2022 um 12:08
@Frau.N.Zimmer
Nein, das geht oft über viele Jahre, mit Ärzte Marathon, das geht nicht mal auf die Schnelle und dann kann es dein restliches Leben, wie bei meinem Bekannten, Dauer belasten, Existenzängste bei Kranken und besonders bei psychisch kranken, das ist noch mals eine ganz andere Hausnummer, die haben bereits gar keine Rasuren mehr, so was belastet die Gesundheit zusätzlich. Mein Bekannter wird einfach nur genötigt, da muss man schon konsequent weg schauen um ihn so belastend zu behandeln, total unnötig, da muss man nicht mal von Fach sein.


Und übrigens, das mit den Quadratmeter, ist auch so ein absolute Fremdsteuerung und eingriff in die Persönlichkeit, das sollte abgeschaft werden.

Dann lebst du viele Jahre in deinem Zuhause wo du dich wohl fühlst, mit eventuell deiner Familie, hast dein Umfeld in der Nähe, soziale Nachbaren und dann wirst du Pensioniert und kommst in die alters Armut, und musst alles aufgeben und weg ziehen, wie viele Rentner ich weinen gesehen habe deswegen, die förmlich daran zu Grunde gingen, traurig. Verstösst doch total gegen die Menschenwürde.


@rhapsody3004
Das stimmt , die Gesellschaft kann das sogar locker tragen, nur manch einer hat irgend wie Probleme damit und kriegt es nicht gebacken, sie würden lieber alle opfern um ein paar wenige zu Rechenschaft zu ziehen, da fehlt es mir dann an der Logik.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

14.11.2022 um 13:29
Zitat von simsonsimson schrieb:Das stimmt , die Gesellschaft kann das sogar locker tragen, nur manch einer hat irgend wie Probleme damit und kriegt es nicht gebacken, sie würden lieber alle opfern um ein paar wenige zu Rechenschaft zu ziehen, da fehlt es mir dann an der Logik.
Das wollte ich damit gar nicht sagen und glaube dürfte auch nur auf Minderheiten innerhalb der Leistungsgesellschaft zutreffen. Also quasi Eigenverantwortlichkeit um jeden Preis zu denken, traue ich dann doch nur einigen über jedes nachvollziehbare Maß hinaus egoistischen Hardcore-Neoliberal-Konservativen zu.
Die Meisten unter der Leistungsgesellschaft, auch unter den Neoliberal-Konservativen, haben denke ich keine Probleme damit, wenigstens die Mehrheit an echten hilfsbedürftigen Menschen indirekt mit Steuerabgaben mit zu unterstützen.


Wovon die Leistungsgesellschaft abkommen muss, ist auch alle über einen Kamm zu scheren. Diese bewusst gespielte oder übertrieben dargestellte RTL-Realität muss aus den Köpfen der Menschen weg.
Und sie müssen begreifen, dass es ihnen nicht schlechter geht, wenn sie auch eine Minderheit an Faulen indirekt mit durchfüttern.


Ps.
Glückwunsch Union. Nur weil ihr den ganzen Laden mit eurer Blockade aufhaltet, leiden mal wieder alle darunter. Denn wäre das Bürgergeld durchgegangen, hätte es ab Januar auch mehr Geld bedeutet. Nicht viel, aber besser als gar keine Erhöhung.

Wenigstens zeigt sich die Union so christlich genug und wäre mit einer Erhöhung der H4-Sätze einverstanden - bei ansonsten aber keinen Veränderungen.
Die kapieren aber einfach nicht, dass unter den strengen H4-Sanktionen und Fordern, Fordern, Fordern auch die zu leiden haben, die es gar nicht verdient hätten und sie vergessen auch, dass Sanktionen oder jeden Scheiß an Arbeit annehmen zu müssen, um Sanktionen zu entgehen, noch mehr demotivierend wirken kann.


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14.11.2022 um 13:36
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Glückwunsch Union. Nur weil ihr den ganzen Laden mit eurer Blockade aufhaltet, leiden mal wieder alle darunter
da würde ich aber sagen, sind die anderen Parteien auch mit schuld.
Man hätte sich doch zunächst nur auf die Erhöhung des H4-Satzes einigen können (CDU und FDP hatten nichts gegen eine Erhöhung) und das Andere dann später verhandeln. Hatte ja auch jemand gefordert.

Weshalb machten bei diesem Vorschlag die anderen Parteien nicht mit?


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

14.11.2022 um 13:40
Mal abwarten, was der Vermittlungsausschuss bringt. Ich bin da eigentlich optimistisch und denke, dass ein Kompromiss gefunden wird und das Ganze dann auch im Bundesrat durchgehen wird.


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14.11.2022 um 13:40
Zitat von OptimistOptimist schrieb:a würde ich aber sagen, sind die anderen Parteien auch mit schuld.
Man hätte sich doch zunächst nur auf die Erhöhung des H4-Satzes einigen können (CDU und FDP hatten nichts gegen eine Erhöhung) und das Andere dann später verhandeln. Hatte ja auch jemand gefordert.
Streng genommen ja, aber man wollte keine faulen Kompromisse mehr eingehen, da es längst überfällig ist, die negativen Aspekte von H4, die seit Jahren in der Kritik stehen, zu streichen bzw. wenigstens abzumildern. Sogar noch wichtiger, als nur ein paar Euro mehr in der Tasche aber ansonsten keinerlei Veränderungen, würde ich fast mal behaupten.

SpoilerPs.
Hoffentlich kostet das der Union Stimmen.



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