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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

11.772 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Arbeitslos, Hartz 4, Neidkultur ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

05.11.2022 um 18:45
Zitat von BerrylBerryl schrieb:Wenn die was rausschreiben hört mich auch keiner.
Zitat von BerrylBerryl schrieb:Dann schreibt man es so dass diejenigen Person eben ausgenommen ist.
diese beiden Sätze verstehe ich nicht.
Es ging um das Thema -schwer diagnostizierbare Krankheit- und wie Behörden und Ärzte damit umgehen und dies den Betroffenen zusetzt -> was meinst du in diesem Zusammenhang also mit "rausschreiben" und mit "so schreiben"?

Falls du ein Gutachten damit meinst -> das ist ja gerade das Problem, dass dies dem Betroffenen nicht gerecht werden kann, wenn die Erkrankung wenig erforscht ist, sich kaum jemamd damit auskennt.
Zitat von simsonsimson schrieb:bin froh, dass ich nicht alleine mit dieser eher sozialen Einstellung da stehe. :-)
ich auch 🙂
Zitat von simsonsimson schrieb:Und noch etwas, es gibt bereits schon Obdachlose die Kriminell werden nur um in der JVA ein Dach über den Kopf zu haben, es sollte ja nicht unbedingt bei den Sozialleistungen dieses Gefühl bei der Bevölkerung auslösen, sie seien im Strafvollzug oder es würde ihnen dort besser ergehen.
das befürchte ich auch.
Ein Zwang zum Arbeiten könnte diese Menschen auch nicht davon abhalten.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

05.11.2022 um 19:02
Zitat von TrailblazerTrailblazer schrieb:Mir hat auch immer noch niemand beantwortet, wer denn zukünftig die unattraktiven und weniger gut bezahlten Jobs noch machen wird, wenn jeder ein Bürgergeld bekommen soll, das ein - wenn auch bescheidenes - Leben ohne Arbeit ermöglichen soll.
Zum einen werden auch mit Bürgergeld viele Menschen noch etwas hinzuverdiene wollen. Und wer gering qualifiziert ist, muss dann eben, wie jetzt auch leider auf Sch****jobs zurück greifen.
Zum anderen könnte man ja endlich mal die schlechten Jobs besser entlohnen, dann wären sie auch interessanter für viele Menschen.

Im jetzigen System werden diese Menschen (die schlecht bezahlte Jobs machen müssen) ausgenutzt, damit andere ihren Wohlstand behalten können.
Zitat von simsonsimson schrieb:Ich habe auch schon Jobs angenommen die ich dann ganz schnell wieder los geworden bin, schlimm finde ich das nicht, oft haben Chefs die niedrig Löhne bezahlen auch ab und an das Gefühl sie seien kleine Herrgötter und können ihre Mitarbeiter bis in die kleinste Faser ausnützen weil sie genau wissen die bekommen eben nur die sogenannten unterirdischen Jobangebote, darum wehren sich die wenigsten und kündigen dann lieber oder gehen zum Arzt. Hat auch etwas mit Selbstschutz und Achtsamkeit zu tun.
Es wäre schon ein Anfang, wenn Menschen nicht zu solchen Jobs gezwungen werden dürften.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

05.11.2022 um 19:10
Zitat von simsonsimson schrieb:Du musst aber auch mal das ganze betrachten, warum dich dieser Mensch den du kennst, solch ein Ärger in dir verursacht? Es stellt ja alles in den Schatten, er provoziert dich mit seinen Aussagen, kann es nicht auch sein, dass er im Grunde nur das zum vorweisen hat, weil er nicht arbeitet, und mit seinem Verhalten zeigen will, wie doof in seinen Augen alle Andern sind die arbeiten gehen, was natürlich falsch ist, doch für ihn ist das eventuell das einzige gute Gefühl was er hat in dem Moment, wenn er rum Prollt und andere damit ärgert.
Der Mensch ärgert mich nicht.
Und da mein Respekt vor solchen 'Leistungen' auch sehr niedrig ist wäre es mir egal.
Er ist sogar ein guter Freund.
Der nutzt auch das System nur aus.
Das Problem ist da das System.
Und das gehört radikal geändert.
Da gibts auch keine Ausflüchte für mich.
Zitat von OptimistOptimist schrieb:diese beiden Sätze verstehe ich nicht.
Es ging um das Thema -schwer diagnostizierbare Krankheit- und wie Behörden und Ärzte damit umgehen und dies den Betroffenen zusetzt -> was meinst du in diesem Zusammenhang also mit "rausschreiben" und mit "so schreiben"?

Falls du ein Gutachten damit meinst -> das ist ja gerade das Problem, dass dies dem Betroffenen nicht gerecht werden kann, wenn die Erkrankung wenig erforscht ist, sich kaum jemamd damit auskennt.
Wer medizinisch nicht Arbeitsfähig ist kann so geschrieben werden.
Dafür gibt's Ärzte.
Und das meine ich genau so.
Warum genau derjenige nicht kann.
Was juckts mich.
Solange es eine glaubwürdige Fachperson bestätigt.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

05.11.2022 um 19:48
Zitat von BerrylBerryl schrieb:Solange es eine glaubwürdige Fachperson bestätigt
mangels Wissen und mangels Forschungsergebnisse kann es aber auch eine glaubwürdige Fachperson nicht in jedem Falle bestätigen (dass SO jemand arbeitsunfähig ist). Also muss so jemand leiden, weil er - bis jetzt jedenfalls - weiterhin vom Jobcenter "traktiert" wird.
Für solche Menschen ist dann das Bürgergeld ein Segen, da gibts dann eben nicht mehr den Zwang sich einen Job zu suchen.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

05.11.2022 um 19:51
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Zum anderen könnte man ja endlich mal die schlechten Jobs besser entlohnen, dann wären sie auch interessanter für viele Menschen.
Das hat man doch längst getan mit der Einführung des Mindestlohns. Wenn du dir diverse Stellenportale anschaust, steigen ungelernte Lsgerfachkräfte bei Amazon beispielsweise mit über 14 Euro brutto die Stunde ein. DHL Fahrer werden von der Post händeringend bundesweit gesucht. Auch hier liegt der Stundenlohn über 14 Euro. Selbst bei gelernten Fachkräften zahlen die meisten Leiharbeiterbuden zwischen 2500-3000 Euro brutto im Monat. Das Bürgergeld wird inflationsbedingt im Januar 23 auf 500 Euro aufgestockt. Das ist wirklich jammern auf ganz hohem Niveau. Da kann eine Person mit Lohnsteuerklasse 1 trotz steigender Inflationsrate immer noch ganz gut von Leben und seine Fixkosten decken. Auf dem Lohnsektor hat sich einiges positiv in den letzten Jahren deutlich getan…


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

05.11.2022 um 21:59
Zitat von ColdcasesColdcases schrieb:Das Bürgergeld wird inflationsbedingt im Januar 23 auf 500 Euro aufgestockt. Das ist wirklich jammern auf ganz hohem Niveau. Da kann eine Person mit Lohnsteuerklasse 1 trotz steigender Inflationsrate immer noch ganz gut von Leben und seine Fixkosten decken
Naja, diese Aufstockung ist doch von der Inflation schon aufgefressen worden, noch bevor sie das erste mal ausbezahlt wird.
Und ob man davon "ganz gut leben" kann, ist letztlich eine Frage der Definition von "ganz gut leben"


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

05.11.2022 um 23:01
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Berryl schrieb:
Man kann aber auch alle Leistungen streichen

und dann verhungern lassen?
Natürlich nicht, einfach das Geld streichen und gegen Sachleistungen tauschen.
Zitat von simsonsimson schrieb:Ich frage mich wer eigentlich diese Arbeits Verweigerer sind, ich muss gestehen ich kenne niemand der jemals arbeitslos war, dies tat aus Freude und Faulheit, die meisten bemühten sich um Stellen und kassierten tonnenweise Absagen
Du kennst solche Leute, ich kenne andere. In der Firma, in der ich beschäftigt bin, kommen die Leute zum teil nur für einen Tag oder gehen gleich nach ein paar Stunden wieder🙄
Zitat von OptimistOptimist schrieb:mangels Wissen und mangels Forschungsergebnisse kann es aber auch eine glaubwürdige Fachperson nicht in jedem Falle bestätigen (dass SO jemand arbeitsunfähig ist). Also muss so jemand leiden, weil er - bis jetzt jedenfalls - weiterhin vom Jobcenter "traktiert" wird.
Für solche Menschen ist dann das Bürgergeld ein Segen, da gibts dann eben nicht mehr den Zwang sich einen Job zu suchen.
Das ist leider so, kenne ich leider zu gut aus dem Bekanntenkreis😞
Aber die Fälle, die die Nummer glaubhaft durchziehen (ohne wirklich betroffen zu sein), sind vermutlich recht dünn gesäht und hätten halt Glück.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

05.11.2022 um 23:10
Zitat von OptimistOptimist schrieb:mangels Wissen und mangels Forschungsergebnisse kann es aber auch eine glaubwürdige Fachperson nicht in jedem Falle bestätigen (dass SO jemand arbeitsunfähig ist). Also muss so jemand leiden, weil er - bis jetzt jedenfalls - weiterhin vom Jobcenter "traktiert" wird.
Red dir nichts ein.
Jeder der offensichtlich nicht arbeitsfähig ist wird auch so geschrieben.
Hier muss kein wirklich Kranker arbeiten und dies ist auch gut so.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

05.11.2022 um 23:32
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Naja, diese Aufstockung ist doch von der Inflation schon aufgefressen worden, noch bevor sie das erste mal ausbezahlt wird.
Das geht aber Allen so. Auch Unternehmen haben mit höheren Kosten zu kämpfen. Wir steuern kontinuierlich auf eine Rezession zu. Was das bedeutet dürfte klar sein…

Das Ende der Fahnenstange ist längst nicht erreicht und wir werden und müssen zwangsläufig weiter den Geldbeutel enger schnallen. Egal welche Maßnahmen die Bundesregierung mit Inflationspaketen zur Entlastung noch schnüren wird. Große finanzielle Sprünge wie Autokauf, teure Urlaubsreisen oder Finanzierung in Immobilien liegen für die allermeisten AN nun mal aktuell nicht drin.
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Und ob man davon "ganz gut leben" kann, ist letztlich eine Frage der Definition von "ganz gut leben"
Für jemanden der vorher vom Jobcenter gelebt hat und um diese Leute geht es ja, definitiv.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

06.11.2022 um 01:09
Zitat von BerrylBerryl schrieb:Red dir nichts ein.
Jeder der offensichtlich nicht arbeitsfähig ist wird auch so geschrieben.
ich rede mir nichts ein, weil ich es life miterlebe bei einer guten Bekannten und auch schon Erfahrungsberichte anderer Betroffenen gelesen habe.
Ich sehe dass sie zweifelsfrei NICHT simuliert und ich weiß, dass ihre Krankheit nicht psychisch bedingt sein kann, weil ich sie viel näher und öfter erlebe als all diese Fachleute die sie beurteilen, sie jedoch nur ganz flüchtig kennen.
Ich weiß es auch alles daher, da sie öfter meine Hilfe beanspruchen muss, was ihr selbst total gegen den Strich geht - sie hasst es, auf Andere angewiesen zu sein. Sie schauspielert mir da auch nichts vor, so viel Menschenkenntnis traue ich mir zu.
Sie könnte nicht mal über ihr Problem auf Allmy selbst berichten, weil es sie viel zu sehr anstrengen würde. Wenn sie Behördenschriebse machen muss, ist sie auch da auf meine Hilfe angewiesen.

Es ist einfach nur traurig für sie und für mich, das alles mit ansehen zu müssen, dass sich von den Verantwortlichen niemand wirklich mit der Krankheit auskennt und dennoch darüber entscheidet ob sie arbeitsfähig ist oder nicht.

Sie hatte denen einige Publikationen dazu ausgehändigt, aber offensichtlich liest das kaum jemand weil es entweder nicht interessiert oder man keine Zeit hat. Und wie ich mir vorstellen kann, würdest du z.B. als Fallmanager ihr Problem auch nicht ernst nehmen, denn du vertrittst halt diese Position:
Zitat von BerrylBerryl schrieb:Jeder der offensichtlich nicht arbeitsfähig ist wird auch so geschrieben
nein, es gibt eben leider auch Fälle, wo deine Überzeugung nicht zutrifft.
In Augen der Verantwortlichen ist sie arbeitsfähig, jedoch zu unrecht. Umsonst hat sie sicherlich auch nicht schon einen Selbstmordversuch hinter sich.

Und selbst wenn sie einen solchen noch nicht unternommen hätte, für solche Menschen wäre es der psychische Untergang, wenn man sie aufgrund solcher Fehleinschätzungen (angeblich "nur" psychische Ursachen oder Simulanten) dennoch zum arbeiten zwingen würde.
Kein Außenstehender kann ermessen, wie sehr solche Menschen unter diesen Fehleinschätzungen und dem Druck leiden dem sie durch die Behörden ausgesetzt sind - das kann nur jemand der laufend mit ihnen zu tun hat.

Das war jetzt mein letztes Statement dazu - egal ob es geglaubt wird oder nicht.
Ich wollte damit auch nur mal ins Bewusstsein von anderen Lesern rufen, dass es leider Menschen gibt, die durch die sogenannte "soziale Hängematte" zu unrecht rutschen und für diese tut es mir einfach leid, auch wenn es evtl. nur Wenige sein mögen.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

06.11.2022 um 10:00
Zitat von OptimistOptimist schrieb:ich rede mir nichts ein, weil ich es life miterlebe bei einer guten Bekannten und auch schon Erfahrungsberichte anderer Betroffenen gelesen habe.
Ich sehe dass sie zweifelsfrei NICHT simuliert und ich weiß, dass ihre Krankheit nicht psychisch bedingt sein kann, weil ich sie viel näher und öfter erlebe als all diese Fachleute die sie beurteilen, sie jedoch nur ganz flüchtig kennen.
Ich weiß es auch alles daher, da sie öfter meine Hilfe beanspruchen muss, was ihr selbst total gegen den Strich geht - sie hasst es, auf Andere angewiesen zu sein. Sie schauspielert mir da auch nichts vor, so viel Menschenkenntnis traue ich mir zu.
Und du willst mir jetzt allen ernstes weissmachen dass diese Person von Ärzten zur Arbeit gezwungen wird.
Ähm ja.
Sprich die geht da hin, schildert ihre Gebrechen, sagt selber sie kann nicht und der Arzt sagt dann: 'Nein, ab ans Fließband mit dir'.
Also utopischer gehts eigentlich nicht.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

06.11.2022 um 10:32
Zitat von cejarcejar schrieb:Das ist doch kompletter Schwachsinn. Das Schonvermögen ist 60k alleine, zzgl 30k pro Person in einer Bedarfsgemeinschaft. 4 Erwachsene Kinder in eignen Immobilien gehören nicht zur Bedarfsgemeinschaft.
@cejar
Richtig, der Gesetzesentwurf ist totaler Schwachsinn. Ich hatte darauf hingewiesen, dass eine Mehrgenerationenfamilie damit insgesamt 750.000 Euro Schonvermögen intern umschichten könnte, samt mehrerer Immobilien, während alle dauerhaft vom.Bürgergeld leben könnten.

Aber mal im Kleinen:

Hälst Du es für richtig, dass eine kleinere Familie m25, w23 mit 2 Kindern 150.000 Euro Schonvermögen hätte plus selbstgenutztem.Wohneigentum plus Autos plus Zusatzrenten? Das soll von den Vollzeittätigen Noramlverdienern getragen werden?

Dass man so eIn Schonvermögen einem.Paar kurz vor der Rente zugesteht, könnte uch ja noch verstehen.

Findest Du es weiterhin richtig, dass ausgwrechnet in den ersten 2 Jahren Langzeitarbeitslosigkeit behördlich gar keine Anforderungen an die Wiederaufnahme einer Tätigkeit mehr gestellt werden sollen, also genau in der Zeit, in der die Idee überhaupt noch Aussicht auf Erfolg hätte?


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

06.11.2022 um 11:01
Zitat von BerrylBerryl schrieb:Man fährt Geld und Sachleistungen sukzessiv herunter.
Stück für Stück.
Bis man irgendwann bei Gutscheinen angekommen ist wo sie sich noch Sachen des Grundbedarfs holen können.
Selbstverständlich bedarf das alles Planung und ein Konzept.
Aber wie gesagt.
Mit anderen Dingen ist man ja auch immer recht schnell und fleissig.
Und wie soll das "System" zwischen Leuten wie deinem Bekannten (?) oder Menschen mit tatsächlichen Unzulänglichkeiten unterscheiden die eben schwierig einen Job finden und auch schnell wieder verlieren? Wenn dein Bekannter vollends in die Kriminalität abdriften würde, würde das auf Dauer auch höhere Kosten verursachen, sei es weil er irgendwann im Gefängnis landet oder Dritte schwer schädigt. Die Kollateralschäden dabei, psychich angeschlagene Menschen vollends in die Depression zu treiben wären auch immens, ich weiß von Leuten die durchs Arbeitsamt zu Dauergästen in der Psychatrie wurden.

Man könnte darüber diskutieren Langzeitarbeitslose in geschützten Werkstätten unterzubringen was aber wohl mehr eine Beschäftigungstherapie als produktive Arbeit wäre, wäre vll. sogar humaner als sie sich selbst zu überlassen und eben auf Lebzeiten zu alimentieren, aber ob es unterm Strich günstiger wäre?


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

06.11.2022 um 11:38
Zitat von militarynerdmilitarynerd schrieb:Und wie soll das "System" zwischen Leuten wie deinem Bekannten (?) oder Menschen mit tatsächlichen Unzulänglichkeiten unterscheiden die eben schwierig einen Job finden und auch schnell wieder verlieren? Wenn dein Bekannter vollends in die Kriminalität abdriften würde, würde das auf Dauer auch höhere Kosten verursachen, sei es weil er irgendwann im Gefängnis landet oder Dritte schwer schädigt. Die Kollateralschäden dabei, psychich angeschlagene Menschen vollends in die Depression zu treiben wären auch immens, ich weiß von Leuten die durchs Arbeitsamt zu Dauergästen in der Psychatrie wurden.
Tja.
Dann ist das eben so.
Und wie ich jetzt schon zum gefühlt tausenden Male sage.
Für die gesundheitlichen Fälle gibts Amtsärzte.
Und für den Rest bleibe ich dabei: Wer nichts macht um an seinen eigenen Erhalt mitzuwirken braucht auch nichts von anderen die dies machen.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

06.11.2022 um 12:17
Zitat von BerrylBerryl schrieb:Und du willst mir jetzt allen ernstes weißmachen dass diese Person von Ärzten zur Arbeit gezwungen wird
es wird ihr attestiert, dass sie mindestens 3 Stunden arbeitsfähig sei - weil (und nun muss ich mich leider wiederholen) - es auf die psychische Schiene geschoben wird, ohne diese Person wirklich zu kennen und richtig beurteilen zu können.
Zitat von BerrylBerryl schrieb:Sprich die geht da hin, schildert ihre Gebrechen, sagt selber sie kann nicht und der Arzt sagt dann: 'Nein, ab ans Fließband mit dir
warum übertreibst du so - Fließband - tzzz. Und Beschwerden schildern und das auch geglaubt bekommen, sind ja auch 2 paar Schuhe (wie ich es schon gestern geschildert hatte).

Ihr würde es schon 3 Stunden in manchen fremden Zimmer - ohne etwas zu tun - schwer fallen, weil sie sehr hypersensibel auf chemische Ausdünstungen (z.B. durch Möbel oder Geruchsstoffe, z.B. Körperspray) reagiert, bzw. dann starke allergische Reaktionen bis hin zu Atemnot bekommen kann. Sie hält sich dementsprechend hauptsächlich nur in ihrer eigenen Wohnung oder im Freien auf, kann nicht mal längere Zeit bei ihrer eigenen Mutter verweilen, weil diese neue Möbel hat.
Das glaubt ihr natürlich kein Mensch. Kann ich auch nachvollziehen. Ich konnte es anfangs auch nicht glauben, bis ich solch einen Anfall als Begleitung bei ihrer Fallmanagerin mal miterlebt hatte.
Und ihre schnelle Ermüdbarkeit nebst gelegenliche Herzattacken bei geringer Belastung kommen noch hinzu.
Zitat von BerrylBerryl schrieb:Für die gesundheitlichen Fälle gibts Amtsärzte
du hast immer gut Reden, als ob diese wirklich immer alles auch richtig einschätzen könnten - in jedem Falle. Können sie halt nicht, wie ich am Beispiel meiner Bekannten sehe. Und da mache ich denen auch keinen Vorwurf daraus, wie gesagt, anfangs dachte ich ja selbst, es ist bei ihr nur ein psychisches Problem.


Nur mal noch - als letztes - dazu, meine Bekannte ist offensichtlich schon mal nicht die Einzige:
Zitat von alibertalibert schrieb:Das ist leider so, kenne ich leider zu gut aus dem Bekanntenkreis



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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

06.11.2022 um 12:31
Zitat von militarynerdmilitarynerd schrieb:Wenn dein Bekannter vollends in die Kriminalität abdriften würde, würde das auf Dauer auch höhere Kosten verursachen, sei es weil er irgendwann im Gefängnis landet oder Dritte schwer schädigt.
@militarynerd

Es ist doch kein Grund, kriminell zu werden, um Arbeit zu vermeiden. Auch eine illegale Betätigung bleibt ja selten ganz ohne Anstrengung, da kann man auch gleich legal arbeiten. Und es ist erst recht kein Grund für ein Gemeinwesen, in vorauseilendem Gehorsam gegen die nicht mal verbalisierte Drohung, ansonsten kriminell zu werden, jemanden lebenslang grundlos zu alimentieren.
Zitat von militarynerdmilitarynerd schrieb:Die Kollateralschäden dabei, psychich angeschlagene Menschen vollends in die Depression zu treiben wären auch immens, ich weiß von Leuten die durchs Arbeitsamt zu Dauergästen in der Psychatrie wurden.
Die Gründe einer psychiatrischen Erkrankung sind ja so gut wie nie monokausal, insofern ist auch nicht einfach ein Arbeitsamt 'in Schuld' Wenn es so wäre, würden ja alle Kunden des Arbeitsamtes psychiatrisch erkrankt.

Weiterhin sollte man doch immer die ganze Gleichung betrachten. Und eine Psyche haben auch diejenigen, die den ganzen Transfer bezahlen müssen. Es gibt sicher auch eine ganze Reihe (ehemals) Selbständiger, die per Feststellungsbescheid des Finanzamtes in Existenznot und Insolvenz gelangen. Und auch die sind psychisch extrem belastet und ein Teil von denen wird anlässlich, nicht monokausal ursächlich, dadurch krank werden. Insofern muss Transfer nicht immer nur die Empfängerseite, sondern auch die Geberseite bedenken.

Warum zB sollen Langzeitarbeitslose im Bürgergeld eine Vertrauenszeit von 2 Jahren bekommen, die der Netto Steuerzahler ja vom Finanzamt nicht erhält? Sind Transferempfänger denn grundsätzlich vertrauenswürdiger?

Was man nicht vergessen darf: Wir haben aktuell (also schon vor dem Bürgergeld) bereits das dichteste soziale Netz in der Geschichte mit den höchsten Transferzahlungen der Geschichte. Im internationalen Vergleich aller größeren Länder haben wir mit die höchsten Sozialleistungen weltweit, obwohl wir nicht die höchsten Lebenshaltungskosten weltweit haben.

Wer da von sozialer Kälte faselt, dem kann ich nur mit BTO sagen 'You ain't seen nothing yet'.

Dass man überhaupt darüber diskutiert, ob Menschen denn an der Finanzierung ihres Lebens mitwirken sollen oder nicht, ist aus meiner Sicht einfach ein Ausdruck von Verfall.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

06.11.2022 um 12:53
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Richtig, der Gesetzesentwurf ist totaler Schwachsinn. Ich hatte darauf hingewiesen, dass eine Mehrgenerationenfamilie damit insgesamt 750.000 Euro Schonvermögen intern umschichten könnte, samt mehrerer Immobilien, während alle dauerhaft vom.Bürgergeld leben könnten.
Das ist eben eine falsche Rechnung gewesen, weil Du die Definition der Bedarfsgemeinschaft außer Acht gelassen hast. Als Beispiel - Kinder unter 25 fallen unter die Bedarfsgemeinschaft, sofern diese nicht selber Kinder haben.

Bevor wir tiefer ins Detail gehen, erkläre doch mal Deinen Rechenweg wie Du auf 750k exklusive Immobilien kommst. Würde mich brennend interessieren.


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06.11.2022 um 15:04
@militarynerd

Weil ja oft von Langzeitarbeitslose gesprochen wird, sehe ich da, das gleiche Problem.

Einfach mal so, kann man die meisten so wie so nicht in die normale Arbeitswelt verfrachten, die würde das gar nicht aushalten können, weil sie es sich schlicht nicht mehr gewohnt sind, sie sich selber irgend wann einmal da von verabschiedet haben, dann sollten sie plötzlich in der Arbeitswelt funktionieren, viele Langzeitarbeitslose würden das nicht hinbekommen, darum brechen sie auch schnell wieder ab, das ist bestimmt, ein Soziales und psychisches Problem.

Wie du geschrieben hast (geschützten Werkstätten ) könnten solche Menschen noch auffangen, doch die kosten Geld, also die müssten Gewinnbringend Arbeiten und das kann schon wieder problematisch werden.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

06.11.2022 um 15:09
Existiert überhaupt irgend wo auf der Welt so ein System? Das Langzeitarbeitslose Minderwertige Jöbs ausüben müssen und für das, dann ihr ( Bürgergeld ) erhalten?

Für mich verbirgt so ein System auch grosse Gefahren.


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06.11.2022 um 15:15
Zitat von OptimistOptimist schrieb:es wird ihr attestiert, dass sie mindestens 3 Stunden arbeitsfähig sei - weil (und nun muss ich mich leider wiederholen) - es auf die psychische Schiene geschoben wird, ohne diese Person wirklich zu kennen und richtig beurteilen zu können.
Und wenn ich die drei Stunden nicht schaffe gehe ich wieder hin oder verlange gleich eine Zweitmeinung respektabel Rechtsweg.
Ich bezweifle dass irgend ein Arzt dieser Welt einen fanatisch Zwingt wenn man glaubhaft klarmacht schlicht nicht zu können.
Zitat von OptimistOptimist schrieb:hast immer gut Reden, als ob diese wirklich immer alles auch richtig einschätzen könnten - in jedem Falle. Können sie halt nicht, wie ich am Beispiel meiner Bekannten sehe. Und da mache ich denen auch keinen Vorwurf daraus, wie gesagt, anfangs dachte ich ja selbst, es ist bei ihr nur ein psychisches Problem.
In der Mehrheit bin ich der festen Überzeugung davon.
Natürlich wirds Einzelfälle geben die dann eventuell schlechter wegkommen nur diese sind seltenst.
Und deswegen bin ich auch bereit die inkauf zu nehmen.
Zitat von simsonsimson schrieb:Einfach mal so, kann man die meisten so wie so nicht in die normale Arbeitswelt verfrachten, die würde das gar nicht aushalten können, weil sie es sich schlicht nicht mehr gewohnt sind, sie sich selber irgend wann einmal da von verabschiedet haben, dann sollten sie plötzlich in der Arbeitswelt funktionieren, viele Langzeitarbeitslose würden das nicht hinbekommen, darum brechen sie auch schnell wieder ab, das ist bestimmt, ein Soziales und psychisches Problem.
Auch dafür gäbe es Lösungen.
Eingliederungen, Vorbereitungen usw.
Mir ist schon klar dass man ad hoc nach Jahren der Träge nicht aus dem Stand in ein richtiges Arbeitsverhältnis wechsel kann.
Wenn jemand den ehrlichen Willen zeigt sein Leben dahingehend zu ändern hat er in meiner Sichtweise jede Hilfe dazu verdient.


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