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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

11.772 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Arbeitslos, Hartz 4, Neidkultur ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

07.11.2022 um 10:54
Zitat von shionoroshionoro schrieb am 01.03.2017:Sollte man arbeitslose dazu zwingen, jobs anzunehmen, die sie nicht ausführen wollen und arbeitslosengeld abschaffen?
Moin!
Na klar! Chillen, Geld kommt eh vom Staat (also vom den Steuerzahlern welche auch widerwillig ihre Jobs machen) den anderen den Stinkefinger zeigen etc....Unglücklich im Job sind min 50% der Arbeitenden. Jobs macht die Wirtschaft und können sich nicht herbei geträumt werden. Zwischenzeitlich sich einen anderen Job zu suchen ist völlig ok
Twingen nicht! Aber darauf aufmersam machen, wer nicht arbeitet , bekommt auch kein Geld.Diese Generation ist selber schuld, wenn sie nicht oder nur ein wenig arbeiten möchte. Sogar Eichhörnchen wissen das, und legen Futter für den Winter beiseite. Mache jungen Mitbürger, haben davon scheinbar keine Ahnung, oder es ist ihnen schlichtweg wurscht, wenn sie im Alter von Almosen leben müssen und das soll der Staat mit Finanzen noch unterstützen .


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

07.11.2022 um 10:59
@Röschen


Natürlich gibt es jüngere Menschen, die so denken, allerdings drängt der Staat ihnen ja geradezu das Geld auf.

Schon die Namenswahl 'Bürgergeld' deutet doch an, dass es sich mitnichten um eine Leistung für Ausnahmesituationen im Leben handelt, sondern um die regelhafte Form des Gelderwerbs, die zudem achtbar wäre.

Das gleiche gilt für 2 Jahre Vertrauenszeit. Ich frage mich, wann denn die 2 Jahre Vertrauenszeit für den Netto Steuerzahler kommen, die vom Finanzamt ausgesprochen werden.

Und dann noch 150.000 Schonvermögen, die ein Paar Anfang 20 mit 2 Kindern behalten darf. Sie bekommen also Geld unabhängig davon, ob überhaupt eine Bedürftigkeit besteht, im Prinzip sogar bei bestehendem Reichtum.

Da muss man sich nicht wundern, wenn das Anspruchsdenken junger Menschen den irrwitzigen Ideen der Spezialdemokraten folgt.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

07.11.2022 um 11:05
@Berryl

Und dann verticken sie ihr Essensgeld, um ins Kino zu gehen oder mal in ein Kaffee, dafür hungern sie dann.

Es muss doch Jedem klar sein, dass Menschen auch Soziale Wesen sind und sonst total verkümmern.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

07.11.2022 um 11:13
@Röschen

Weisst du, du sagst es doch bereits, die heutigen Generationen sind anders "genau" als die aus den 50iger 60iger Jahren, die bringen sich dann mal lieber um, als sich nötigen zu lassen, oder stellen sich quer, oder randalieren dann, weil sie das ganze gar nicht verkraften auf Dauer, oft stammen sie aus schlimmen Familien Verhältnisse, oder es wurde ihnen von Anfang an kein stabiler Rucksack mitgegeben. Die haben auch was die Medien angeht ein ganz anderes leben und Lebenseinstellung. Viele knicken in der Berufswelt einfach ein, manche bekommen schon zustände wenn sie sich unterordne müssen.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

07.11.2022 um 11:54
@simson
damit hast du in allen Punkten vollkommen Recht.
Allerdings ist nun das "Kind im Brunnen" (im wahrsten Sinne des Wortes) , aber daran ist mMn eben die Politik und das ganze System mit schuld.
Fängt doch schon damit an, dass manche Eltern durch ihren Job dermaßen gestresst sind, dass für die Kinder kaum noch Zeit und Kraft ist. Nun könnte man sagen - halt keine Kinder anschaffen, wenn man so einen Job hat - aber das kann auch nicht die Lösung sein.
Und es geht weiter damit, dass die Kommunen die Angebote für Jugendliche immer mehr schmälern aus finanziellen Gründen.
Diese ganzen Fehlentwicklungen fallen der heutigen Generation halt auf die Füße.

Aber vom Zwingen wird das nun alles halt auch nicht mehr besser.
Vielleicht müsste sich in den Schulen zuallererst etwas ändern - z.B. andere und tauglichere Einstellungen vermitteln.
Und vor allem auch nicht dieses "höher, schneller, weiter" und dieses "Ellenbogen-Denken" usw. Sondern mehr ein Miteinander als Gegeneinander lehren.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

07.11.2022 um 12:40
Zitat von BerrylBerryl schrieb:Bräuchte man ja auch nicht.
Man streicht nur die Kohle und ersetzt sie durch Sachleistungen.
Wer garnichts macht braucht ja auch kein Geld.
Und wie gesagt.
Dieses 'geht nicht in einer Demokratie' halte ich auch nur für eine Ausrede.
Dürfte unsere Rechtsprechung anders sehen. Die achten schon sehr genau darauf, welche Maßnahmen mit dem Sozialstaatsprinzip vereinbar sind und welche nicht mehr. Alle feuchten Träume Konservativer- und Neoliberaler Parteien würden bei uns also niemals wahr werden, weil im Fall der Fälle die Rechtsprechung das letzte Wort hätte und daran hätte sich dann auch die Politik zurichten. Auch die konservative- und neoliberale Politik.

Gab es in Bezug auf H4-Sanktionen nicht sogar erst ein Grundsatzurteil in den letzten Jahren? Dort ging es doch glaube ich um die Höhe der Sanktionen und dass allen Sanktionierten ein gewisser Mindestgrundsicherungsbetrag grundsätzlich immer zustehen muss und niemals die gesamte Leistung eingestellt bzw. sanktioniert werden dürfte - oder irre ich da?

Und anstelle Geld nur Sachleistungen für Hartzer, die ihren Pflichten nicht nachkommen würden, halte ich daher auch für unwahrscheinlich, dass das jemals rechtmäßig wäre.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

07.11.2022 um 13:09
@sacredheart

Inzwischen bin ich der Meinung, sie sollen es machen mit ihrem Bürgergeld. Das Pendel muss immer wieder ausschlagen, mal in die eine und dann wieder in die andere Richtung.

Wenn das ein paar Jahre so läuft und ein Großteil der Niedriglohnempfänger in den wohlverdienten Bürgergeld-Urlaub gegangen ist, wird ein Gutteil derjenigen, die das jetzt für eine gute Idee halten, auf ihrem Lohnzettel feststellen, dass sich die Staatsquote wieder deutlich erhöht hat und dann werden - auch aus der SPD, wie seinerzeit Anfang der 2000-er Jahre - wieder andere Töne kommen.

"Fördern und Fordern mit Hartz4" war schließlich keine Erfindung der CDU, auch wenn es erfolgreich war, wie die Bundesagentur für Arbeit drei Jahre nach der Einführung feststellte.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

07.11.2022 um 14:31
@Optimist

Das stimmt was du sagst :-) , viele Eltern sind so erschöpft am Abend, dass ihnen kaum noch Zeit für ihre Kinder bleiben.

Hab schon oft von Eltern gehört, sie wollen einfach dass ihre Kinder halb wegs normal aufwachsen können und oft stehen Eltern im Wettbewerb mit anderen Eltern, so wie du es sagst, schneller, besser, höher, ein Druck was Kinder aushalten müssen, da man ihnen schon früh zu verstehen gibt, besonders von der Seite der Politik und der Arbeitswelt, wenn du kein Abi hast, dann wirst du es schwer haben und du bist leicht austauschbar.

Ich hab gesehen was dieser Druck bei Kinder und Jugendliche auslösen kann.

Und alleinerziehende Mütter und auch Väter, sollten ein ganz anderen Status bekommen, ich finde es tragisch, dass man ihnen nicht zugesteht zuhause zu bleiben um ihren Nachwuchs zu fördern und zu erziehen, besonders gibt es Eltern die sehr gerne ihr Kind aufwachsen sehen würden, die grosse Probleme haben ihr Kind irgend wo ab zu geben.
Und abzugeben kostet auch, noch so ein Problem für Alleinerziehende.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

07.11.2022 um 14:48
Zitat von simsonsimson schrieb:Und alleinerziehende Mütter und auch Väter, sollten ein ganz anderen Status bekommen, ich finde es tragisch, dass man ihnen nicht zugesteht zuhause zu bleiben um ihren Nachwuchs zu fördern und zu erziehen, besonders gibt es Eltern die sehr gerne ihr Kind aufwachsen sehen würden, die grosse Probleme haben ihr Kind irgend wo ab zu geben.
@simson

Da bin ich aber mal überhaupt nicht für. Damit würden Alleinerziehende gemeinsam erziehenden Elternpaaren gegenüber ja klar besser gestellt, so als ob die Trennung eines Elternpaars ein Verdienst in sich wäre.

Ich wäre eher dafür, dass es, wie in den meisten hoch entwickelten Ländern, das Modell Alleinerziehung in der Fläche gar nicht gibt, sondern die Kinder nach einer Trennung regelhaft im Doppelresidenzmodell aufwachsen.

Außerdem gibt es ja auch Kitas, Schulen, OGT etc. Es ist ja nicht so, dass die Kinder ab 3 tagsüber dauernd zu Hause wären.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

07.11.2022 um 15:05
@sacredheart


Nicht besser, sondern gleichgestellt.

Durchaus kann es für bestimmte Kinder ein sehr grosser Dienst sein, wenn sich gewisse Eltern trennen, nicht alles passt zusammen, oder harmoniert was zusammen ist, darum gibt es zum Glück auch die Möglichkeit sich zu trennen.

Wenn eine Hausfrau nicht arbeiten geht, weil sie gerne Hausfrau und Mutter ist und ihr Partner für den Finanziellen Unterhalt aufkommt, dann ist es für diese Mutter ja kein Problem ihren Wünschen nach zu gehen, eine alleinerziehende/er ist auf jeden fall sofort im Nachteil gegenüber verheiratete Paare.

Weiss nicht welche hochmoderne Länder du da meinst, ich kenne nur, dass es getrennte Eltern gibt die sich einigten, je 50% zu übernehmen.

Manche Elternteile sind aber leider auch gar nicht in der Lage da zu, so was zu Leisten ohne gleich ihre Kinder zu gefährden.

Und dann noch Eltern die sich nach dem Rosenkrieg gar nicht mehr einigen können, sind ja auch nicht die Seltenheit.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

07.11.2022 um 15:14
@simson

Frankreich, Dänemark, Belgien, Teile der USA etc.
Zitat von simsonsimson schrieb:Manche Elternteile sind aber leider auch gar nicht in der Lage da zu, so was zu Leisten ohne gleich ihre Kinder zu gefährden.
Die sollten dann aber auch nicht als Alleinerziehende staatlich alimentiert zu Hause bleiben, das wäre ja geradezu kontraproduktiv.
Zitat von simsonsimson schrieb:Und dann noch Eltern die sich nach dem Rosenkrieg gar nicht mehr einigen können, sind ja auch nicht die Seltenheit.
Offiziell nennt sich das hochstrittige Trennung. Das ist aber auch kein Schicksal, sondern in aller Regel eines Verfahrensstrategie.

Aber wir kommen zu weit vom Thema ab. Nein, ich bin nicht dafür, noch viel mehr Transfer für immer neue Gruppen aufzumachen. Als nächstes sollen dann noch alle Leute vom Steuerzahler finanziert zu Hause bleiben dürfen, die einen jungen Hund haben oder deren Aquarienwasser viel Aufmerksamkeit braucht.

In Wirklichkeit brauchen wir viel mehr Eigenverantwortung, nicht immer mehr Verantwortung für einen dadurch auch immer mehr ins Private eindringenden Staat.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

07.11.2022 um 15:46
Zitat von simsonsimson schrieb:Und dann verticken sie ihr Essensgeld, um ins Kino zu gehen oder mal in ein Kaffee, dafür hungern sie dann.
Ihr Problem.
Belastet mich nicht.
Zitat von simsonsimson schrieb:Es muss doch Jedem klar sein, dass Menschen auch Soziale Wesen sind und sonst total verkümmern.
Dann auf in die Arbeit.
Dort hat man dann übrigens auch ein soziales Umfeld.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

07.11.2022 um 15:57
@sacredheart

Dann ist wohl klar, dass was Optimist geschrieben hat, wenn man tatsächlich was ändern will, dann muss man bei den Wurzeln anfangen und das fängt bei den Kindern an, Kindern die in sozialschwachen Verhältnisse gross werden, sind im späteren Leben viel mehr gefährdet in die Langzeitarbeitslosigkeit zu rutschen.

Es gibt ja sogar Studien da zu, dass gut Verdiener dessen Kinder eine viel grössere Möglichkeit in der Arbeitswelt haben und selten auf dem H4 Sofa landen.


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07.11.2022 um 16:01
@Berryl

glaube ich dir sofort.

oder ein Umfeld das Mobbing betreibt, oder einen Arbeitsgeber der einen bis aufs letzte ausbeutet aussaugt und bis zur Gesundheitsschädigung verbraucht und dich dann gnadenlos austauscht.

oder Arbeitgeber die niemals Lohnerhöhung zahlen und dann noch dauernd rum motzen.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

07.11.2022 um 16:15
@simson

Etwas für bessere Bildung für Kinder zu tun, die aus bildungsfernen Familien kommen, halte ich für gut. Aber bildungsferne Elternteile dafür staatlich alimentiert zu Hause zu belassen, wird da eher wenig helfen. Das Geld könnte man sinnvoller und gezielter einsetzen.
Da wäre ich allerdings dafür.

Die 500 Euro, die sich der Staat da heute spart, zahlt er sonst in 18 Jahren monatlich unbefristet aus.


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07.11.2022 um 16:39
Bei Beiträgen in den Medien wird gerne ja davon gesprochen, dass man den Menschen auch eine Zeit geben sollte zu Beginn ihrer Arbeitslosigkeit. Zeit nicht gleich jeden Job annehmen zu müssen.

Dacord. Jedoch befinden wir uns da doch selten im Bürgergeld Bereich sondern im SGB III bei der Agentur für Arbeit. Dort gab und gibt es diese Zeit schon.
Natürlich erwirtschaftet nicht jeder gleich einen Anspruch auf Arbeitslosengeld, ich finde es in der Thematik jedoch besser wenn Aussagen einfach korrekter gemacht werden.

Wenn Menschen im SGB in einer Findungsphase sind, dann wurde die Zeit im SGB III nicht optimal genutzt, von welcher Seite auch immer


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

07.11.2022 um 16:47
Zitat von simsonsimson schrieb:oder ein Umfeld das Mobbing betreibt, oder einen Arbeitsgeber der einen bis aufs letzte ausbeutet aussaugt und bis zur Gesundheitsschädigung verbraucht und dich dann gnadenlos austauscht.

oder Arbeitgeber die niemals Lohnerhöhung zahlen und dann noch dauernd rum motzen.
Wie schlimm.
Die 450 000 00 Erwerbstätigen in Deutschland müssen scheinbar echt ein schlimmes Leben haben.
Deine Aussagen sind natürlich pauschaler Unsinn.
Wenn mir das Arbeitsumfeld nicht passt muss ich eben wechseln.
Hab ich auch schon durch und ist bei der momentanen Stellenlage, und ich wage zu behaupten dass es auch nicht mehr schlechter wird, keine Ausrede.


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07.11.2022 um 16:54
@Berryl
Du vergisst, dass die ganze Zeit von Arbeit gesprochen wird die niemand machen möchte und deshalb es gut sei, dass H4 Bezüger die länger Arbeitslos sind, diese Arbeit verrichten sollen, sonst sollten sie kein H4 Bekommen, was sich sogar noch widerspricht, da niemand der Arbeitet eigentlich grossartig H4 benötigt, höchstens als Ergänzung zum Einkommen. Dann würde im Grunde ja H4 wegfallen.


Arbeit die niemand machen möchte sagst du nun, dass ich mit meiner Aussage übertreibe.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

07.11.2022 um 17:03
Zitat von TrailblazerTrailblazer schrieb:Inzwischen bin ich der Meinung, sie sollen es machen mit ihrem Bürgergeld. Das Pendel muss immer wieder ausschlagen, mal in die eine und dann wieder in die andere Richtung.

Wenn das ein paar Jahre so läuft und ein Großteil der Niedriglohnempfänger in den wohlverdienten Bürgergeld-Urlaub gegangen ist, wird ein Gutteil derjenigen, die das jetzt für eine gute Idee halten, auf ihrem Lohnzettel feststellen, dass sich die Staatsquote wieder deutlich erhöht hat und dann werden - auch aus der SPD, wie seinerzeit Anfang der 2000-er Jahre - wieder andere Töne kommen.

"Fördern und Fordern mit Hartz4" war schließlich keine Erfindung der CDU, auch wenn es erfolgreich war, wie die Bundesagentur für Arbeit drei Jahre nach der Einführung feststellte.
Übers Schonvermögen (wie hoch) kann man diskutieren, aber ich finde das Fördern anstatt zu Fordern sollte mehr Priorität genießen, so wie es das neue Bürgergeld im Gegensatz zu H4 auch vorsieht. Mit mehr Förderung bringt man auch mehr Menschen wieder in Arbeit. In gewollte Arbeit vielleicht sogar und nicht nur in irgendwelche, in die man gedrängt wurde, aber gar nicht machen will.

Denke auch die Wenigstens werden sich auf dem Bürgergeld nur Ausruhen wollen. Und die, die es tun wollen, muss unsere Gesellschaft halt verkraften. Für alle anderen, die unter dem noch aktuellen H4 wirklich zu leiden haben, kann das Bürgergeld nur Vorteile bringen, wenn mehr Förderung anstatt zu Fordern auf dem Programm steht.

Und die Union übertreibt auch maßlos, wenn sie behauptet, dass sich mit dem Bürgergeld Arbeit gar nicht mehr lohnen würde und es auch ungerecht gegenüber den Mindestlohnempfängern wäre. Spätestens mit der Erhöhung des Mindestlohns auf 12 Euro dürfte es sich auch trotz kommendem Bürgergeld lohnen weiterhin arbeiten zu gehen. Und das werden viele auch tun, Bürgergeld hin oder her, um mehr oder weniger unabhängig vom Staat zu sein, aber auch, weil sie einfach keine Lust dazu haben nix zu tun.

Die Union zeichnet mal wieder düstere Prognosen für die Wirtschaft, die auch mit dem Bürgergeld nicht eintreten werden.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

07.11.2022 um 17:32
Zitat von simsonsimson schrieb:Du vergisst, dass die ganze Zeit von Arbeit gesprochen wird die niemand machen möchte und deshalb es gut sei, dass H4 Bezüger die länger Arbeitslos sind, diese Arbeit verrichten sollen, sonst sollten sie kein H4 Bekommen, was sich sogar noch widerspricht, da niemand der Arbeitet eigentlich grossartig H4 benötigt, höchstens als Ergänzung zum Einkommen. Dann würde im Grunde ja H4 wegfallen.


Arbeit die niemand machen möchte sagst du nun, dass ich mit meiner Aussage übertreibe.
Du lässt ausser acht dass mir auch das egal ist.
Wer Stütze bekommt hat zu arbeiten.
Die von dir geschilderten Dinge sind aber nicht zwangsläufig in diesen Jobs vorzufinden.
Und.
Wer sich brauchbar weiterqualifizieren will soll eben auch Unterstützung erhalten.
Dann muss er in keinen Beruf der ihm zu nieder erscheint.
Entscheidend ist bei allem nur eines: Kein Geld für keine Leistung.
Schlicht und einfach.


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