Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

rhapsody3004 schrieb:Und das werden viele auch tun, Bürgergeld hin oder her, um mehr oder weniger unabhängig vom Staat zu sein, aber auch, weil sie einfach keine Lust dazu haben nix zu tun.

@rhapsody3004

Die Information, dass quasi niemand Lust dazu hat, nichts zu tun, hast Du statistisch sauber rausgearbeitet genau woher? Bin da ziemlich gespannt.

rhapsody3004 schrieb:Und die, die es tun wollen, muss unsere Gesellschaft halt verkraften

Warum sollte das sinnvoll sein?

rhapsody3004 schrieb:Für alle anderen, die unter dem noch aktuellen H4 wirklich zu leiden haben, kann das Bürgergeld nur Vorteile bringen, wenn mehr Förderung anstatt zu Fordern auf dem Programm steht.

Wobei die maßlose Forderung aus der sozialen Kälte in der Realität ja auch nur daraus bestehen würde, maximal.2x im Jahr einen Amtstermin wahrzunehmen. Was genau wäre daran eine traumatisierende Forderung?

sacredheart schrieb:Warum sollte das sinnvoll sein?

Und warum MUSS unsere Gesellschaft diese verkraften.
Wäre die nächste Frage.

sacredheart schrieb:Und dann noch 150.000 Schonvermögen, die ein Paar Anfang 20 mit 2 Kindern behalten darf. Sie bekommen also Geld unabhängig davon, ob überhaupt eine Bedürftigkeit besteht, im Prinzip sogar bei bestehendem Reichtum.

Den Punkt finde ich auch sehr kurios.
Ich bin ansonsten pro Bürgergeld.
Aber die Höhe des Schonvermögens kann ich nicht nachvollziehen.
Und ich spüre auch eine gewisse Lustlosigkeit, einer Familie mit Rpcklagen in dieser Höhe untet die Arme greifen zu müssen.

Wobei mir nicht klar ist, wie du auf "Paar Anfang 20" kommst.

@fischersfritzi

Damit wollte ich die Extreme aufzeigen, die vom Bürgergeld unterstützt werden.

Bei einem Paar nach 35 Arbeitsjahren Mitte 60 habe ich eher Verständnis dafür, dass sie ein höheres Schonvermögen behalten dürften, ganz besonders angesichts der erbärmlichen Rentenquote.

Leider soll das Schonvermögen irrsinngerweise für alle gleich hoch sein.

Eine Formel wie 10.000 Euro plus 2000 Euro pro Jahr in Vollzeit würde ich verstehen können.

@Berryl

Berryl schrieb:Wer Stütze bekommt hat zu arbeiten.

Siehst du eigentlich deinen Widerspruch nicht? Wer arbeitet benötigt eigentlich selten noch Stütze.

Wer lässt sich denn da noch reinreden? Ich verstehe das echt nicht was für ein Sinn das hat?

simson schrieb:Siehst du eigentlich deinen Widerspruch nicht? Wer arbeitet benötigt eigentlich selten noch Stütze.

Wer lässt sich denn da noch reinreden? Ich verstehe das echt nicht was für ein Sinn das hat?

Wir wissen schon was mit 'arbeit' in meinem Kommentar gemeint ist.
Da gibts keinen Widerspruch.

Trailblazer schrieb:"Fördern und Fordern mit Hartz4" war schließlich keine Erfindung der CDU, auch wenn es erfolgreich war, wie die Bundesagentur für Arbeit drei Jahre nach der Einführung feststellte.

Ein Mythos, der gern verbreitet wird, aber nicht den Tatsachen entspricht:

Die Studie von Launov und Wälde5 zeigt, dass der Beitrag der Hartz-IV-Reform zur Reduzierung der Arbeitslosigkeit in Deutschland insgesamt außergewöhnlich niedrig war. Tatsächlich führte Hartz IV zu einem Rückgang der Arbeitslosigkeit um weniger als 0,1 Prozentpunkte.

Quelle: https://www.wirtschaftsdienst.eu/inhalt/jahr/2014/heft/2/beitrag/folgen-der-hartz-reformen-fuer-die-beschaeftigung.html#:~:text=Wirkung%20der%20Reform,weniger%20als%200%2C1%20Prozentpunkte.

@Watt

Leistungen kommen nicht immer nur aus der Arbeitswelt, der Wert einer Leistung ist Ansichtssache.

Dann sind wir beim Wert, wie viel eine Person Wert hat, schon in der Sklavenzeit wurden Menschen versteigert, jemand mit guten Zähnen und etwas Fleisch und Muskeln auf den Rippen, hatte mehr Wert als eine ältere gezeichnete Person.

Ich hoffe immer, die Menschen lassen sich nie etwas absprechen, nur weil sie irgend etwas nicht gut können, oder aus dem Ramen fallen, nicht gleich ticken wie andere es sich wünschen oder vorstellen.

Ich würde auch nie einem Jungen Menschen nur dann etwas Geld schenken wenn das Schulzeugnis super ist, es darf auch schlecht sein, weil ich den Mensch an sich sehe und nicht sein nicht mithalten können in einer sehr Fordernde Welt, besonders schnelllebige Welt.

@Berryl

Was stellst du dir denn darunter vor?

simson schrieb:Was stellst du dir denn darunter vor?

Bewerbungen.
Wenn das nicht fruchtet ABM's oder man steckt sich freiwillig in Bildungsmaßnahmen.
Hauptsache nicht ablachsen.

@Berryl
Ablachsen? Was bedeutet das? In Hartz Kinder bekommen? Ich bin offenbar zu alt, für die neueren Trends im Sprachgebrauch….

Was haltet ihr denn davon, wenn man mit Hartz Bezug studieren dürfte?
Hartzer ohne Bafög Anspruch und evtl auch über dreißigjährige?

Rotmilan schrieb:Ablachsen? Was bedeutet das? In Hartz Kinder bekommen? Ich bin offenbar zu alt, für die neueren Trends im Sprachgebrauch….

Nichts machen.
Einfach nur dahinvegitieren.

Rotmilan schrieb:Was haltet ihr denn davon, wenn man mit Hartz Bezug studieren dürfte?
Hartzer ohne Bafög Anspruch und evtl auch über dreißigjährige?

Wenn dieses der beruflichen Wiedereingliederung dient: Kein Problem.
Muss dann halt auch dieser dienen und darf kein Jucksstudium sein.
Aber das könnte man ja extern gut bewerten.

Rotmilan schrieb:Was haltet ihr denn davon, wenn man mit Hartz Bezug studieren dürfte?
Hartzer ohne Bafög Anspruch und evtl auch über dreißigjährige?

Nicht viel. Da sollte man ggf eher die Bafög Regelungen anpassen, als die der Grundsicherung.

Berryl schrieb:Wenn dieses der beruflichen Wiedereingliederung dient: Kein Problem.

Meinst du damit (ungefähr) BWL, Jura Medizin ja, Geisteswissenschaften nein? :D
Oder meintest du es so, dass diejenigen nachweisen müssen, dass sie vernünftig und zügig studieren?

Also ich hätte nichts dagegen und die Auflagen könnte man analog zu denen vom Bafög gestalten.

Groucho schrieb:Meinst du damit (ungefähr) BWL, Jura Medizin ja, Geisteswissenschaften nein? :D
Oder meintest du es so, dass diejenigen nachweisen müssen, dass sie vernünftig und zügig studieren?

Beides.
Aber wie gesagt.
Extern kann man das gut beurteilen von dem her sollte es da kein Problem geben.

Rotmilan schrieb:Was haltet ihr denn davon, wenn man mit Hartz Bezug studieren dürfte?

@Rotmilan

Ist ja gar nicht grundsätzlich verboten.

Allerdings braucht man ja erst mal Abi für ein Studium, was wohl nicht auf die meisten H IV Empfänger zutrifft.

Von daher allenfalls für Einzelne geeignet. Langzeitarbeitslosigkeit alleine ist ja keine Qualifikation.

Berryl schrieb:Du lässt ausser acht dass mir auch das egal ist.
Wer Stütze bekommt hat zu arbeiten.
Die von dir geschilderten Dinge sind aber nicht zwangsläufig in diesen Jobs vorzufinden.
Und.
Wer sich brauchbar weiterqualifizieren will soll eben auch Unterstützung erhalten.
Dann muss er in keinen Beruf der ihm zu nieder erscheint.
Entscheidend ist bei allem nur eines: Kein Geld für keine Leistung.
Schlicht und einfach.

Und du lässt außer Acht, dass unter dem Prinzip kein Geld für keine Leistung dann auch all jene weiterhin zu leiden haben, denen es aus nicht erfundenen gesundheitlichen Gründen (physisch und/oder psychisch) äußerst schwer fällt zu arbeiten - unabhängig der Tätigkeit, sie aber leider nicht die hohen Anforderungen an die Erwerbsminderungsrente erfüllen.

Für diese Menschen ist das aktuelle H4-System wirklich unbrauchbar und eine echte Zwickmühle, die Menschen verzweifeln lässt.

rhapsody3004 schrieb:denen es aus nicht erfundenen gesundheitlichen Gründen äußerst schwer fällt zu arbeiten

Alles doch attestierbar und dann wird drauf Rücksicht genommen

rhapsody3004 schrieb:Und du lässt außer Acht, dass unter dem Prinzip kein Geld für keine Leistung dann auch all jene weiterhin zu leiden haben, denen es aus nicht erfundenen gesundheitlichen Gründen (physisch und/oder psychisch) äußerst schwer fällt zu arbeiten - unabhängig der Tätigkeit, sie aber leider nicht die hohen Anforderungen an die Erwerbsminderungsrente erfüllen.

Von denen redet keiner.
Ab zum Amtsarzt, Attest und schon hat man seine Ruhe und mich hört keiner.
Auch das ist kein Grund um Leistungsverweigerer zu alimentieren.